MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Bienenfreundliche Pflanzen: Im Garten Oasen für Insekten schaffen

Bienenfreundliche Pflanzen finden sich im Garten meist viel zu wenige. Gefüllte Blüten oder exotische Sträucher machen sich breit und nehmen den Insekten die Nahrung. Dabei gibt es so viele Pflanzen, die den Geschmack der Bienen treffen.

Bienen lieben die Abwechslung und wollen Blumen, die sie immer wieder neu begeistern.

Bienen lieben die Abwechslung und wollen Blumen, die sie immer wieder neu begeistern.
(Bild: MicEnin / clipdealer.de)

Bienenfreundliche Pflanzen: Auf Einheimische setzen

Wer bienenfreundliche Pflanzen sucht, wird bei den heimischen Pflanzen fündig. Denn Honig- und Wildbienen sowie die Insekten sind auf die regionalen Pflanzen angepasst und benötigen für ihre Ernährung genau den Nektar und die Pollen, die hier zu finden sind. Exoten nutzen ihnen nichts, denn sie können sie nicht als Nahrung verwerten. Das gilt auch für gefüllte Blüten, die zum Beispiel bei vielen Rosenarten zu sehen sind.

Dank jahrelanger Züchtung sind immer mehr Blütenblätter entstanden, die den fleißigen Bienchen aber den Weg zum Nektar versperren. Sie sind als Nahrungsquelle völlig unnütz und entsprechen lediglich dem ästhetischen Anspruch des Menschen. Manche von ihnen produzieren gar keinen Nektar mehr und die Blüten sind somit für kein Insekt mehr nützlich.

Viele bienenfreundliche Pflanzen sind alte Bekannte

Wer bienenfreundliche Pflanzen sucht, muss gar nicht lange schauen. Viele davon sind Blumen und Sträucher, die seit jeher im Garten wachsen, die nur allzu oft vergessen werden oder gar nicht erwünscht sind. Ein Beispiel dafür ist die Schafgarbe, die auf manchem Blumenbeet nicht geduldet wird. Dabei eignet sich sie wunderbar als schmückende Blume und ist darüber hinaus noch äußerst anspruchslos. Sie übersteht sogar längere Trockenzeiten und bietet genügend Pollen für Insekten.

Auch die folgenden Blumen gelten als bienenfreundliche Pflanzen:

  • Dahlien
    Bitte keine Schmuck-Dahlien pflanzen, denn hier finden Bienen wieder keinen Nektar und Pollen. Sie gehören zu den gefüllten Blüten. Besser sind die urtümlichen Dahliensorten, die zwar schlichter, dafür aber ungefüllt sind.
  • Glockenblumen
    Die Karpaten-Glockenblume kann einen Garten in ein wahres Blütenmeer verwandeln. Hier finden Insekten die nötigen Pollen, gleichzeitig ist die Pflanze besonders pflegeleicht und anspruchslos. Sie übersteht sogar Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ohne Schaden.
  • Verbene
    Verbene ist auch als Eisenkraut bekannt und gilt als besonders beliebte Pflanze für Bienen. Sie kann sogar auf dem Balkon kultiviert werden und zeichnet sich durch ihre Wetterfestigkeit aus.
  • Löwenmäulchen
    In einen Bauerngarten gehört auf jeden Fall das Löwenmäulchen, doch auch in anderen Gärten ist es immer häufiger anzutreffen. Bienen und Hummeln lieben die auffälligen Blüten und werden den Garten gern besuchen.
  • Lavendel
    Auch der Lavendel ist inzwischen überall anzutreffen, stammt aber eigentlich aus dem südeuropäischen Raum. Er betört mit seinem Geruch und mit seinen violetten Blüten, kann als Heilpflanze genutzt werden oder als Deko beim Essen (die Blüten sind essbar). Auch Bienen lieben den Lavendel!
  • Blaukissen
    Eigentlich sind Steingärten eher insektenfeindlich. Doch das Blaukissen zeigt, dass dem nicht immer so sein muss. Denn es bildet im Frühjahr so viele Blüten aus, dass von den grünen Blättern nichts mehr erkennbar ist. Das Blaukissen ist bei Mensch und Tier beliebt und kann den Garten auch ergänzen, wenn es sich nicht um einen reinen Steingarten handelt.
  • Kapuzinerkresse
    Die Kapuzinerkresse bereichert die Welt der bienenfreundlichen Pflanzen im Garten und präsentiert sich mit ihren herrlichen Trichterblüten, die Bienen von Juni bis Oktober gern besuchen.
  • Kornblume
    Leider sind Kornblumen inzwischen selten geworden, auch wenn sie früher an allen Feldrändern zu finden waren. Das schöne Blau führt allerdings dazu, dass viele Hobbygärtner die Kornblume in ihrem Garten ansiedeln, was Wildbienen besonders freut.
  • Sonnenblume
    Bei einer Auflistung der bienenfreundlichen Pflanzen darf die Sonnenblume auf keinen Fall fehlen. Sie ist ein Klassiker in jedem Garten und blüht meist von Juli bis September. Hier finden Bienen auch dann noch Nahrung, wenn viele andere Blumen im Garten bereits verblüht sind.

 

Besser sind urtümliche Dahliensorten, die zwar schlichter, dafür aber ungefüllt sind.

Besser sind urtümliche Dahliensorten, die zwar schlichter, dafür aber ungefüllt sind.
(Bild: Shebeko / clipdealer.de)

 

Auch Bäume und Sträucher zählen zu den bienenfreundlichen Pflanzen

Blumenbeete sind in vielen Gärten mit bienenfreundlichen Pflanzen besetzt. Wer sich jetzt fragt, was noch für die kleinen Insekten getan werden kann, sollte zuerst einmal wissen, welche Arten denn überhaupt in den eigenen Garten kommen. Hierfür genügt es, sich einige Zeit in den Garten zu setzen und zu beobachten. Die verschiedenen Arten lassen sich anhand ihrer Merkmale wunderbar bestimmen, sodass danach die Auswahl der Pflanzen und Blumen erfolgen kann.

Auch die folgenden Bäume und Sträucher sollten dabei in Betracht kommen:

  • Schlehe
  • Weißdorn
  • Stachelbeere
  • Himbeere
  • Brombeere
  • Kornelkirsche
  • Pfaffenhütchen
  • Efeu
  • Johannisbeere
  • Wilder Wein

Darüber hinaus können auch auf dem Gemüsebeet bienenfreundliche Pflanzen wachsen. Kürbisgewächse, Möhren, Ackerbohnen und Klee sind nur einige Beispiele dafür. Auch Zwiebelpflanzen oder Ringelblumen gehören zu den Favoriten der nützlichen Insekten.

Wichtige Regeln für die Auswahl von Bienenpflanzen

Sollen Pflanzen bienenfreundlich sein, sollten Hobbygärtner den folgenden Regeln bei der Auswahl der Pflanzen folgen:

  • Auf Sortenvielfalt setzen
    Auch Bienen lieben die Abwechslung und wollen Blumen, die sie immer wieder neu begeistern. Gärtner sollten daher auf viele verschiedene Blumensorten setzen, statt nur auf eine einzelne.
  • An das ganze Jahr denken
    Sind die Frühblüher verblüht, wollen Bienen gern immer noch etwas zu essen finden. Wer die Tiere unterstützen möchte, sollte daher an Blumen für das ganze Jahr denken und Sträucher, Stauden und Blumen wählen, die in Folge blühen. Am besten ist es, wenn sogar noch Herbstblüher dabei sind, damit sich die Insekten für die kühle Jahreszeit wappnen können.

Den Balkon bienenfreundlich gestalten

Nicht jeder hat einen eigenen Garten, doch es gibt auch für Balkonbesitzer die Möglichkeit, die kleinen Honighersteller zu unterstützen. Viele bienenfreundliche Pflanzen auf dem Balkon sorgen dafür, dass es grünt und blüht und dass sich Insekten wohlfühlen. Nicht nur Bienen, sondern auch Hummeln und Schmetterlinge werden gern zu Besuch kommen!

Beispiele für Bienenpflanzen auf dem Balkon

Wichtig: Es kommt nicht auf den intensiven Geruch an, den die Pflanzen verbreiten, sondern auf ihre Blüte. Denn viele stark duftende Blüten bieten keinen Nektar oder Pollen, von denen sich die Insekten ernähren können. Doch es gibt so viele Alternativen, die auch auf dem Balkon sehr gut gedeihen! Die bereits erwähnten Blumen wie Löwenmäulchen, Lavendel und Kapuzinerkresse befinden sich unter den Bienenlieblingen. Auch Sonnenblumen können hier gepflanzt werden oder Margeriten, die sogar als Schnittblume nutzbar sind.

So wird der Balkon bienenfreundlich

Balkonbesitzer sollten auf große Kübel setzen, in die eine Vielfalt an Blumen gesetzt werden kann. Wildblumenmischungen sind hier ideal, wobei unbedingt darauf geachtet werden sollte, dass diese Blumen aus der Region stammen. Um das ganze Jahr über etwas für Insekten parat zu haben, können auch Efeu und Winterheide gepflanzt werden, wobei Letztere sogar schon im Januar blüht.

Zusätzlich können kleine Nisthilfen angeboten werden. Ein Insektenhotel ist sogar leicht selbst herzustellen, allerdings kann es auch fertig im Handel gekauft werden. Wer mag, stellt eine etwas tiefere Schale mit Sand auf, hier fühlen sich verschiedene Wildbienen besonders wohl. Außerdem ist ein Schälchen mit Wasser zu empfehlen. Dieses sollte mit kleinen Zweigen, Steinen oder Murmeln ausgelegt sein, damit die Insekten nicht ins Wasser fallen und ertrinken können. Dies gilt übrigens auch im Garten, denn auch dort sind Bienen und andere Insekten inzwischen auf Hilfe angewiesen, weil es immer weniger Wasserstellen für sie gibt.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
Tags: ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren