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Intelligente Stromtarife lassen auf sich warten

Die Verordnung für intelligente Stromtarife soll Verbraucher in der BRD seit Anfang 2011 entlasten. Doch sie werden praktisch nicht angeboten. Zu dieser nüchternen Erkenntnis kommen Experten und fordern Stromversorger auf, endlich ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Intelligente Strom-Tarife

Sogenannte intelligente Stromtarife lassen weiter auf sich warten. (Foto: Silent47 istockphoto.com)

Geht es um das verpflichtende Angebot intelligenter Stromtarife in Deutschland, reagieren Stromanbieter bisher nur äußerst zögerlich. Im Gegenteil wollen mehr als 20 Anbieter zunächst einmal erneut die Preise erhöhen. Um rund vier Prozent soll der Strompreis im kommenden Jahr im Durchschnitt ansteigen. Damit Verbraucher dennoch in den Genuss günstiger Stromkosten kommen, sollte es eigentlich seit vielen Monaten sogenannte intelligente Stromtarife geben. Doch auch fast ein Jahr nach dieser verpflichtenden Anordnung durch den Gesetzgeber lassen solche Tarife weiter auf sich warten.

Stromtarife – smart, aber praktisch nicht vorhanden

Smarte bzw. intelligente Stromtarife sollten ursprünglich immer zu Zeiten greifen, wenn allgemein wenig Strom verbraucht bzw. wenig Strom nachgefragt wird. Dies ist beispielsweise nachts der Fall oder dann, wen die Witterung günstig ist und viel Wind weht und/oder die Sonne besonders kräftig scheint. Erkannt werden solche Zeiten des günstigen Stroms von sogenannten intelligenten Stromzählern. Diese Technik gibt es bereits, nur erkennen lässt sich leider nicht viel und einsparen lässt leider auch nichts. Denn bisher gibt es von den Stromanbietern keine entsprechenden Tarife. Da, was bisher geboten wird, sei nicht viel mehr als Tarnung, erklären Experten. „Die derzeit bereits existierenden zeitvariablen Tarife haben lediglich eine Alibifunktion“, erklärt daher auch Jürgen Scheuerer vom Portal Verivox und schließt sich damit der Diagnose auch anderer Experten wie etwa der Verbraucherzentralen an.

Stromtarife – kompliziertes Angebot verärgert Verbraucher

Zwar würden einige Anbieter mit komplizierten Tarifen den Anschein erwecken, den Forderungen nachzukommen. Doch diese zeigen sich bisher wenig praktikabel für Verbraucher. „So gibt es etwa Tarife mit sechs unterschiedlichen Zeitzonen, oder ein Teil des Strompreises wird an den stundengenauen Spotmarkt der Strombörse gekoppelt“, erklärt der Leiter Energiewirtschaft bei Verivox, Peter Reese. Solche komplexen Konstruktionen seien aber wenig attraktiv, denn sie erfordern vom Verbraucher viel Mühe, die sich am Ende nicht auszahlt.

Stromtarife – Wechsel ist effizienter

Sogenannte „lastabhängige Tarife“ gebe es zudem bisher überhaupt noch nicht, beklagen die Experten. Bei solchen Tarifen richtet sich der Preis nicht nur nach der Tageszeit sondern vor allem auch nach deren Verfügbarkeit. Die Bundesnetzagentur schafft gerade die Plattform für solche Tarife. Bis es soweit ist, haben Verbraucher weiterhin wenig von sogenannten intelligenten Stromtarifen, lautet das Fazit. Mit den bisherigen Tarifen sei ein Sparen von Stromkosten nur möglich, wenn sich Verbraucher dem Stromzähler komplett unterordnen. Hingegen sei Stromsparen mittels entsprechender Maßnahmen sowie ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter viel leichter und effizienter zu bewerkstelligen.

Verweise:

Stromkosten – es geht auch preiswerter
Energie – Anbieterwechsel reine Männersache
Akku vom Netz spart Stromkosten
Stromkosten – Schlichtung bei Ärger und Streit
Energie-Sparlampen – Lumenzahl ist entscheidend
Stromkosten sparen – aber richtig
Wärmepumpen – Effizienzklasse hat Stellenwert
Strom Kosten – Kontrolle ist besser
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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Wohnen
Tags: ,

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