In Metropolen und angesagten Großstädten erscheint der Immobilienmarkt wie leergefegt. In Ballungsgebieten explodieren die Preise und so mancher Anleger befürchtet bereits eine Immobilienblase. Wie ernst steht es tatsächlich und wie entwickelt sich der Markt?
Angesichts historisch niedriger Zinsen lief das Geschäft mit Immobilien in der Vergangenheit buchstäblich wie geschmiert. Der Markt ist in Städten und Metropolen inzwischen allerdings wie leergefegt. Dies lässt so manchen Schnäppchenjägern bereits eine Immobilienblase befürchten.
Hohe Preise für Eigentum
Viel dran ist laut Expertenmeinungen daran allerdings nichts. Zwar sind nach jahrelangen Hamsterkäufen in Städten wie etwa Berlin, Hamburg Stuttgart und Köln nunmehr drastische Preisanstiege für das geliebte Eigentum zu befürchten.
Doch zu einer Immobilienblase kommt es laut Expertenmeinung nicht. „Das Objektangebot in den Metropolen wird geringer“, erläutert Marcus Drost vom größten deutschen Immobilienportal Immobilienscout24 in Berlin.
Ende der goldenen Zeiten für Eigentum
„Je größer die Stadt, desto höher die Preise und Preissteigerungen“, ließ auch der Immobilienverband Deutschland (IVD) in der vergangenen Woche verlauten. Anleger sollten sich jedoch schon einmal auf ein Ende der goldenen Zeiten für den Immobilienkauf einrichten. Begonnen hatte die Goldgräberstimmung für Eigentum direkt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise. Bereits damals investierten Anleger in Grund und Boden, um sich möglichst heil aus der Affäre zu ziehen und Vermögen weitgehend zu schützen.
Immobilienblase eher unwahrscheinlich
Von einem Boom, wie etwa seit den 1990er Jahren in den USA und anderen europäischen Ländern war Deutschland ohnedies nicht betroffen. Daher kann auch laut Einschätzung des IVD keine Rede von einer Immobilienblase sein. „Die Preisanstiege sind Bestandteil eines längst überfälligen Aufholprozesses der deutschen Wohnungsmärkte“, erläuterte hierzu IVD-Präsident Jens-Ulrich Kießling. Augenblicklich wird in Hinblick auf das derzeit noch immer anhaltende Niedrigzinsniveau weiter gekauft, was das Portemonnaie hergibt. Deutschlands größter Makler Engel&Völkers soll allein augenblicklich rund eine halbe Millionen Kaufinteressenten führen, die aufgrund der immensen Nachfrage nicht alle in den Genuss der gewünschten Traumimmobilie kommen.
Lage bestimmt Preis vom Eigentum
Auch bei Immobilienscout24 sei die Anzahl der Kaufgesuche seit Beginn der Finanzkrise deutlich gestiegen, ließen Insider verlauten. Und dies sogar um satte 500 Prozent. Eine solche Entwicklung suggeriert Bestzeiten für Makler, doch trifft dies tatsächlich zu? Nur bedingt, äußern Experten. Zwar gehen Immobilien weg wie warme Semmeln. Überhaupt noch Objekte aufzutreiben, sei jedoch bereits eine Kunst. Zudem sind nur Großstädte vom sagenhaften Immobilienboom betroffen. Anderenorts ist das Angebot nach wie vor groß und nicht selten gehen Immobilien äußerst schleppend weg. Während in München der Markt praktisch nichts mehr hergibt, stehen beispielsweise im Ruhrgebiet und an andern Orten die Häuser gleich reihenweise zum Verkauf.
Ein Vermögen für Eigentum
In der Großstadt muss sein Käufer für ein oder eine Wohnung inzwischen ein Vermögen zahlen. Allein für ein Einfamilienhaus muss durchschnittlich mit einem Kaufpreis von 645.000 Euro gerechnet werden. Für das gleiche Geld bekommen Interessenten in Cottbus oder Wolfsburg gleich sechs Häuser in einem Streich. Wer also in Städten halbwegs günstig kaufen will, der benötigt eine langen Atem und viel Glück.
Zudem kommen hier nur Schnellentscheider tatsächlich zum Ziel. Hinsichtlich der Suche raten Experten daher durchaus wieder zur guten klassischen Zeitungs-Anzeige. Anderes als im Web werden hier nicht gleich Hunderte Interessenten per Mail vorabinformiert, sodass allein deshalb die Chancen für einen Besichtigungstermin rapide sinken.
Die Preise steigen. Droht nun eine Immobilienblase?
Verweise:
Zwangsversteigerung – Schnäppchen oder Risiko?
Seriöse Immobilienmakler leisten viel
Immobilien – Suche im Internet
Immobilien – Webportal als Suchassistent
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