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BAIK kritisiert Ausschreibungskriterien für Parlamentssanierung

Das österreichische Parlamentsgebäude wird umgebaut. Die Ausschreibungskriterien zu dieser baulichen Maßnahme werden allerdings von der Bundeskammer der Architekten in Wien heftig kritisiert. So bemängelt die Kammer, dass es zu keinem offenen Architekturwettbewerb kommt.

BAIK Präsident DI Georg Pendl

BAIK-Präsident DI Georg Pendl (Foto: arching.at)

Das Konzept für Sanierung des Parlamentsgebäudes in Wien, die letzten Meldungen zufolge mit etwa 500 Millionen Euro an Kosten zu Buche schlagen soll, wird kräftig vorangetrieben. Inzwischen wurden die umfassenden Sanierungsarbeiten vergeben. Die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulten in Wien kritisiert allerdings die vom Parlament gewählte Vorgehensweise bei der Auswahl des Generalplaners.

Vorgehensweise
wird von BAIK bemängelt

Der Generalplaner wird von der Parlamentsdirektion derzeit per europaweiter Ausschreibung gesucht. Die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten bemängelt, dass es keinen offenen Architekturwettbewerb geben wird. Sie hatte sich im Vorfeld für die Durchführung eines offenen Architekturwettbewerbs stark gemacht. Immerhin ist die Generalsanierung ein Prestigeprojekt mit einer enormen Vorbildwirkung. So steht das historische Parlamentsgebäude in Wien nicht nur für einen Ort der Begegnung und des Wissensaustausch, sondern ist das Zentrum der Demokratie.

Aufgrund der nunmehr vollendeten Tatsache, dass es zu keinem offenen Architekturwettbewerb sondern zu einem Verhandlungsverfahren kommt, will die Kammer ihre aktive Unterstützung einstellen. Laut Präsident Georg Pendl werde die Bundesarchitektenkammer das Verfahren jedoch „weiter kritisch begleiten“. Zudem werden die in der Auswahlkommission vertretenen Architekten dort auch verbleiben.

BAIK Präsident Pendl spricht Klartext

„Mutige Entscheidungen eines starken Bauherren“ seinen für ein so wichtiges Projekt wie die Sanierung des Parlaments notwendig, führte Pendl die Kritik der Kammer aus. Diese jedoch würden nicht getroffen, die Parlamentsdirektion agiere „angsterfüllt“. Damit unterstreicht Kammerpräsident Pendl auch die Ansicht der Architekten, wonach die nunmehr getroffene Entscheidung für das derzeitige Verhandlungsverfahren die falsche Weichenstellung sei. Nur ein Architektenwettbewerb könne eine „transparente, projekt- und qualitätsorientierte Auswahl“ ermöglichen, erläuterte der Experte. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen habe sich die Parlamentsdirektion jedoch für ein reines Verhandlungsverfahren entschieden.

BAIK setzte Qualitätsstandards durch

Insbesondere kritisiert Pendl auch, dass die vor Kurzem gestartete Projektbeurteilungsstufe nicht zu einer Reihung der Projekte führe. Damit sei auch nicht sichergestellt, dass es tatsächlich zu einer Entscheidung nach qualitativen Kriterien kommt. Es sei der Bundeskammer der Architekten zwar gelungen, im Laufe der Gesprächsverhandlungen mit der Parlamentsdirektion bestimmte Qualitätsstandards durchzusetzen. Doch letztlich bleibt es u.a auch bei dem Manko, dass der am Ende Erstgereihte mit der Bezahlung der Aufwandsentschädigung sein Werknutzungsrecht verliere.

Aktive Unterstützung wird von BAIK eingestellt

Ebenso steht die ersatzlose Streichung des Resultats des Plenarsaal-Wettbewerbs in der Kritik. Dies habe nunmehr zur Folge, dass der damalige Sieger keine adäquate Abfindung erhält. Die sei auch der Grund, warum die Berufsvertretung bei der Durchführung eines Verhandlungsverfahrens nicht weiter kooperiert. „Leider hat die Parlamentsdirektion mit dieser Vorgehensweise die Chance einer Vorbildfunktion innerhalb der Republik versäumt. Daher und trotz allen Drucks seitens des Auslobers kann die Architektenkammer ihre aktive Unterstützung bedauerlicherweise nicht mehr zusichern. Wir werden das Verfahren weiter kritisch begleiten.“, resümierte Bundeskammerpräsident Georg Pendl.

Verweise:
Österreicher wird neuer Generalkonsulent der europäischen Ingenieurkammern
Architekten verhelfen zum Traumhaus
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Günstige Zinsentwicklung lockt Bauherren
Baufinanzierung – Der Vergleich macht sicher
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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Architektur
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