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Richtig lüften – für die Gesundheit von Mensch und Architektur!

Lüften ist ein wichtiges Thema für jeden Hausbesitzer. Wird nicht oder falsch gelüftet, schadet das der eigenen Gesundheit und der des Hauses. Denn die Feuchtigkeit, die in den Räumen entsteht, setzt sich mit der Zeit in der Bausubstanz ab und führt im schlimmsten Fall zu Schimmel.

Der Mensch benötigt Sauerstoff, frische Luft ist gesund. (Fotoquelle: lzflzf / clipdealer.de)

Der Mensch benötigt Sauerstoff, frische Luft ist gesund. (Fotoquelle: lzflzf / clipdealer.de)

Warum überhaupt lüften?

Im Zuge der Energieeffizienz soll der Wärme- und Energieverlust so gering wie möglich gehalten werden. Moderne Wohnhäuser sind daher inzwischen so dicht, dass der Luftaustausch von sich aus durch die Öffnungen in der Gebäudehülle kaum oder gar nicht stattfindet. Für den Austausch der Luft im Innenraum gibt es jedoch unabhängig von der Energieeffizienz-Debatte 4 gute Gründe:

Frische Luft ist gesund, denn der Mensch benötigt Sauerstoff.

Ist die Raumluft verbraucht und der Kohlenstoffdioxid-Gehalt zu hoch, fühlt man sich schnell schlapp, die Konzentration leidet und man bekommt Kopfschmerzen.

Feuchtigkeit wird aus dem Raum geleitet.

Durch Alltagstätigkeiten wie Körper- und Wäschehygiene sowie Kochen entsteht Feuchtigkeit, die, wenn sie nicht nach außen geleitet wird, die Schimmelbildung begünstigt. Der beste Tipp gegen Schimmel ist daher die Vorbeugung durch richtiges Lüften.

Die Schadstoffmenge wird reduziert.

Bewohner, Baustoffe und Möbel geben Schadstoffe wie Schweiß, Tabakrauch, Formaldehyd oder Lösungsmittel an die Raumluft ab, die die Gesundheit belasten. Durch das Lüften werden diese aus dem Wohnraum transportiert.

Wer richtig lüftet, spart Energie.

Denn trockene, frische Luft wird schneller warm als feuchte, verbrauchte. Feuchtigkeit wird durch das Lüften nach draußen transportiert.

Richtig lüften – so geht’s

Lüften ist nicht gleich Lüften. Wer zu lange oder falsch lüftet, riskiert nicht nur, dass wertvolle Wärme-Energie verloren geht und alle Maßnahmen für eine höhere Energieeffizienz quasi umsonst waren. Lüftungsfehler können wiederum die Schimmelbildung begünstigen. Man sollte daher wissen, wie man richtig lüftet. An diese Regeln sollte man sich halten:

  • Jeden Raum für sich lüften und Türen schließen. Denn sonst entsteht ein Wärmeaustausch zwischen den Räumen, der zu einem höheren Energieverbrauch führt.
  • Im Badezimmer sofort nach dem Duschen oder Baden lüften, maximal eine halbe Stunde in den Wintermonaten.
  • Fenster nur in den Sommermonaten von Mai bis September an warmen, trockenen Tagen dauerhaft kippen.
  • In der kalten Jahreszeit idealerweise Stoßlüften und am besten Querlüften, indem man zwei gegenüberliegende Fenster öffnet.
  • Im Winter nicht länger als 5 Minuten Stoßlüften.
  • Faustregel: Je kälter es draußen ist, desto kürzer sollte man lüften.
Je kälter es draußen ist, umso kürzer sollte man lüften (Fotoquelle: Auris / clipdealer.de)

Je kälter es draußen ist, umso kürzer sollte man lüften (Fotoquelle: Auris / clipdealer.de)

Der schlimmste Lüftungsfehler, den man machen kann, ist die Fenster an feuchtkalten Tagen dauerhaft zu kippen. Bei gekippten Fenstern dauert es bis zu einer Stunde, bis ein vollständiger Luftwechsel stattgefunden hat. Bei vollständig geöffneten Fenstern ist dies in wenigen Minuten geschehen. Gleichzeitig kühlt der Bereich um das gekippte Fenster sehr stark ab. Hier kondensiert dann die Feuchtigkeit in der Luft, was zu Schimmelbildung an den Wänden und Möbeln führen kann.

Erleichterte Luftaustausch durch automatische Anlagen und Fenster

Neben der manuellen Belüftung der Räume gibt es moderne Systeme, die für einen gleichbleibenden und angenehmen Luftaustausch sorgen. Hierzu gehören:

  • Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
  • Dezentrale Lüftungsgeräte mit und ohne Wärmerückgewinnung
  • Lüftungsanlagen mit dezentraler Zuluft und zentraler Abluft
  • Lüftungsfenster, welche Feuchtigkeit aus dem Raum nach außen transportieren und frische, temperierte und gefilterte Luft hineinlassen

Diese Anlagen sorgen für eine kontrollierte Wohnraumlüftung und passen automatisch die Luftzufuhr an den individuellen Bedarf an. Dieser orientiert sich an der im Haushalt lebenden Personenanzahl und der jeweiligen Raumnutzung. Sie schaffen einen Konsens zwischen der Notwendigkeit des Luftaustauschs und der angestrebten Energieeffizienz. In Niedrig- und Niedrigstenergiehäusern empfehlen sich Systeme mit Wärmerückgewinnung, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. Ein zusätzliches manuelles Lüften ist bei kontrollierter Wohnraumlüftung aber dennoch möglich und vor allem in Feuchträumen sowie in der Küche erwünscht.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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