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Aufstockung des Hauses und andere Möglichkeiten der Vergrößerung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einem Haus neuen Wohnraum zu schaffen. Neben einem Anbau oder dem Ausbau des Dachgeschosses kann man ein Einfamilienhaus außerdem durch eine Aufstockung erheblich vergrößern.

Mit einer Aufstockung des Hauses kann man neuen Wohnraum schaffen.

Mit einer Aufstockung des Hauses kann man neuen Wohnraum schaffen. (Bild: chroma/clipdealer.de)

Voraussetzungen für eine Aufstockung des Hauses

Wenn es zu eng wird im Haus, weil sich weiterer Nachwuchs angekündigt hat, ein Home-Office eingerichtet werden oder ein Mehrgenerationenhaus entstehen soll, stellt sich die Frage, wie die Wohnfläche vergrößert werden kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einem Einfamilienhaus neuen Wohnraum zu schaffen:

  • Anbau
  • Dachausbau
  • Aufstocken

Die Idee, das eigene Haus einfach zu vergrößern, ist für viele Eigentümer sehr reizvoll. Besonders wenn die Lage des Hauses gut und die Nachbarschaft angenehm ist, wünschen sich viele Hausbesitzer, dort wohnen zu bleiben. Ein Umzug wäre außerdem ebenfalls mit erheblichem Aufwand verbunden. Das Eigenheim muss zunächst verkauft werden, um Kapital für den Kauf eines größeren Hauses zu erhalten. Darüber hinaus ist es gar nicht einfach, eine passende neue Immobilie zu finden, die im gleichen Ort liegt, die benötigte Wohnfläche bietet und bei der die Raumaufteilung passt.

Mit einer Aufstockung des Hauses und dem gleichzeitigen Ausbau des Dachgeschosses lässt sich die Wohnfläche mehr als verdoppeln. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. Es kann eine separate Einliegerwohnung gebaut werden, in die erwachsene Kinder oder die Großeltern einziehen, um gemeinsam in einem Mehrgenerationenhaus zu leben. Auch die Einrichtung eines größeren Home-Office oder die Nutzung des neu entstandenen Wohnraums als Mietwohnung sind interessante Optionen.

Wie kann man einen Hausumbau realisieren?

Aus den genannten Gründen ist es eine Überlegung wert, das eigene Haus so umzubauen, dass dort genügend Wohnfläche vorhanden ist. Bevor man jedoch mit der Umsetzung beginnen kann, ist eine gründliche Planung und in den meisten Fällen auch eine Baugenehmigung erforderlich.

Während ein Dachausbau relativ einfach umgesetzt werden kann, wenn die baulichen Voraussetzungen erfüllt sind, ist ein Anbau oder das Aufstocken nur mit einer Baugenehmigung möglich. Auch ein Hausumbau, bei dem ausschließlich das Dachgeschoss betroffen ist, muss genehmigt werden, wenn dabei Gauben gesetzt werden oder die Statik des Gebäudes verändert wird.

Folgende organisatorische Aufgaben müssen bewältigt werden, bevor mit dem Aufstocken des Hauses begonnen werden kann:

  • Planung des neuen Wohnraums mit einem Architekten
  • Aufstellung eines Finanzierungsplans
  • Bauantrag stellen und Genehmigung abwarten

Planung des neuen Wohnraums mit einem Architekten

Ein Architekt ist der passende Ansprechpartner für alle Projekte des Um- und Anbaus eines Hauses, denn er weiß, welche technischen und rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit der Bauantrag genehmigt wird und der Hausumbau wie gewünscht umgesetzt werden kann. Im weiteren Verlauf übernimmt der Architekt außerdem die Ausschreibung der Bauleistungen und die Überwachung des Bauablaufs.

Der Architekt wird berücksichtigen, ob ein Fertighaus oder ein Massivhaus aufgestockt werden soll. Um sich eine Vorstellung von den Möglichkeiten zu verschaffen, ist es sinnvoll, ein Musterhaus, das über eine zusätzliche Etage oder ein ausgebautes Dachgeschoss verfügt, zu besichtigen. Oft bietet ein Musterhaus interessante Anregungen, die man bei der Planung des eigenen Umbaus einbeziehen kann.

Welche Vorschriften müssen berücksichtigt werden?

Im Baurecht, genauer gesagt in der Landesbauordnung und dem Bebauungsplan der Kommune, ist definiert, welche Vorschriften bei einem Hausumbau eingehalten werden müssen. Es gibt genaue Vorgaben hinsichtlich:

  • Raummindesthöhen
  • Abstandsflächen
  • Beschaffenheit der Bauteile
  • Brandschutz
  • Anzahl der Geschosse
  • maximale Geschossfläche in Relation zur Grundstücksgröße
  • Dachneigung
  • Traufhöhe
  • Größe von Gauben, Fenstern und Erkern

Die Erteilung der Baugenehmigung wird auch davon abhängig gemacht, ob sich das Einfamilienhaus nach dem geplanten Umbau immer noch harmonisch in die Bebauung des Viertels einfügt.

Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Bevor man das Einfamilienhaus aufstocken kann, ist eine genaue Überprüfung der Statik notwendig, die ebenfalls vom Architekten vorgenommen wird. Auch wenn bei einem geplanten Anbau tragende Wände und Decken betroffen sind, ist eine vorherige Prüfung der Auswirkungen auf die Statik des Gebäudes unerlässlich. In manchen Fällen muss der Architekt für diese Berechnungen einen Tragwerksplaner hinzuziehen.

Während bei neueren Gebäuden die Angaben zur Statik meist im Archiv der zuständigen Baubehörde zu finden sind, ist es bei Altbauten schwieriger zu ermitteln, ob die Statik ein Aufstocken oder einen Anbau ermöglicht. In manchen Fällen ist es sogar nötig, die Wand- und Deckenkonstruktion probehalber zu öffnen, um zu entscheiden, ob ein Aufstocken möglich ist.

Darüber hinaus erfolgt eine Überprüfung der gesamten Installationen, denn sowohl die Elektrik als auch die Sanitärinstallationen müssen für den neu geschaffenen Wohnraum erweitert werden. Bei Altbauten wird sich an dieser Stelle die Frage stellen, ob nicht eine Komplettsanierung des gesamten Hauses sinnvoll ist, um die Energieeffizienz zu verbessern und das Haus technisch auf einen aktuellen Stand zu bringen.

Dachform: entscheidend für die Bauplanung

Beim Aufstocken ist die ursprüngliche Dachform entscheidend. Es ist am einfachsten, einen Bungalow oder ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit einem Flachdach um eine weitere Etage zu vergrößern. Das Flachdach kann dann als Geschossdecke der neuen Etage genutzt werden. In diesem Fall kann das Aufstocken auch dadurch erfolgen, dass ein Satteldach oder ein Walmdach auf das Gebäude gesetzt und als Wohnraum ausgebaut wird.

Soll ein Satteldach oder ein Walmdach ausgebaut werden, wird der Architekt ein Konzept ausarbeiten, das durch den Einbau von Gauben oder großzügigen Dachflächenfenstern für ausreichend Tageslicht sorgt. Der Ausbau eines Satteldachs ist einfacher, denn im Gegensatz zum Walmdach hat es nur zwei Schrägen, was die nutzbare Fläche vergrößert.

Wenn das vorhandene Schrägdach in einem sehr guten Zustand ist, besteht die Option, das gesamte Dach mit einem Kran anzuheben und die Wände mit Mauersteinen zu erhöhen, sodass ein höherer Kniestock entsteht. Mit dieser Maßnahme wird die Fläche mit einer Stehhöhe vergrößert. So kann auch in einem Haus mit Walmdach ein geräumiges Dachgeschoss realisiert werden.

Welche Bauweise ist empfehlenswert?

Oft wird die Holzbauweise für den Bau des neuen Geschosses gewählt. Holzelemente sind sehr viel leichter als Beton oder gemauerte Wände, sodass es sogar möglich ist, ein Fertighaus aufzustocken. Die Holzbauweise ist außerdem eine kostengünstige Variante, die sich schnell realisieren lässt, sodass der neue Wohnraum eher bezugsfertig ist als bei der Massivbauweise./p>

Entscheidet man sich für die Holzbauweise, ist es meist nicht nötig, die Statik des Hauses zu verstärken, während bei einem Aufstocken in Massivbauweise im Erdgeschoss neue Stützpfeiler gesetzt werden müssen. Das ist nicht nur mit höheren Kosten, sondern auch mit einem wesentlich höheren Aufwand verbunden. Die Holzbauweise macht es möglich, das Haus während der Bauphase problemlos zu bewohnen.

Fördermöglichkeiten beim Hausbau nutzen

Das Aufstocken des Hauses ist mit hohen Investitionskosten verbunden und bevor man sich dafür entscheidet, sollte eine Kosten-Nutzen-Abwägung erfolgen. In manchen Fällen ist es vielleicht sinnvoller, ein größeres Haus zu suchen und den erzielten Kaufpreis als Eigenkapital für die Finanzierung zu nutzen. Ein Hausbau ist ebenfalls eine Alternative, die in Erwägung gezogen werden sollte.

Hat man sich jedoch für den Ausbau seines Hauses entschieden, kann man für dieses Projekt staatliche Fördermittel in Anspruch nehmen. Wenn der Umbau gleichzeitig zur energetischen Sanierung genutzt wird oder wenn der neue Wohnraum die Voraussetzungen für altersgerechtes Wohnen erfüllt, bieten die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) attraktive Fördermöglichkeiten in Form von zinsgünstigen Darlehen und Tilgungszuschüssen an.

Vor dem Aufstocken sollte eine Kosten-Nutzen-Abwägung erfolgen.

Vor dem Aufstocken sollte eine Kosten-Nutzen-Abwägung erfolgen. (Bild: akarelias/clipdealer.de)

Hausumbau durch Aufstocken: Projekt für die Zukunft der Familie

Wer sein Haus umbaut, Anbauten oder eine neue Etage errichten lässt, erhöht den Wert der Immobilie ganz beträchtlich. Darüber hinaus steht eine wesentlich größere Wohnfläche zur Verfügung, sodass die Flexibilität gesteigert wird. Der neue Wohnraum kann als Einliegerwohnung genutzt werden, sodass aus dem Einfamilien- ein Mehrgenerationenhaus wird. In die Einliegerwohnung der Großeltern kann man später selbst einziehen, wenn die nächste Generation das Haus übernimmt.

Die neuen Räume können aber auch wirtschaftlich genutzt werden, indem dort ein Home-Office eingerichtet wird oder mit einer Mietwohnung zusätzliche Einnahmen erzielt werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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