MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Ungeziefer im Haus: Tipps für die Schädlingsbekämpfung

Schon beim Gedanken an Ungeziefer im Haus ekeln sich die meisten Menschen. Manchmal ist es sogar unbedingt nötig, den Kampf mit den Schädlingen aufzunehmen, um die ungebetenen Gäste zu beseitigen.

Schon beim Gedanken an Ungeziefer im Haus ekeln sich die meisten Menschen.

Schon beim Gedanken an Ungeziefer im Haus ekeln sich die meisten Menschen. (Bild: alho007/clipdealer.de)

Ungeziefer aus dem Haus vertreiben

Kleine Tiere, die sich in unseren Wohnungen und Häusern aufhalten, werden als Ungeziefer bezeichnet. Diese Bezeichnung ist unabhängig davon, ob die Tiere Schäden anrichten oder einfach nur stören. Die Bekämpfung von Ungeziefer im Haus ist nicht leicht, denn einerseits gruseln sich die meisten Menschen vor den krabbelnden Mitbewohnern und andererseits sind die kleinen Tiere äußerst flink. Dennoch genügt es oft bereits, einfache Haushaltstipps anzuwenden, um die Krabbeltiere loszuwerden. Im Folgenden werden wirkungsvolle Methoden der Schädlingsbekämpfung vorgestellt.

Das Bekämpfen von Ungeziefer im Haus wird dadurch erschwert, dass Insekten selten als Einzelgänger auftreten. Hat man also ein Exemplar erwischt, ist leider die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich weitere Artgenossen in der Wohnung niedergelassen haben. Ein ganz besonders übles Beispiel dafür sind die Kakerlaken. Bei diesen Schädlingen kommen auf ein gesichtetes Insekt 200 weitere Exemplare, die sich hinter Fußleisten oder in Mauerritzen verbergen.

Menschliche Wohnungen und Häuser sind für viele Insektenarten die perfekte Umgebung, in der sie sich rasant vermehren. Aus diesem Grund sollte keine Zeit verloren werden, wenn Ungeziefer gesichtet wird. Meist gelingt es, die Schädlinge mit einem Hausmittel zu vertreiben, solange ihre Zahl sich noch in Grenzen hält. Überschreitet die Population jedoch eine kritische Marke, müssen wirksamere Mittel verwendet werden und im schlimmsten Fall kann nur noch ein Kammerjäger helfen.

Es gibt verschiedene Arten von Ungeziefer. Die Tiere werden unterschieden in:

  • Materialschädlinge
  • Hygieneschädlinge
  • Vorratsschädlinge
  • Lästlinge

Materialschädlinge

Diese Insekten befallen und zerstören Materialien wie beispielsweise Holz, Stoffe, Leder oder Papier. Bekannte Vertreter der Materialschädlinge sind Kleidermotten oder Holzwürmer. Von diesen Plagegeistern geht zwar keine Gefahr für Menschen aus, sie richten jedoch schnell erhebliche Schäden an. Ein weiterer bekannter Materialschädling, der allerdings zusätzlich Gesundheitsprobleme verursacht, ist der Speckkäfer, der in mehr als 20 Arten vorkommt. Speckkäfer sind in der Natur nützlich. Ihre Larven richten allerdings in Wohnungen schwere Schäden an. Sie fressen sich durch Teppiche, Wolle und andere organischen Materialien. Zusätzlich lösen die Haare der Larven Allergien und Asthmaanfälle aus.

Hygieneschädlinge

Hygieneschädlinge übertragen durch Bisse oder Stiche Krankheitserreger und sind deshalb eine Gefahr für Menschen, aber auch für Haustiere. Vertreter dieser Gruppe sind Flöhe, Bettwanzen, Bremsen sowie Milben, die schwere Allergien auslösen können.

Vorratsschädlinge

Diese Insekten verursachen Fraßschäden an den Lebensmittelvorräten im Haushalt. Darüber hinaus übertragen einige Arten gefährliche Krankheiten wie Ruhr oder Typhus. Vertreter der Vorratsschädlinge sind Getreidemotten, Schaben oder Reismehlkäfer.

Lästlinge

Lästlinge richten zwar keine Schäden an, stören die Menschen jedoch und sind in manchen Umgebungen auch als Schädlinge zu betrachten. Silberfische nutzen Wohnungen nur als Behausung, stellen in Krankenhäusern jedoch eine Gefahr für die Gesundheit dar. Andere Lästlinge wie Spinnen sind sogar nützlich, weil sie Fliegen fangen, die ihrerseits Krankheiten übertragen können. Das ist jedoch für Menschen, die unter einer Spinnen-Phobie leiden, ein schwacher Trost.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Verdammtes #Ungeziefer

Ein Beitrag geteilt von Sebastian Herrmann (@sebherrmann) am

Wie kann man Ungeziefer aus dem Haus vertreiben?

Die Schädlingsbekämpfung wird dadurch erleichtert, dass man sich über die Lebensgewohnheiten informiert, also den Unterschlupf der Tiere kennt und weiß, welche Nahrung sie bevorzugen.

Es stehen unterschiedliche Methoden der Vertreibung von Schädlingen zur Verfügung:

  • physisch
  • biotechnisch-physikalisch
  • biologisch
  • chemisch

Physische Bekämpfung von Ungeziefer im Haus

Bei der physischen Insektenbekämpfung werden die Plagegeister mit einer Fliegenklatsche oder anderen Methoden getötet und danach entsorgt. Diese Methode funktioniert, wenn nur einzelne Exemplare beseitigt werden müssen und erfordert keine besonderen Vorkehrungen oder irgendwelche Mittel. Sie kann beispielsweise angewendet werden, wenn man feststellt, dass sich Reismehlkäfer in der Packung befinden. Befallene Lebensmittel müssen entsorgt werden, da ihr Verzehr gesundheitsschädlich ist. Haben sich die Reismehlkäfer jedoch bereits stark ausgebreitet, sollte man einen Kammerjäger mit der Beseitigung beauftragen. In diesem Fall helfen nur Insektizide oder die Anwendung der Heißluftmethode.

Biotechnisch-physikalische Insektenbekämpfung

Dabei werden Fallen eingesetzt, in welche die Insekten gelockt werden. In der Falle verenden sie oder werden mit einem Stromschlag getötet. Wespenfallen und Fliegenfallen, die UV-Strahlen oder Pheromone einsetzen, um die Insekten anzulocken und diese dann mit elektrischem Strom töten, kommen besonders in den südlichen Ländern und Restaurantküchen häufig zum Einsatz. Oft werden diese Fallen mit einem Ventilator kombiniert, dessen Sogwirkung die Tiere anzieht. Auch die bekannten Klebefallen, die Fluginsekten mit einem Duftstoff anlocken, gehören in diese Kategorie der Insektenbekämpfung.

Blattläuse können ebenfalls biotechnisch-physikalisch ohne den Einsatz von Insektiziden beseitigt werden. Sind nur einzelne Zimmerpflanzen im Haus befallen, reicht es meist aus, die betroffenen Pflanzen gründlich mit Wasser abzuduschen. In hartnäckigeren Fällen haben sich Haushaltstipps wie das Einsprühen der Pflanzen mit Brennnesselsud, Seifenlauge, schwarzem Tee oder einer Mischung aus zwei Teilen Wasser und einem Teil Milch bewährt. Betroffene Pflanzen sollten solange von anderen Zimmerpflanzen separiert werden, bis das Problem endgültig beseitigt ist.

Biologische Bekämpfung von Ungeziefer

Bei dieser Methode werden die natürlichen Fressfeinde genutzt, um die Schädlinge zu töten. Ein bekanntes Beispiel ist die Vertreibung von Motten mit Schlupfwespen. Diese Art der Schädlingsbekämpfung ist allerdings nur begrenzt und ausschließlich von einem dafür ausgebildeten Experten in einer Wohnung durchführbar. Eine weitere Möglichkeit der biologischen Insektenbekämpfung bietet der Einsatz sogenannter Neemprodukte, die Wirkstoffe des Neembaums enthalten und dafür sorgen, dass die Insekten sich nicht mehr fortpflanzen können.

Chemische Insektenbekämpfung

Die berühmte chemische Keule ist zwar verpönt, aber in manchen Fällen, beispielsweise bei großen Populationen oder stark gesundheitsschädlichem Ungeziefer, das einzige wirklich wirksame Mittel. Gifte, die nur für die Insekten schädlich sind, werden eingesetzt, um die Tiere wirksam auszurotten. Moderne chemische Insektenmittel sind bei Weiten nicht mehr so schädlich wie in vergangenen Zeiten. Zu diesen chemischen Mitteln gehören auch die Flohhalsbänder, mit denen Haustiere vor den unangenehmen Flohstichen geschützt werden.

Zu den Schädlingen, bei denen der Einsatz von chemischen Mitteln sinnvoll ist, zählen in Deutschland Ratten, Kakerlaken und Pharao-Ameisen, da diese Tiere gefährliche Krankheiten übertragen.

In welchen Fällen sind Hausmittel wirkungsvoll?

Wenn Ameisen im Haus gesichtet werden, kann man entweder Ameisenköder im Fachhandel kaufen oder einen Versuch mit bewährten Hausmitteln unternehmen. Ein sehr effektives Mittel ist reines Natron, das für die Ameisen absolut tödlich ist. Damit die Plagegeister das Natron fressen, sollte man es mit einem Köder vermischen. Dafür eignet sich Puderzucker ganz hervorragend. Die Mischung wird auf die Ameisenstraße gestreut und entfaltet dort ihre Wirkung.

Wer die Tiere nicht töten möchte, kann sie mit Hilfe von Essig oder Teebaumöl vertreiben. Die Insekten verabscheuen den strengen Geruch und werden das Areal in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit freiwillig meiden. Generell eignen sich Hausmittel eher bei vereinzeltem Befall mit harmlosen Insekten, die keine Gefahr für die Gesundheit darstellen.

Wann sollte man sich professionelle Hilfe holen?

Wenn chemische Mittel nötig sind, um das Ungeziefer zu bekämpfen oder eine professionelle Ausstattung erforderlich ist, sollte man Kontakt mit einem Kammerjäger aufnehmen. Diese Spezialisten setzen Chemikalien gezielt ein, während Laien oft zur Überdosierung neigen oder falsche und somit wenig effektive Insektenmittel verwenden. Bettwanzen, die nachts aktiv werden und die Bewohner mit Stichen quälen, die sich zudem entzünden können, sind ein Fall für den Profi. Dieser eliminiert die Bettwanzen entweder mit Heißluft über 55 Grad Celsius oder speziellen, gezielt eingesetzten Insektengiften.

Auch wenn eine größere Zahl von Speckkäfern die Wohnung als Nistplatz ausgewählt hat und dort die gefräßigen Larven schlüpfen, ist der Kammerjäger gefragt. Bei einzelnen Exemplaren kann es ausreichen, die Tiere mit dem Staubsauger zu entfernen und danach den Beutel sofort außerhalb des Hauses zu entsorgen. Reicht das nicht aus, setzt der Schädlingsbekämpfer entweder Heißluft, Kälte oder das Insektizid Permethrin ein.

Der Kammerjäger ist dann gefragt, wenn Ungeziefer sich einnisten.

Der Kammerjäger ist dann gefragt, wenn sich Ungeziefer einnisten. (Bild: benedamiroslav/clipdealer.de)

Wie kann man dem Insektenbefall vorbeugen?

Wer verhindert, dass die ungebetenen Gäste ins Haus oder in die Wohnung eindringen, erspart sich die Mühe, diese später zu vertreiben. Folgende Tipps helfen dabei, den Befall mit Insekten zu minimieren:

  • nicht zu viele Vorräte lagern
  • nach dem Einkauf Vorräte auf Insektenbefall kontrollieren
  • Vorräte dicht verpackt, sauber und trocken lagern
  • für Übersichtlichkeit im Vorratslager sorgen
  • befallene Lebensmittel sofort entsorgen
  • Haus außen im Hinblick auf Spalten und Ritzen checken und diese verschließen
  • Fliegengitter montieren
  • Schlupflöcher und Verstecke im Haus schließen
  • regelmäßig Lüften, um feuchtwarmes Wohn-Klima zu vermeiden
  • nur frische Wäsche in den Schrank legen, um Mottenbefall vorzubeugen
  • Futternäpfe von Tieren regelmäßig säubern
  • Essensreste, Brotkrumen und Mehlstaub sofort entfernen
  • Abfälle umgehend aus dem Haus entfernen
  • Abfalltonnen im Freien fest verschließen
  • Schimmelbildung vorbeugen
  • natürliche Duftstoffe wie Lavendel oder Lorbeer halten Insekten fern
Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen
Tags: ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren