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Rollrasen verlegen: Anleitung und Tipps

Rollrasen zu verlegen, ist die ideale Lösung für alle Gartenbesitzer, die ihre Rasenfläche schnell nutzen möchten. Mit der richtigen Anleitung ist das Verlegen kein Problem.

Rollrasen selber verlegen

Mit Rollrasen kann man in kürzester Zeit eine sattgrüne Rasenfläche erhalten. (Bild: IKO/clipdealer.de)

Rollrasen verlegen: Garten anlegen im Schnelldurchlauf

Rollrasen zu verlegen, ist die schnellste Möglichkeit, wenn man im Garten eine Grasfläche anlegen möchte. Bereits zwei Wochen nach dem Verlegen des Rollrasens kann die Fläche normal genutzt werden und am Tag des Verlegens ist der Rasen direkt begehbar. Somit ist Rollrasen die perfekte Option für Eigentümer eines Neubaus, die bereits im ersten Sommer ihre Freizeit im eigenen Gartenidyll genießen möchten. Darüber hinaus entscheiden sich Besitzer kleiner Gärten sehr oft für diese Variante und gegen das Säen der Rasenpflanzen.

In privaten Gärten wurde Rasen bis vor einigen Jahren überwiegend ausgesät, doch jetzt ist auch hier ein starker Trend zum Fertigrasen festzustellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bereits zwei Wochen nach dem Verlegen des Rollrasens kann die Rasenfläche genutzt werden. Entscheidet man sich dafür, Gras zu säen, dauert es ungefähr vier Wochen, bis sich eine geschlossene Fläche gebildet hat und ein ganzes Jahr, bis der Rasen voll belastbar ist.

Die beste Zeit zum Verlegen des Rollrasens ist das Frühjahr sowie der Herbst. Soll nur eine relativ kleine Fläche mit Rollrasen bedeckt werden, kann der Heimwerker das Projekt mit einfachem Werkzeug durchführen. Wer jedoch mehrere Hundert Quadratmeter Fläche mit dem Fertigrasen verschönern möchte, sollte sich spezielle Maschinen wie eine Motorhacke im Baumarkt ausleihen.

Rollrasen verlegen in fünf Schritten

Auch Hobby-Gärtner können den Fertigrasen problemlos verlegen, sollten sich jedoch bei einer großen Rasenfläche die entsprechenden Maschinen ausleihen. Vor dem Rasenverlegen stellt sich die Frage, was man beim Kauf des Rollrasens beachten sollte.

Rollrasen kaufen

Rollrasen wird in speziellen Gärtnereien, den sogenannten Rasenschulen, angeboten, wo der Fertigrasen auf sehr großen Flächen herangezogen wird, bis die Grasnarbe eine bestimmte Dichte erreicht hat. Dann wird der Rasen mit speziellen Maschinen inklusive einer dünnen Erdschicht vom Boden geschält und anschließend aufgerollt.

Eine Rolle entspricht einem Quadratmeter Rasen, wobei die Breite entweder 40 oder 50 Zentimeter beträgt und die Länge entsprechend 200 oder 250 Zentimeter. Wie teuer eine Rolle des Fertigrasens ist, hängt einerseits von der bestellten Menge und andererseits vom Transportweg ab. Rollrasen wird auf Lkws verladen und direkt von der Rasenschule zum Garten des Käufers transportiert. Man sollte ein paar zusätzliche Quadratmeter Fertigrasen bestellen, da dieser sich bei trockener Witterung etwas zusammenzieht und die einzelnen Bahnen dann kleiner sind.

Innerhalb von 36 Stunden muss der Fertigrasen verlegt sein, da er ansonsten fault. Kann diese Zeit nicht eingehalten werden, sollte der noch nicht verlegte Rasen ausgerollt werden, um die Bildung von Fäulnis zu vermeiden.

Welche Rasensorten stehen zur Verfügung?

Die Qualität des Rollrasens hängt entscheidend von den Grassorten ab, die in der Saatgut-Mischung enthalten sind. Es ist wichtig, dass der Anteil an Futtergrassorten relativ gering ist, da ansonsten ein ungleichmäßiger Wuchs erfolgt. Zur besseren Unterscheidung werden die Saatgut-Mischungen in Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) klassifiziert. Die Kategorien RSM 1 bis 3 sind für den Privatgarten geeignet:

  • RSM 1: Premiumrasen
  • RSM 2: Gebrauchsrasen
  • RSM 3: Spielrasen und Sportrasen

Die Gräsersorten in den verschiedenen Mischungen garantieren eine sehr gute Eignung des Rasens für den jeweiligen Verwendungszweck. Premiumrasen wird vornehmlich als Zierrasen verwendet. Gebrauchsrasen ist robuster, sodass es problemlos möglich ist, sich darauf zu bewegen. Wenn jedoch Kinder die Fläche als Spielplatz nutzen oder sogar regelmäßig auf dem Rasen Sport getrieben wird, sollte man sich für Spielrasen oder Sportrasen entscheiden.

Anleitung für die Verlegung des Rollrasens

Die Verlegung des Rollrasens erfolgt in fünf Schritten:

  1. Vorbereitung der Fläche
  2. Ausrollen des Rasens
  3. Verlegen der Rasenbahnen
  4. Schließen der Stoßkanten
  5. Andrücken und Angießen

1. Vorbereitung der Fläche

Da der Fertigrasen nur einen Tag gelagert werden kann, muss rechtzeitig mit der Vorbereitung der Fläche begonnen werden. Soll der Rollrasen auf einem Neubaugrundstück verlegt werden, ist es empfehlenswert, die Fläche zunächst mit einer Motorhacke aufzulockern. Der Boden ist bei diesen Grundstücken durch die Baumaschinen meist sehr stark verdichtet worden und wird durch die Auflockerung optimal auf die Verlegung des Fertigrasens vorbereitet.

Wird der Rollrasen verwendet, um eine bestehende Rasenfläche zu ersetzen, muss zunächst die gesamte alte Grasnarbe abgetragen und anschließend kompostiert oder anderweitig entsorgt werden. Bei kleineren Flächen erfolgt dies mit einem Spaten, bei größeren Flächen ist der Einsatz eines Sodenschälers, den man im Baumarkt mietet, sinnvoll.

Jetzt sollten alle Pflanzenreste, Wurzeln und Steine mit einem Rechen entfernt werden und danach wird die gesamte Fläche mit einer Rasenwalze planiert. Ist der Boden sehr lehmig und schwer, arbeitet man pro einhundert Quadratmeter Fläche zwei Kubikmeter Kompost und drei Kubikmeter Sand in den Boden ein. Bevor mit der Verlegung des Fertigrasens begonnen wird, sollte die Fläche einige Tage ruhen und anschließend nochmals das neu gewachsene Unkraut entfernt werden. Jetzt wird die Fläche mit einem Rollrasen-Starter-Dünger vorbereitet und anschließend sorgt ein erneutes Rechen dafür, dass eine ungefähr einen Zentimeter dicke, lockere Schicht entsteht.

2. Ausrollen des Rasens

Direkt nach der Lieferung werden die Rollen von der Palette gepackt, um die unteren Rollen vom Druck des Gewichts zu entlasten. Der Rasen muss innerhalb eines Tages verarbeitet werden. Um das Verlegen zu erleichtern, kann man die Rollen auf der Fläche verteilen. Der Fertigrasen darf niemals in aufgerolltem Zustand gewässert werden, da er ansonsten sehr schnell fault.

Rasenrollen auf Palette

Der gelieferte Rollrasen muss innerhalb eines Tages verarbeitet werden. (Bild: mblach/clipdealer.de)

3. Verlegen der Rasenbahnen

Man beginnt mit der Verlegung der Rasenbahnen in einer Ecke des Gartens. Damit keine Kreuzfugen entstehen, verlegt man die Rasenbahnen lückenlos im Verbund. Da sich der Rollrasen ähnlich wie ein Teppich schneiden lässt, schneidet man die Bahnen an den Rändern oder um Beete herum perfekt zu. Verschnitt kann man vielleicht an anderer Stelle verwenden, um eine kleinere Lücke zu schließen.

4. Schließen der Stoßkanten

Die Rasenbahnen werden auf Stoß verlegt, damit eine lückenlose Fläche entsteht. Die Fugen werden aneinandergedrückt und Lücken mit Rasensand gefüllt. Es sollten auf keinen Fall Fugen offen bleiben, denn diese lassen sich später nur sehr schwer schließen.

5. Andrücken und Angießen

Durch das Andrücken des Rasens mit einer Rasenwalze stellt man schließlich sicher, dass die Wurzeln einen optimalen Kontakt zum Boden haben. Zu diesem Zweck fährt man mit der Rasenwalze einmal längs und einmal quer über die Fläche, wobei darauf geachtet wird, nur die Bereiche zu betreten, die bereits verdichtet wurden.

Den Abschluss der Rollrasen-Verlegung bildet das intensive Wässern des Rollrasens. Damit wird sichergestellt, dass sich die Wurzeln mit dem Erdreich verbinden und bestmöglich wachsen. Zwei bis drei Wochen lang sollte man dafür sorgen, dass der Rollrasen nicht austrocknet und dann kann man mit dem üblichen Bewässerungsrhythmus und Düngen fortfahren. Wird der Rasen graugrün, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass es Zeit wird, den Fertigrasen zu wässern.

Wann ist der Rasen begehbar?

Der große Vorteil des Fertigrasens besteht darin, dass man die Fläche sofort begehen kann. Die volle Belastbarkeit erreicht der Rasen jedoch erst nach ungefähr einem Monat.

Rollrasen verlegen: Vor- und Nachteile

Der entscheidende Vorteil des Rollrasens besteht darin, dass man sehr viel Zeit spart. Bereits ab dem ersten Tag kann man die Fläche betreten und sich am satten Grün im Garten erfreuen. Dank der dichten Grasnarbe ist auch Unkraut anfangs kein Problem. Bei entsprechender Rasenpflege und regelmäßigem Düngen kann man Unkraut dauerhaft aus dem Garten verbannen. Ein weiterer Vorteil ist die ganzjährige Verlegbarkeit bei Plusgraden und die Tatsache, dass man die Fläche nicht wie beim Einsäen einzäunen und vor Vögeln schützen muss.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile. Da ist zunächst der hohe Preis zu nennen. Für eine Fläche von einhundert Quadratmetern müssen Gartenbesitzer 700 bis 1.000 Euro inklusive des Transports einkalkulieren. Die Rasensaat für diese Fläche kostet hingegen nur maximal 50 Euro. Auch das Verlegen selbst ist schwere Arbeit, denn jede Grasrolle wiegt bis zu 20 Kilogramm.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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