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Betondecke streichen: Anleitung und Tipps

Die Innendecken sind dominante Flächen, die das Wohnambiente prägen. Wer tapezierte Decken nicht mag, kann die Betondecke im Neubau streichen und somit eine besonders glatte, cleane Optik erzielen.

Bevor man mit der Arbeit beginnt, wird das benötigte Material und Werkzeug besorgt.

Bevor man mit der Arbeit beginnt, wird das benötigte Werkzeug besorgt. (Bild: Purple_Queue/clipdealer.de)

Betondecke streichen: Mit diesen Tipps gelingt das Projekt!

Auch wenn sich Bauherren für einen schlüsselfertigen Neubau entschieden haben, übernehmen sie meist das Streichen und Tapezieren in Eigenregie. Bei der Gestaltung der Innendecken haben Heimwerker zwei Möglichkeiten: Entweder die Decke wird tapeziert oder der Beton wird abgeschliffen, verputzt und dann gestrichen. Die Betondecke zu streichen, wird immer beliebter, denn auf diese Weise entsteht eine sehr glatte Oberfläche, die hervorragend zu einem modern eingerichteten Haus passt.

Ein praktischer Vorteil ist der reduzierte Aufwand bei späteren Renovierungen. Während von tapezierten Decken irgendwann alte Tapeten entfernt und durch neue ersetzt werden müssen, reicht es aus, die Betondecke erneut zu Streichen. Das erstmalige Streichen der Betondecke erfordert etwas mehr Mühe, muss jedoch nicht von einem professionellen Handwerker erledigt werden. Mit der folgenden Anleitung und den zusätzlichen Tipps gelingt es, diese Arbeit als Eigenleistung zu erledigen.

Damit die Betondecke perfekt glatt wird und dem Raum diese besondere, moderne Atmosphäre verleiht, sind im Neubau fünf bis sieben Arbeitsschritte erforderlich:

  • Beschaffung von Material und Werkzeug
  • Spachteln
  • Abschleifen
  • Wiederholen beider Vorgänge
  • Grundieren
  • Streichen

Beschaffung von Material und Werkzeug

Bevor man mit der Arbeit beginnt, wird das benötigte Material und Werkzeug besorgt. Dabei sollte man unbedingt auf Qualität achten. Wer sich die Kosten für den Handwerker sparen möchte, darf keinesfalls zusätzlich am Material und Werkzeug sparen, da dies die Arbeit erheblich erschwert und letztlich den Erfolg des Projekts gefährdet.

Für das Streichen einer Betondecke benötigt man:

  • standfeste Leiter
  • Teleskopstange
  • Farbe
  • Rührstab
  • Farbrolle
  • Pinsel
  • Spachtel in verschiedenen Größen
  • Bohrmaschine mit Rührquirl
  • Spachtelkelle
  • Baueimer
  • Wand- und Deckenschleifer
  • Schleifscheiben
  • Schleifpapier
  • Nass-Trockensauger
  • Atemschutzmaske und Schutzbrille
  • Tiefengrund
  • Quast

Spachteln: Beseitigung von Rissen und Löchern

Die richtige Vorbereitung der Deckenfläche ist entscheidend für das makellose Ergebnis, denn Beton ist ein Werkstoff, der relativ uneben und löchrig ist. Im Gegensatz dazu sind Decken aus Holz von vornherein glatt, da sie aus glatten Deckenpaneelen hergestellt werden. Man kann erst mit dem Streichen der Betondecke beginnen, wenn alle Löcher und Unebenheiten beseitigt sind. Es kommt sogar vor, das man nach dem Hausbau kleine Platzer in den Betonflächen findet, die ebenfalls zunächst beseitigt werden müssen.

Außerdem werden Betondecken beim modernen Hausbau in verschiedenen Einzelteilen auf die Baustelle geliefert und dort zusammengesetzt. Es sind deshalb Deckenfugen und Deckenstöße vorhanden, die man ebenfalls schließen muss.

Vor dem Spachteln wird einfacher Tiefengrund auf die zu spachtelnde Deckenfläche aufgetragen, sodass die Spachtelmasse optimal haftet. Anschließend werden alle Löcher, Risse und Platzer mit Spachtelmasse gefüllt und bestmöglich geglättet. Die Deckenstöße müssen eventuell zweimal gespachtelt werden. Dann werden diese Stellen vorher nochmals grundiert.

Abschleifen: Glättung der Betondecke

Nachdem die Spachtelmasse vollständig getrocknet ist, wird die Decke abgeschliffen, sodass die gewünschte glatte Oberfläche entsteht. Diese Arbeit gelingt am besten mit einem Wand- und Deckenschleifer, den man günstig im Baumarkt mieten kann. Mit einem solchen Gerät kommt man wesentlich schneller voran als mit einem Handschleifer. Wer beim Hausbau alle Decken schleifen möchte, sollte sich die Arbeit unbedingt auf diese Weise erleichtern.

Das Schleifen sollte so gründlich wie möglich erfolgen, denn Unebenheiten und durchscheinende Deckenstöße sind ansonsten nach dem Streichen deutlich sichtbar. Mit dem Deckenschleifer zu arbeiten, ist anstrengend, da man das Gerät die ganze Zeit hochhalten und über Kopf arbeiten muss. Es ist sehr hilfreich, wenn man sich diese Arbeit zu zweit teilt und immer wieder Pausen einlegen kann.

Außerdem ist es wichtig, bei dieser Arbeit eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille zu tragen, da der Schleifstaub gesundheitsschädlich ist. Vom Boden wird der Staub mit einem Nass-Trockensauger entfernt, den man ebenfalls ausleihen kann. Alternativ kann man einen alten Staubsauger verwenden, der nach dieser Aktion allerdings unbrauchbar sein wird.

Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, müssen das Spachteln und Schleifen wiederholt werden. Bevor man mit dem Grundieren beginnt, sollte die gesamte Deckenfläche einwandfrei eben sein. Nach jedem Spachteln muss die Masse zunächst vollkommen aushärten.

Grundieren der Fläche

Jetzt wird die Betondecke mit einer Grundierung gestrichen, die dafür sorgt, dass die Deckenfarbe später optimal haftet. Beton ist ein Werkstoff, der stark saugend ist. Das hat zur Folge, dass die Deckkraft der Farbe reduziert wird. Darüber hinaus besteht ohne Grundierung die Gefahr des Abplatzens der Farbe. Das Grundieren ist nicht schwierig, man sollte jedoch darauf achten, nicht zu viel Flüssigkeit aufzutragen. Die Deckenfläche darf keinesfalls tropfnass sein.

Streichen der Decke

Endlich sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und man kann nach dem Trocknen der Grundierung damit beginnen, die Decke anzustreichen. Zunächst werden die Randbereiche mit einem Pinsel gestrichen. Für die Fläche verwendet man eine Farbrolle, die auf einer Teleskopstange montiert wird. Auf diese Weise kann man vom Boden aus arbeiten, was den Aufwand erheblich reduziert.

Es ist wichtig, die Farbrolle nicht zu abrupt zu bewegen, damit Farbspritzer minimiert werden. Trotz sorgfältiger Arbeit kann es vorkommen, dass mehrere Anstriche erforderlich sind, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Bevor man die Betondecke ein zweites Mal streicht, kann man einen letzten Qualitätscheck vornehmen. Kleine Unebenheiten werden einfach mit einem Handschleifer abgeschliffen und danach erfolgt der finale Anstrich.

Welche Farbe ist geeignet?

Man kann zwischen einer acrylbasierten Lackfarbe und einer Dispersionsfarbe wählen. Während man die Decke mit einer Dispersionsfarbe unbedingt zweimal streichen muss, decken Acrylfarben teilweise bereits beim ersten Anstrich. Diese Arbeits- und Zeitersparnis gleicht den höheren Preis der Acrylfarbe aus. Allerdings ist zu bedenken, dass man kleinere Makel beheben kann, wenn man von vornherein einen zweiten Anstrich einplant und davor letzte Unebenheiten abschleift.

Wer einen besonderen Effekt wünscht, kann die Dispersionsfarbe mit Quarzsand mischen und erhält dann eine interessante Struktur. Darüber hinaus bieten Farbhersteller mittlerweile Effektfarben an, mit denen man ebenfalls einen ganz besonderen Look kreiert.

Nach jedem Anstrich sollte eine Trocknungszeit von 24 Stunden eingeplant werden. Dann ist ein erneutes Anstreichen möglich oder die Betondecke ist fertig und erstrahlt in der gewünschten Farbe und Oberflächenstruktur.

Man kann zwischen einer acrylbasierten Lackfarbe und einer Dispersionsfarbe wählen.

Man kann zwischen einer acrylbasierten Lackfarbe und einer Dispersionsfarbe wählen. (Bild: andreb/clipdealer.de)

Holzdecke als Alternative zur Betondecke

Decken aus Holz sind eine interessante Alternative zu Betondecken. Diese Decken lassen sich schneller errichten und strahlen eine besonders wohnliche Atmosphäre aus. Der Baustoff Holz weist ökologische Vorteile auf. In moderner Ausführung wirken diese Deckenkonstruktionen sehr natürlich und nicht so erdrückend wie die dunklen Holzverkleidungen, die man noch häufig in älteren Häusern findet.

Betondecke streichen: optimal für einen modernen Look

Der Betonlook ist derzeit sehr beliebt, denn er passt bestens zu einer modernen Einrichtung. Grauer Beton wirkt allerdings wenig wohnlich, sodass sich die meisten Bauherren dafür entscheiden, die Betonflächen zu streichen. Um Beton zu bearbeiten, muss man jedoch anders vorgehen als bei Holzarbeiten. Das Wichtigste ist, zunächst eine glatte Oberfläche herzustellen und alle Unebenheiten und Deckenstöße zu glätten. Darüber hinaus findet man auf den Betonflächen meist unzählige kleine Löcher, sodass man nicht nur Unebenheiten abschleifen, sondern auch Löcher spachteln muss. Im Gegensatz zu Holzarbeiten sind mehrere Arbeitsschritte erforderlich, bevor man mit dem Streichen der Decken beginnen kann.

Der Aufwand lohnt sich jedoch, denn das Resultat sorgfältiger Arbeit ist eine völlig glatte Fläche, die dem Raum ein sauberes, edles Ambiente verleiht. Diese Arbeit nach dem Hausbau zahlt sich aus, denn wenn später eine Renovierung fällig ist, reicht es in vielen Fällen aus, die Decken nochmals anzustreichen. Die aufwendigen Vorarbeiten sind dann nicht mehr nötig. Bei tapezierten Decken muss oft erst die gesamte Tapete gelöst werden, bevor neu tapeziert wird. Erst dann können die Decken gestrichen werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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