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Silberfische: Ursache für die Ausbreitung und Maßnahmen zur Bekämpfung

Silberfische tauchen in fast jedem Haushalt irgendwann auf. Kommt es jedoch zu einem regelrechten Befall, stellt sich die Frage nach der Ursache und den Möglichkeiten, die Tiere zu beseitigen.

Die Ursache des Silberfischchenbefalls bestimmt die Art der Bekämpfung

Die Ursache des Befalls bestimmt die Art der Bekämpfung (Bild: Christian Fischer/de.wikipedia.org)

Silberfische: Die Ursache bestimmt die Art der Bekämpfung

Silberfische (lateinisch Lepisma saccharina – „Zuckergast”) sind etwa einen Zentimeter große, flügellose Insekten mit fünf Fühlern und sechs Beinen, die aufgrund der silbrig schimmernden Haut ins Auge fallen und fast in jedem Haushalt irgendwann einmal auftauchen. Bei einem größeren Befall mit den Insekten, die zur Familie der Kerbtiere zählen, stellt sich die Frage nach der Ursache. Gelingt es, die genaue Ursache für die übermäßige Verbreitung der Silberfischchen herauszufinden, kann man geeignete Maßnahmen gegen den Silberfischbefall ergreifen.

Zwar gehören Silberfische nicht zu den Schädlingen, die eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen bedeuten, sie werden jedoch zu einem Hygiene-Problem, wenn es zu einem starken Befall kommt. Um einen Silberfischbefall zu bekämpfen, sollte man sich darüber informieren, welche Lebensbedingungen zu einer starken Vermehrung führen. Hat man die Ursache beseitigt, ist auch das Problem verschwunden und man muss nicht immer wieder mit chemischen Insektensprays auf die Jagd nach den ungebetenen Gästen gehen.

Silberfischchen: interessante Informationen

Die kleinen Insekten aus der Familie der Kerbtiere sind zum einen lichtscheu und zum anderen nachtaktiv, sodass es zunächst gar nicht auffällt, wenn es zu einem Silberfischbefall kommt. Silberfische halten sich bevorzugt in feuchtwarmen Räumen auf und sind deshalb am häufigsten in Bädern, Küchen, Vorratskammern oder warmen Kellerräumen zu finden. Beste Lebensbedingungen finden Silberfische bei einer Raumtemperatur zwischen 22 und 30 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent. Herrschen derartige Bedingungen im Schlafzimmer vor, verirren sich die Plagegeister leider auch in diesen Raum.

Tagsüber verstecken sich die lichtscheuen Insekten:

  • in Mauerritzen
  • in Fugen
  • hinter Fußleisten
  • hinter losen Tapeten
  • unter Kühlschränken
  • im Abfluss

Zu einem Silberfischbefall kommt es, wenn die Kerbtiere neben den genannten Umgebungsbedingungen und Möglichkeiten, sich nachts zu verstecken, genügend Nahrung finden. Das ist leider im Haushalt meist der Fall, denn Silberfische sind bei der Wahl der Nahrungsmittel nicht sehr anspruchsvoll. Die kleinen Tiere bevorzugen zwar zucker- und stärkehaltige Nahrung, geben sich jedoch auch mit folgenden Nahrungsquellen zufrieden:

  • Hautschuppen
  • Haare von Menschen oder Haustieren
  • Hausstaubmilben
  • Bucheinbände
  • Papier aller Art
  • Tapetenkleister
  • Stoffe (Baumwolle, Seide, Leinen, Kunstfasern)
  • Leder
  • Schimmelpilze

Wenn keine andere Ursache gefunden wird, deutet ein starker Befall mit Silberfischen darauf hin, dass es ein ernsthaftes Schimmelproblem gibt, denn Schimmel gehört zu den bevorzugten Nahrungsquellen der Kerbtiere. Insofern sind Silberfische sogar nützlich, denn sie sind ein warnender Frühindikator für Schimmelbefall.

Außerdem sind Silberfische ein Anzeichen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und weniger dafür, dass man mehr Putzen sollte.

Ursache bekämpfen und Silberfischbefall vermeiden

Da die beiden natürlichen Feinde der Silberfische, Spinnen und Ohrwürmer, noch weniger im Haushalt toleriert werden, bleibt neben der Nutzung von Mitteln zur Insektenbekämpfung nur die Beseitigung der Ursache. Diese Strategie ist einerseits ökologisch unbedenklich und andererseits die einzige Möglichkeit, den Befall mit Silberfischchen dauerhaft zu verhindern.

Bevor man jedoch an der Ursache des Problems ansetzt, muss man zunächst die bereits vorhandenen Silberfische beseitigen. Bemerkt man einen starken Befall, sollte man sofort handeln, denn die Insekten vermehren sich bei günstigen Lebensbedingungen extrem schnell. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Silberfischchen zu beseitigen:

  • Sofortmaßnahme: Lufttemperatur und -feuchtigkeit reduzieren
  • umweltverträgliche Insektensprays
  • Klebefallen
  • Hausmittel

Sofortmaßnahme: Lufttemperatur und -feuchtigkeit reduzieren

Mit dieser Maßnahme sorgt man umgehend dafür, die Lebensbedingungen der Tiere zu verschlechtern und beseitigt eine wichtige Ursache für das Problem. In allen Räumen, in denen die Kerbtiere zu finden sind, sollte mehrmals täglich gründlich gelüftet und die Heizung auf eine niedrige Stufe gestellt werden. Auf diese Weise wird die feuchte, warme Luft schnell gegen kühle, trockenere Luft ausgetauscht.

Umweltverträgliche Insektensprays

Im Fachhandel sind verschiedene Sprays erhältlich, mit denen man die Böden oder generell Bereiche, in denen man immer wieder Silberfische sichtet, einsprühen kann. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Mittel geruchlos und für Menschen sowie Haustiere unschädlich sind.

Klebefallen

Fallenkonstruktionen sollen die Tiere anlocken und dann mit den in der Falle enthaltenen Insektiziden töten. Auf diese Weise stellt man sicher, das sich keine Silberfische mehr in irgendwelchen, schwer auffindbaren Rückzugsorten befinden und man nach der folgenden Beseitigung der Ursache auch tatsächlich von allen Exemplaren befreit ist. Klebefallen haben sich als besonders praktikabel erwiesen und sollten nachts überall aufgestellt werden, wo sich die Tiere am liebsten aufhalten.

Hausmittel

Wer gänzlich auf Chemie verzichten möchte, kann auch zu bewährten Hausmitteln greifen:

  • Backpulver
  • Honig
  • Kartoffel Falle
  • Gips

Da Silberfische, wie ihr Name „Zuckergast” vermuten lässt, süße Nahrung lieben, kann man mit Honig selbst eine Falle basteln, indem man den Honig auf ein altes Stoffstück träufelt und dies am Boden platziert. Am nächsten Morgen kann man das Tuch samt Silberfischen entsorgen. Sehr effektiv ist eine Mischung aus Zuckerwasser und Backpulver, denn das Backpulver tötet die Eindringlinge. Auch eine ausgehöhlte Kartoffel oder Gips locken die Tiere an.

Einem erneuten Silberfischbefall vorbeugen

Wenn man mit Klebefallen oder Hausmitteln die vorhandenen Tiere beseitigt hat, sorgen folgende Maßnahmen dafür, dass man die ungebetenen Gästen dauerhaft aus der Wohnung verbannt:

  • Beseitigung aller Schlupflöcher
  • Raumklima kontrollieren
  • ätherische Öle einsetzen
  • Hygiene-Tipps beachten

Beseitigung aller Schlupflöcher

Es sollten alle Nischen, Spalten und Ritzen in den betroffenen Räumen abgedichtet werden. Auch lose Tapeten bieten den Silberfischen einen geeigneten Rückzugsort und gleiches gilt für defekte Abflussrohre, die aus diesem Grund unbedingt ausgetauscht werden müssen.

Um jeden möglichen Unterschlupf zu finden, ist es sinnvoll, die Böden und Wände der Räume genau zu inspizieren und zu diesem Zweck Teppiche aufzurollen und Möbel von der Wand zu rücken.

Haben sich die lästigen Plagegeister im Bett eingenistet, muss die Bettwäsche bei mindestens 60 Grad Waschtemperatur gewaschen und das Bettgestell gründlich mit Seifenlauge gereinigt werden. Wenn sich die Tiere sogar in der Matratze eingenistet haben, ist es unumgänglich, diese von einem Fachbetrieb reinigen zu lassen oder auszutauschen.

Raumklima kontrollieren

Täglich mehrfaches Stoßlüften und das Senken der Raumtemperatur beseitigen eine wesentliche Ursache für den Befall mit Silberfischen. Das Wäschetrocknen in geschlossenen Räumen sollte vermieden werden und Bäder, Waschkeller oder andere feuchte Räume müssen oft gelüftet werden. Besonders gefährdet sind Räume ohne Fenster, wie Bäder und Vorratsräume. Hier sollte man durch häufiges Öffnen der Türen unbedingt regelmäßig für einen Luftaustausch sorgen.

Ätherische Öle einsetzen

Da Silberfische den Geruch von Lavendel, Essig und Zitrone verabscheuen, ist es hilfreich, ein paar Spritzer einer dieser Flüssigkeiten ins Wischwasser zu geben und damit die Böden und glatten Oberflächen zu putzen. Auch in Duftlampen vertreiben Lavendel- und Zitronenöl die Tiere.

Hygiene-Tipps beachten

Zwar ist ein Befall mit Silberfischen nicht zwangsläufig ein Anzeichen dafür, dass man gründlicher putzen sollte, mit den folgenden Hygiene-Tipps verhindert man jedoch, dass die Tiere reichlich Nahrung finden.

Es ist wichtig, Speisereste zu entsorgen und verschüttete Flüssigkeiten oder Essensreste sofort aufzuwischen. Offene Lebensmittel sollten niemals über Nacht stehen gelassen werden. Auch sorgfältiges Putzen trägt dazu bei, die Silberfische zu bekämpfen, da sich im Staub reichlich Hausstaubmilben befinden, die eine der Nahrungsquellen für die Tiere sind. Das regelmäßige Entfernen von Haaren im Bad und Wegsaugen von Tierhaaren trägt ebenso dazu bei, einen Befall zu vermeiden, wie das Spülen und Reinigen von Abflüssen.

Dass Schimmel beseitigt werden muss, ist auch aus Gründen der Gesundheit unverzichtbar und gehört ebenfalls zu den Maßnahmen, mit denen man die Ursache für den Befall mit Silberfischen beseitigt.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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