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Heizungsvergleich: Verschiedene Heizarten unter die Lupe genommen

Für einen Heizungsvergleich sind mehrere Faktoren wichtig: Geht es um den Austausch oder um eine Neuinstallation, soll allein auf die erneuerbare Energie gesetzt werden oder soll die Wärme auch ganz konventionell aus Gas oder Öl stammen?

Es lässt sich für jeden Geldbeutel eine passende Heizung finden.

Es lässt sich für jeden Geldbeutel eine passende Heizung finden. (Bild: caifas / clipdealer.de)

Der grundsätzliche Heizungsvergleich im Ratgeber: Überblick mit Vor- und Nachteilen

Angesichts der Vielzahl der verschiedenen Heizungssysteme sind im folgenden Heizungsvergleich die gängigen Arten aufgezählt. Welche Heizungsart für die Neuinstallation oder für einen Heizungstausch gewählt wird, hängt neben den lokalen Möglichkeiten auch von Förderungen und dem vorhandenen Budget ab. Generell aber gilt, dass sich für jeden Geldbeutel die passende Heizung finden lässt und dass eine konventionelle Heizung auch immer mit der Nutzung der erneuerbaren Energie kombinieren lässt. Hier im Ratgeber nun also moderne Heizungen im Vergleich:

  1. Die Wärmepumpenheizung

    Die Wärmepumpe wird als sehr umweltfreundlich und effizient angesehen und nutzt die Wärme, die aus der Umwelt kommt. Zu rund 75 Prozent kann die nötige Energie aus der Umgebung gewonnen werden, wobei Grundwasser, Luft und Erde die nutzbaren Energiequellen darstellen. Demzufolge gibt es verschiedene Arten dieser Heizung: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe und die Sole-Wasser-Wärmepumpe. Durch einen Kreislaufprozess wird die Temperatur der Energiequelle so weit angehoben, dass sie für die Heizung der Räumlichkeiten und zur Erwärmung des Wassers ausreichend ist. Lokal arbeitet die Wärmepumpenheizung ohne Freisetzung von Emissionen, da sie mit Strom arbeitet.

    Vorteile

    • Nutzung erneuerbarer Energien
    • ideal für Flächenheizungen
    • mit Solarenergie zu kombinieren
    • hohe Effizienz
    • hohe Förderungen möglich

    Nachteile

    • Kosten vom Strompreis abhängig
    • durch hohe Vorlauftemperaturen häufig nicht rentabel
  2. Solarthermie

    Bei dieser Art der Heizung werden die Sonne und ihre Strahlungswärme genutzt. Diese werden über Kollektoren auf dem Dach aufgenommen und an einen Wärmetauscher übertragen. Damit wiederum wird Wasser erwärmt, die Heizung kann unterstützt werden. Solarthermie kann in Kombination mit der Wärmepumpe genutzt werden.

    Vorteile

    • langlebig
    • unabhängig von Brennstoffen
    • Einsatz erneuerbarer Energien
    • 100 Prozent klimaneutral

    Nachteile

    • Kollektoren benötigen Dach mit hoher Sonneneinstrahlung
    • nur unterstützend geeignet
    • hohe Anschaffungskosten
  3. Gasheizung

    Viele Bauherren finden die Gasheizung überaltert und suchen nach Alternativen. Der Heizungsvergleich zeigt aber, dass die Gasheizung immer noch modern ist. Sie zeichnet sich durch ihre hohe Effizienz aus, ist leicht zu bedienen und benötigt nicht viel Platz. Gas ist überall verfügbar, wobei zwischen Flüssig-, Erd- und Biogas unterschieden wird. Dieses lagert in Tanks, die unter oder über der Erde stehen. Der Wirkungsgrad ist bei dieser Heizung hoch, da das bei der Verbrennung entstehende heiße Abgas durch den Wärmetauscher erneut genutzt wird. Der Brenner kann durch die Rückführung der Wärme entlastet werden, die Energieausbeute ist somit sehr hoch.

    Vorteile

    • Förderung von bis zu 30 Prozent in Kombination mit Solarthermie möglich
    • Förderung von bis zu 40 Prozent beim Tausch gegen eine Ölheizung
    • sehr effizient
    • leicht zu montieren und zu bedienen
    • zukunftssicher durch Biogas
    • mit Solarthermie zu kombinieren

    Nachteile

    • Gasanschluss oder Gastank nötig
    • fossiler Brennstoff, wenn kein Biogas
    • Abhängigkeit von Gaspreisen
  4. Photovoltaik und Strom

    Früher gab es Radiatoren, die mit Strom betrieben wurden und einen Raum bei einem unglaublich hohen Verbrauch von Energie erwärmen konnten. Heute wird der Strom über die Photovoltaik selbst produziert, wobei dieser Strom dann entweder ins Netz eingespeist werden oder selbst genutzt werden kann. Die Photovoltaik-Heizung kann mit der Wärmepumpe kombiniert werden und ist vor allem bei einem hohen Eigenbedarf optimal. Photovoltaik kommt zudem auch bei der Nutzung von Infrarot- und Nachtspeicherheizungen zum Einsatz.

    Vorteile

    • Nutzung erneuerbarer Energien
    • keine Abhängigkeit von Brennstoffpreisen
    • produzierter Strom kann selbst genutzt werden
    • geringe Förderungen durch Einspeisevergütung möglich

    Nachteile

    • keine eigenständige Heizungsart
    • begrenzte und teilweise teure Speichermöglichkeiten
    • große Fläche auf dem Dach für Kollektoren nötig
    • Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung
    • hohe Anschaffungskosten
  5. Ölheizung

    In keinem Heizungsvergleich darf die Ölheizung fehlen, denn trotz der Nutzung eines fossilen Brennstoffs und der hohen Preise für den Brennstoff sind Ölheizungen noch weit verbreitet. Immerhin gibt es aber eine Förderung durch die KfW und durch die BAFA für den Austausch der alten Ölheizung gegen ein umweltfreundliches Heizsystem.
    Seit 2016 gilt: Eine alleinige Ölheizung ist nicht mehr erlaubt, sie muss in Kombination mit der erneuerbaren Energie betrieben werden.

    Vorteile

    • Öllieferant kann nach Vergleich der Kosten selbst gewählt werden
    • mit erneuerbaren Energien kombinierbar
    • günstig im Betrieb

    Nachteile

    • Abhängigkeit vom Ölpreis
    • schlechte Umweltbilanz
    • regelmäßige Wartung nötig
  6. Pelletheizung

    Holz ist ein klassischer Brennstoff, der in Form von Pellets schon vor Jahren wieder Einzug in die Heizungen der Menschen gefunden hat. Bei diesem Heizsystem muss auch niemand ständig Holzscheite nachlegen, damit es mollig warm bleibt. Nötig ist allerdings viel Platz, denn das Pelletlager befindet sich im besten Fall neben dem Brennkessel, sodass das Nachheizen ohne Umstände möglich ist. Interessanter Fakt: Beim Verbrennen der Pellets wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Bäume auch einst gebunden haben.

    Vorteile

    • geringer Wartungsaufwand
    • niedrige Preise für Pellets
    • klimaverträglich
    • kombinierbar mit anderen Heizsystemen

    Nachteile

    • viel Platz als Lager für die Pellets erforderlich
    • hohe Anschaffungskosten

Kosten und Förderung: Kurzer Ratgeber zum finanziellen Heizungsvergleich

Sicherlich stehen für viele Bauherren und Hauseigentümer, die die alte Heizung austauschen und eine neue, günstige Heizvariante finden wollen, auch die Kosten für die möglichst umweltverträgliche Wärme bei einem Heizungsvergleich im Fokus. Die wiederum stehen im Zusammenhang mit einer möglichen Förderung, denn der Staat beteiligt sich je nach Heizungsart an den Kosten für Ein- und Umbau. Wichtig: Sowohl Zuschüsse als auch günstige Kredite sind hierbei möglich.

Übersicht über die Kosten für Anschaffung und Betrieb

Ein Ratgeber wäre ohne einen kurzen Überblick über die Heizkosten sowie über die Anschaffungskosten nicht vollständig. Die hier genannten Anschaffungskosten beziehen die Kosten für die Montage sowie den Kauf der nötigen Anlage mit ein:

  • Pelletheizung
    Anschaffung: 19.000 bis 25.000 Euro
    Pellets: 600 bis 800 Euro im Jahr
    Wartung: 200 bis 300 Euro im Jahr
    Förderung: durch KfW, BAFA und teilweise regional
  • Wärmepumpe
    Anschaffung: 9.000 bis 25.000 Euro
    Stromkosten: 5 bis 7 Cent je kWh
    Wartung: 50 Euro im Jahr
    Förderung: durch KfW, BAFA und teilweise regional
  • Solarthermie
    Anschaffung: 4.000 bis 11.000 Euro
    Betriebskosten: keine
    Wartung: 20 bis 50 Euro pro Jahr
    Förderung: KfW und BAFA unterstützen Warmwasseranlagen und Heizungsunterstützung
  • Photovoltaik
    Anschaffung: 8.000 bis 10.000 Euro
    Stromkosten: 5 bis 7 Cent je kWh (oder 0 Cent bei Eigeneinspeisung)
    Wartung: 80 bis 170 Euro im Jahr
    Förderung: KfW, BAFA

Bei einem Heizungsvergleich wird schnell klar, dass keine Heizung sowohl günstig in der Anschaffung als auch im Betrieb ist. Experten raten Bauherren daher vor allem bei einer Neuinstallation dazu, nicht nur vorrangig auf den Preis für die Wärme zu schauen, sondern auf mehrere Aspekte: Anschaffungspreis, Betriebskosten, Wartungsintensität und Umweltverträglichkeit spielen eine Rolle.
Wichtig ist es dabei auch, bei einem Heizungsvergleich die passenden Förderungen zu finden. Die KfW ist dabei der richtige Ansprechpartner und fördert unterschiedliche Heizsysteme mit zinsgünstigen Krediten oder Zuschüssen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Passivhaus, Hausbau, Finanzierung
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