MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Alternative Heizungssysteme

Ob Sie Ihr Haus sanieren oder es erst bauen: alternative Heizungssysteme machen die eigenen vier Wände nicht nur zeitgemäßer, sondern auch umweltfreundlicher. Denn die fossilen Brennstoffe, wie herkömmliche Heizungen sie meist benötigen, werden knapper und sind alles andere als positiv für die Klimabilanz. Mit einer alternativen Heizung können Sie die Umwelt entlasten und Kosten sparen. Das finden auch die Regierung und Länder gut und belohnen klimafreundliche Haushalte mit entsprechenden Förderungen. Unser Ratgeber stellt Ihnen unterschiedliche alternative Heizungssysteme vor, zieht den Vergleich und gibt Ihnen Tipps, wie Sie durch Zuschüsse Geld sparen.

Fossile Brennstoffe werden bei der Wärmepumpe nicht mehr benötigt.

Fossile Brennstoffe werden bei der Wärmepumpe nicht mehr benötigt. (Bild: thailandonly / clipdealer.de)

Wärmepumpen: Nutzen Sie die Wärme der Welt

Es gibt drei verschiedene Arten von Wärmepumpen, die die Energie auf unterschiedliche Weise gewinnen. Eines haben sie jedoch gemeinsam – sie beziehen diese aus der Umgebung. Zwar benötigen Sie für den Betrieb der Wärmepumpen Strom oder Gas, durch die Funktionsweise sind die Pumpen jedoch effizient, sparen Geld und produzieren saubere Energie. Knappe fossile Brennstoffe brauchen Sie mit diesem alternativen Heizungssystem nicht mehr. Folgende drei CO2-neutrale Wärmepumpen gibt es. Machen Sie den Vergleich und prüfen Sie, welches Modell am besten zu Ihnen passt, bevor Sie sich eine Wärmepumpe anschaffen.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Luft-Wasser-Wärmepumpen beziehen die Wärme aus dem Grundwasser.

Vorteile:

  • + günstige Anschaffungskosten
  • + einfacher Aufbau
  • + Sie müssen nicht bohren
  • + platzsparend

Nachteile:

  • – Heizkosten sind etwas höher als bei anderen Wärmepumpen
  • – teilweise laute Geräusche bei unsauberer Installation
  • – mag keine zu hohen Vorlauftemperaturen

Luft-Sole-Wärmepumpe

Diese Modelle wärmen dank der Erdwärme Ihr Haus.

Vorteile:

  • + günstige Heizkosten
  • + besonders umweltfreundlich
  • + muss nur selten gewartet werden
  • + platzsparend

Nachteile:

  • – die Anschaffungskosten sind ein wenig höher als bei Luft-Wasser-Wärmepumpen
  • – kann laut sein, wenn sie unsachgemäß gebaut wird
  • – verträgt keine zu hohen Vorlauftemperaturen

Luft-Luft-Wärmepumpe

Die Energie stammt bei diesem Modell aus der Umgebungsluft.

Vorteile:

  • + günstigste Variante der Wärmepumpen in puncto Anschaffungskosten
  • + leichter Einbau
  • + kommt ohne Bohrungen aus
  • + benötigt nur wenig Platz

Nachteile:

  • – die Heizkosten sind höher als bei anderen Wärmepumpen
  • – eher als Zusatzheizung geeignet (als Hauptheizung verwenden Sie dieses Modell besser nur in sehr energieeffizienten Häusern)
  • – kann laut werden
  • – eignet sich nicht für hohe Vorlauftemperaturen

Holzpelletheizungen: erneuerbare Energie statt knappen Ressourcen

Mit Holz zu heizen ist die wohl älteste Methode der Welt und doch hat sie sich im Vergleich zu früher ordentlich weiterentwickelt. Heute heizen Sie mit gepressten Pellets, die Sie sich ein Mal im Jahr liefern und bei Bedarf neu auffüllen lassen. Sind die Pellets verbrannt, bleibt lediglich Asche übrig, die Sie einfach im Hausmüll entsorgen dürfen. Ein Transportsystem befördert die Holzpellets vom Lager in den Kessel.

Die Holzpellets sind genormt, sodass Sie überall dort Nachschub kaufen und Ihr Lager neu befüllen lassen können, wo Sie die kleinen Holzstäbchen finden. Das Nachlegen von Holzscheiten, wie es früher der Fall war, sparen Sie sich mit einer Pelletheizung. Alternative Heizungssysteme dieser Art bewegen sich, was die Kosten betrifft, in einem ähnlichen Rahmen wie die Wärmepumpen.

Tipps:

Die Asche und Überreste der Pellets finden auch als Dünger für Pflanzen in Ihrem Garten Verwendung. Leeren Sie den Aschebehälter regelmäßig aus, damit nicht zu viel Asche auf einmal anfällt und Ihre Heizung ihre volle Leistung erbringen und so Energie sparen kann. Säubern Sie den Brennraum alle Paar Wochen und lassen Sie Ihre Heizung jährlich warten. Befolgen Sie die Tipps zur Pflege vom Fachmann, beugen Sie Schäden und Energieeinbußen entgegen, sparen Kosten für Reparaturen und haben viele Jahre ein warmes und gemütliches Zuhause.

Vorteile:

  • + nachwachsender Brennstoff
  • + günstig
  • + gute CO2- und Öko-Bilanz
  • + keine Bohrung nötig
  • + auch für ältere Heizungen geeignet, sodass Sie diese einfach und schnell klimafreundlicher nutzen können

Nachteile:

  • – zusätzliche Kosten für Holzpellets
  • – Pellets benötigen einen Lagerraum
Sind die Pellets verbrannt, bleibt lediglich Asche übrig, welche simpel entsorgt werden kann.

Sind die Pellets verbrannt, bleibt lediglich Asche übrig, welche simpel entsorgt werden kann.
(Bild: tchara / clipdealer.de)

BHKW: der Kraftprotz für das Zuhause

Informieren Sie sich über alternative Heizungssysteme, raten wir Ihnen, auch einen Blick auf das BHKW zu werfen, das Blockheizkraftwerk. Diese Heizungsanlage wird zwar fast nur in großen Gebäuden installiert, gehört zu den effektivsten Heizungen. Denn sie ist ein echtes kleines Kraftwerk, das eine beachtliche Leistung erbringt. Das Großartige: Ein BHKW erzeugt Wärme und Strom zugleich. Dazu verbrennen diese Heizungen Brennstoffe, wodurch sie Strom erzeugen. Die daraus resultierende Wärme nutzen Sie dann im Haus, um es schön gemütlich zu haben. Dass Sie für den Einbau eines solchen Kraftwerks Förderung erhalten können, ist bei diesen Vorteilen wenig verwunderlich.

Erzeugt eine Heizung übrigens beides, Wärme und Strom, sprechen Fachleute von KWK, also Kraft-Wärme-Kopplung. Sie werden mit Brennstoffen wie Holzpellets, Erdgas, Heizöl, Flüssiggas, Biodiesel, Biomasse oder Kohle betrieben. Letzteres finden Sie jedoch meist nur bei großen BHKWs. Holen Sie sich vor dem Einbau Tipps vom Profi und lassen Sie sich ausgiebig beraten, sodass Ihr BHKW ideal zu Ihren Bedürfnissen und Gegebenheiten passt. Ziehen Sie vor dem Kauf den Vergleich, denn alternative Heizungssysteme sind sehr verschieden und sollten unbedingt zu den eigenen Rahmenbedingungen und Anforderungen passen.

Vorteile:

  • + Wärme und Strom in einem Prozess
  • + sehr effizient
  • + leise
  • + automatisiert
  • + ressourcenschonend

Nachteile:

  • – relativ teuer in der Anschaffung (Förderung beantragen und sparen!)
  • – lohnt sich eher für Haushalte mit einem hohen Energiebedarf
  • – je nach verwendetem Brennstoff entstehen recht hohe Emissionen

Solarthermie: Sonnenwärme für das ganze Jahr

Finden Sie den Gedanken schön, das ganze Jahr über Sonne zu haben? Eine Solarthermie kann ihnen zwar an grauen Tagen die Sonne nicht herbeizaubern, sie kann Ihnen jedoch die eingespeicherte Sonnenenergie in Form von wohliger Wärme zur Verfügung stellen. Kollektoren auf dem Dach des Hauses nutzen die Energie der Sonne, um das ganze Jahr lang effizient zu heizen und Kosten zu sparen.

Die Wärme wird gespeichert, sodass sie dann zur Verfügung steht, wenn Sie sie benötigen. Warmes Wasser und warme Luft durch die Kraft der Sonne sorgen für finanzielle Einsparungen. 15 bis 30 Prozent sind bei den Heizkosten drin, bis zu 60 Prozent bei der Warmwassergewinnung.

Achtung: Alternative Heizungssysteme dieser Art erzeugen keinen Strom, das übernehmen sogenannte Photovoltaikanlagen.

Vorteile:

  • + benötigt nur wenig Wartung
  • + lediglich zwischen 4 und 15 Quadratmeter Dachfläche sind nötig
  • + funktioniert mit nahezu jeder Heizung
  • + emissionsfrei
  • + Sonne ist ganzjährig vorhanden

Nachteile:

  • – als Alleinheizung meist nicht ausreichend
  • – recht hohe Kosten
  • – das Dach und die Gegebenheiten müssen zu dieser Heizungsart passen

Förderung für alternative Heizungssysteme beantragen: Tipps zum Sparen von Kosten

Da viele alternative Heizungssysteme sparsam und zudem klimaneutral sind, können Sie eine Förderung dafür beantragen. Auch die Politik ist daran interessiert, die Wärmegewinnung klimafreundlicher zu machen und belohnt Sie beim Sanieren oder Bauen Ihres energieeffizienten Hauses mit Zuschüssen.

Holen Sie sich vor dem Kauf oder Einbau Angebote ein und beantragen Sie eine Förderung. So wissen Sie vor dem Start des Projekts, was finanziell auf Sie zukommt. Machen Sie den Vergleich, bevor Sie sich entscheiden. Alternative Heizungssysteme sind nur dann richtig effizient und sinnvoll, wenn sie zum Zuhause und den Heizgewohnheiten passen. Schlecht geplant können sogar unnötige Kosten entstehen. Eine ausgiebige Planung ist also das A und O.

Haben Sie sich ausgiebig informiert und beraten lassen, können Sie eine KfW-Förderung und/oder eine BAFA-Förderung beantragen. Die Bedingungen für die jeweilige Förderung sind unterschiedlich und können von Fall zu Fall abweichen. Sammeln Sie vorab viele Informationen zu Förderungsmöglichkeiten im Netz. Die finanziellen Zuschüsse können hoch ausfallen, lassen Sie sich diese Chance also nicht entgehen und stellen Sie einen Antrag – mehr als ein Nein können Sie nicht bekommen.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Passivhaus, Hausbau, Ratgeber
Tags: ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren