Ein eigener Pool kann vom kleinen Planschbecken mit maximal 100 Euro bis zum individuell gestalteten Schwimmbecken mit Kosten im sechsstelligen Bereich reichen. Auch die Kosten für das Wasser müssen bedacht werden.
Eigener Pool: Ein Blick auf die Vorteile
Endlich Sommer! Leider haben die Schwimmbäder nicht sicher geöffnet, andere vergeben Badezeiten und wieder andere lassen nur eine begrenzte Anzahl von Personen ins kühle Nass. Wer diesem Ärger entgehen möchte, fährt an den nächsten Badesee und sieht sich dort leider zahlreichen anderen Menschen gegenüber, die die gleiche Idee hatten. Dann doch lieber ein eigener Pool im Garten! Dieser hat durchaus einige Vorteile:
- Jederzeit nutzbar
Wer sich nicht an feste Öffnungs- und Badezeiten halten möchte, ist mit einem eigenen Pool bestens beraten. Sogar abends und nachts kann der Pool aufgesucht werden. - Perfekter Urlaubsersatz
Vor allem Familien mit Kindern treffen Reiseeinschränkungen sehr. Wer aber seine Ferien am Strand verbringen möchte, nutzt dazu den privaten Pool im Garten und lässt ein wenig Meeresfeeling aufkommen. - Für Sportskanonen
Nicht nur Hobbyschwimmer, sondern auch die Sportskanonen, die erst noch solche werden wollen, profitieren vom eigenen Swimmingpool. Wer die Ausrede, dass man extra zum Schwimmbad fahren müssen, um einige Bahnen zu schwimmen, nicht mehr nutzen kann, wird sich eher dazu aufraffen und ins Wasser gehen. Gut für die Gesundheit und die Figur! - Gesundes Training
Vielen Menschen würde regelmäßiges Schwimmen gut tun, denn sie haben Probleme mit der Wirbelsäule, mit Gelenken oder dem Herz-Kreislauf-System. Auch Übergewichtige und ältere Menschen profitieren von einem gelenkschonenden Sport. Schwimmen ist dabei genau richtig und bietet im eigenen Pool die Möglichkeit, täglich feste Sporteinheiten einzuplanen: ohne Anfahrt und Eintrittskosten viel realistischer als im Schwimmbad! - Kinder ans Wasser heranführen
Die DLRG bestätigt, dass immer mehr Kinder gar nicht oder nur schlecht schwimmen können. Ein Schwimmen vor dem eigentlichen Schwimmunterricht in der Grundschule ist mittlerweile eher die Ausnahme. Mit dem eigenen Swimmingpool im Garten können Eltern ihren Nachwuchs schon frühzeitig ans Wasser gewöhnen und legen so den Grundstein für die Sicherheit des Kindes.
Die richtige Poolart finden
Es gibt nicht „den einen“ Pool, der standardmäßig überall verbaut wird. Sicherlich ist die rechteckige Form als Standard zu bezeichnen, doch gerade bei individueller Planung sind auch alle Größen und Formen möglich. Maßgeblich für die Wahl der Poolart ist der Garten selbst, seine Form und Größe. An diese Punkte muss sich der eigene Pool anpassen und soll dennoch nicht zu teuer werden. Zudem spielen die Bauvorschriften der einzelnen Gemeinden eine Rolle, die zuvor beim zuständigen Bauamt erfragt werden sollten. Dort wird auch Auskunft darüber gegeben, ob eine Baugenehmigung erteilt werden muss oder nicht.
Zu den relevanten Poolarten zählen die folgenden:
- Stahlwandbecken
Eine verzinkte Stahlkonstruktion stellt die Außenverkleidung des Pools dar, die Konstruktion ist als Aufstellpool erhältlich. Die Lebensdauer ist lang, die Seitenwände sind durch Stützen sehr stabil. Wichtig: Der Boden muss absolut eben sein, damit es nicht zu Verformungen des Poolbodens kommt. - Styroporbecken
Diese Poolart hat den Vorteil, dass hier direkt Isolierungen an den Seiten vorhanden sind, sodass die Temperatur des Wassers gut gehalten werden kann. Eine Schalung ist nicht nötig. Die einzelnen Module werden zusammengesteckt und danach mit Fertigbeton aufgefüllt. - Quick-up-Pool
Auch hier muss der Boden ganz gerade sein, damit der Pool gut steht und es nicht durch Bodenfalten zu Beschädigungen kommen kann. Der mit Luft gefüllte Ring läuft ringsherum, die Pools können bis sechs Meter im Durchmesser haben. - Polyesterbecken
Diese Becken sind in Standardformen oder individuell geschnitten erhältlich. Der Pool lässt sich exakt an den Garten anpassen, dafür ist lediglich eine Ausschachtung im Boden vorzunehmen. Der Einbau erfolgt im Stück oder aus einzelnen Modulen. - Edelstahlbecken
Dass diese Becken nicht rosten, stimmt nicht ganz. Sie müssen speziell geschützt werden, denn beim Kontakt mit Salz und Wasser würde auch ein Edelstahlbecken anfangen, zu rosten. Die Kosten für einen derartigen Pool sind sehr hoch, dafür erhöht er aber auch den Wert des Grundstücks enorm. Dies wiederum lässt einen Bankkredit wahrscheinlich werden. Ob ein Kredit aufgenommen wird oder nicht, gehört zu den Aspekten, die als relevante Punkte vorher zu überdenken sind.
Kosten und Größe für den eigenen Pool
Wie groß der eigene Pool werden soll, ist abhängig vom Platz, von der gewünschten Nutzung und vom vorhandenen Budget. Wer das Becken als wirkliches Schwimmbecken haben möchte, wird sicherlich eine Größe von 15 m als Mindestmaß ansehen. Für die bloße Erfrischung im Sommer reicht auch ein Rundbecken oder ein kleinerer Pool mit nur fünf bis zehn Meter Länge. Kürzere Strecken können jedoch auch mit einer Gegenstromanlage für ein effektives Schwimmtraining genutzt werden. Wichtig: Beim Bauen muss der Mindestabstand zum Nachbargrundstück beachtet werden. Außerdem spielen die Kosten eine Rolle, wobei vor allem die folgenden zu bedenken sind:
- Anschaffungspreis
Quick-up- und Frame-Pools sind die günstigsten Vertreter ihrer Art, sie sind aber auch weniger haltbar. Die Anschaffungskosten liegen hier bei rund 20 bis 1000 Euro, je nach Größe und Modell. Pools mit einer Stahlwand kosten wenige Hundert Euro bis rund 2.000 Euro als komplettes Set. Polyesterpools liegen bei rund 10.000 Euro und oft deutlich darüber. - Kosten für das Bauen
Die Baukosten sind unterschiedlich und richten sich danach, ob der künftige Poolbesitzer selbst Hand anlegt und die Arbeiten selbst übernimmt oder ob er/sie den eigenen Pool durch eine Fachfirma bauen lässt. Teilweise können Genehmigungs- und Anschlusskosten noch hinzukommen. Reine Baukosten liegen in der Regel zwischen mehreren Hundert und 2.000 Euro. - Kosten für die Ausstattung
Wer auf eine besondere Größe und Ausstattung setzt, muss freilich mehr bezahlen. Das Equipment für den eigenen Pool kostet meist wenigstens 200 Euro, Starterpakete beginnen bei 100 Euro.
Beckenrandsteine schlagen mit mindestens 600 Euro zu Buche (abhängig von der Größe der zu pflasternden Fläche), eine Beleuchtung kann zwischen 50 und 500 Euro liegen. Überdachungen kosten bis 10.000 Euro, eine Außendusche kann auch noch einmal bis 1.000 Euro Kosten verursachen. - Kosten für das Wasser
Ein leeres Becken nutzt niemandem etwas, daher steht nach dem Bauen das Befüllen an. Je nach Region kann Wasser pro Kubikmeter bis fast 1,70 Euro kosten, das Abwasser kostet das Eineinhalbfache davon. Die Befüllung des Pools steht mindestens einmal im Jahr an, wobei viele Poolbesitzer eine Neubefüllung mehrmals im Jahr vornehmen. Die Kosten für den eigenen Pool orientieren sich daher auch an der Menge Wasser, das verbraucht wird.
Ein eigener Pool: Wichtige Tipps für Fast-Poolbesitzer
Ein Pool ist je nach Bauart in wenigen Stunden, Tagen oder zwei bis drei Monaten aufgebaut bzw. in die Erde eingelassen. Angesichts des großen Aufwands und der hohen Kosten sollte unbedingt eine gute Planung zugrunde gelegt werden. Die folgenden Tipps helfen Beinahe-Poolbesitzern dabei, möglichst stressfrei zum eigenen Schwimmbecken zu kommen:
- Beratung einholen oder den Bau durch Experten vornehmen lassen
- Kosten überschlagen und Budget festlegen
- guten Standort auswählen
- Größe an Standort und Budget festmachen
- laufende Kosten einberechnen
- in Abdeckung und Sicherungsmaßnahmen investieren
- Kosten und Aufwand für Wasserpflege einplanen
- rechtzeitig klären, ob eine Baugenehmigung nötig ist
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