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Naschgarten anlegen: Frisches Obst und Gemüse im Vorbeigehen ernten

Wer frisches Obst mag, braucht einen Naschgarten! Dieser kann sogar auf dem Balkon oder auf der Terrasse entstehen und braucht lediglich ein wenig Pflege. Der berühmte grüne Daumen ist für die meisten Pflanzen nicht nötig.

Beeren müssen nur abgepflückt werden und haben eine sehr handliche Größe.

Beeren müssen nur abgepflückt werden und haben eine sehr handliche Größe.
(Bild: Kzenon / clipdealer.de)

Der Naschgarten: Planung steht vor dem Genuss

Auch wenn die meist im Naschgarten angepflanzten Beerensträucher und Kräuter kaum Pflege benötigen, muss dieses Stückchen Natur doch ein wenig geplant werden. Obst und Gemüse wollen nämlich trotz aller Einfachheit einen guten Standort bekommen, damit sie wachsen und reichliche Früchte tragen können. Auch wenn auf Balkon und Terrasse die Möglichkeiten bezüglich eines guten Standorts oft eingeschränkt sind, kommt es dann dort doch auf die Wahl der passenden Pflanzen und Sträucher an.

Tipps für einen reichlich tragenden Naschgarten

Die folgenden Tipps helfen dabei, die passenden Pflanzen für den Naschgarten zu wählen bzw. diesen überhaupt erst sinnvoll und gewinnbringend (= ertragreich) anzulegen:

  • Passenden Standort finden
    Die meisten Pflanzen lieben Sonne! Das gilt zumindest für fast alle Beerensträucher wie Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren oder Stachelbeeren. Sie reifen ansonsten zwar heran, schmecken aber eher sauer und werden zum Naschen kaum geeignet sein. Balkon und Terrasse in Süd-, Südost- oder Südwestlage sind daher ideal. Etwas freier kann die Standortwahl im Garten vorgenommen werden, wenn dieser nicht gerade hinter dem Haus auf der Nordseite liegt.
  • Bodenansprüche bedenken
    Viele Sträucher kommen sehr gut mit kargen Böden klar, sogar besser, als mit fetten, nährstoffreichen Böden. Wer einmal an die Sandböden im Wald und die dort reichlich tragenden Brombeersträucher denkt, kann dies nachvollziehen. Wer sich unsicher ist, kann eine Bodenprobe im Garten nehmen und diese analysieren lassen. Es gibt im Handel jedoch auch fertige Erde, die für Beerensträucher und Pflanzen, die eine gewisse Nährstoffarmut bevorzugen, geeignet ist. Damit kann die vorhandene Gartenerde angereichert werden bzw. wird diese Fertigerde zum Auffüllen von Töpfen und Kübeln verwendet, wenn diese statt eines freien Platzes im Garten verwendet werden sollen. Wichtig ist, dass die Erde immer schön locker bleibt und als Dünger lediglich Kompost oder Hornspäne erhält.
  • Zeitpunkt für die Anlage des Schlemmergartens
    Wer einen Naschgarten planen und anlegen möchte, sollte unbedingt den passenden Zeitpunkt erwischen. Das heißt, dass die eigentliche Anlage des Gartens im Herbst erfolgen sollte. Dann wird der richtige Platz für die Pflanzen ausgewählt, wobei bereits feststehen muss, welche Sträucher und welches Obst und Gemüse angepflanzt werden soll. Beerensträucher und Obstbäume werden sogar schon im Herbst gepflanzt, Gemüse dann erst im neuen Frühjahr gesät oder gepflanzt.
  • Pflanzen auswählen
    Viele Pflanzen sehen toll aus und tragen reichliche Früchte – die dann niemand isst. Es ist wichtig, nur das Obst und Gemüse zu wählen, das auch in der Familie verzehrt wird. Alles andere macht nur unnötig Arbeit und nimmt Platz weg, obwohl es keine sinnvolle Verwendung findet.
  • Eine Frage des Platzes
    Jede Pflanze braucht ausreichend Platz, um zu wachsen und zu gedeihen. Wenn eine Pflanze die andere beschattet und die Früchte nicht reifen, ist dies eindeutig eine Fehlplanung gewesen. Stehen die Pflanzen zu eng, nehmen sie sich zudem gegenseitig Nährstoffe weg und der Boden wird ausgelaugt. Die Pflanzen im Beet werden schwächer und bringen nur noch kleine und saure Früchte. Daher gilt: Weniger ist mehr!
  • Pflege sicherstellen
    Wer häufig im Urlaub ist, muss dafür sorgen, dass Obst und Gemüse im Naschgarten jederzeit gut versorgt werden. Automatische Bewässerungssysteme können dort helfen, wo keine Nachbarn oder Bekannte und Freunde zur Verfügung stehen, die in Zeiten der Abwesenheit die Pflege des Gartens übernehmen können. Hilfreich ist zudem eine Mulchschicht, diese schützt den Boden vor der Austrocknung und das Unkraut kann sich weniger schnell ausbreiten. Wichtig ist zudem, dass Beerensträucher immer wieder ausgelichtet werden, damit genügend Sonne an die Früchte kommt.
Die eigentliche Anlage des Gartens sollte im Herbst erfolgen.

Die eigentliche Anlage des Gartens sollte im Herbst erfolgen. (Bild: alexraths / clipdealer.de)

Ideale Pflanzen für den Garten aussuchen

Bei der Wahl der Pflanzen für den Naschgarten spielt die Größe der Früchte eine Rolle: Obst und Gemüse sollten einfach zu pflücken und in den Mund zu stecken sein. Somit wird auch niemand auf die Idee kommen, das Beet mit Zwiebeln zu bestücken, auch wenn diese sicherlich zwischengesetzt werden können. Gern werden Zwiebeln zwischen Möhren gesteckt, damit sie den Schädlingsbefall der Mohrrüben in Grenzen halten.

Das Beet mit Beeren bestücken

Die meisten Naschgärten bestehen vor allem aus Beeren. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Beeren müssen nur abgepflückt werden und haben eine sehr handliche Größe. Auch Kinder erkennen hier, ob die Früchte reif sind, und können quasi im Vorbeigehen etwas Gesundes naschen. Dabei gibt es einige Klassiker, die in jeden Garten, in dem genascht werden darf, gehören:

  • Erdbeeren
  • Himbeeren
  • Blaubeeren
  • Brombeeren
  • Rote und Schwarze Johannisbeeren
  • Stachelbeeren

Normalerweise lassen sich Erdbeeren nur über wenige Wochen ernten, dann ist ihre Saison schon wieder vorbei. Dabei ist wichtig zu wissen, dass nur einmal tragende Erdbeeren zwar große Früchte bringen und auch sehr ertragreich sind, dass mehrmals tragende Sorten aber über viele Wochen bis einige Monate geerntet werden können. Das gilt zum Beispiel für die als Walderdbeeren bekannten Sorten.

Kleine Obstbäume auf dem Beet

Normalerweise finden sich Obstbäume auf der Rasenfläche im Garten. Doch auch auf dem Beet im Naschgarten können sie einen Platz finden! Die Wahl muss dafür auf Säulen fallen, sie sind sehr schlank und müssen lediglich in Form gehalten werden. Eine spezielle Schnitttechnik ist zur Pflege nicht nötig, lediglich lange Seitenzweige werden gekürzt. Diese schneidet der Hobbygärtner dann am besten direkt am Stamm ab. Solche Bäume können sogar im Kübel aufgestellt werden, denn sie wurzeln nicht sehr tief.
Diese Säulen sind meist nur für Äpfel erhältlich, die übrigen Obstarten wachsen auf etwas ausladenderen Bäumen. Diese müssen immer wieder geschnitten werden, wenn sie nicht zu ausladend werden sollen. Wer genügend Platz hat, kann aber gern Birnen und Kirschen in den Naschgarten pflanzen und somit dazu beitragen, dass zu fast jeder Zeit frisches Obst im Garten zu finden ist.

Gemüse im Miniformat

Ideal ist jegliches Gemüse, welches direkt nach der Ernte gegessen werden kann und nicht erst zubereitet werden muss. Dazu gehört zum Beispiel Paprika, der als Naschpaprika gerade einmal wenige Zentimeter lang ist. Auch kleine Tomaten und Gurken kommen infrage und werden von der ganzen Familie hochgeschätzt. Zudem können Radieschen gesät werden, die allerdings aufgrund ihrer Schärfe nicht jedermanns Sache sind. Wichtig ist, das Gemüse unbedingt rechtzeitig zu ernten, ehe es in Schuss geht und zu groß wird. Nicht nur, dass es dann weniger handlich ist, schmeckt es auch nicht mehr so süß wie in jungem Zustand.

Kräuter im Naschgarten

Auch wenn die Kräuter sicherlich nicht alle direkt nach der Ernte gegessen werden, sind sie dennoch ideal. Als Pflanzen für den Naschgarten eignen sich hier vor allem Minze, die sowohl pur gegessen als auch als Tee zubereitet werden kann. Zudem kann Süßblatt angepflanzt werden, das ebenfalls roh gegessen werden kann. Zitronenmelisse und Petersilie sind gesund und werden sogar von Kindern häufig im Garten genascht. Sie sind aber auch für den Winter zu konservieren und präsentieren sich als Vitaminbombe im Essen. Auch Basilikum und Rosmarin finden sicherlich ein Plätzchen im Naschgarten und können zum Kochen verwendet werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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