MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Ausbringen von Herbstdünger: Dieser Zeitpunkt ist der richtige

Das Ausbringen von Herbstdünger ist für den Rasen wichtig, denn nur gut gestärkt kann er über den Winter kommen. Auch strenger Frost macht im weniger aus, wenn er ausreichend mit Kalium versorgt ist.

Herbstdünger, stärkt die Resistenz des Rasens gegen Frost und lässt ihn widerstandsfähiger werden.

Herbstdünger, stärkt die Resistenz des Rasens gegen Frost und lässt ihn widerstandsfähiger werden.
(Bild: brebca / clipdealer.de)

Ausbringen von Herbstdünger: Rasen auf den Winter vorbereiten

Die Wintervorbereitung des Gartens dreht sich nicht nur um das Ausbringen von Herbstdünger. Ab Ende September und im Oktober stehen noch viele weitere Tätigkeiten an. Doch der Rasen nimmt dabei eine Sonderstellung ein, denn er braucht nun deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Rasen mähen und Rasenfilz beseitigen

Der Rasen wächst, solange es warm genug ist. Seine Grenze ist bei ungefähr 9 °C gekommen, teilweise gehen Experten auch von 5 °C aus. Fällt die Temperatur unter diese Grenze, hört der Rasen auf, zu wachsen. Allerdings wächst er nicht mehr so schnell wie im Frühling oder überhaupt in der warmen Jahreszeit. Nach der ersten Frostnacht des Jahres sollte er daher noch einmal gemäht werden, danach darf das Gras ein wenig wachsen, bis es eine Länge von maximal acht bis zehn Zentimetern erreicht hat. Länger sollte das Gras nicht werden, ansonsten droht bei Feuchtigkeit im Winter Fäulnis durch umknickende Grashalme.

Das Gras wird nun also auf eine Länge von drei Zentimetern eingekürzt. Wichtig ist aber auch, dass Rasenfilz entfernt wird. Das geht hervorragend mit der Eisenharke, damit wird der Rasen praktisch ausgekämmt. Wem das zu anstrengend ist, der kann auch einen Vertikutierer verwenden, der die Grasnarbe leicht anschlitzt. Das Entfernen des Rasenfilzes ist wichtig, weil eine zu dicke Schicht nicht mehr durch Mikroorganismen beseitigt wird und zu Fäulnis führen kann.

Laub vom Rasen entfernen

Zu den Vorarbeiten gehört auch, den Rasen von Laub zu befreien. Dieses darf keine dicke Schicht bilden und das Gras darunter ersticken. Der Rasen soll frische Luft bekommen und atmen können! Mehrmals sollte daher Laub geharkt werden, bis auch die letzten Blätter von den Bäumen gefallen sind. Das Laub kann zusammen mit Reisig in einer Ecke des Gartens aufgeschichtet und als Winterquartier für Igel und Kleintiere angeboten werden. Oder es kommt auf den Komposthaufen, wo es zu wertvoller Erde für den Garten verrottet.

Herbstdünger ausstreuen: Zeitpunkt und Zusammensetzung

Es ist laut Experten keine Frage, ob das Ausstreuen von Herbstdünger sinnvoll ist oder nicht. Sie sind der Meinung, dass die richtige Rasenpflege im Herbst das Düngen in jedem Fall umfassen muss, damit der Rasen nicht durch Frost geschädigt wird. Wichtig ist dabei eine spezielle Zusammensetzung des Düngers, der auf keinen Fall zum Wachstum anregen darf. Es wird daher eher auf Kalium als auf Stickstoff gesetzt.

Darum ist das Ausbringen von Herbstdünger wichtig

Herbstdünger, der auf Kalium setzt, stärkt die Resistenz des Rasens gegen Frost und lässt ihn widerstandsfähiger werden. Außerdem werden die im Boden befindlichen Mikroorganismen unterstützt, die dem Rasen auf natürlichem Wege zu ausreichend Nährstoffen verhelfen.

Die Vorteile des Ausbringens von Herbstdünger auf einen Blick:

  • Widerstandskraft des Rasens gegen Frost wird gestärkt
  • Krankheiten wird vorgebeugt
  • Moose und Unkräuter breiten sich weniger stark aus
  • Rasen wächst im Frühjahr schneller und dichter
  • Kleinstlebewesen im Boden werden gestärkt

Der richtige Zeitpunkt für die Herbstdüngung

Nun stellt sich die Frage, wann denn der richtige Zeitpunkt gekommen und das Ausbringen von Herbstdünger sinnvoll ist. Zum einen ist dies eine zeitliche Frage, die am Wachstum des Grases hängt. Wenn dieses nicht mehr so stark wächst bzw. bald sein Wachstum einstellen wird, was meist im Oktober der Fall ist, ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Zum anderen ist es aber auch eine Frage der richtigen Vorbereitung. Das Gras muss noch einmal gemäht und von Rasenfilz befreit werden, auch Laub sollte nicht mehr auf der Fläche liegen.

Wichtig ist auch, dass zum Ausbringen des Düngers kein trockenes, sonniges Wetter herrscht. Es darf regnen oder bedeckt sein. Regnet es, hat das den Vorteil, dass später kein Wässern des Rasens nach der Herbstdüngung nötig wird. Frost darf nicht herrschen, denn ein gefrorener Boden kann den Dünger nicht aufnehmen. Außerdem soll es nicht sonnig sein, weil Sonne, die auf Düngerkörner trifft, das Gras an dieser Stelle verbrennen kann.

Welchen Herbstdünger ausbringen?

Nun ist Oktober, der Rasen ist vorbereitet: Welchen Herbstdünger soll der Gärtner nun ausbringen? Wichtig ist, dass mit dem Dünger das Wachstum des Grases nicht unterstützt werden soll, daher darf kein Stickstoff mehr gegeben werden. Wichtiger ist ein großer Teil Kalium. Auch Eisen ist sinnvoll und stärkt das Gras. Sowohl Kalium als auch Eisen versorgen das Gras nun ausreichend mit Nährstoffen und stärken die Zellstrukturen.

Organische Dünger wie Hornspäne oder Hornmehl sind jetzt nicht mehr zu empfehlen, denn auch sie versorgen den Rasen mit Stickstoff, der nur für das Wachstum und nicht zur Stärkung vor dem Winter gebraucht wird. Derartige Dünger können gern vom Frühling über den gesamten Sommer gegeben werden, wobei sich ein Abstand zwischen den Düngevorgängen von rund sechs Wochen empfiehlt.

 

Neben dem großen Anteil an Kalium ist auch Eisen, welches den Rasen stärkt, sinnvoll.

Neben dem großen Anteil an Kalium ist auch Eisen, welches den Rasen stärkt, sinnvoll. (Bild: NinaMalyna / clipdealer.de)

So sollte der Herbstdünger aufgebracht werden

Natürlich kann der Herbstdünger mit der Hand ausgestreut werden, was aber den Nachteil hat, dass selten eine gleichmäßige Verteilung auf der Rasenfläche erreicht wird. Das Hantieren ist mit dem Eimer ist bei größeren Rasenflächen anstrengend, außerdem muss die Rasenfläche in gleichmäßigen Reihen abgegangen werden, damit zumindest eine theoretische Gleichverteilung zu erreichen ist.

Ideal ist die Verwendung eines Streuwagens, der sogar im Fachhandel gemietet werden kann. Er wird mit dem Dünger befüllt und schon lässt sich dieser einfach und gleichmäßig ausbringen.

Nach dem Ausbringen des Düngers per Hand sollte die Rasenfläche noch einmal mit dem Rechen abgezogen werden, damit größere Düngeransammlungen verteilt werden können. Bei Nutzung eines Streuwagens ist das nicht nötig.

Sollte es nicht gerade regnen, muss der Rasen nun gewässert werden, damit sich der Dünger auflösen kann und in den Boden gespült wird. Tipp: Wer Dünger mit der Hand ausbringen muss, sollte dafür keinen Regentag wählen, sondern es sollte lediglich bedeckt sein. Ansonsten kann es passieren, dass die Düngerkörner in den Boden gespült werden, ehe erkennbar ist, ob sie alle gleichmäßig auf der Fläche verteilt wurden.

Rasen noch einmal kalken?

Zuerst einmal: Der Rasen wird nur gekalkt, wenn ein saures Bodenmilieu vorherrscht. Das ist einfach mit einem pH-Test zu ermitteln, der im Gartencenter erhältlich ist. Der gemessene Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen, ein Wert darunter erfreut nur den Rhododendron, nicht aber das Gras. Ein zu saurer Boden profitiert vom Ausbringen von Kalk, was zusätzlich zum Dünger möglich ist. Auch beim Kalken gilt aber, dass dies möglichst gleichmäßig erfolgen sollte. Wer es sich besonders einfach machen möchte, kann Kalk und Dünger einfach mischen und gleichzeitig verteilen.
Nachdem die letzten Arbeiten erledigt sind, sollte der Rasen Ruhe bekommen. Im besten Fall wird er nicht mehr betreten, was vor allem für Frosttage gilt. Wenn die Grashalme gefroren sind, brechen sie leicht und schon kann es passieren, dass ein großer Schaden angerichtet wird. Bei Spielplätzen wird das freilich kaum möglich sein, hier muss im Frühjahr zusammen mit den ersten Arbeiten einfach geschaut werden, ob eventuell eine Nachsaat nötig wird.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
Tags:

Das könnte Sie ebenfalls interessieren