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Herbstdünger oder normaler Dünger: Wann ist was ideal?

Einfache Faustregel: Im Herbst soll der Rasen auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden, im Frühling hingegen wird sein Wachstum gefördert. Immer geht es darum, das Gras zu stärken und ihm ausreichend Nährstoffe zu bieten.

Alle Pflanzen und damit auch das Gras brauchen bestimmte Nährstoffe.

Alle Pflanzen und damit auch das Gras brauchen bestimmte Nährstoffe.
(Bild: rossandhelen / clipdealer.de)

Herbstdünger oder normaler Dünger: Die Faktoren für eine Entscheidung

Geht es um die Frage, ob Herbstdünger oder normaler Dünger für den Rasen verwendet werden soll, muss sich der Hobbygärtner vor allem nach der Jahreszeit richten. Im Frühling geht es darum, die anstehende Wachstumsperiode des Grases zu unterstützen und dem Gras alle Nährstoffe zu bieten, die es dafür braucht. Es soll grün und saftig werden, einen gleichmäßigen Teppich ergeben. Dafür wird vor allem Stickstoff benötigt.

Im Herbst hingegen wäre die Gabe von Stickstoff fatal, denn nun soll das Gras seine Energie speichern und nicht mehr ins Wachstum stecken. Um den Frost zu überstehen, braucht es aber vor allem Kalium, auch Eisen kann sehr hilfreich sein. Ein organischer Dünger, wie er im Frühling und Sommer gegeben werden kann, wäre nun die falsche Wahl.

Die Bestandteile von Rasendüngern unter die Lupe genommen

Alle Pflanzen und damit auch das Gras brauchen bestimmte Nährstoffe. Außerdem Licht, Luft und Wärme, wobei Letztere nur bedingt durch den Gärtner zu beeinflussen sind. Für Luft kann gesorgt werden, indem das Gras frei von Rasenfilz und Moos gehalten wird, damit kommt auch genügend Licht an die Pflanzen heran. Die Temperatur hingegen kann niemand beeinflussen, hier muss sich der Gärtner an die natürlichen Gegebenheiten anpassen. Auf diese wiederum müssen die Nährstoffe abgestimmt werden, die das Wachstum und die Strapazierfähigkeit des Rasens unterstützen sollen.

Damit er wunderbar grünt, enthalten Dünger diese Bestandteile:

  • Stickstoff
  • Kalium
  • Phosphat
  • Eisen

Wird nun ein normaler Dünger gekauft und ausgebracht, wird der Rasen mit allem versorgt, was er benötigt. Die genaue Verteilung der einzelnen Bestandteile ist jeweils auf dem Etikett des betreffenden Düngers nachzulesen, die Zusammensetzung variiert hier immer ein wenig. Außerdem werden weitere Inhaltsstoffe genannt, zu denen auch Schwefel und Kalzium gehören können. Dazu kommen noch Spurenelemente, die ebenfalls für das Gras wichtig sind. Spezielle Dünger sind ebenfalls im Handel erhältlich, eine Düngung ist damit aber nur nötig, wenn der Rasen tatsächlich aus dem Ungleichgewicht geraten ist. Erkennbar ist dies meist am Gelbwerden oder Absterben der Grasnarbe.

Welche Zusammensetzung ist die richtige?

Wenn ein normaler Dünger verwendet wird, ist dieser meist sehr stickstofflastig. Er ist gut geeignet, um das Gras im Frühling auf das kommende Wachstum vorzubereiten und es möglichst grün werden zu lassen. Dies ist natürlich nur in Kombination mit ausreichender Feuchtigkeit möglich. Geht es aber darum, das Gras auf den Winter vorzubereiten, ist der stickstoffhaltige Dünger eine Fehlentscheidung. Hier muss ein spezieller Herbstdünger gewählt werden, der anders als normaler Dünger auf einen hohen Anteil an Kalium setzt. Auch Eisen darf enthalten sein, Stickstoff wird nun nicht mehr benötigt. Würde dieser Nährstoff dennoch zugeführt werden, würde das Gras an wärmeren Tagen unnötig stark wachsen und sich dabei regelrecht verausgaben. Abgesehen davon, dass es zu lang werden kann und dann noch einmal gemäht werden muss, könnte seine Kraft nicht über den Winter reichen. Ein Herbstdünger ist nötig, damit die Energie in der Graspflanze gespeichert wird und diese gut über die kalten Tage kommt.

 

Um den Rasen für den Winter vorzubereiten, muss ein Herbstdünger mit Kalium verwendet werden.

Um den Rasen für den Winter vorzubereiten, muss ein Herbstdünger mit Kalium verwendet werden.
(Bild: mashiki / clipdealer.de)

So wirken verschiedene Dünger

Unterschieden wird in den organischen sowie in mineralische Dünger, die das Gras grün werden lassen sollen.

Tipp: Organische Dünger sind als Herbstdünger ungeeignet! Grundsätzliche Eigenschaften der beiden Düngerarten sind folgende:

  • Organischer Dünger
    Die Wirkung entsteht über die Umwandlung organischer Stoffe. Infrage kommen hier zum Beispiel Knochenmehl oder Hornspäne, auch Hühnerdung wird gern für den Rasen verwendet. Die Wirkstoffe werden nur langsam abgegeben, werden aber nicht lange gespeichert. Ein Rasen, der mit Hornmehl gedüngt wird, muss daher in der Hauptwachstumszeit alle sechs Wochen gedüngt werden, wenn er möglichst gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt sein soll.
  • Mineralischer Dünger
    Ein mineralischer Dünger wirkt deutlich schneller und setzt seine Wirkstoffe bereits nach einigen Tagen frei. Doch der Effekt verfliegt schnell. Er ist vor allem für die Düngung wichtig, die auf den Ausgleich eines Nährstoffmangels abzielt. Damit eine gewisse Langzeitwirkung dennoch gegeben ist, werden organische häufig mit mineralischen Düngern gemischt.

Wann ist die Düngung ideal?

Der ideale Zeitpunkt für die erste Düngung des Jahres mit einem normalen Dünger ist gekommen, wenn die Tage länger werden und das Gras zu wachsen beginnt. Die Monate März oder April bieten sich an, um dem Gras eine Starthilfe zu geben. Viele Profis empfehlen jetzt die Gabe eines Langzeitdüngers, der als normaler Dünger für Rasen im Handel erhältlich ist. Er soll bis zu 100 Tage lang wirken und setzt vor allem auf Stickstoff. Im Juni oder Juli wird noch einmal eine Dosis gegeben. Wer auf Hornspäne oder andere organische Dünger setzt, muss häufiger düngen. Dafür wiederum ist der ökologische Gesichtspunkt nicht zu verachten, denn für die Umwelt gesünder sind Hornspäne allemal.
Der Herbstdünger wird dann im Oktober aufgebracht. Hierfür ist es wichtig, dass das Gras zuerst letztmalig gemäht wird. Rasenfilz sollte entfernt werden, außerdem kann es nötig sein, die Grasfläche noch einmal zu vertikutieren. Laub sollte ebenfalls nicht vorhanden sein und muss regelmäßig abgeharkt werden.

Wichtige bei jeder Art von Düngung ist, dass das Düngemittel danach in den Boden gespült wird. Wer Hornspäne im Frühling und Sommer aufbringt, kann auf den nächsten Regen warten, sie verbleiben einfach auf dem Boden. Ein normaler Dünger hingegen sorgt zusammen mit der Sonne dafür, dass das Gras verbrennt. Er muss daher unbedingt in den Boden gespült werden, was sowohl für den Frühjahrs- als auch für den Herbstdünger gilt.
Tipp: Hobbygärtner können sich Rasendünger und Herbstdünger im Vergleich anschauen. Dort sind die unterschiedlichen Zusammensetzungen genannt.

Herbstdünger oder normalen Dünger ausbringen: So geht’s am besten

Für sehr kleine Rasenflächen ist es meist nicht nötig, erst auf einen Düngerstreuer zu setzen, wobei dieser meist im örtlichen Gartencenter sogar ausgeliehen werden kann. Es reicht aber auch ein Eimer, der mit dem Dünger oder der Düngemischung (falls zusammen mit dem Herbstdünger auch Kalk ausgebracht werden soll) befüllt wird. Nun heißt es für den Hobbygärtner nur noch: Handschuhe anziehen, Eimer schnappen und den Garten gleichmäßig abgehen. Der Dünger soll dabei verstreut werden. Das ist aber gerade bei großen Flächen eher müßig, außerdem ist die Gefahr gegeben, dass das Streuen eben nicht gleichmäßig wird. Hier und da landen doch einige Körner mehr. Wenn der normale Dünger aus organischem Dünger besteht, ist das kein Problem, bei anderen Düngerarten besteht die Gefahr der Überdüngung an dieser Stelle.

Nach dem Ausbringen des Düngers werden zu dick gestreuten Stellen mit dem Rechen verteilt. Außerdem muss nun die gesamte Fläche gewässert werden, falls es nicht gerade regnet. Tipp: Das Düngen sollte auf einen Tag gelegt werden, an dem Regen angesagt ist. So entfällt das Wässern und der Herbstdünger wird ganz natürlich in den Boden gespült.
Nachdem ein normaler Dünger ausgebracht wurde, sollte der Rasen von Kindern und Haustieren erst wieder genutzt werden, wenn sich sämtliche Düngekörner wirklich aufgelöst haben. Bei einem organischen Dünger oder beim Ausbringen von Kalk im Rahmen der Herbstdüngung ist das meist nicht nötig. Der Rasen ist direkt wieder nutzbar.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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