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Rasen nachsäen in vier einfachen Schritten

Zeigen sich kahle Stellen im Rasen oder ist die Fläche vermoost, wird es Zeit für eine Verjüngungskur. Das Nachsäen erfolgt in vier Schritten und sorgt dafür, dass der grüne Teppich im Garten wieder dicht wächst.

Das Nachsäen sorgt für den dichten Wachstum des grünen Teppichs im Garten.

Das Nachsäen sorgt für dichtes Wachstum des grünen Teppichs im Garten. (Bild: uhg1234/clipdealer.de)

Rasen nachsäen: Anleitung für das Ausbessern des Rasens

Leider gibt es viele Gründe, warum der Rasen nicht mehr dicht wächst, sondern sich sogar kahle Stellen zeigen. Problemzonen sind die Beetränder, oft genutzte Trampelpfade, Flächen unter Spielgeräten oder einfach die Abdrücke der Gartenmöbel, die immer an der gleichen Stelle stehen. Darüber hinaus sieht man selbst auf robustem Spiel- und Sportrasen nach einiger Zeit die Folgen wilden Tobens. Wenn man im Sommer sogar einen Gartenpool aufstellt, muss man damit rechnen, dass danach auf der Standfläche nur noch ein paar kümmerliche gelbe Grashalme zu finden sind.

Außerdem wird ein Nachsäen des Rasens erforderlich, wenn die Rasenfläche längere Zeit nicht richtig gepflegt wurde. Wer ein Haus kauft, findet meist einen Garten vor, der nicht im optimalen Zustand ist. Vermooste Rasenflächen oder Unkraut, das die Gräser verdrängt hat, Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall können Gründe dafür sein, dass es Zeit wird, den Rasen nachzusäen. Besonders harte Winter setzen dem Rasen ebenfalls zu und fördern die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten. Die gute Nachricht: Mit der folgenden Anleitung gelingt es problemlos, das Nachsäen des Rasens selbst zu erledigen und dafür zu sorgen, dass schon bald wieder ein dichter grüner Rasenteppich entsteht.

Für das Ausbessern des Rasens sind vier Arbeitsschritte erforderlich:

  1. Vorbereitung des Bodens für die Nachsaat
  2. Rasen nachsäen
  3. Wässern der Rasenfläche
  4. Mähen, Düngen und regelmäßige Pflege

1. Vorbereitung des Bodens für die Nachsaat

Ebenso wie für das Säen des Rasens ist auch für das Nachsäen eine Bodentemperatur von mehr als zehn Grad Celsius erforderlich. Der beste Zeitraum, um den Rasen auszubessern, ist das Frühjahr. Es ist jedoch möglich, bis zum September Rasen nachzusäen. Im Herbst sind die Temperaturen zu niedrig, sodass die Rasensamen nicht keimen. Im Winter ruhen die Pflanzen und stellen das Wachstum ein.

Die Vorbereitung des Bodens für die Nachsaat ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die kahlen Stellen schnell verschwinden. Zu diesem Zweck wird zunächst die gesamte Fläche so tief wie möglich gemäht. Auf diese Weise werden die vorhandenen Gräser leicht geschwächt, sodass es den jungen Gräsern erleichtert wird, sich kräftig zu entwickeln. Bei stark vermoosten Flächen ist es sinnvoll, einen Moosvernichter einzusetzen. Wenn das Moos dann abgestorben ist, wird es vollständig von der Rasenfläche entfernt.

Jetzt wird der gesamten Rasen vertikutiert, um Unkräuter, Wurzelreste, alte Gräser und Moosreste komplett zu entfernen. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man mit dem Vertikutierer die Fläche sowohl in Längs- als auch in Querrichtung mehrmals bearbeitet. Durch das Anritzen der Bodenoberfläche können die Grassamen sich einfacher mit dem Boden verbinden und das Keimen wird gefördert. Schwere Lehmböden profitieren von der Einarbeitung von Sand, der die Drainage verbessert und bei sandigen Böden erreicht man durch Einarbeiten von Tonmehl eine Verbesserung der Bodenqualität.

2. Rasen nachsäen

Ist die Rasenfläche wie beschrieben optimal auf die Nachsaat vorbereitet worden, kann man mit dem eigentlichen Nachsäen beginnen. Ein feuchtwarmer, windstiller Tag ist besonders geeignet, um den Rasensamen auszubringen. Damit das Wuchsbild einheitlich wird, sollte man möglichst die gleiche Saatgutmischung verwenden wie bei der Neuanlage des Rasens. Wenn man eine Rasenfläche neu anlegt, sollte man deshalb unbedingt notieren, welches Saatgut verwendet wurde.

Muss lediglich eine kleine Stelle ausgebessert werden, kann man den Rasensamen problemlos per Hand ausbringen. Sind allerdings größere Flächen betroffen, ist die Verwendung eines Streuwagens empfehlenswert, weil man damit wesentlich gleichmäßigere Ergebnisse erzielt. Wenn der Boden stark ausgelaugt ist, mischt man das Saatgut mit einem Dünger, um den jungen Gräsern bestmögliche Startbedingungen zu bieten.

Nach dem Ausbringen des Saatguts werden die nachzubessernden Stellen mit einer dünnen Torfschicht bedeckt. Für einhundert Quadratmeter werden ungefähr 100 Liter Torf benötigt. Die Torfschicht dient einerseits als wirksamer Schutz, damit das Saatgut nicht austrocknet und bietet den Gräsern in der Phase bis zur Verwurzelung im Boden den nötigen Halt. Außerdem schützt man mit dieser Torfschicht die Samen vor übermäßigem Vogelfraß.

3. Wässern der Rasenfläche

In den ersten Wochen sind die Wurzeln der Keimlinge noch nicht ausgebildet. Aus diesem Grund können die jungen Gräser nicht über die Wurzeln mit Nährstoffen versorgt werden. Deswegen muss man in dieser Zeit unbedingt dafür sorgen, dass die Rasenfläche permanent feucht gehalten wird. Dadurch werden die Keimlinge vor dem Austrocknen und Absterben bewahrt. Mit einem Regner erleichtert man sich das Wässern. Wichtig ist, darauf zu achten, dass sich weder Rinnsale noch Pfützen bilden.

Bei trockener, windiger Witterung sollte die Fläche sogar mehrmals am Tag bewässert werden. Bereits vier bis sieben Tage nach der Aussaat recken sich die ersten zarten Halme der Sonne entgegen. Nach zwei bis drei Wochen ist ein dichter Bewuchs vorhanden. Das regelmäßige Wässern ist weiter unverzichtbar und sollte bis zum ersten Mähen des jungen Rasens fortgeführt werden. So wird sichergestellt, dass auch später keimende Gräser, die sich in der Saatgutmischung befinden, beste Startbedingungen für ein kräftiges Wachstum haben.

Außerdem ist es wichtig, in dieser Zeit auf den Schutz des neu gesäten Rasens zu achten. Während der Wachstumsphase sind die jungen Pflanzen ganz besonders empfindlich. Deswegen wird das Areal, das neu eingesät wurde, durch eine Absperrung vor Belastung geschützt.

In den ersten Wochen sind die Wurzeln der Keimlinge noch nicht ausgebildet.

In den ersten Wochen sind die Wurzeln der Keimlinge noch nicht ausgebildet. (Bild: uhg1234/clipdealer.de)

4. Mähen, Düngen und regelmäßige Pflege

Verläuft alles nach Plan und die Rasenfläche wurde regelmäßig bewässert, sind die Grashalme nach einem Monat etwa zehn Zentimeter hoch. Jetzt wird es Zeit für das erste Mähen, welches dann wöchentlich wiederholt werden sollte. Beim ersten Rasenschnitt wird das Gras auf fünf bis sechs Zentimeter Höhe gekürzt. Später sollte man für Schattenrasen eine Schnitthöhe von sechs bis sieben Zentimeter einstellen und Rasenflächen, die in der Sonne liegen, auf drei bis vier Zentimeter kürzen.

Wurde die Saatmischung für die Nachsaat nicht mit Dünger gemischt, ist es nach der ersten Mahd Zeit dafür zu düngen. Mit einem Langzeitdünger, der mit dem Streuwagen ausgebracht wird, erzielt man die besten Ergebnisse und die Gräser werden die ganze Zeit optimal mit Nährstoffen versorgt. Auf diese Weise stellt man sicher, dass sich Unkräuter nicht ausbreiten können, denn diese werden von den kräftigen Gräsern verdrängt.

Nach dem ersten Mähen ist der nachgesäte Rasen wieder voll belastbar und der Hobbygärtner kann sich über einen dichten grünen Rasenteppich freuen. Die weitere Pflege entscheidet darüber, ob der Rasen lange Zeit robust und somit schön bleibt. Zur routinemäßigen Pflege gehört das wöchentliche Mähen, das Wässern an trockenen Tagen und die regelmäßige Versorgung mit einem geeigneten Düngemittel.

Rollrasen als Alternative zum Nachsäen

Will man nicht einen ganzen Monat lang warten, bis man die nachgesäte Rasenfläche wieder nutzen kann, ist Rollrasen eine Möglichkeit, mit der das Ausbessern beschleunigt wird. Rollrasen kann man in speziellen Gärtnereien, den sogenannten Rasenschulen, bestellen. Jede Rolle ist 40 oder 50 Zentimeter breit und 250 oder 200 Zentimeter lang, sodass man pro Rolle immer einen Quadratmeter Rasenfläche erhält.

Bevor man die kahlen Stellen mit Rollrasen bedeckt, wird die Fläche genau wie vor dem Nachsäen möglichst tief gemäht und anschließend vertikutiert. Wenn nötig wird der Boden an den kahlen Stellen gelockert und eventuell auch eingeebnet und abgetragen. Jetzt verlegt man die Rasenrollen direkt auf dem Boden und geht im Hinblick auf das Düngen, Wässern und Mähen ebenfalls genauso vor, wie beim Nachsäen des Rasens.

Diese Methode eignet sich besonders dann, wenn der Sommer bereits vor der Tür steht und man die Rasenfläche möglichst schnell nutzen möchte. Für kleine Problemzonen oder Löcher kann man im Gartencenter Grassamen-Pads kaufen, die wie ein Flicken auf die entsprechende Stelle gelegt und dann gründlich gewässert werden.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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