MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Herbstpflanzung: Für einen kräftigen Austrieb im nächsten Jahr

Die Pflanzen beginnen im Herbst mit ihrer Ruhezeit. Dennoch ist die Herbstpflanzung ideal, denn solange die Erde noch warm ist, können die Pflanzen ihre Wurzeln ausbilden. Anfang Dezember wird das Ende des Gartenjahres eingeläutet.

Werden Pflanzen im Herbst eingesetzt, können sich diese an den neuen Standort gewöhnen.

Werden Pflanzen im Herbst eingesetzt, können sich diese an den neuen Standort gewöhnen.
(Bild: littlestocker / clipdealer.de)

Die Herbstpflanzung als idealer Zeitpunkt

Pflanzen sollten im Frühling in die Erde gebracht werden? Weit gefehlt, denn viele Stauden und Gehölze sind sehr empfindlich gegenüber Frost und können bei den im Frühling noch häufig überraschenden Nachtfrösten Schaden nehmen. Außerdem ist der Boden noch nicht warm genug. Für viele Pflanzen ist daher die Herbstzeit die ideale Pflanzzeit. Der Boden ist noch warm, Frost ist meist absehbar. Anfang Dezember ist jedoch die Zeit der Herbstpflanzung beendet, denn nun ist mit kalten Nächten und teilweise auch Frost an den Tagen zu rechnen.

Darum ist die Pflanzung im Herbst ideal

Wenn die Pflanzen im Rahmen der Herbstpflanzung in den Boden kommen, können sie sich einige Zeit an den Standort gewöhnen und dort anwachsen. Sie werden ihre Wurzeln weiter ausbilden, solange der Boden warm genug ist. Würde sie im Frühjahr gesetzt werden, ist der Boden noch kühl, außerdem stehen oft überraschend heiße Tage an. Sind dann die Wurzeln nicht ausreichend ausgebildet, kann die Pflanze der Witterung nicht mehr trotzen. Selbst häufiges Gießen wird sie nicht retten können. Die Herbstpflanzung ist daher die bessere Alternative und gibt der Pflanze genügend Zeit, Fuß zu fassen, stark und kräftig zu werden. Damit ist der kräftige Austrieb im nächsten Frühling fast garantiert. Wichtig ist aber, dass wirklich nicht an den Tagen gepflanzt wird, an denen es Frost gab oder gibt

Stauden und Gehölze in die Erde bringen

Bevor Stauden und Gehölze in die Erde gebracht werden können, ist es wichtig, das Beet und den Boden entsprechend vorzubereiten. Zuerst wird Unkraut gezupft, danach muss die Erde aufgelockert werden. Ist der Boden stark verdichtet, würde dies ein Problem für die junge Pflanze werden: Sie könnte ihre Wurzeln nicht in das Erdreich strecken, weil ihr dazu noch die Kraft fehlen würde. Folglich würde sie mit Nährstoffen unterversorgt werden.

Wichtig: Entspricht die Erde am gewählten Standort nicht den Ansprüchen der Stauden und Gehölze, muss vor der Herbstpflanzung eine Veränderung erfolgen. Für Rhododendren sollte die Erde leicht sauer sein. Pflanzen, die humusreiche Böden bevorzugen, sollten ein Pflanzloch mit einer großen Portion Kompost erhalten. Tipp: Das Pflanzloch sollte ungefähr doppelt so groß (tief und breit) sein, wie der Wurzelballen, der in den Boden gebracht werden soll.

Vor dem Pflanzen werden die Wurzelballen von Stauden und Gehölzen gewässert. Das geschieht am besten in einem Eimer oder Topf voll Wasser, in dem die Pflanzen für einige Stunden aufbewahrt werden. Ein Anhaltspunkt für den richtigen Zeitpunkt, wann es genug ist: Wenn keine Luftbläschen mehr aus dem Wurzelballen aufsteigen, kann dieser aus dem Wasser entnommen und eingepflanzt werden. Nach dem Pflanzen wird ordentlich gegossen, wofür um die Pflanze ein Gießrand gezogen wird.

Diese Pflanzen sind für die Pflanzung im Herbst geeignet

Es gibt durchaus Pflanzen, die sind für eine Frühjahrs- oder Herbstpflanzung geeignet. Ein Beispiel dafür sind Rosen oder auch Beerensträucher, die sowohl im Frühling als auch im Herbst bei entsprechend guten Bedingungen gut anwachsen. Andere Pflanzenarten sollten nur für eine Herbstpflanzung infrage kommen, denn sie werden in der kommen Zeit nur gedeihen, wenn sie nach dem Sommer in den Garten gebracht wurden.

Beispiele dafür sind:

  • immergrüne Hecken
  • laubabwerfende Hecken
  • Rhododendron
  • Fette Henne
  • Bergenie
  • Phlox
  • Stockrosen
  • Chrysanthemen
  • Astern
  • Hortensien
  • Weigelien

Kleiner Tipp: Nicht nur, dass die Herbstpflanzung für diese und viele weitere Pflanzenarten ideal ist, sind sie auch im Herbst deutlich günstiger als im Frühling.

 

Die Erde am gewählten Standort muss den Ansprüchen der Pflanze entsprechen.

Die Erde am gewählten Standort muss den Ansprüchen der Pflanze entsprechen.
(Bild: MP_foto71 / clipdealer.de)

Wichtige Tipps für die gelungene Herbstpflanzung

Meist wird der Herbst als eine Zeit gesehen, in der sich der Gärtner langsam ebenso zur Ruhe begibt wie der Garten selbst. Doch das Ende des Gartenjahres beginnt streng genommen erst dann, wenn wirklich dauerhaft Frost herrscht oder wenn die kalten Tage zumindest überwiegen. Bis dahin sind Pflanzen immer noch damit beschäftigt, Wurzeln zu bilden und sich auf das kommende Frühjahr vorzubereiten. Die Herbstpflanzung gehört daher zu den Aufgaben, die besser nicht aufgeschoben werden sollten, denn der Garten kommt eben vor dem Frost nicht wirklich zur Ruhe.

Herbstpflanzung ganz einfach gelingen lassen

Damit die Herbstpflanzung im Garten auch wirklich gelingt, kommt es nicht nur auf die richtige Zeit zum Einsetzen der Stauden, Gehölze und Blumen an.

Auch einige weitere Tipps sind für ein Gelingen des Vorhabens hilfreich:

  • Mulchen
    Das Mulchen erfüllt gleich mehrere Aufgaben. Zum einen sollen damit junge Pflanzen vor der Witterung und vor allem vor Frost geschützt werden. Zum anderen erhalten sie auf natürlichem Wege zusätzliche Nährstoffe. Um das nötige Material zum Mulchen zu bekommen, kann der letzte Heckenschnitt mit dem Rasenschnitt vermischt werden. Wichtig ist, dass die einzelnen Bestandteile nicht zu grob sind, denn eine Mulchschicht aus feinerem Material sorgt für eine bessere Isolation. Auf der anderen Seite darf die Schicht nicht zu dicht sein, denn ein kleines Luftpolster zwischen dem Material isoliert noch besser.
  • Laub verteilen
    Zusätzlich zur Mulchschicht können auch noch Laub und Reisig rund um die jungen Pflanzen verteilt werden. Diese sorgen noch zusätzlich für Wärme und bieten überdies kleinen Käfern und anderen Krabbeltieren einen tollen Unterschlupf für den Winter.
  • Pflanzkärtchen einstecken
    Viele Pflanzen werfen im Winter ihr Laub komplett ab. Wer nicht ein nahezu fotografisches Gedächtnis hat, steht dann im Frühling vielleicht vor der Frage, was hier eigentlich gepflanzt worden ist. Es ist daher sinnvoll, direkt nach dem Einpflanzen kleine Pflanzschildchen oder Schiefertafeln aufzustellen, damit im Frühling die betreffende Pflanze nicht versehentlich für Unkraut gehalten und ausgerupft wird.
  • Auf empfindliche Pflanzenarten achten
    Ein Hobbygärtner weiß: Je empfindlicher die betreffende Pflanze ist, desto später kommt sie in den Boden. Das heißt nicht, dass Hibiskus oder Kamelie nun Ende Dezember gepflanzt werden. Vielmehr bedeutet das, dass diese Pflanzenarten dann doch lieber bis zum nächsten Frühjahr warten sollten, ehe sie in den Boden kommen. Ein wenig sollte der Hobbygärtner dabei auch auf sein Bauchgefühl vertrauen (und auf den Wetterbericht).
  • Pappkarton schützt
    Sollte es im Winter sehr strengen Frost geben, der auch den durch Mulchen geschützten Pflanzen gefährlich werden kann, können diese kurzzeitig mit weiteren Hilfsmitteln geschützt werden. Ein Vlies ist hilfreich und lässt auch noch Luft an die Pflanze heran. Möglich ist es auch, einen Pappkarton über die Pflanze zu stülpen. Dieser darf aber nicht ständig darauf bleiben, weil die Pflanzen auch im Winter, selbst wenn sie gerade nicht wachsen, nicht im gänzlichen Dunkeln stehen wollen.
  • Rückschnitt nicht zu weit
    Wird eine Staude oder ein Gehölz im Herbst umgesetzt und zuvor noch einmal zurückgeschnitten, sollte der Rückschnitt nicht zu weit erfolgen. Es muss bedacht werden, dass der Frost sein Übriges tun wird und einige Zweige zurückfrieren werden. Wer im nächsten Jahr nicht mit einem Bonsai starten möchte oder auf eine tote Pflanze blicken will, sollte den Rückschnitt daher vorsichtig vornehmen.
Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
Tags: , ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren