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Rasenpflege im Herbst: Mit der Herbstpflege die Basis für einen grünen Rasen im Frühling legen

Der Herbst stellt auch in puncto Rasenpflege einige Ansprüche. Doch nachdem der Sommer vor allem vom Mähen geprägt war, ist es nun an der Zeit, sich um das Düngen und Vertikutieren zu kümmern.

Sinken die Temperaturen unter die Grenze von 10 °C, darf nicht mehr gedüngt werden!

Sinken die Temperaturen unter die Grenze von 10 °C, darf nicht mehr gedüngt werden!
(Bild: Sandralise / clipdealer.de)

Die perfekte Rasenpflege für den Herbst: Dünger als starker Partner für einen grünen Rasen

Der Rasen braucht auch im Herbst noch einmal einen Nährstoffschub, wenngleich es jetzt um einen anderen Dünger gehen muss als im Sommer. Der Grund: Das Gras soll nun Widerstandskraft für den Winter sammeln und seine Kraft nicht mehr ins Wachstum stecken. Es wirken andere Witterungseinflüsse auf das Gras ein, sodass die im Sommer übliche Stickstoffgabe den Rasen überfordern würde. Zu einer ausgewogenen Rasenpflege gehört nun, mithilfe von Kalium die Pflanzen zu stärken und ihre Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Der gesamte Stoffwechsel des Rasens muss gestärkt werden.

Der Oktober beginnt dabei mit der Gabe von Kalium, wobei zum Beispiel Kaliummagnesia zum Einsatz kommt. Danach muss der Rasen gewässert werden, wenn es nicht gerade regnet. Das gilt solange, bis das Kaliumgranulat vollständig aufgelöst ist. Wer die Gefahr einer Überdüngung sieht, kann auch auf organischen Dünger ausweichen. Dafür wird Beinwelljauche eingesetzt, die einen besonders hohen Kaliumgehalt aufweist. Im Handel sind mittlerweile viele organische Herbstdünger erhältlich, die allerdings nicht wasserlöslich sind. Sie werden im Winter durch Mikroorganismen im Boden zersetzt, sodass der Rasen im Frühling von den freigesetzten Nährstoffen Gebrauch machen kann. Das organische Düngen schafft damit im Rahmen der Herbstpflege ideale Voraussetzungen dafür, dass der Rasen im zeitigen Frühjahr mit dem Wachstum einsetzt und kräftig gedeiht.

Wichtig: Sinken die Temperaturen unter die Grenze von 10 °C, darf nicht mehr gedüngt werden! Der Boden könnte den Dünger gar nicht mehr aufnehmen und das Düngen würde den Graspflanzen mehr schaden als nutzen.

Hobbygärtner sollten unbedingt an das Wässern denken, mit dem das Düngergranulat in den Boden gespült wird. Bitte niemals den trockenen Rasen düngen, denn die Salze, die hier enthalten sind, könnten auf den Blättern zu hellen Stellen führen bzw. zu regelrechten Verbrennungen. Damit ist der Rasen von einem grünen Teppich weit entfernt und die Rasenpflege im Herbst würde allenfalls den Weg zu einer Neuansaat ebnen. Wenn in Trockenzeiten gedüngt werden soll, muss das Gras unbedingt zuvor angefeuchtet werden.

Im Herbst gegen Moos kämpfen

Der Rasen ist auch in Trockenzeiten noch grün? Das mag zwar schön aussehen, ist aber häufig kein Hinweis auf eine besonders gute Rasenpflege. Vielmehr hat sich durch die Übersäuerung des Bodens Moos gebildet, das nach wenigen Wassergaben zu einem grünen Teppich heranwächst. Wer wissen will, ob das Mooswachstum an einem zu niedrigen pH-Wert des Bodens liegt, kann ganz einfach einen entsprechenden Test machen. Stellt sich dabei heraus, dass der Boden sauer ist, kann die ausreichende Gabe von Kalk im Herbst das Problem lösen. Allerdings steht vor dem Kalken noch das Vertikutieren des Rasens.

Vertikutieren als Teil der Rasenpflege im Herbst

Wer vor dem Winter für einen dichten und widerstandsfähigen Rasen im nächsten Jahr sorgen will, kommt meist um das Vertikutieren nicht herum. Meist ist es ausreichend, einmal im Jahr zum Vertikutierer zu greifen, wofür sich der Herbst perfekt anbietet. Viele Hobbygärtner schwören allerdings auch auf den Einsatz des Vertikutierers im Frühling, doch die Maßnahme ist auch im Sommer und eben im Herbst noch möglich. Vor dem Winter kann zudem eine Nachsaat mit dem Vertikutieren verbunden werden.

Wichtig ist, dass der Rasen vor dem Vertikutieren kurz gemäht wird, die Halme sollten maximal zwischen drei und vier Zentimeter lang sein. Die scharfen Messer des Vertikutierers können so besser arbeiten. Doch Vorsicht: Sie dürfen den Boden zwar berühren, sollen aber keine Verletzungen hinterlassen. Dies würde die Graswurzeln schädigen, außerdem können die Messer schnell stumpf werden. Als Faustregel gelten hier zwei bis drei Millimeter, soweit darf die Grasnarbe aufgeschlitzt werden.

Bearbeitet wird der gesamte Rasen einmal längs und einmal quer, dabei sollte gleichmäßig über den Rasen gefahren werden. Der herausgerupfte Rasenfilz muss nun entfernt werden, was mit dem Laubrechen oder der Harke geht. Viele Vertikutierer haben auch einen Auffangbeutel, sodass der letzte Schritt des Aufsammelns entfallen kann.

Pflegemaßnahmen nach dem Vertikutieren nicht vergessen

Zur Rasenpflege gehört aber auch, nach dem Vertikutieren und Entfernen des Rasenfilzes dafür zu sorgen, dass die geschwächten Graspflanzen genügend Feuchtigkeit bekommen. Dafür sollte der Rasen gewässert werden, wenn es nicht zufällig am gleichen Tag noch regnet. Das Wässern kann auch direkt nach dem Kalken erfolgen, nachdem ohnehin das Beregnen angezeigt ist.

Letztmaliges Mähen zur Rasenpflege im Herbst

Wer den Rasen auf den Winter vorbereiten möchte, muss zudem an das letzte Mähen vor dem Winter denken. Danach ist es an der Zeit, den Rasenmäher zu reinigen, die nötigen Wartungen vorzunehmen und ihn trocken und geschützt für den Winter einzulagern. Viele Rasenmähfreunde werden daher diese letzte Rasenpflege im Herbst genießen!
Doch wann ist nun der beste Zeitpunkt gekommen, um das Gras ein letztes Mal zu kürzen? Im besten Fall wird es im gleichen Rhythmus gemäht wie zuvor, sodass mit dem letzten Mähen einfach Schluss ist.

Die Grashalme wachsen ohnehin solange weiter, wie es nicht friert, sie halten sich nicht an eine bestimmte Zeit. Allerdings wachsen sie jetzt deutlich langsamer. Der letztmögliche Termin sollte der Tag nach der ersten Frostnacht im Herbst sein, wobei der Rasen auf vier bis fünf Zentimeter eingekürzt wird. So hat er bis zum Winter noch genügend Zeit, um ein wenig nachzuwachsen, damit der Frost keine Schäden an der Grasnarbe anrichten kann. Wichtig: Der Grasschnitt darf natürlich nicht liegen bleiben!

 

Laub sollte an einer Stelle des Gartens zu einem großen Laubhaufen zusammengefegt werden.

Laub sollte an einer Stelle des Gartens zu einem großen Laubhaufen zusammengefegt werden.
(Bild: tilo / clipdealer.de)

Rasenpflege und Herbstlaub: Laub harken oder liegen lassen?

Zuguterletzt stellt sich im Rahmen der Rasenpflege im Herbst noch die Frage, was mit dem Laub passieren soll. Ist es besser, dieses als Schutzschicht liegen zu lassen? Oder sollte es besser entfernt werden? Experten sind sich dabei einig, dass mit dem Laub ebenso zu verfahren ist wie mit dem letzten Grasschnitt. Es muss vom Rasen entfernt werden! Der Grund ist einfach: Laub deckt den Rasen ab und verhindert, dass Licht und Luft an das Gras gelangen können.

Damit wird der Stoffwechsel der Rasenpflanzen behindert. Es können sich Schimmelpilze ausbreiten und es kann sogar zur Fäulnis kommen. Dabei ist die Schadwirkung von Laub sehr unterschiedlich. Feines Birkenlaub wird oft von den ersten Herbststürmen weggeweht, sodass es nicht zwingend bis auf das letzte Blättchen beseitigt werden muss. Laub von Linden, Kastanien, Ahorn, Eichen oder gar Nussbäumen hingegen bildet dachziegelartige Anhäufungen und sorgt zuverlässig für einen Ausschluss von Licht und Luft. Das Gras kann nicht mehr abtrocknen und mit ihm sterben auch die kleinen Bodenlebewesen, die auf eine gute Belüftung angewiesen wären. Es ist daher empfehlenswert, regelmäßig zum Rechen zu greifen und die Blätter zu entfernen.

Tipp: Besteht dazu die Möglichkeit, sollte Laub an einer Stelle des Gartens zu einem großen Laubhaufen zusammengefegt werden. Dort wird zusätzlich Reisig auf- und untergebracht, sodass die Blätter nicht zu stark zusammenrutschen können. Außerdem wird durch das Reisig sichergestellt, dass das Laub noch belüftet wird. Igel und andere kleine Tierchen des Gartens werden sich darüber freuen und hier ihren Winterschlaf verbringen. Die Belüftung ist wichtig, damit sich Wasser nicht staut, dann gefriert und die Tiere im Winterschlaf erfrieren lässt.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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