Laut einiger aktueller Studien erfreuen sich Haushaltsroboter einer wachsenden Beliebtheit. Vor allem Fensterputzroboter werden gern gekauft. Doch auch Saug-Wisch-Roboter sind hilfreiche Alltagsgeräte.

Saug- und Saug-Wisch-Roboter wurden in den letzten Jahren immer wieder deutlich überarbeitet.
(Bild: AndreyPopov / clipdealer.de)

Haushaltsroboter: Wachsende Beliebtheit bei Saug-Wisch-Robotern

Mähroboter sind schon in vielen Gärten gang und gäbe, auch Saugroboter finden sich häufig. Noch weniger verbreitet sind kombinierte Haushaltsroboter, die gleichzeitig saugen und wischen können. Dabei sind diese Alltagshelfer wirklich praktisch, wenngleich sie lediglich ausreichend für die tägliche Grundreinigung sind.

Wachsende Verkaufszahlen bei Haushaltsrobotern in 2021

Der HEMIX (Heim-Elektronikmarkt-Index) gibt an, dass von Januar bis Juni 2021 rund 620.000 Haushaltsroboter über die Ladentheke gingen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum waren das etwa sechs Prozent mehr. Vor allem die Saugroboter machten hier mit 451.000 Stück einen großen Teil aus. Erst danach folgten die Mäh- und die Fensterputzroboter. Letztere konnte sich aber dennoch am stärksten steigern und wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent mehr verkauft. Interessant: Mit den Verkaufszahlen stiegen auch gleich die durchschnittlichen Preise, was die Umsätze der Hersteller weiter erhöhte.

Neuheiten, die den Alltag erleichtern sollen

Saug- und Saug-Wisch-Roboter wurden in Bezug auf ihre Funktion in den letzten Jahren immer wieder deutlich überarbeitet. Sie können sich inzwischen sehr zielsicher innerhalb der Wohnung bewegen und dabei sogar Hindernissen ausweichen. Dieser Punkt dürfte für alle Interessenten mit kleinen Kindern oder Haustieren spannend sein, denn gerade bei dieser Zielgruppe ist häufiger mit Gegenständen auf dem Boden zu rechnen. Hausschuhe, LEGO-Steine und Wurfbälle werden zuverlässig umfahren.

Noch vergleichsweise neu ist auch die Fähigkeit der Roboter, die händische Bodenreinigung nahezu vollständig zu ersetzen. Es gibt Modelle, die nicht nur das schmutzige Wischwasser aufnehmen, sondern die die geräteeigenen Wischmopps gleich selbst reinigen.

Der Trend zu besonders kleinen bzw. sehr flachen Geräten ist vor allem dort hilfreich, wo viele Sofas, Kommoden und andere niedrige Möbel stehen. Sie können mit den kleinen Geräten leichter unterfahren werden. Damit reinigen sie sogar mehr als viele Menschen: Wer wischt schon täglich unter den Kommoden den Boden?

Verbessert wurden bei Haushaltsrobotern auch die Akkulaufzeiten. So sind inzwischen Laufzeiten von bis zu 120 Minuten bei Saug-Wisch-Robotern möglich. Damit lässt sich auch eine größere Wohnung zuverlässig reinigen, ohne dass das Gerät zwischendurch an die Ladestation muss.

Sind Saug-Wisch-Roboter wirklich sinnvoll?

Während die einen moderne Haushaltsroboter immer noch für eine lustige Spielerei halten, die nicht zwingend nötig ist, sind andere Nutzer hellauf begeistert und können sich ein Leben ohne Saug-Wisch-Roboter nicht mehr vorstellen. Dabei gibt es einzelne Zielgruppen, für die ein solches Gerät besonders hilfreich ist. Für alle anderen stellen sich die Geräte eher als sinnvolle Ergänzung dar, denn eine gründliche Reinigung können sie nicht ersetzen. Besonders sinnvoll und damit empfehlenswert sind die Haushaltsroboter unter anderem für diese Zielgruppen:

• Allergiker
  Allergiker können Probleme mit Staub haben, der von einem glatten Fußboden aufgewirbelt wird, sodass das tägliche Wischen nötig ist. Gleichzeitig ist ein Teppich keine Lösung, weil sich dort ebenfalls viel Staub sammelt, der täglich entfernt werden muss, weil er sich ansonsten beim Betreten des Teppichs lösen würde. Die Lösung: Ein Saug-Wisch-Roboter! Er ist eine hilfreiche Unterstützung und reinigt die Wohnung regelmäßig. Damit ist es möglich, die Belastung durch Staub und Tierhaare so gering wie möglich zu halten. Ein großer Vorteil der Haushaltsroboter: Sie arbeiten sehr schonend und bodennah, die Allergene werden bei der Arbeit kaum aufgewirbelt.
• Familien
  Vor allem junge Eltern, die durch das vor Kurzem geborene Baby stark gefordert sind, profitieren von einem Haushaltsroboter. Er übernimmt das grobe Reinigen an jedem Tag, sodass Mama und Papa ein Nickerchen halten können, wenn ihnen danach ist und wenn das Baby schläft. Somit wird keine Zeit mit dem Staubsaugen verbracht, die auch anderweitig genutzt werden kann. Auch bei Familien mit größeren Kindern ist der Roboter eine hilfreiche Ergänzung, denn er saugt zum Beispiel Krümel und Schmutz zuverlässig weg, sodass die Kleinen nicht darin herumkrabbeln.
• Tierhalter
  Vor allem Hunde- und Katzenhalter kennen das: Es gibt in der ganzen Wohnung keine Ecke mehr, in der keine Tierhaare zu finden sind! Dazu bringen Freigängerkatzen und Hunde nach dem Gassigehen noch jede Menge Sand zwischen den Zehen mit ins Haus. Wer nicht gerade den Besen immer griffbereit behalten möchte, ist ein perfekter Saug-Wisch-Roboterbesitzer. Sand, Staub und Tierhaare werden entfernt, der Boden bleibt dauerhaft sauberer.

Natürlich kann ein Haushaltsroboter auch in Haushalten hilfreich sein, die nicht in die oben genannten Gruppen einsortiert werden können. Dann ist vielleicht das tägliche Schmutzaufkommen nicht ganz so groß, doch auch das Wenige wird zuverlässig entfernt.

Der Stromverbrauch der kleinen Geräte ist geringer als bei einem normalen Staubsauger.
(Bild: NickyPe / pixabay.com)

Tipps zum Kauf eines Haushaltsroboters

Einfach in den Laden gehen und einen Saug-Wisch-Roboter kaufen? Lieber nicht, denn die Qualität der Geräte ist sehr unterschiedlich. Es ist daher empfehlenswert, die Auswertung entsprechender Tests von Stiftung Warentest als Informationsquelle zu nutzen. Außerdem ist es für jeden Laien ratsam, die Kaufberatung in Anspruch zu nehmen, die in vielen Ladengeschäften und teilweise auch online angeboten wird. Doch Vorsicht: Jeder Verkäufer wird sein Gerät als das beste anpreisen, daher sind einige Vorinformationen und ein Vergleich zwischen verschiedenen Geräten sinnvoll.

Verschiedene Arten von Haushaltsrobotern

Nicht alle Roboter sind gleich und somit gibt es neben den klassischen Saug- oder Wischrobotern auch Hybridmodelle. Eine kurze Übersicht über gängige Roboter im Haushalt:

• Fensterputzroboter
  Sie sind für die automatische Reinigung von Scheiben, Fenstern und anderen Glasflächen im Haus zuständig. Dafür muss das Gerät einfach auf die zu reinigende Fläche gesetzt werden. Hier bildet sich ein Vakuum, damit kann der Roboter nicht mehr von der Scheibe abfallen. Nun beginnt die Reinigung mithilfe von Mikrofasertüchern und Reinigungspads.
• Saugroboter
  Sehr einfache Modelle fahren über den Boden und saugen herumliegenden Schmutz auf. Eher hochwertige Ausführungen hingegen nutzen Bürstenwalzen wie ein richtiger Staubsauger. Damit werden Haare und Krümel nach oben gebracht und können aufgesaugt werden. Der Sauger sammelt diese in einer Box, die bis zu einem halben Liter fasst. Wer einen solchen Roboter kaufen möchte, sollte unbedingt auf die Akkulaufzeit achten.
• Wischroboter
  Der Saugroboter war der Anfang, dann folgten die Wischroboter als Weiterentwicklung. Mit ihrer Hilfe wird der Boden feucht oder trocken gereinigt, leichte Verschmutzungen werden aufgenommen, Tierhaare beseitigt. Teilweise können die Geräte auch vorprogrammiert werden und starten dann zu einem Wunschzeitpunkt mit der Reinigung. Die meisten Geräte können mit einer Akkuladung bis zu 75 m² Fläche reinigen, danach müssen sie wieder an die Ladestation fahren.
• Hybridroboter
  Eine Mischung aus Saug- und Wischroboter ergibt den Saug-Wisch-Roboter! Das klingt einfach, das zugrunde liegende Prinzip ist tatsächlich eine Mischung aus beiden Varianten. Das Gerät besitzt für seine Arbeit zwei Tanks, von denen einer den Staub und Schmutz auffängt, der andere das Wischwasser beinhaltet. Die hohe Akkuleistung ist wichtig, denn das Gerät verbraucht viel Energie für seine Arbeit und soll meist große Flächen bearbeiten. Intelligente Sensoren erkennen, auf welchen Untergründen sich der Roboter bewegt, sodass nicht etwa der gute Teppich feucht gewischt wird.

Vor- und Nachteile von Saug-Wisch-Robotern

Saug-Wisch-Roboter reinigen die Wohnung praktisch allein, was den Bewohnern mehr Zeit für andere Dinge verschafft. Vorteilhaft ist auch, dass der Stromverbrauch der kleinen Geräte geringer ist als bei einem normalen Staubsauger. Die Akkuleistung kann jedoch nachlassen, wenn das Gerät häufig im Einsatz ist oder älter wird. Die Wohnung oder das Haus wird sauber gehalten, in welchen Abständen die Reinigung erfolgen kann, wird selbst festgelegt. Ebenfalls von Vorteil: Die kleinen Roboter gelangen auch unter die Möbel und sorgen damit an Orten für Sauberkeit, die sonst meist nicht derart regelmäßig gereinigt werden.

Dennoch haben diese Roboter auch Nachteile: Zum einen ist ihre Reinigungsleistung nicht so hoch, dass damit eine gründliche Reinigung der Wohnung ersetzt werden könnte. Zudem sind die Geräte in der Anschaffung vergleichsweise teuer. Ein Manko wurde mit Sensoren ausgeglichen: Ältere Geräte scheiterten oft noch an Hindernissen auf dem Boden, diese werden inzwischen gut umfahren.