MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Blumenzwiebeln mehrjährig kultivieren: Auf Standort und Pflege kommt es an

Sind Blumenzwiebeln mehrjährig oder einjährig? Und wie sollten sie in Sommer und Winter gehalten werden, damit die volle Blühkraft gegeben ist?

Um Blumenzwiebeln mehrjährig zu behalten, brauchen sie den idealen Standort.

Um Blumenzwiebeln mehrjährig zu behalten, brauchen sie den idealen Standort.
(Bild: Ralphs_Fotos / pixabay.com)

Blumenzwiebeln mehrjährig oder einjährig: Keine leichte Definition

Bestimmte Blumensorten erfreuen den Gärtner nur einmal im Jahr, andere wiederum in mehreren Jahren? So leicht ist die Definition nicht und ob Blumenzwiebeln mehrjährig oder einjährig sind, hat weniger mit der Anzahl an Jahren zu tun, in der die Blume Blüten treibt, als vielmehr mit der Blühkraft. Denn: Eine einjährige Blütenzwiebel blüht im ersten Jahr sehr kräftig. Im zweiten Jahr kommen wieder Blüten, doch weniger zahlreich oder die Blütenköpfe sind kleiner. So nimmt die Blühkraft immer weiter ab und schon bald zeigt sich gar keine Blüte mehr, sondern die Pflanze grünt nur noch.

Sind Blumenzwiebeln mehrjährig, blühen sie auch in den folgenden Jahren immer wieder kräftig und zeigen keine Verluste bei der Blühkraft. Voraussetzung ist allerdings, dass die Pflanzen den richtigen Standort im Garten haben und dass sie auch im Herbst gut auf den Winter vorbereitet werden. Wenn Blumenzwiebeln mehrjährig blühen, regenerieren sie sich während der Vegetationsphase selbst. Sie müssen dafür allerdings neben den genannten Faktoren auch ausreichend gedüngt werden. Bekannte Beispiele für solche Pflanzen sind Tulpen und Narzissen, auch die Calla kann mehrjährig blühen.

Der Standort als entscheidender Faktor

Um Blumenzwiebeln mehrjährig zu behalten, brauchen sie den idealen Standort. Dieser kann voll sonnig sein, teilweise darf die Sonne aber nur früh und nachmittags auf die Pflanzen scheinen. Die pralle Mittagssonne ist zu vermeiden. Am Standort sollte zudem der passende Boden sein. Wichtig ist hier, dass er locker und humos ist, er muss überdies gut wasserdurchlässig sein. Die richtige Zusammensetzung des Bodens im Freiland oder bei Kübelpflanzen ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Blumenzwiebeln mehrjährig zu neuer Blüte treiben.

In dem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Nur wenige Pflanzen kommen damit klar, wenn sie nasse Füße haben und das auch nur zu bestimmten Vegetationsphasen. Ein Beispiel dafür ist die Calla, die während des Blattaustriebs mäßig gegossen werden muss. Danach wird die Wassergabe immer weiter gesteigert und wenn sie blüht, kann sie sogar in einem mit Wasser gefüllten Untersetzer stehen. Nach dem Abblühen wird die Wassergabe verringert und in der Ruhephase darf die Pflanze bzw. dürfen die Zwiebeln nicht mehr gegossen werden.

Tipp 1:

Trotz aller Bemühungen kann es sein, dass eine eigentlich mehrjährige Blumenzwiebel im nächsten Jahr nicht mehr so üppig blüht. Das hat aber nichts mit einer falschen Pflege oder mit dem unpassenden Standort zu tun. Vielmehr ist es normal, dass sich zum Beispiel Hyazinthen im zweiten Jahre in weniger voller Blüte zeigen. Das muss jedoch nicht von Nachteil sein, denn viele Pflanzen wirken dadurch sogar natürlicher und weniger züchterisch beeinflusst.

Tipp 2:

Blumenzwiebeln, die im Boden verbleiben sollen, müssen vor Wühlmäusen geschützt werden. Das geht am besten mit einem Drahtkorb, in dem die Zwiebeln in den Boden gebracht werden. Die Wurzeln der Pflanzen können dort durchwachsen, die Wühlmäuse aber nicht an den Zwiebeln knabbern.

Blumenzwiebeln vermehren

Vor allem die Frühblüher gehören zu den Pflanzen, die sich selbst stark vermehren. Die Blumenzwiebeln verbleiben dafür einfach im Boden, wo die Mutterzwiebel im Laufe der Zeit viele Tochterzwiebeln ausbildet. Viele Hobbygärtner verschönern damit eine Rasenfläche, indem sie zum Beispiel Krokusse, Schneeglöckchen oder Märzenbecher dort setzen. Nach wenigen Jahren hat sich ein wahrer Blütenteppich gebildet. Dadurch, dass die Frühblüher ihr Laub nach der Blüte einziehen, kann das Rasenmähen aber wie gewohnt erfolgen.

Die richtige Pflege für den vollen Blüherfolg

Die Blumenzwiebel ist voller Nährstoffe, denn von hier bekommt die gesamte Pflanze ihre Kraft. Daraus entwickelt sie auch die Blüte, die mit allem versorgt wird, was sie braucht. Doch hier ergibt sich ein Problem, wenn Blumenzwiebeln mehrjährig sind: Sie speichern auf Dauer nicht genügend Nährstoffe, um die Blüten wirklich in jedem Jahr wieder gleich kräftig erscheinen zu lassen. Es ist daher wichtig, im Frühling den Boden vorzubereiten und entsprechend zu düngen. Meist genügt dafür ein handelsüblicher Flüssigdünger. Sehr hilfreich sind zudem Hornspäne oder Hornmehl, sie sorgen für eine Anreicherung des Bodens mit Stickstoff. Außerdem ist es sinnvoll, vor dem Einsetzen der Blumenzwiebeln, die an eine neue Stelle gesetzt werden sollen, Kompost einzubringen. So bekommen die jungen Zwiebeln alles, was sie brauchen, um kräftig zu wachsen und schöne Blüten hervorzubringen.

Außerdem ist es wichtig, das Laub solange an der Pflanze zu belassen, bis es von selbst komplett verwelkt ist. Vereinfacht gesagt: Die Kraft wandert von den Blättern in die Zwiebel, daher sollte für diesen Vorgang genügend Zeit eingeräumt werden. Nach der Blüte beginnt das Laub meist zu welken, dann ist auch die Zeit für eine verringerte Wassergabe gekommen. Das bedeutet aber auch, dass, wenn die Pflanzen im Rasen stehen, das Gras erst dann gemäht werden kann, wenn die Blätter eingezogen sind. Es ist davon auszugehen, dass nach der Blüte rund sechs Wochen Zeit vergehen müssen, bis die Nährstoffe von den Blättern in die Zwiebeln gewandert sind. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, können die Pflanzen im kommenden Jahr wieder darauf zurückgreifen und erneut kräftig wachsen und blühen.

Nach dem Sommer für die Ruhezeit vorbereiten

Im Frühling und Sommer haben die Blumen das Gärtnerherz höherschlagen lassen. Doch nun naht der Herbst und es ist an der Zeit, die Pflanzen auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Sind Blumenzwiebeln mehrjährig, müssen sie natürlich auch die kalte Jahreszeit überstehen, wobei der richtige Umgang mit den Zwiebeln entscheidend ist.

Viele können nicht einfach im Garten bleiben, sondern sie müssen geschützt gelagert werden. Das gilt freilich nicht für die Frühblüher, die einfach an Ort und Stelle bleiben dürfen. Sie werden zwar vielleicht umgesetzt, verbleiben jedoch im Boden und überstehen auch sehr tiefe Wintertemperaturen. Ist damit zu rechnen, dass es wirklich sehr kalt werden könnte, sollten die betreffenden Stellen dennoch mit Reisig ein wenig geschützt werden.

Wenn Blumenzwiebeln mehrjährig ihre volle Blühkraft zeigen sollen, müssen sie nach dem Sommer bzw. im Herbst aus dem Garten in geschützte Töpfe oder Kübel gebracht werden. Einige Arten wie die Calla sollten bei rund 15 °C lagern, kälter sollte es nicht werden. Andere wiederum überstehen auch Temperaturen von bis zu – 5 °C problemlos. Hier sollte von Art zu Art unterschiedlich vorgegangen werden, wobei die meisten Arten Temperaturen zwischen 0 und 8 °C problemlos meistern können. Erfahrene Gärtner geben gern Auskunft, auch ein Blick in das Pflanzenportrait hilft an dieser Stelle weiter.

Werden die Pflanzen das ganze Jahr über im Topf kultiviert und gibt es keinen Keller oder ähnlich kühlen Raum, kann der Topf auch im Garten eingegraben werden. Er wird dann zusätzlich mit einem Vlies oder Styropor vor der gröbsten Kälte geschützt.

Blumenzwiebeln mehrjährig kultivieren: Eine Zusammenfassung

Hier noch einmal die wichtigsten Punkte, die zu berücksichtigen sind, wenn Blumenzwiebeln mehrjährig sind:

  • frostfrei überwintern lassen
  • im Winter vor Sonneneinstrahlung schützen
  • Frühblüher ggf. mit Reisig abdecken
  • im Frühling mäßig, im Sommer kräftiger gießen
  • in der Blühzeit ausreichend düngen
  • beim Neueinsetzen Komposterde verwenden
  • Standort meist sonnig bis halbschattig
  • welkes Laub nicht abschneiden
  • Laub erst nach komplettem Verwelken schneiden
  • Blütenstände nach dem Abblühen schneiden
Share
Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
Tags:

Das könnte Sie ebenfalls interessieren