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Mit wenigen Handgriffen Stuck anbringen

Die Blütezeit des Stucks liegt in der Zeit des Barock, auch im Jugendstil oder in der Renaissance waren Stuckleisten an den Wänden und Decken üblich. Rosetten, Putten und Ornamente zierten Wohnungen und Häuser.

Verschieden gemusterte Stuckaturleisten auf weißem Hintergrund.

Stuckaturen können den Wohnraum zu etwas Besonderem machen. (turkinson / clipdealer.de)

Stuckatur – verspielte Formen mit Schmuckcharakter

Klassische Stuckaturen mit einem hohen Gipsanteil dienen dem Schmuck der Wände oder von Decken. Nach seiner Blütezeit geriet Stuck ein wenig in Vergessenheit, wenngleich die Menschen immer wieder begeistert waren von Altbauwohnungen, in denen gut erhaltene Stuckaturen zu sehen waren. Doch inzwischen ist Stuck auch für Neubauten gefragt und es wenden sich wieder mehr Menschen der traditionellen Wand- und Deckenverkleidung zu. Stuckatur wird von Experten als plastisches Gestaltungsmittel beschrieben, mit dem sich dreidimensionale Formen herstellen lassen. Diese Formen sind meist sehr verspielt, können aber auch klare Linien ohne jegliche Schnörkel zeigen. Die moderne Raumgestaltung kommt aktuell gar nicht ohne Stuck aus, der dank neuer Materialien auch von Laien gut anzubringen ist.

Vorteile einer Stuckatur

Die Hauptaufgabe von Stuck besteht darin, den Raum zu schmücken. Er ist auch dazu geeignet, beispielsweise Lüftungsanlagen oder elektrische Leitungen zu kaschieren, die an den betreffenden Stellen an der Wand entlanggeführt wurden. Experten schreiben Stuckaturen zudem eine gewisse wärmedämmende Wirkung zu sowie die Fähigkeit, Wärmebrücken zu entfernen.
Eine Stuckatur lässt sich heute leicht anbringen, denn moderne Stuckleisten bestehen meist aus Styropor oder Polyurethanschaum. Damit ist eine einfache Montage möglich, sodass auch Ungeübte schöne Ergebnisse erzielen können. Die Anforderung, handwerklich versiert zu sein, um Stuckatur-Elemente anbringen zu können, ist damit hinfällig geworden. Wer jedoch echten Stuck aus einem Gips-Kalk-Zement-Wasser-Gemisch anbringen möchte, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Denn: Dieser Stuck trocknet sehr schnell, Korrekturen sind dann kaum mehr möglich.

Die Kosten für Stuckleisten

Pro laufendem Meter ist von Kosten zwischen einem und 15 Euro für Stuckleisten aus Styropor auszugehen. Dieser Preis gilt für einfache Leisten. Je aufwendiger diese gestaltet sind, desto teurer sind sie auch. Bei sehr aufwendigen Stuckleisten können pro Meter bis zu 100 Euro oder sogar mehr anfallen! Leisten aus Gips sind zudem kostenintensiver als Styroporleisten. Tipp: Wer sich beim Anbringen der Leisten zu unsicher ist, sollte sich nicht scheuen, den Rat eines Profis zu nutzen. Auch sehr günstige Stuckleisten können hochwertig aussehen, wenn sie entsprechend professionell angebracht wurden. Umgekehrt können teure Leisten billig wirken, wenn sie stümperhaft an die Wand geklebt wurden.

 

Zwei freundlich lachende Handwerker beraten sich auf der Baustelle.

Stuck kann ganz einfach selbst angebracht werden. (HayDmitriy / clipdealer.de)

Anbringen von Stuck in mehreren Schritten

Um Stuck ganz einfach selbst anbringen zu können, sind keine Vorleistungen nötig. Wichtig ist nur, dass die Wand, an der die Leisten montiert werden sollen, frei von etwaige Tapetenresten ist. Putz muss zudem tragfähig sein, außerdem sollte der Untergrund so glatt wie möglich sein. Unebenheiten müssen zuvor beseitigt werden. Es ist daher sinnvoll, zuerst zu überprüfen, ob sich der Putz von der Wand lösen lässt. Wenn ja, muss er ausgebessert werden. Um gerade arbeiten und alle Leisten in einer Linie anbringen zu können, kann es sinnvoll sein, eine Richtschnur an der Wand entlang zu spannen.

Stuck anbringen leicht gemacht

Nicht immer soll ein Stuckateur beauftragt werden. Mit den folgenden Schritten lässt sich Stuck ganz einfach selbst anbringen:

  1. Leisten und Wand nachmessen
    Zuerst wird gemessen, wie lang die Wand ist, damit die Stuckleisten entsprechend gekauft und auf Maß geschnitten werden können. Wichtig: Beim passenden Zurechtlegen der Leisten ist darauf zu achten, dass diese nicht durcheinandergeraten, sondern wie vorgesehen später an die Wand kommen. Nicht Innen- und Außenkanten verwechseln!
  2. Stuckleiste in die Gehrungslade bringen
    Nun wird die Stuckleiste in die Gehrungslade gelegt, wobei sie genau über einer Einkerbung zu liegen kommen sollte. Die Fläche der Leiste, die später an die Decke kommt, wird auf dem Boden der Gehrungslade platziert. An die Rückwand der Lade kommt die Fläche, die dann an die Wand geklebt wird.
  3. Leisten schneiden
    Im folgenden Schritt muss die Stuckleiste geschnitten werden. Dies ist mit einer scharfen Säge am leichtesten, Experten empfehlen gern den feinzahnigen Fuchsschwanz dafür. Nun wird die Stuckleiste mit der Markierung an die Einkerbung gelegt. Um die Leiste später in einer Ecke mit 90 Grad anbringen zu können, muss die Gehrungslade auf einen Winkel von 45 Grad gestellt werden. Tipp: Gerade in Altbauten besteht zwischen Wand und Decke häufig kein exakter 90 °-Winkel. Hier bitte mithilfe der Wasserwaage und des Winkelmessers nachmessen und die Lade entsprechend anpassen.
  4. Anbringen der Stuckleiste
    Die Stuckleiste aus Styropor lässt sich mithilfe eines Systemklebers sehr leicht anbringen. Dieser Kleber sollte über die komplette Rückseite der Leiste verteilt werden, wobei sich die Wellenform als besonders gut erwiesen hat. Nun kann die Leiste an die Wand gebracht werden, dafür bitte mit leichtem Druck arbeiten. Herausquellender Kleber kann mit dem Spachtel aufgenommen werden.
  5. Auf Trocknung warten
    Nach ein bis zwei Tagen ist der Kleber endlich trocken und der Heimwerker kann an den Stuckleisten weiterarbeiten. Jetzt geht es ans Verfugen!
  6. Verfugen der Verbindungsstellen
    Nach der vollständigen Trocknung der Leisten kann das Verfugen beginnen. Dafür wird Acryl-Dichtmasse verwendet, denn sie ist später überstreichbar. Auch Gips lässt sich als Fugendichtstoff verwenden, doch die Haftung von Acryl ist bei Styropor-Stuckleisten noch ein wenig besser.

Auch jetzt ist wieder eine gewisse Trocknungszeit nötig. Ist das Acryl nach rund ein bis zwei Tagen durchgetrocknet, können die Verbindungsstellen per Hand nachgeschliffen werden. Die Leisten lassen sich jetzt in der Farbe der eigenen Wahl streichen. Bitte nicht mit Wandfarbe arbeiten, denn sie hält auf Styropor nicht. Acryllack ist die bessere Wahl. Bei anderen Farben sollten die Herstellerhinweise beachtet werden, die sich um die Verarbeitung sowie um geeignete Materialien drehen. Tipp: Stuck wird am besten mit einem Pinsel gestrichen, damit der Lack sauber zu verteilen ist. Mit einer kleinen Rolle kann nicht fein genug gearbeitet werden.

Sollen auch die Wände gestrichen werden, sollten die Stuckleisten zuvor mit Kreppband abgeklebt werden. Eventuell Farbunfälle bitte direkt abwischen! Solange die Farbe noch frisch ist, lässt sie sich in der Regel folgenlos entfernen. Dafür einfach mit einem weichen Tuch und etwas Wasser abwischen.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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