Ein Wasserschaden in der Wohnung ist extrem ärgerlich, denn problematisch ist nicht nur die Nässe, sondern auch die möglichen Schäden an der Bausubstanz. Das Wasser muss daher umgehend beseitigt werden.
Wasserschaden in der Wohnung beheben
Klar ist, dass ein Wasserschaden nicht nur sehr ärgerlich ist und jede Menge Arbeit mit sich bringt. Leider belasten teure Wasserschäden im Haus auch das Budget, denn die Kosten für eine Trockenlegung des Mauerwerks sowie für eine komplette Renovierung sind hoch. Es ist daher wichtig, den Schaden zu begrenzen und das geht am besten über direkt eingeleitete Sofortmaßnahmen. Haus- und Wohnungsbesitzer sollten ausgetretenes Wasser daher umgehend beseitigen. Bei kleinen Mengen ist das mit einem Eimer und Lappen möglich, größere Wassermassen, die zum Beispiel nach einem Rohrbruch aufgetreten sind, werden mit einem Nasssauger oder mithilfe einer Pumpe entfernt. Bei wirklich großen Mengen an Wasser ist die Feuerwehr der Ansprechpartner Nummer eins. Die Kosten für ihren Einsatz sollten aber berücksichtigt werden, wobei diese je nach Ausgestaltung des Versicherungsvertrags die Gebäudeversicherung trägt.
Wasserschaden trocknen dauert einige Zeit
Oft wird ein Wasserschaden erst dann entdeckt, wenn er bereits einige Zeit vorhanden ist. Durch ein kleines Leck in der Wasserleitung tritt meist nur wenig Wasser aus, doch frei nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“ zeigen sich nach und nach feuchte Stellen an der Wand oder an der Decke sowie am Fußboden. Manche Wasserschäden jedoch sind direkt nach ihrem Entstehen sichtbar: Ein Rohrbruch verursacht binnen kürzester Zeit einen unter Wasser stehenden Keller. Hier braucht es keine Tage oder gar eine Woche, bis der Schaden sichtbar wird!
Je nach Dauer des Einwirkens und Menge des ausgetretenen Wassers kann es einige Zeit dauern, bis das Mauerwerk wieder trockengelegt wurde. Auch wenn der hinzugezogene Fachmann das Leck schnell findet, weil er zur Suche moderne Technik einsetzt, sind doch nur oberflächliche Durchfeuchtungen innerhalb weniger Tage wieder trocken. Der Schaden im Mauerwerk, weil beispielsweise sehr viel Wasser ausgetreten ist, beansprucht sehr viel mehr Zeit für seine Beseitigung. Die gesamte Schadensbeseitigung kann sogar mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Profis können das Leck finden und den Wasserschaden beheben
Ein Rohrbruch im Keller ist meist offensichtlich, hier ist keine lange Ursachenforschung mehr nötig. Anders sieht es mit einer kleinen Leckage in der Wasserleitung, die in der Wand verlegt ist, aus. Um das Leck zu orten, ist meist die Hilfe von Profis nötig. Sie gehen mit moderner Technologie vor und untersuchen unter anderem das Strömungsverhalten des Wassers an verschiedenen Stellen der Leitung. Nach dem Finden des Lecks kann es an die Beseitigung des Schadens gehen. An dieser Stelle kann auch ein ambitionierter Heimwerker viele Arbeiten übernehmen, deren Umfang ist aber vom Ausmaß der Schäden abhängig. Wichtig: Erfolgt die Trocknung der Bausubstanz nicht fachkundig, drohen weitere Schäden durch Schimmel. Außerdem wird das Mauerwerk instabil, Putz kann bröckeln, Wände reißen sichtbar.
Verschiedene Trocknungsbereiche bei der Beseitigung von Wasserschäden
Der Experte spricht von einer einfachen Raumtrocknung, wenn keine hohlen Wände oder die Dämmung von der Durchfeuchtung betroffen sind. Weitere Trocknungsbereiche sind diese:
- Wandtrocknung
Muss eine Wandtrocknung vorgenommen werden, ist auch wirklich nur eine einzelne Wand betroffen. Es macht aber einen Unterschied, ob es sich um eine Außen- oder Innenwand handelt. Eine gemauerte Wand kann ohne Probleme getrocknet werden. Sind allerdings Hohlräume vorhanden, wird die Trocknung schwieriger, weil sich in diesen Hohlräumen Wasser ansammeln kann. Meist bleibt hier nichts anderes übrig, als die Wand zu öffnen und das Wasser restlos zu beseitigen. Außerdem wird dabei ersichtlich, ob sich bereits Schimmel in dem betreffenden Hohlraum gebildet hat. Sollte das der Fall sein, muss das Wandmaterial meist entfernt und ersetzt werden. - Deckentrocknung
Um die Decke richtig trocknen zu können, sollten Hauseigentümer auch hier wissen, wie diese aufgebaut ist. Gibt es ähnlich wie in der Wand Hohlräume? Völlig unproblematisch lässt sich eine Betondecke trocknen. Wurde die Decke jedoch mit Gipskarton oder Strohgeflecht abgehangen, ist es wiederum möglich, dass sich Wasser in den Hohlräumen ansammelt. Von hier aus kann es tropfen, denn in den vorhandenen Hohlräumen sammelt sich das Wasser. Bei schweren Wasserschäden kann es sogar sein, dass Teile der Decke grundlegend erneuert werden müssen. - Bodentrocknung
Um den Fußboden wieder richtig trocknen zu können, muss dessen Aufbau geprüft werden. Bei einer festen Verbindung aus Untergrund und Estrich oder bei der vorhandenen Abschirmung des Untergrunds durch eine aufliegende Folie sind meist keine Hohlräume vorhanden. Der Fußboden braucht nicht separat getrocknet zu werden, es sind in der Regel keine weiteren Maßnahmen nötig. Liegt der Estrich aber schwimmend auf der Dämmschicht, sind auch Hohlräume vorhanden, in denen sich das Wasser sammeln kann. Kernbohrungen zur Trockenlegung sind ebenso anzuwendende Maßnahmen wie ein Neuaufbau des Bodens.
Die Trocknungsmethoden im Überblick
Manchmal ist es ausreichend, wenn Hausherren nur die betroffene Wand sanieren, teilweise muss auch eine komplette Decke erneuert werden. Verschiedene Trocknungsmethoden stehen dabei zur Wahl, um einen Wasserschaden zu beseitigen. Diese Methoden werden natürlich nur angewendet, wenn die Bausubstanz erhalten bleiben kann und nicht ausgetauscht werden muss. Möglicherweise wird dabei ein Kondensationstrockner eingesetzt. Dieser saugt die feuchte Luft ein und kühlt diese unter den Taupunkt. Die Luft wird zu Kondenswasser, welches in einem speziellen Behälter gesammelt werden kann. Die getrocknete und nun abgekühlte Luft wird wieder abgegeben.
Ein Trockenmittel hingegen wird bei einem Adsorptionstrockner eingesetzt. Ein Rotor saugt dabei die feuchte Luft an und führt diese durch einen Behälter. In diesem wiederum befindet sich das Trockenmittel. An der Oberfläche des Trockenmittels wird der Wasserdampf gebunden und kann nun über ein Schlauchsystem abgeführt werden.
Möglich ist überdies der Einsatz eines Infrarotstrahlers, der feuchte Wände wärmen kann. Die Feuchtigkeit verdunstet von dort nach und nach, die Wand kann trocknen.
Nasse Gegenstände sollten nach Möglichkeit vor der Trocknung der Wand aus dem Raum entfernt werden. Sie trocknen ebenfalls und befeuchten damit die Raumluft. Die Folge ist, dass die Wände, der Boden und die Decke schlechter trocknen. Lag der Wasserschaden schon längere Zeit vor und haben Möbel bereits Schimmelflecke an der Rückseite, müssen diese meist auch entsorgt werden. Gerade aus Holzmöbeln lassen sich Schimmelsporen nur schwer entfernen. Gegengerechnet werden sollte vor der Entsorgungsentscheidung der finanzielle und ideelle Wert des betreffenden Gegenstands.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren