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Die Kraft der Sonne für das Eigenheim nutzen

Die Sonne weckt alle Lebensgeister und sorgt dafür, dass wir uns wohlfühlen. Kein Wunder, dass die Menschen die Kraft der Sonne auch für das Haus nutzen wollen. Das solare Bauen hat heute Hochkonjunktur.

Viele Menschen nutzen die Kraft der Sonne für ihr Haus.

Viele Menschen nutzen die Kraft der Sonne für ihr Haus. (amokiv / clipdealer.de)

Mit dem Sonnenhaus ein modernes und nachhaltiges Konzept umsetzen

Die Nutzung regenerativer Energien ist heute gefragt wie nie. Dabei geht es zum einen um mehr Nachhaltigkeit, zum anderen auch um die Verbesserung des Wohngefühls. Die Sonne kommt an dieser Stelle ins Spiel und schon lange, ehe die ersten Sonnenhäuser entstanden, waren sich die Menschen über die positiven Auswirkungen der Solarenergie im Klaren. Inzwischen geht es darum, ein Niedrigenergiehaus zu bauen, in dem sich die Wärme der Sonne auch speichern lässt. Verbunden werden hier die moderne Technik und die größte Energiequelle unseres Universums. Vorreiter ist das antike Griechenland, in dem das „Sonnenhaus des Sokrates“ so errichtet wurde, dass die Sonnenstrahlen bis tief in das Gebäude gelangen konnten. Dafür wurde eine trapezförmige Öffnung nach Süden hin vorgesehen. Die Wände des Sokrates-Hauses waren schwer und konnten die Wärme über Nacht speichern. Ein großzügig bemessenes Vordach sorgte für die nötige Kühlung und Beschattung.

Das moderne Sonnenhaus

Damals gab es noch keine Wärmedämmung und kein Fensterglas, um das Haus vor dem Auskühlen zu schützen. Moderne Sonnenhäuser sind anders konzipiert und warten mit einer optimierten Wärmedämmung auf. Das Ziel ist es, möglichst wenig Primärenergie zu verbrauchen, sodass die solare Energiegewinnung maximal genutzt wird. Das Konzept des Solarhauses sieht folgende Details vor:

  • steil bis senkrecht nach Süden verlaufende Solarfläche
  • schlanker Wassertank als Pufferspeicher im Haus
  • zusätzliche Sonnenflächen können zur Anbringung von Kollektoren für die Stromerzeugung genutzt werden
  • Deckungsbeitrag mit direkt erzeugter und gespeicherter Solarenergie soll wenigstens 50 Prozent betragen
  • Wärme wird im Haus über ein Niedertemperatursystem verteilt
  • gespeichertes Warmwasser kann zum Duschen genutzt werden

Moderne Sonnenhäuser gibt es inzwischen seit mehr als zehn Jahren in Deutschland. Die Technik gilt mittlerweile als bewährt und überaus solide. Wichtig: Im Winter kann es sein, dass ein Zusatzheizen nötig wird, was über eine redundante Energiequelle ermöglicht wird.

Die Zusatzheizung im Sonnenhaus

Um den Primärenergiebedarf eines Gebäudes, das als Solarhaus konstruiert wurde, zu decken, kann eine Zusatzheizung genutzt werden. Das dosierte Zuheizen erfolgt meist durch die Verwendung von heimischem Holz. Einbezogen wird dabei auch der Pufferspeicher, der ein Stückholz-Heizen auf komfortable Art ermöglicht. Meist sind zwei bis vier Raummeter Brennholz für einen Winter in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus ausreichend, wenn die Solarheizung etwa zwei Drittel der gesamten Wärmeerzeugung bietet. Besonders einfach zu nutzen sind Pelletheizungen und andere Automatikkessel, die vor allem in größeren Häusern und Mehrfamilienhäusern verwendet werden.

Das Zusatzheizen mit Strom ist keine Alternative, besonders nicht angesichts steigender Strompreise. Strombasierte Wärmeanwendungen werden daher nur in seltenen Fällen genutzt. Dennoch können beispielsweise die Wasch- und Spülmaschine an das Wärmenetz des Hauses angeschlossen werden. Der Strombedarf im Haus wird bestenfalls über eine Photovoltaikanlage gedeckt, die zusätzlich installiert werden muss. Ein Stromüberschuss hingegen kann in das öffentliche Netz eingespeist werden.

 

Eine Photovoltaikanlage muss von Profis angebracht werden.

Eine Photovoltaikanlage muss von Profis angebracht werden. (TReinhard / clipdealer.de)

Das bringen Sonnenhäuser für Bauherren und Umwelt

Bei der Planung kann es durchaus sein, dass ein Sonnenhaus für anfängliche Probleme sorgt. Der Grund ist, dass für ein solches Gebäude eine bestimmte Ausrichtung des Gebäudes nötig wird. Doch die Städtebaupläne sehen nicht immer vor, dass das Haus frei auf dem Grundstück ausgerichtet werden darf. Die Ausrichtung nach Süden muss dann beantragt und gut begründet werden. Tanzt ein Haus planerisch aus der Rolle, ist dies meist mit vielen Unannehmlichkeiten und oft auch mit hohen Kosten (u. a. Bearbeitungsgebühren) verbunden. Doch wer die Kraft der Sonne nutzen möchte, kann den Schritt wagen und die entsprechenden Beantragungen an das Bauamt übermitteln. Trotz des möglicherweise planerischen Mehraufwands hat ein Sonnenhaus aber zahlreiche Vorteile.

Der besondere Nutzen eines Sonnenhauses

Sonnenhäuser werden gern als das Nonplusultra unter den Hocheffizienzhäusern bezeichnet. Sie setzen allerdings eine erhöhte Bereitschaft seitens des Bauherren voraus, Investitionen zu tätigen. Die Vorteile solcher Häuser liegen jedoch auf der Hand: Sie bedeuten langfristig gesehen die größtmögliche Unabhängigkeit von Versorgungskrisen und lassen steigende Energiepreise nicht mehr zum Problem werden. Einen hohen Wohnkomfort gibt es zusätzlich. Derzeit ist davon auszugehen, dass sich die Energiekrise auf der Welt eher noch verschärfen als entspannen wird. Damit wiederum ist klar, dass mit einer Amortisation der Investitionen zu rechnen ist. Hier noch einmal die Vorteile von Sonnenhäusern auf einen Blick:

  • Unabhängigkeit von steigenden Preisen für Strom und Heizenergie
  • Schaffung eines angenehmen Wohnklimas
  • Solarhaus bietet viel Tageslicht im Inneren
  • durch Licht und angepasste Heizung hoher Wohnkomfort
  • Wärme im Winter und Kühle im Sommer
  • günstig zu bauen und zu sanieren dank Förderkredit von der KfW

Gibt es Förderungen für Sonnenhäuser?

Aktuell wünscht sich die Bundesregierung kaum etwas sehnlicher, als dass die Menschen möglichst schnell von der Gas- und Ölheizung abkommen und auf die Wärmepumpe setzen. Diese ist aber nicht für alle Haushalte eine ideale Lösung bzw. teilweise gänzlich unbrauchbar. Mit der Solarheizung hingegen ist es möglich, erneuerbare Energien zum Heizen sowie zur Aufbereitung von Warmwasser zu nutzen. Insofern kommt die Umgestaltung eines Altbaus sowie die Ausrichtung eines Neubaus auf ein Solarhaus den Zielen der Bundesregierung entgegen. Kein Wunder, dass die Frage nach möglichen Förderungen gestellt wird. Die Antwort: Die KfW fördert das energieeffiziente Sanieren ebenso wie den Bau besonders energieeffizienter Häuser. Über das Programm 270 lässt sich beispielsweise die Installation einer Photovoltaikanlage bezuschussen, zusätzlich kann über die Programme 297 und 298 ein Neubau gefördert werden. Wichtig ist dabei immer der Nachweis der zu erreichenden Energieeffizienz. Die Bezuschussung erfolgt über die Vergabe von zinsgünstigen Krediten mit langer Laufzeit, niedrigen Raten und flexibler Tilgungszeit. Je nach Vereinbarung kann die Tilgung des Kredits erst nach einer tilgungsfreien Zeit beginnen, in der nur die anfallenden Zinsen gezahlt werden. Die Kredite und Zuschüsse werden direkt bei der Hausbank beantragt.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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