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Mit dem richtigen Gehölzschnitt Bäumen und Sträuchern neue Kraft schenken

Kaum mogeln sich die ersten warmen Sonnenstrahlen durch, juckt es den Hobbygärtner in den Fingern. Nun steht der Gehölzschnitt an! Dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten.

Für Hobbygärtner gibt es beim Gehölzschnitt einiges zu beachten.

Für Hobbygärtner gibt es beim Gehölzschnitt einiges zu beachten. (Freepik / freepik.com)

Der Gehölzschnitt: Bäume und Sträucher in Bestform

Der Frühling steckt voller Arbeit: Pflanzen wollen vorgezogen oder neu gesetzt werden, es wird gesät, gedüngt und geharkt. Auch der Gehölzschnitt gehört zu den wichtigen Aufgaben, die ein Hobbygärtner im Frühling erledigen muss. Allerdings beansprucht dieser nicht nur mehr Energie und zeitliche Planung als viele andere nun fällige Gartenarbeiten. Ein professioneller Gehölzschnitt muss auch gut überlegt durchgeführt werden. Eine gehörige Portion Fachwissen gehört dazu, um Bäumen und Sträuchern mehr Kraft durch einen Gehölzschnitt zu verleihen. Dabei ist das Interessante, dass alte Bäume durch den Schnitt wirken, als wären sie in einen Jungbrunnen gefallen. Jüngere Bäume und Sträucher hingegen wachsen kräftiger, dichter und in der gewünschten Form.

Diese Gründe sprechen für einen Gehölzschnitt

Um die Größe einer Pflanze auf einem gartenverträglichen Maß zu halten oder um ihre Form zu beeinflussen, ist der Gehölzschnitt unabdingbar. Doch er wird auch aus diesen Gründen durchgeführt:

  • Auflockerung und Auslichtung bei sehr dichtem Wuchs
  • Erziehung des Baumes oder Strauchs
  • Behandlung von Krankheiten
  • Schutz vor Krankheiten
  • Freischneiden von Wegen im Garten
  • Verjüngung einer Pflanze

Wichtig ist, nicht einfach drauflos zu schneiden. Ein Gehölzschnitt muss sorgfältig und vor allem gezielt ausgeführt werden, damit der Baum oder Strauch keine dauerhafte Schädigung erleidet.

 

Durch das richtige Schneiden der Pflanzen wachsen sie besser.

Durch das richtige Schneiden der Pflanzen wachsen sie besser. (mary_smn / clipdealer.de)

Mit dem richtigen Schnitt Pflanzen und Bäume erziehen

Gerade Obstgehölze können nicht einfach gepflanzt und dann sich selbst überlassen werden. Sie brauchen einen sogenannten Erziehungsschnitt, der darüber hinaus nicht nur einmal, sondern mehrfach durchgeführt werden muss. Nur dann ist es möglich, den Baum gesund und dicht wachsen zu lassen sowie eine reiche Ernte zu erhalten. Denn: Steckt ein Baum seine gesamte Kraft in das Wachstum von Ästen, Zweigen und Blättern, reicht sie nicht mehr für die Ausbildung und das Reifen von Früchten. Diese werden klein, wenig geformt und anfällig für Erkrankungen. Der Baum verliert seine Lebensenergie und ist auf einen professionellen Gehölzschnitt angewiesen, um sie zu erhalten oder wiederzubekommen. Es ist die Aufgabe des Hobbygärtners, dafür zu sorge, dass der Baum dank des Schnitts wieder mehr Kraft in die Haupttriebe sowie in die Fruchtbildung stecken kann.

Hecken durch einen Gehölzschnitt dicht werden lassen

Hecken werden gern als Sichtschutz an der Grundstücksgrenze verwendet. Doch dieser Funktion können sie nur nachkommen, wenn sie entsprechend dicht gewachsen sind. Auch Vögel und kleine Gartentiere lieben dichte Hecken, in denen sie nisten und sich vor Feinden verstecken können. Doch viele Hecken geraten völlig außer Form, weil sie ungeschnitten wachsen dürfen. Sie schieben lange Zweige nach oben, werden dünner und bilden von unten her keine Triebe mehr. Nach dem Sommer ist daher die Zeit gekommen, um die Hecke zu stutzen. In dieser Zeit brüten die Vögel nicht mehr und es können keine Nester gefährdet werden. Der Übergang vom Herbst zum Winter ist die ideale Zeit. Ein Tipp: Wer Hecken in eine gewünschte Form bringen möchte, sollte ruhig einmal mutig sein und die Heckenschere kreativ ansetzen.

 

Durch fachgerechte Gehölzschnitte wird der Garten zum Traum.

Durch fachgerechte Gehölzschnitte wird der Garten zum Traum. (wirestock / freepik.com)

Die besten Tipps für fachgerechte Gehölzschnitte

Ein Gehölzschnitt ist aufwendig und muss zur passenden Zeit durchgeführt werden. Dennoch ist er unverzichtbar und kein Hobbygärtner sollte aus Bequemlichkeitsgründen die Hecken- oder Astschere links liegen lassen. Wichtig ist aber, dass sämtliches Werkzeug stets sauber ist, denn mit jedem Schnitt werden den Gewächsen Verletzungen zugefügt, durch die Baum, Strauch und Hecke anfällig für Erkrankungen wird. Werden bereits erkrankte Gehölze geschnitten, sollte das Werkzeug danach desinfiziert werden. Außerdem ist es wichtig, dass Scheren generell scharf sind. Immerhin sollen sie schneiden und nicht sägen oder reißen.

Fünf Tipps, mit denen der Gehölzschnitt wirklich gelingt

Ein fachgerechter Schnitt der Gehölze wird mit den folgenden Tipps leichter umsetzbar:

  1. Den richtigen Schnittzeitpunkt wählen
    Bäume werden bestenfalls im Sommer geschnitten, denn zu dieser Zeit heilen die Wunden besser. Ab August sollten Gehölzschnitte nicht mehr durchgeführt werden, denn die Pflanzen müssen jetzt sämtliche Kraft für die Vorbereitung auf den Winter sammeln. Ein ganzjähriger Schnitt ist aber nach Sturmschäden möglich. Kirschen werden nach der Frucht geschnitten, viele andere Obstbäume im späten Winter zwischen Ende Januar und Anfang März. Senkrechte Wasserschosse werden konsequent abgeschnitten, dies ist auch im Sommer möglich.
  2. Saubere Schnitte ohne Stummel
    Äste werden immer direkt am Stamm abgeschnitten, sodass keine Aststummel stehen bleiben. Diese treiben nicht wieder neu aus, sondern sterben nach und nach ab. Sie bilden eine ideale Eintrittspforte für Schaderreger und Fäulnis.
    Generell sollten Äste auf dem Astring geschnitten werden, sodass das dort reichlich vorhandene Teilungsgewebe für eine rasche Wundheilung sorgt. Schwere Äste werden stückweise geschnitten, denn ein sehr großer, schwerer Ast bricht beim Abbrechen des letzten Stücks meist viel Rinde mit ab. Dies muss vermieden werden.
  3. Dichte Kronen lichten
    Obst- und Zierbäume sollen zwar eine schöne Krone haben, diese darf aber nicht zu dicht werden. Gleichzeitig soll sie dicht genug sein, um Pilzerkrankungen an den Blättern vorzubeugen. Alle Äste, die nach innen wachsen, sich überlagern oder schon abgestorben sind, werden daher herausgenommen. Ein Tipp: Ein starkes Ausschneiden bewirkt einen starken Nachtrieb, daher sollten überflüssige Triebe besser komplett entfernt werden.
  4. Schnittwunden richtig versorgen
    Schnittwunden an den Gehölzen können dafür sorgen, dass Schaderreger leichtes Spiel haben. Das Holz fault an den betreffenden Stellen und es können ganze Äste abbrechen. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Baum innen hohl wird. Es ist daher wichtig, Schnittwunden fachgerecht zu versorgen. Große, fransige Wunden sind zu vermeiden, scharfes Werkzeug ist wichtig. Wundverschlussmittel sind nicht nötig, wenn die Schnitte sauber sind, sie können teilweise sogar die Heilung behindern. Rindengewebe hingegen kann mit einem Wundverschlussmittel versiegelt werden, damit es nicht zu stark austrocknet.
  5. Schnittgut im Garten verwenden
    Das Schnittgut, das bei einem Gehölzschnitt anfällt, kann mit einem Gartenhäcksler zerkleinert werden. Diese Häcksel können auf den Kompost gegeben werden oder dienen als Mulch im Garten. Angesichts der oft großen Mengen, die bei einem Baum- oder Strauchschnitt anfallen, ist allerdings ein wenig Zeit für die Häckselarbeit einzuplanen.
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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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