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Diese Trends prägen die Baubranche bis 2030

Die Baubranche galt schon immer als Erfolgsbranche und konnte Wachstumsraten von mehreren Prozent pro Jahr erreichen. Aktuell muss sie sich jedoch neuen Herausforderungen stellen. Diese bewirken einige Trends.

Mehrfamilienhäuser sind nur ein Trend in der Baubranche.

Mehrfamilienhäuser sind nur ein Trend in der Baubranche. (wirestock / freepik.com)

Weniger Einfamilienhäuser und mehr Nachhaltigkeit

Wer sich die aktuellen Trends in der Baubranche ansieht, wird feststellen, dass die neue, digitale Welt auch vor diesem Wirtschaftszweig nicht Halt macht. Gleichzeitig verändern sich aber weitere Gegebenheiten: Man denke hier an das Einfamilienhaus, das viele Jahre lang als Nonplusultra des Wohnens galt und entsprechend gefragt war. Im kommenden Jahrzehnt sehen Experten jedoch weniger Aufträge für Ein- und Zweifamilienhäuser. Der politische Fokus liegt derzeit auf bezahlbarem Wohnraum für alle, damit wird der Bau von Mehrgeschosswohnungen künftig mehr an Popularität gewinnen. Ein- und Zweifamilienhäuser werden im gleichen Maße weniger attraktiv, was auch an den nur noch wenigen Möglichkeiten zur Kreditförderung liegt. Die Zinsen sind hoch, der Bedarf an neuem Individualwohnraum gerade auch in ländlichen Gebieten ist längst geschrumpft.

Nachhaltigkeit ist Trumpf

Nachhaltigkeit ist ein Trend, der schon länger anhält und von allen Branchen und Bereichen gefordert wird. So natürlich auch von der Baubranche, zumal der Gebäudesektor als einer der Hauptemittenten von CO2 in der Bundesrepublik gilt. Man geht davon aus, dass dieser Bereich mit etwa 40 Prozent am Gesamtausstoß von CO2 beteiligt ist. Klimaneutrale Ansätze beim Bauen und Sanieren haben daher oberste Priorität. Von besonderer Bedeutung sind dabei Nutzungsemissionen, die durch den Betrieb der Gebäude anfallen. Als zentraler Faktor in Bezug auf die Nachhaltigkeit gilt daher Steigerung der Sanierungsquote, um durch energetisch hochwertige Gebäude die CO2-Emissionen nachhaltig zu senken.

Dabei verfolgt das nachhaltige Bauen weitere Ansatzpunkte. Eine sorgsame Auswahl der Baustoffe, ein hervorragend durchdachtes Energiekonzept und die bewusste Nutzung der Ressource Wasser stehen im Fokus. Neue Konzepte sind dabei „Green Building“ und „ökologisches Bauen“, wobei sich diese durch den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes ziehen sollen.

Zu bemerken ist dabei, dass der Trend zum Bauen mit Naturbaustellen anhält, wenngleich diese spezielle Anforderungen stellen und oft weniger flexibel als konventionelle Baustoffe eingesetzt werden können. Ihre Vorteile überwiegen jedoch und lassen die Ökobilanz des Gebäudes und seiner Nutzung besser ausfallen. Auch das persönliche Wohlbefinden der Gebäudenutzer wird positiv beeinflusst, wenn auf Naturbaustoffe gesetzt wird. Durch diese Baustoffe werden Belastungen der Menschen und der Umwelt gleichermaßen vermieden.

 

Nachhaltigkeit wird auch in der Baubranche immer wichtiger.

Nachhaltigkeit wird auch in der Baubranche immer wichtiger. (jcomp / freepik.com)

Neue Bautrends auch in Sachen Software

Die Digitalisierung macht auch vor klassischen Branchen wie dem Bausektor nicht Halt. Längst wurde erkannt, um wie vieles hilfreicher die technische Unterstützung sein kann. Schon bei der Gebäudeplanung wird auf den optimierten Workflow gesetzt, der sich beispielsweise durch verschiedene Schnittstellen unter anderem zur Gebäudeökobilanzierung ergibt. Die einmal erfassten Daten können weitergenutzt und jederzeit aktualisiert werden. Damit werden die Arbeitsabläufe effektiver, der Arbeitsaufwand wird reduziert.

Diese technischen Trends sind in der Baubranche zu erkennen

Um schneller, besser und wirtschaftlicher arbeiten zu können, sind ERP- und CRM-Systeme im Bausektor längst üblich. Wichtig ist, dass diese Systeme auf beiden Seiten integriert werden, sodass Geschäftsprozesse tatsächlich leichter und nicht komplizierter werden. Eine Vereinfachung wird unter anderem dadurch erreicht, dass die Haltung und Pflege der Daten leichter werden. ERP-Systeme werden zur Verwaltung und Steuerung der Geschäftsprozesse eingesetzt, CRM-Systeme hingegen spielen ihre Stärken in der Interaktion mit Kunden aus. Es soll damit möglich sein, den Umsatz zu steigern und die Kosten zu reduzieren. Zusätzlich können softwaretechnisch folgende Unterstützungsmöglichkeiten genutzt werden:

  • Neue Tools zum Projektmanagement
    Moderne Software wird zum Bindeglied zwischen allen an einem Bauprojekt Beteiligten. Enthalten sind Kalender zur Terminplanung, To-do-Listen und Aufgaben-Managements. Verschiedene Funktionen unterstützen die Kommunikation, dazu zählen Chats, Foren und Messenger-Dienste. Ebenso ist das gemeinsame Bearbeiten von Dateien möglich. Manche Softwares sind auf die Planung fokussiert, andere sind auf Kollaborationen spezialisiert. Wieder andere bieten sich als Hybrid-Lösung an. Wichtig bei der Auswahl der passenden Tools ist deren einfache Bedienbarkeit und der ideale Funktionsumfang, der zu den eigenen Projekten passt.
  • Intelligente Gebäude dank IoT
    Das Internet of Things ist längst in der Baubranche ankommen. Intelligente Sensoren, die miteinander vernetzt sind, sollen Komfort und Sicherheit steigern. Auch die Energieeffizienz wird besser. Die Systeme melden zudem einen vorhandenen Wartungsbedarf an, was Notfalleinsätze reduziert. Brandmelder und Einbruchmeldeanlagen sind über das Netz verbunden und bieten ein Plus an Sicherheit für die Hausbewohner.
  • Künstliche Intelligenz sorgt für Effizienz
    KI trägt dazu bei, dass eine langsame Erholung der Baubranche möglich ist. Der Grund: Damit wird mehr Effizienz erreicht, Ressourcen werden besser genutzt, Baukosten gesenkt. Die gesamte Planung auf der Baustelle geht leichter und produktiver vonstatten. Künstliche Intelligenz versteht ihre Aufgaben im Laufe der Zeit immer besser, passt sich an und kann absehbare Folgen und Schwierigkeiten voraussagen. Neue Prognosemodelle helfen dabei, realistische Voraussagen über benötigte Bauzeiten zu treffen, Mitarbeiter können dank angepasster Schulungsunterlagen schneller eingearbeitet werden. Projektmanager erhalten Handlungsempfehlungen, Analysen und Prognosen werden allgemein präziser. Damit wiederum wird die gesamte Projektplanung effizienter.
  • BIM reduziert Kosten
    Zur digitalen Planung und Konstruktion von Gebäuden gibt es jetzt BIM, das für „Building Information Modeling“ steht. Kosten und Risiken werden damit ganz erheblich reduziert, weil sich schon während des Baus Probleme und Konflikte zeigen. Diese lassen sich virtuell lösen und sind schon passé, ehe sie auf der Baustelle überhaupt auftreten. Alle Gewerke sind damit von Anfang an eingebunden, können sich untereinander austauschen und Projekte in Echtzeit verfolgen. Als Basis dient dafür ein 3D-Modell des Gebäudes, auf das alle am Projekt Beteiligten Zugriff haben. Sogar der Eigentümer kann hieran arbeiten und macht seine Wünsche direkt deutlich. Später beteiligte Dienstleister können das Datenmaterial sowie die zugehörigen Zeichnungen ebenfalls nutzen. Um gemeinsam an einem Entwurf zu arbeiten, wird dieser in der Cloud gespeichert, die allen Projektbeteiligten Zugang gewährt.
  • Augmented Reality in der Baubranche

    Die Verbindung von 3D-Modellen eines Gebäudes und realen Kamerabildern der Umgebung wird dank Augmented Reality (AR) möglich. Eine wirklichkeitsgetreue und genaue Abbildung zeigt sich auf dem Bildschirm, wo erkennbar ist, wie gut sich Gebäude in die künftige Umgebung einfügen werden. Zu sehen ist dabei auch, wie die vorhandene Infrastruktur beschaffen ist und ob die gewünschte Landschaftsplanung harmoniert. Mögliche Probleme werden frühzeitig erkannt, Kunden können ihre Entscheidungen leichter treffen. Zudem lassen sich Änderungen einarbeiten und direkt verbildlichen.

 

Software erleichtert diverse Punkte in der Baubranche.

Software erleichtert diverse Punkte in der Baubranche. (ijeab / freepik.com)

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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