Nach dem Hausbau geht es um die Gestaltung der Außenanlagen und darum, dass keine Unbefugten das Grundstück betreten können. Verschiedene Zaunsysteme und Tore stehen auch für kleine Grundstücke zur Auswahl.
Tipps zur Wahl des passenden Zaunsystems
Die Welt der Zäune ist inzwischen so groß, dass die Auswahl wirklich schwerfällt. War früher einmal der Maschendrahtzaun oder der Jägerzaun das Maß der Dinge, gibt es heute auch dank der verschiedenen Zaunmodelle im Sichtschutzbereich eine Auswahl, die die Entscheidung für oder gegen ein Zaunsystem schwer macht. Bei der Wahl muss zum einen berücksichtigt werden, was rechtlich zur Einfriedung gilt. Entsprechende Vorgaben können je nach Bundesland unterschiedlich sein. Zum anderen müssen Zaun und Tor zum Grundstück passen. Bei sehr großen Grundstücken ist das kein Problem, hier passen auch opulente Zäune und Tore mit Flügeln zur Immobilie. Bei kleinen Grundstücken hingegen sollen diese nicht optisch durch die Umzäunung erdrückt werden.
Nicht zu hoch und eher luftig
Im ländlichen Raum sind immer noch Maschendraht- oder Stabmattenzäune üblich, auch ein Lattenzaun aus Holz ist teilweise anzutreffen. Diesen Zaunvarianten ist gemein, dass sie eher luftig wirken. Sie lassen den Blick der Passanten (oder neugieriger Nachbarn) hindurch. Sie können auch etwas höher ausfallen, um das Grundstück vor fremden Tieren oder Wildtieren sowie vor dem unbefugten Betreten zu schützen. Vielfach hat der Zaun hier tatsächlich einen schützenden Charakter und nicht nur die Aufgabe, die Grenzen des Grundstücks zu zeigen. Trotz der Höhe wird selbst ein kleines Grundstück durch solch „luftige“ Zäune mit großen Abständen zwischen den einzelnen Elementen nicht optisch noch weiter verkleinert. Soll ein Sichtschutz erreicht werden, ist es möglich, den Zaun zumindest teilweise zu bepflanzen. Rankpflanzen wie Efeu oder wilde Rosen sorgen für einen natürlichen Sichtschutz, der optisch in die Grundstücksgestaltung integriert werden kann.
Soll der Zaun eher optisch abgrenzenden und weniger schützenden Charakter haben, kann er durchaus etwas niedriger sein. Gerade bei kleinen Grundstücken sind niedrige Zäune empfehlenswert, sie begrenzen den Blick nicht, sodass das Grundstück ein wenig größer wirkt. Solche kleinen Zäune können auch massiver ausfallen und beispielsweise eine kleine Mauer als Sockel haben. Ein Sichtschutzzaun mit Lamellen, der auf 1,60 m Höhe völlig dicht ist, ist für kleine Höfe und Gärten nicht zu empfehlen. Hier würden sich die Bewohner des Hauses und Eigentümer des Grundstücks eher wie Gefangene fühlen.
Auf Material und Farben achten
Maschendrahtzäune sind meist aus kunststoffummanteltem Metall oder generell aus Kunststoff gefertigt, Stabmattenzäune meist aus Metall. Letzteres ist rostfrei, was für eine lange Freude am neuen Zaun sorgt. Allerdings sind gerade diese Zaunvarianten farblich gesehen nicht besonders vielfältig. Meist sind sie im klassischen Grün oder Schwarz gehalten und in dieser Form an vielen Grundstücksgrenzen anzutreffen. Wer es individueller mag, muss eine Umlackierung beauftragen, die mitunter recht kostenintensiv sein kann. Vielfältiger geht es bei klassischen Metallzäunen zu, die aus einzelnen Zaunfeldern und -pfosten bestehen. Sie können in einer Farbe der Wahl gestrichen werden, benötigen in der Regel aber einen Rostschutz als Unterlack. Manche Metalllacke beinhalten Unter- und Hauptanstrich bestehend aus Grundierung zum Rostschutz und Farbe in einem. Sie sparen einen Anstrich und sorgen für eine lange Haltbarkeit des Zauns.
Farblich gesehen sollte der Zaun natürlich zum Haus passen, wobei es sinnvoll ist, wenn eine Farbe gewählt wird, die sich am Haus wiederfindet. So können beispielsweise Fensterrahmen und Zaun, Treppengeländer und Zaun oder Garagentor und Zaun in gleicher Farbe gestrichen werden.
Das passende Tor für kleine Grundstücke wählen
Der Zaun umschließt das Grundstück üblicherweise, wobei es möglich ist, verschiedene Zaunvarianten zu kombinieren. Der Nachbar auf der linken Seite ist besonders neugierig? Der Garten soll im Sommer zum Sonnen und Planschen im Pool verwendet werden, ohne dass Zuschauer dabei sind? Dann kann ein Sichtschutzzaun oder einzelne Sichtschutzelemente auf nur einer Seite dafür sorgen, dass der Bereich vor unerlaubten Blicken geschützt ist. Wenn die übrigen Zaunseiten den Blick freilassen, wirken auch einzelne Sichtschutzelemente nicht einengend. Somit bleibt festzuhalten: Verschiedene Aspekte spielen bei der Zaunauswahl eine Rolle. Darüber hinaus kommt es bei der Gestaltung des Grundstücks und des Zauns aber auch auf die Wahl des passenden Tors an. Schließlich soll das Grundstück möglichst einfach befahren werden können!
Tipps zur passenden Torauswahl
Verschiedene Torarten stehen zur Auswahl:
- Flügeltore
Sie sind nach innen oder nach außen schwenkbar und benötigen den entsprechenden Platz. Ist das Grundstück eher klein, sollten die Toren nach außen zu öffnen sein, um den Bereich hinter den Torflügeln frei gestalten zu können. - Schiebetore
Sie brauchen viel weniger Platz als Flügeltore. Lediglich der Bereich direkt am Zaun entlang muss frei bleiben, damit das Schiebetor dort entlanggeführt werden kann. - Teleskoptore
Die Torflügel schieben sich beim Öffnen ineinander, was mit einem Fernrohr vergleichbar ist. Der Rücklaufbereich wird somit deutlich verkürzt, die Platzersparnis ist gegenüber den Schiebetoren noch einmal deutlich größer. Diese Torvariante ist somit ideal für kleine Grundstücke.
Teleskoptore sind mit Motoren ausgestattet, die den Teleskop- und den Hauptflügel bewegen. Beide haben eigene Motoren, die separat voneinander arbeiten. Damit ist eine feine Krafteinstellung möglich. Durch das Ineinanderschieben der Torflügel beim Öffnen wird der Rücklaufbereich verkürzt, was mehr Platz im Torbereich verschafft.
Zaunsysteme und Tore lieber vom Fachmann installieren lassen?
Natürlich kann jeder Grundstücksbesitzer seinen Zaun und das zugehörige Tor auch selbst installieren. Dies erfordert ein wenig handwerkliches Geschick und das passende Werkzeug. Der Aufwand ist jedoch je nach Zaunart groß: So müssen bei einem Maschendrahtzaun die Pfosten mit Beton im Boden verankert werden. Heimwerker, die gern eine solch große Aufgabe übernehmen, werden damit kein Problem haben. Wer jedoch ohne großen Aufwand zu einem professionell aufgestellten Zaun kommen möchte, ist besser beraten, einen Profi damit zu beauftragen. Werden elektrische Tore gewählt, sollten diese ohnehin vom Fachunternehmen aufgebaut und angeschlossen werden. Je mehr Technik hier verbaut ist, desto schwieriger wird es: Torsysteme, die sich elektrisch öffnen und schließen, ins Smart Home eingebunden sind oder Zusatzfunktionen haben, sind ohne besser durch den Profi zu installieren. Damit ist gewährleistet, dass am Ende alles so funktioniert wie gewünscht und die Freude am neuen Tor- und Zaunsystem über die bloße Auswahl hinausgeht.
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