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Modulares Bauen als Trend für die Zukunft

Die Baukosten werden zwar zu Beginn des Bauvorhabens kalkuliert, erweisen sich jedoch nicht immer als richtig. Gerade im Punkt der Kosten überzeugt die modulare Bauweise. Bauherren können von einer absoluten Planungssicherheit ausgehen.

Modulare Bauweise gibt eine absolute Planungssicherheit.

Modulare Bauweise gibt eine absolute Planungssicherheit. (ArturVerkhovetskiy / clipdealer.de)

Modulare Bauweise verändert die Bauwelt

Eine genaue Vorhersage der tatsächlichen Baukosten ist bei den üblichen Bauvorhaben oftmals unmöglich. Teils erhebliche Preisspannen oder ein unvorhergesehener finanzieller Aufwand belasten das Budget der Bauherren. Anders bei der modularen Bauweise, bei der mit industriell vorgefertigten Gebäudesegmente gearbeitet wird. Hierbei lassen sich die Preise ziemlich exakt kalkulieren und am Ende in der vormals berechneten Höhe auch einhalten. Für Bauherren bedeutet das eine hohe Planungssicherheit in Bezug auf die Bauzeit und vor allem bezüglich der Baukosten. Nicht umsonst wird ein digitalisierter Modulbau als neuer Trend gehandelt.

Unterschiede zwischen modularer Bauweise und Fertigteilbauweise

Auch wenn beide Bezeichnungen oftmals synonym verwendet werden, ist der Fertigteilbau doch vom Modulbau zu unterscheiden. Bei letzterem werden die einzelnen Strukturelemente nicht vorgefertigt, sondern die Fertigstellung bezieht sich auf komplette Raumeinheiten. Dies schließt das Verlegen von Rohren ebenso ein wie die Elektroinstallation. Diese komplette Raumeinheit wird danach auf die Baustelle transportiert. Viele Arbeiten werden schon in der Fabrik durchgeführt und nicht erst auf der Baustelle. Dazu gehört auch das Anbringen der Dämmung. Ein großer Vorteil dabei ist, dass auch die Arbeiten, die eine bestimmte Temperatur benötigen, vorab erledigt werden können. Häufige Zeitverzögerungen, wie sie durch Witterungseinflüsse zustande kommen, fallen weg. Die Anbauqualität ist damit gleichbleibend gut, denn in der Fabrikhalle herrschen kontrollierte Bedingungen. Bei der Fertigbauweise hingegen kommen fertige Raumteile auf die Baustelle und werden dort montiert. Diese Arbeiten werden durch das Wetter beeinflusst und können demzufolge Zeitverzögerungen auf dem Weg zur Fertigstellung des Gebäudes verursachen.

 

Experten kennen die Vorteile der modularen Bauweise.

Experten kennen die Vorteile der modularen Bauweise. (gpointstudio / freepik.com)

Ein genauer Blick auf die Kosten zeigt den größten Vorteil der Modulbauweise

Die ersten Vorteile des modularen Bauens zeigen sich bei einem Blick auf die Rohbaukosten. Zusätzliche Kosten lassen sich beim Modulbau vermeiden, da eine exakte Planung im Vorfeld ergänzt wird durch den konkreten Materialeinsatz, der nicht von Verschwendung geprägt ist. Die Gesamtbauzeit verkürzt sich beim modularen Bauen gegenüber der herkömmlichen Bauweise um rund 70 Prozent. Die entsprechenden Objekte können schneller bezogen werden, was wiederum für Einsparungen an anderer Stelle sorgt. Die verkürzte Bauzeit ist auch für Mietobjekte überaus vorteilhaft, denn so können schneller Vermietungen vorgenommen und Einnahmen generiert werden.
Ein weiterer Kostentreiber beim Bauen sind Mängel: Werden solche festgestellt, müssen sie erst behoben werden, ehe die Bauabnahme erfolgen kann. Bei der modularen Bauweise hingegen haben Baumängel keinen Einfluss auf die Gesamtkosten, denn dank der präzisen Planung und der exakten Umsetzung derselben treten Mängel so gut wie nie mehr auf.

Bei der späteren Nutzung überzeugen Modulhäuser durch ihre Flexibilität, die zudem hilft, Kosten zu sparen. Denn: Sollte bei der Nutzung festgestellt werden, dass ein Raum anders als ursprünglich geplant genutzt werden soll, ist diese Umwidmung mit Kosten verbunden. Bei einem modular errichteten Haus können individuelle Anpassungen des Grundrisses ohne großen Aufwand und ohne viele Kosten direkt umgesetzt werden. Sogar die Umsetzung des gesamten Gebäudes an einen anderen Ort ist möglich.

 

Eine Planung ohne viele Herausforderungen ist gegeben.

Eine Planung ohne viele Herausforderungen ist gegeben. (DC Studio / freepik.com)

Vor- und Nachteile der modularen Bauweise

Auch wenn das modulare Bauen viele Vorteile mit sich bringt und mit diesen zu überzeugen weiß, gehen Experten doch davon aus, dass ein modulares Bauen die konventionelle Bauweise nicht verdrängen wird. Dennoch werden mehr und mehr angehende Bauherren auf die Möglichkeiten des Modulbaus aufmerksam. Dies verwundert angesichts der vielen Vorteile und der nur wenigen Nachteile nicht.

Vorteile der Modulbauweise

Die Modulbauweise überzeugt mit diesen Vorteilen:

  • planbare Baukosten ohne negative finanzielle Überraschungen
  • komplette oder teilweise Versetzung an einen anderen Ort möglich
  • recycelbare Module, damit positive Ökobilanz
  • effizientes Bauverfahren
  • gleichbleibende Qualität ohne Beeinflussung durch Witterung
  • Kompletterstellung einzelner Räume inklusive aller Installationen in der Fabrik möglich, dadurch kurze Baustellenzeiten
  • standardisierte Arbeitsabläufe
  • hohe Terminsicherheit

Einige wenige Nachteile beim modularen Bauen

Das modulare Bauen überzeugt mit seinen vielen Vorteilen. Dennoch sind auch wenige Nachteile zu nennen, die jedoch kaum dafür sorgen können, dass die Modulbauweise wieder von der Baulandschaft verschwindet. Wer sich für eine Bauweise entscheiden muss, sollte die nachfolgenden Hinweise und genannten Nachteile jedoch zur Entscheidungsfindung heranziehen:

  • Keine freie Gestaltung möglich
    Der Vorteil der höheren Effizienz beim Bauen geht mit einem standardisierten Verfahren einher. Dieses wiederum führt dazu, dass eine individuelle Gestaltung der Räumlichkeiten nicht möglich ist. Es gibt einen Katalog, aus dem sich Bauherren ihr Haus auswählen können. Dieses kann jedoch nicht individuell angepasst werden. Lediglich eine geringgradige Gestaltungsfreiheit ist möglich, erreicht jedoch kein nennenswertes Maß. Die niedrigen Baukosten, die etwa 30 Prozent unter denen der konventionellen Bauweise liegen, gleichen die fehlende Individualität aber zumindest teilweise wieder aus.
  • Nicht jedes Grundstück ist geeignet
    Der modulare Bau ist nicht auf jedem Grundstück möglich. Es ist daher wichtig, dass vor Beginn des Baus eine städtebauliche Untersuchung des Grundstücks stattfindet. Dabei kommt als Ergebnis heraus, ob das Grundstück für eine modulare Bebauung infrage kommt oder nicht. Überdies verhindern in vielen Teilen Deutschlands die Behörden eine Modulbauweise, weil diese Häuser angeblich das Landschaftsbild negativ beeinflussen.
  • Aufwendiger Transport
    Die Module werden in der Fabrik gebaut. Danach gilt es, sie zur Baustelle zu bringen. Möglich wird das durch die Nutzung von Kränen und Lastwagen, die das künftige Modulhaus mit seinen einzelnen Räumen zur Baustelle bringen. Häufig sind dabei Sondertransporte nötig, die jedoch sehr teuer und aufwendig sind. Auch die Umwelt wird davon negativ beeinflusst. Zudem sind die Transportfahrzeuge oft nicht in der Lage, direkt auf das Grundstück zu fahren, da dieses zu klein oder zu schlecht zugänglich ist. Der Transport kann das Bauvorhaben damit wieder deutlich verteuern und viele andere Vorteile zunichtemachen. Müssen Sonderlösungen gefunden werden, geht das enorm ins Geld, sodass allein durch den Transport der Geldvorteil, der Zeitfaktor und die Leichtigkeit des Bauens wieder aufgehoben werden.
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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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