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Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit dominiert schon bald beim Bauen

Nachhaltiges Bauen ist angesagt! Experten der Branche wissen, dass Bauherren oft gewillt sind, mehr zu bezahlen, wenn ihr Traumhaus später den Anforderungen an das ökologisch verträgliche Bauen entspricht. Aber was bedeutet das?

Ökologisch verträgliches Bauen wird immer wichtiger.

Ökologisch verträgliches Bauen wird immer wichtiger. (Freepik / freepik.com)

Nachhaltiges Bauen als Trend

Nachhaltigkeit beim Bauen heißt nicht nur, dass das Gebäude gut gedämmt wird und somit später weniger Heizenergie verbraucht. Es heißt vielmehr, dass der vorhandene Naturraum geschont wird und dass bei der späteren Gebäudenutzung so viele Ressourcen wie möglich eingespart werden. Außerdem sollte es im besten Falle möglich sein, das Gebäude nach der Nutzung vollständig an die Natur zurückzugeben. Das wiederum ist nur machbar, wenn die verwendeten Materialien umweltfreundlich sind und sorgfältig ausgewählt wurden. Das Energiekonzept muss ebenso passen, auch die Wassernutzung muss an die schwindenden Reserven der Welt angepasst sein. Konzepte wie „Green Building“ und „ökologisches Bauen“ sollen schädliche Auswirkungen der Bebauung auf die Umwelt und auf die Menschen und deren Gesundheit verhindern oder wenigstens stark reduzieren. Idealerweise zieht sich der Gedanke der Nachhaltigkeit durch das gesamte Bauvorhaben bis zum Ende des Lebenszyklus des Gebäudes.

 

Nachhaltiges Bauen heißt einen Lebenszyklus eines Gebäudes durchzudenken.

Nachhaltiges Bauen heißt einen Lebenszyklus eines Gebäudes durchzudenken. (Freepik / freepik.com)

Die Trends für eine grüne Architektur im Überblick

Angesichts dessen, dass die Bauwirtschaft allein rund 40 Prozent der weltweiten Ressourcen verbraucht, verwundert es nicht, dass ein nachhaltiges Bauen als einer der wichtigsten Trends gesehen wird. Künftige Generationen sollen eine lebenswerte Welt vorfinden und endlich sind die Menschen bereit, dafür auch aktiv etwas zu tun oder sogar auf bestimmte Dinge zu verzichten. Ein großer Teil der Bauherren würde sich für eine geringere Gebäudegröße und weniger Wohnfläche entscheiden, wenn damit Klimaziele erreicht werden könnten.
Inzwischen haben sich verschiedene Trends für das grüne Bauen herauskristallisiert:

  • Grünes Bauen und verträgliche Materialien
    Rund 80 Prozent der Bauherren achten auf die Wohngesundheit sowie auf die Umweltverträglichkeit ihres geplanten Traumhauses. Bisher waren es häufig noch Kostengründe, die der Umsetzung der entsprechenden Wünsche entgegenstanden. Heute aber sind mehr Menschen dazu bereit, mehr zu bezahlen, um Umweltaspekte besser berücksichtigen zu können bzw. sind viele Materialien auch günstiger geworden. Spannend ist in dem Zusammenhang der Trend zur Biomimikry. Die Architektur orientiert sich dabei an verschiedenen organischen Formen und leitet aus den Eigenschaften von Pflanzen und Tieren Lösungen für klimatische Herausforderungen ab. Menschen, die in derart geplanten Häusern leben, sollen bestmöglich mit frischer Luft und Licht versorgt sein.
    Der Trend geht zudem hin zum Bauen mit Holz. Gebäude, die aus Holz gebaut wurden, benötigen weniger Energie und bieten gleichzeitig ein gesundes Wohnklima, da das Holz atmet.
  • Klima- und Wetterbeständigkeit
    Der Klimawandel zeigt sich nicht nur in der stärkeren Hitze der mitteleuropäischen Sommer, sondern auch in starken Regenfällen, schweren Stürmen und Hagelschauern, die ganze Dächer und Fahrzeuge zerstören. Die Wetterextreme hinterlassen oftmals ein Bild der Verwüstung und auch die Häuser fallen diesen Unbilden zum Opfer. Beim nachhaltigen Bauen muss daher zunehmend auf hitze- und hochwassersichere Bauten geachtet werden. Beschichtete Fenster, spezielle Dachformen, Textilfassaden und weitere Ideen sollen dafür sorgen, dass die Menschen besser mit dem sich ändernden Wetter klarkommen.
  • Passivhäuser liegen im Trend
    Der Gesamtenergieverbrauch eines Gebäudes wird bis zu 40 Prozent durch den Betrieb von Heizungen und Klimaanlagen ausgemacht. Passivhäuser hingegen kommen mit deutlich weniger Energie aus und stellen somit einen wichtigen Meilenstein im Bereich der Green Buildings dar. Der größte Teil des Wärmebedarfs wird durch die Sonneneinstrahlung und durch die Abwärme der Personen, die sich im Haus befinden, gedeckt. Auch die Abwärme von technischen Geräten wird zum Beheizen des Gebäudes genutzt. Der Energieverbrauch senkt sich damit von ganz allein.
    Passivhäuser entstehen übrigens nicht nur durch den Neubau von Gebäuden, sondern können auch durch Umbauten und Sanierungen erreicht werden. Wichtig ist, dass die besonderen Anforderungen an derlei Gebäude eingehalten werden.

 

All diese Trends sind bei der Nachhaltigkeit beim Bauen interessant.

All diese Trends sind bei der Nachhaltigkeit beim Bauen interessant. (gpointstudio / freepik.com)

  • Tiny Houses stellen günstigen Wohnraum
    Wohnraum ist teuer und selbst auf dem Land gibt es immer heute weniger freie Immobilien als noch vor einigen Jahren. In Ermangelung von Wohnraum in der Stadt oder in den Randgebieten zieht es die Immobiliensuchenden aufs Land, wo sie ihren Traum vom eigenen Haus verwirklichen möchten. Nicht nur, dass die Immobilienpreise dadurch schlagartig nach oben geklettert sind, findet sich auch immer weniger freier Wohnraum. Tiny Houses können hier Abhilfe schaffen und werden einfach dort aufgestellt, wo es gewünscht wird. Vorsicht: Je nach Vorgaben des betreffenden Bundeslands muss dennoch eine Genehmigung für die Errichtung des Tiny Houses eingeholt werden. Mobile Homes hingegen sind eine Alternative, wenn keine Baugenehmigung erteilt wurde, denn sie können je nach Bedarf umgesetzt werden.
  • Nachhaltigkeit im Sinne von Altersgerechtigkeit
    Viele Bauherren entscheiden sich für ein zukunftsorientiertes Bauen und denken schon heute an das Alter. Die Bungalowbauweise hat daher enormen Zuspruch erfahren, wenngleich diese Bauweise in Diskrepanz mit dem möglichst geringen Flächenverbrauch steht. Wird ebenerdig gebaut, muss mehr Fläche verbaut werden, als wenn in die Höhe gebaut wird. Dennoch ist es sinnvoll, schon beim Bau daran zu denken, dass Türen breit genug und Treppen mit einem Treppenlift nachrüstbar sein sollten.
  • Beim Bauen auf Energieeffizienz achten
    Meist geht es beim nachhaltigen Bauen um das Wohnen und um die verwendeten Materialien. Auch die Energie, die später im Haus verbraucht wird, steht im Fokus. Doch auch beim Bauen selbst lässt sich Nachhaltigkeit leben! Dieser Aspekt fehlt häufig bei den schon früher untersuchten Aspekten zum ökologisch verträglichen Bauen. Um möglichst energieeffizient bauen zu können, ist die Digitalisierung wichtig: Je weniger Papier und damit wichtige Ressourcen in Anspruch genommen werden, desto nachhaltiger wird das gesamte Bauvorhaben. Effizienz und Umweltfreundlichkeit sollen gleichermaßen durch den Bauherren und die Baufirma beachtet werden. Ressourcenvernichtende Prozesse werden bereits durch bessere Planung aller Abläufe vermieden.

Fazit: Nachhaltigkeit beim Bauen erfordert neue Konzepte

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend, sondern wichtigste Voraussetzung, um der nächsten Generation einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Dafür muss jedoch niemand auf die eigenen vier Wände verzichten, am Bau beteiligte Akteure sind lediglich dazu aufgefordert, neue Konzepte und Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Auch das Re- und Upcycling der verwendeten Materialien muss weiter in den Fokus rücken. Zudem ist wiederverwertbarer Beton nicht nur kostensparend, sondern auch umweltschonender.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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