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BoKlok Fertighäuser – Wohnen im IKEA-Style

Qualitativ hochwertiger, zugleich aber preisgünstiger Wohnraum – mit diesem Konzept erobert IKEA seit 2010 auch den deutschen Markt. Trotz anfänglicher Kritik bahnen sich die ausgeklügelten Fertighaus-Programme einen erfolgreichen Weg.

IKEA Boklok-Fertighäuser

Mit einem IKEA-Boklok-Fertighaus werden Träume vom Eigenheim wahr (Foto: Boklok/IKEA)

„Wohne clever“, so lautet die Übersetzung von BoKlok, einem schwedischen Unternehmen, das besonders preiswerte Fertighäuser bietet. Wen das an IKEA erinnert, der hat Recht: BokKlok wurde Mitte der 1990er Jahre von IKEA und dem schwedischen Bauunternehmen SKANSKA gegründet. Das bis dahin für ein besonderes Einrichtungs-Interieur zuständige Möbelhaus will damit qualitativ hochwertiges Wohneigentum zu erschwinglichen Preisen anbieten.

Trotz Einwände zum Baustart insbesondere durch die Verbraucherzentralen sieht es so aus, als geht die Rechnung des IKEA-Unternehmens auf. Immer mehr Menschen interessieren sich für den gut geschnittenen und bezahlbaren Wohnraum in beachtlicher Qualität. Heute gibt es BoKlok Häuser und Wohnungen von IKEA in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Großbritannien – seit 2010 nunmehr auch auf dem deutschen Markt. Der Bau-Start fand damals am Standort Wiesbaden statt. Lizenzpartner in Deutschland wurde das Fertighausunternehmen Bien-Zenker, das für IKEA in einem ersten Schritt mit dem Bau von acht Reihenhäusern begann.

IKEA-Fertighäuser – hell, freundlich und großzügig

Doch was erwartet Kunden, die sich für BoKlok Fertighäuser im IKEA-Style entscheiden? Die Reihenhäuser verfügen jeweils über einen großzügigen Wohn- und Essbereich mit wahlweise zwei oder drei Schlafzimmern. Die Ausgestaltung der Fertighäuser von IKEA ist stets hell und freundlich gehalten. Alle Häuser zeigen sich in typisch skandinavischem Stil und präsentieren sich in umweltschonender Holzrahmenbauweise. Auch das Thema Energie steht im Fokus. Bei den IKEA Fertighäusern entspricht der Energie-Standard dem KfW 70 Effizienzhauses. Punktlandung bei den Preisen: Ab etwa 180.000 Euro sind künftige Immobilienbesitzer dabei – Grundstück inklusive.

IKEA Fertighäuser – Kritik zum Start als Ansporn

Fassade Boklok-Haus von IKEA

Blick auf die Vorderfront eines IKEA-Fertighauses (Foto: boklok/IKEA)

Kritik gab es zu Beginn der Bauphasen durchaus. So hatte die Stiftung Warntest im Mai 2010 einen sogenannten Schnelltest und damit die technische Baubeschreibung sowie die Musterverträge für die BoKlok-Häuser geprüft und teilweise bemängelt. Im Fokus stand die Bausubstanz der IKEA Fertighäuser und hier explizit der Schallschutz sowie die Isolierschicht in den Wänden.

Diese seien so konzipiert, dass keine Nägel in die Wand geschlagen oder zusätzliche Steckdosen installiert werden können, hieß es damals. Auch lange Vertragsbindungen zu einem Energieversorger sowie Zahlungsmodalitäten kamen bei den Verbraucherschützern gar nicht gut an. Wer sich für IKEA Fertighäuser interessiert, der will natürlich wissen, ob die Kritikpunkte ausgeräumt wurden.

IKEA nahm die Beanstandungen jedenfalls ernst und bot eine ausführliche Stellungnahme, die IKEA-Pressesprecherin Sabine Nold aktuell gegenüber mein-bau.com auch noch einmal bestätigte:

  • Schallschutz
    Die Boklok-Häuser besitzen einen sehr guten Schallschutz, insbesondere zwischen den einzelnen Objekten: Es kommen zwei getrennte Wände zum Einsatz, die besonders effektiv verhindern, dass Schall von einem zum anderen Haus übertragen wird. Der Lizenzpartner Bien-Zenker hat entsprechende schalltechnische Untersuchungen in anderen bestehenden Objekten durchgeführt. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Anforderungen der DIN 4109, Beiblatt 2 erfüllt werden.
  • Außenwände
    Selbstverständlich können – wie in jedem Fertighaus – Nägel für Bilder etc. verwendet werden. Auch die Aufhängung von Wandschränken, z.B. in Küche oder Bad ist kein Problem. Hierzu können handelsübliche Hohlraumdübel verwendet werden. Auch zusätzliche Steckdosen und Schalter können montiert werden. Da es sich bei den BoKlok-Häusern um besonders energieeffiziente Fertighäuser handelt, sollten diese allerdings in den Außenwänden in einer winddichten Ausführung montiert werden.
  • Energie-Versorgung
    Ikea Fertig-Häuser

    Preiswertiger aber qualitativ hochwertiger Wohnraum für die ganze Familie (Foto: boklok/IKEA)

    Die Käufer der BoKlok-Häuser binden sich für die Vertragslaufzeit von 15 Jahren an einen Energieversorger (Anm. der Redaktion: der Zeitraum wurde inzwischen geändert auf 10 Jahre). Das ist bei Objekten dieser Art durchaus üblich.

    Der Vertragspartner stellt die Heizungsanlage zur Verfügung und sorgt für Wartung und Instandhaltung inklusive einer 24-Stunden-Überwachung sowie die Abrechnung. Daraus erklärt sich die lange Vertragslaufzeit, innerhalb derer dem Hauskäufer im Gegenzug keine Kosten für Wartung, Instandhaltung etc. anfallen.

  • Zahlung der Schlussrate
    Zur Zahlung der Schlussrate räumt das Unternehmen dem Käufer zwei Möglichkeiten ein: Falls bei der Vorbegehung zur endgültigen Hausübergabe noch Restarbeiten auszuführen sind, werden diese in Absprache mit dem Kunden vor Übergabe erledigt. Dann ist die Schlussrate zur Übergabe fällig. Falls der Käufer bereits vorher einziehen möchte, ist auch das möglich. In diesem Fall erhält der Käufer im Gegenzug zur Zahlung der letzten Rate bis zur Ausführung aller Restarbeiten eine Bankbürgschaft von Bien-Zenker.
  • Gewährleistung
    Der Lizenzpartner Bien-Zenker gewährt allen Kunden eine Gewährleistung von fünf Jahren, wie sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Darüber hinaus erhält der Kunde auf die Grundkonstruktion des Hauses eine Garantie von 30 Jahren.

IKEA-Fertighäuser – neue Bauvorhaben in Wiesbaden

Ikea Fertighäuser in Wiesbaden

Skizze der geplanten IKEA-Fertighäuser in Wiesbaden (Foto: IKEA/boklok)

So setzt sich die Erfolgsstory des schwedischen Unternehmens wohl auch in Zukunft fort. Derzeit wird in Kooperation mit dem Lizenzpartner Bien-Zenker fleißig weiter gebaut, diesmal in Wiesbaden-Auringen. Hier warten künftig zwei neue Fertighaus-Typen auf neuer Bewohner. Wer noch mehr Quadratmeter und bis zu drei Stockwerte möchte, für den könnten die Reihenhäuser IMMELN und FRYKEN zur Traum-Immobilie werden.

„Wohne clever“ bedeutet dann wahlweise 111 und 134 Quadratmeter Wohnfläche, Studio im Dachgeschoss, zwei Badezimmer, eine große Wohnküche und ein Gartenanteil. Käufer sind ab 256.500 dabei – Grund und Boden auch hier inklusive.

Verweise:

Fertigbau – Branche rechnet mit Umsatzplus
Der schlüsselfertige Bauvertrag
Bauprojekt – Kurzcheck vor dem Baubeginn
Unter Druck bei der Bauabnahme?

Fertigbau – Bauherr hat Verpflichtungen
Bauvertrag – Wann sind erste Zahlungen fällig?
Bauvertrag – Wärmeschutz deklarieren
Bauabnahme – Interview mit Dipl.-Ing. Ulrich Schiffler
Bauvertrag – DIN-Norm nicht rechtsverbindlich
Die Klausel „hochwertig“ im Bauvertrag

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Fertighaus, Hausbau
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