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Tomaten säen: Gartentipps für den Tomatenanbau

Viele Hobbygärtner bauen Tomaten im Garten oder auf dem Balkon an. Wer keine Jungpflanzen kaufen möchte, kann die Tomaten selbst säen und dabei von einer großen Vielfalt an Tomatensorten profitieren.

Viele Hobbygärtner bauen Tomaten im Garten oder auf dem Balkon an.

Viele Hobbygärtner bauen Tomaten im Garten oder auf dem Balkon an. (Bild: yuris010/clipdealer.de)

So gelingt das Säen von Tomaten!

Wenn man ein paar Gartentipps beachtet, ist es gar nicht schwierig, Tomaten selbst zu säen und genau die Tomatensorten anzubauen, die man am liebsten isst. In einem Internetforum können sich Hobbygärtner über die verschiedenen Tomatensorten austauschen und finden dort Bezugsquellen für das Saatgut.

Das Fruchtgemüse wird nicht direkt ausgesät, sondern zunächst auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen. Erst später nach der Aussaat können die Jungpflanzen ins Freilandbeet umziehen oder in den Kübel auf dem Balkon gepflanzt werden.

Die fantastische Vielfalt der Tomatensorten

Wenn man sich dafür entscheidet, Tomatenpflanzen selber zu säen, kann man aus einer riesigen Vielfalt von mehreren Tausend Tomatensorten wählen. Im Onlinehandel findet man auch die alten Sorten, deren unvergleichliches Aroma sich extrem von der im Supermarkt verkauften Einheitsware unterscheidet. Hobbyzüchter bieten hier Tomatensamen in Bioqualität an, die im Hinblick auf Geschmack, Farbe und Aussehen keine Wünsche offenlassen. Es gibt neben den beliebten knallroten Sorten, orangenfarbene, gelbe, violette und sogar Tomaten, die auch voll ausgreift grün bleiben. Außerdem kann man zwischen runden, ovalen, flaschenförmigen, großen und kleinen Sorten wählen.

Je nachdem, ob man die Tomatenpflanzen später ins Freilandbeet, in einen Kübel oder in einen Blumenkasten pflanzen möchte, wählt man eine kleine, mittlere oder große Sorte. Es gibt sogar sogenannte Mikrotomaten, die in einem kleinen Pflanztopf mit fünf Litern Volumen gedeihen.

Tomaten aussäen: Anleitung und praktische Tipps

Es ist empfehlenswert, mit der Aussaat auf der Fensterbank erst Ende März oder Anfang April zu starten, da es ansonsten allzu lange dauert, ehe man die Jungpflanzen ins Freilandbeet setzen oder in den Kübel im Freien pflanzen kann. Wer bereits im Februar beginnt, wird leider meist feststellen, dass die Jungpflanzen sehr lang und dünn und somit wenig standfest wachsen. Außerdem drohen Frostschäden, wenn nachts kalte Zugluft durch Ritzen am Fenster dringt. Wenn die Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus heranreifen, kann man schon Mitte Februar mit dem Aussäen beginnen.

Wer sich für Freilandtomaten entscheidet, sollte diese Mitte Mai (nach den Eisheiligen) bis Anfang Juni in einem Saatbeet aussäen. Die Nachttemperaturen dürfen dabei 15 Grad Celsius nicht unterschreiten, um die Aussaat nicht zu gefährden. Freilandtomaten entwickeln sich sehr schnell. Generell sollte der Zeitpunkt der Aussaat je nach Tomatensorte so gewählt werden, dass die Jungpflanzen einerseits nicht durch Frost geschädigt werden und die Tomaten andererseits bis zum Herbst reifen.

Für das Aussäen benötigt man:

  • Tomatensamen
  • Anzuchterde
  • Anzuchttöpfe oder -schalen mit Deckel
  • Fensterbank (warm und hell)

Im Gartencenter kann man eine spezielle Anzuchterde kaufen, die besonders nährstoffarm ist. Das ist wichtig, da die Tomatenpflanzen dann gezwungen sind, kräftige Wurzeln zu bilden, um sich ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Wenn man statt der Anzuchttöpfe sogenannte Topfplatten verwendet, die in separate Fächer aufgeteilt sind, erspart man sich später das Pikieren.

Das Aussäen selbst erfolgt in diesen Schritten:

  • 1. Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen
  • 2. Samen in die Erde geben
  • 3. Befeuchten
  • 4. Keimprozess beobachten

1. Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen

Die Pflanzgefäße werden ungefähr vier bis fünf Zentimeter hoch mit der Anzuchterde gefüllt. Es muss mindestens ein Zentimeter Platz bis zum Rand bleiben. Jetzt wird die Erde gut angedrückt und anschließend angegossen.

2. Samen in die Erde geben

Für jedes Samenkorn wird ein separates Pflanzloch ungefähr einen Zentimeter tief in die Erde gedrückt. Nachdem die Tomatensamen in das Pflanzloch gelegt wurden, wird dieses wieder mit einer fünf Millimeter dicken Schicht Erde bedeckt. Tomatenpflanzen gehören zu den Lichtkeimern und dürfen deshalb nicht zu tief eingesät werden. Das Pflanzgefäß wird mit einem Deckel verschlossen, wobei darauf geachtet wird, dass eine Luftzirkulation möglich ist. Bei jedem Befeuchten sollte man sicherstellen, dass die Erde nicht zu feucht wird, damit sich kein Schimmel bilden kann.

3. Befeuchten

Während der sensiblen Keimphase sollte jedes Samenkorn mehrmals täglich mit einer Sprühflasche sanft befeuchtet werden. Nur wenn das Klima im Pflanzgefäß mäßig feucht und warm ist, können die Tomatensamen optimal keimen.

4. Keimprozess beobachten

In der leicht feuchten Anzuchterde herrschen Bedingungen, die das Keimen unterstützen. Die Schale des Samens weicht auf und das Innere (die Samenanlage) quillt auf. Durch die Aktivierung der Enzyme und die Umwandlung von Speicherstoffen bilden sich nun die Keimwurzel und die Keimblätter. Nach ungefähr zehn bis 14 Tagen ist es soweit: Der Sämling wächst aus der Erde heraus ans Licht.

Läuft der Prozess wie gewünscht ab, können die Jungpflanzen ungefähr nach zwei weiteren Wochen bzw. sobald sich das dritte Pflanzenblatt zeigt, pikiert, also einzeln in einen größeren Topf gepflanzt werden. Zu diesem Zweck werden die jungen Tomatenpflanzen vorsichtig aus der Anzuchterde gezogen, die Wurzel von der Erde befreit, auf zwei Zentimeter gekürzt und mit einer Rankhilfe versehen, umgepflanzt.

Dabei sollte man darauf achten, die Jungpflanzen möglichst tief einzusetzen, denn dann bilden sie zusätzliche kräftige Wurzeln und die Pflanzen werden insgesamt stabiler. Nach weiteren drei Wochen erfolgt dann der Umzug ins Freilandbeet oder in den Kübel. Es dauert weitere zwei Monate, bis die Tomatenpflanzen vollständig herangewachsen.

Welche Folgen haben Fehler bei der Aussaat?

Während des gesamten Keimprozesses muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Bedingungen möglichst konstant bleiben. Bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius werden die für die Keimung notwendigen Stoffwechselprozesse gehemmt und wenn die Anzuchterde zu trocken ist, sterben die Keimlinge sogar ab.

Wer es nicht erwarten kann, mit dem Aussäen auf der Fensterbank zu beginnen, riskiert, dass der Keimprozess nicht optimal abläuft und das macht sich dann leider deutlich an den Tomatenpflanzen bemerkbar:

  • zu lange, schwache Triebe
  • Keimlinge werden zu groß
  • Jungpflanzen haben schwaches Gewebe
  • Stängel sind brüchig
  • Vergeilen (Verkümmern durch Lichtmangel)
  • kleine, blassgrüne Blätter

Zu spätes Säen ist ebenfalls problematisch, denn es führt dazu, dass die Tomatenfrüchte nicht während des geplanten Erntezeitraums reifen und im Herbst noch viele unreife, grüne Tomaten an der Pflanze hängen.

Tomaten säen: Welchen Einfluss hat der Mondkalender?

Die Wirkung des Mondes auf die Natur ist wissenschaftlich erwiesen und Naturfreunden seit Jahrtausenden bekannt. Deswegen richten sich Hobbygärtner auch nach dem Mondkalender, wenn es darum geht, den optimalen Zeitpunkt zu finden, um Tomaten zu säen. Im Internet kann man sich darüber informieren, welche Tagen der Mondkalender als optimalen Zeitpunkt für das Säen der Tomaten vorschlägt. Eine alte Bauernweisheit besagt allgemein, dass man alles, was nach oben wächst bei zunehmender Mondphase und alles, was nach unten wächst dementsprechend bei abnehmender Mondphase säen sollte.

Die Wirkung des Mondes auf die Natur ist wissenschaftlich erwiesen.

Die Wirkung des Mondes auf die Natur ist wissenschaftlich erwiesen. (Bild: yuris010/clipdealer.de)

Säen von Tomaten: Bedingungen für ein gesundes Wachstum

Nachdem die Jungpflanzen ungefähr eine Höhe von 30 bis 40 Zentimeter erreicht haben, können sie ins Freie gesetzt werden. Es ist empfehlenswert, die Zeit bis zu den Eisheiligen Mitte Mai abzuwarten, denn danach ist es unwahrscheinlich, dass erneute Nachtfröste die Pflanze schädigen.

Tomatenpflanzen sind nicht besonders anspruchsvoll in der Pflege, benötigen aber einen hellen, geschützten Standort. Die Pflanzen vertragen keine Staunässe und keine Zugluft. Aus diesem Grund sollte man beim Tomatenanbau darauf achten, dass die Pflanzen durch ein Tomatenhaus (im Gartenhandel erhältlich) oder Folie vor starkem Regen und Wind geschützt werden. Bei schönem Wetter wird dieser Schutz entfernt und es muss sichergestellt werden, dass die Belüftung ausreichend ist, sodass die Tomatenpflanzen vor Pilzerkrankungen geschützt sind.

Eine Woche nach dem Umzug in den Garten oder auf den Balkon werden die Tomatenpflanzen zum ersten Mal gedüngt. Bei einer Pflanzung im Beet ist darauf zu achten, dass die Tomatenpflanzen als Starkzehrer immer an erster Stelle der Fruchtfolge stehen und deshalb jedes Jahr einen neuen Standort benötigen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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