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Tausende Tomatensorten: Welche schmeckt am besten?

Schätzungen gehen davon aus, dass es in Deutschland mehr als 10.000 Tomatensorten gibt. Es stellt sich die Frage, worin sich die Sorten unterscheiden und was jeweils beim Tomatenanbau zu beachten ist.

Nach Schätzungen, gibt es mehr als 10.000 Tomatensorten in Deutschland.

Nach Schätzungen, gibt es mehr als 10.000 Tomatensorten in Deutschland. (Bild: coramueller/clipdealer.de)

Beliebte Tomatensorten: alte Sorten auf dem Vormarsch

Das Saatgutverkehrsgesetz (SaatG) schreibt vor, dass nur Saatgut der Tomatensorten gehandelt werden darf, die im Sortenregister verzeichnet sind. Deswegen ist es für Hobbygärtner schwierig, sich das Saatgut der immer beliebteren alten Tomatensorten zu besorgen, denn diese sind oft nicht mehr im Sortenregister enthalten. Dennoch werden dort mehr als 3.800 Tomatensorten aufgeführt. Hinzu kommen die mehr als 7.000 nichtregistrierten Sorten.
Die Tomatenpflanzen werden in Kategorien unterteilt und diese wiederum in die verschiedenen Tomatensorten. Die runden Salattomaten bilden die Kategorie mit der größten Sortenvielfalt und werden weltweit am häufigsten angebaut. Es folgen die süß-fruchtigen Cherrytomaten und die besonders aromatischen Roma-Tomaten. Immer öfter werden auf dem Markt oder im Lebensmittelhandel auch ungewöhnlich geformte oder andersfarbige Tomatensorten angeboten. Es werden folgende Kategorien unterschieden:

  • Stabtomaten
  • Strauchtomaten
  • Salattomaten
  • Rispentomaten
  • Cherrytomaten
  • Cocktailtomaten
  • Romatomaten
  • Fleischtomaten
  • Reisetomaten
  • Paprikatomaten
  • Wildtomaten
  • Grüne Tomaten

Stabtomaten

Stabtomaten zeichnen sich durch einen schlanken, hohen Wuchs aus und erreichen eine Höhe von mehr als zwei Meter. Aufgrund dieser Wuchsform müssen die Tomatenpflanzen mit Stäben gestützt und angebunden werden, damit sie nicht umknicken. Stabtomaten bilden bis in den Herbst hinein Blätter, Blüten und Früchte. Um eine gute Ernte zu erreichen, müssen die Seitentriebe mindestens wöchentlich ausgegeizt werden, da diese der Tomatenpflanze Kraft entziehen.

Wenn im August die Triebspitzen abgeschnitten werden, kann die Pflanze ihre gesamte Energie in die Reifung der letzten Gemüsefrüchte des Jahres stecken. Stabtomaten sind die Kategorie auf die mit Abstand die größte Anbaumenge weltweit entfällt. 70 Prozent aller angebauten Tomatenfrüchte sind Stabtomaten, die meist vollfleischig sind und eine nicht allzu feste Schale haben. Bei Hobbygärtnern sehr beliebt sind die Tomatensorten „Hilmar“ und „Harzfeuer F1“. Die Sorte „Red Zebra“ ist aufgrund ihrer schönen gelb-rot gestreiften Färbung ein absoluter Hingucker.

Strauchtomaten

Strauchtomaten wachsen eher buschig und werden deshalb auch als Buschtomaten bezeichnet. Bei diesen Tomatensorten hört das Wachstum der Triebe auf, wenn sich Blätter und Blüten gebildet haben. Stattdessen verzweigt sich die Tomatenpflanze und bildet Seitentriebe aus. Auf diese Weise entstehen kompakte Wuchsformen, die nicht übermäßig in die Höhe wachsen.

Buschtomaten können sehr gut im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon angebaut werden und erreichen eine Höhe von bis zu 150 Zentimeter. Strauchtomaten müssen nicht ausgegeizt werden und auch ein Stützen und Anbinden der Pflanzen ist nicht erforderlich. Allerdings sind diese Tomatensorten weniger ertragreich als Stabtomaten. Bekannte Vertreter sind „Vilma“, „Rotkäppchen“ und „Lyterno F1“.

Salattomaten

Dabei handelt es sich um die typischen, runden Tomaten, die man vor Augen hat, wenn man an dieses Fruchtgemüse denkt. Diese Tomatensorten sind sehr saftig und meist knallrot. Bekannte Sorten sind „Matina“ und „Moneymaker“, die fast in jedem Supermarkt vertreten sind. Es gibt aber auch alte Tomatensorten dieser Kategorie wie die „Goldene Königin“, welche nicht rot, sondern gelb ist.

Rispentomaten

Diese Tomatensorten verdanken ihren Namen der Tatsache, dass die Tomatenfrüchte an der Rispe bleiben, auch wenn sie schon ausgereift sind. Im Gegensatz zu den anderen Tomatensorten fallen die reifen Früchte nicht ab, sondern können als ganze Rispe geerntet werden. Das erleichtert den Aufwand bei der Ernte und die ausgereiften, süßlich-fruchtigen Tomaten kommen direkt an der Rispe in den Handel. Dort werden sie unter Sortenbezeichnungen wie „Angora super sweet“ oder „Red Cherry“ verkauft.

Cherrytomaten

Cherrytomaten sind auch unter der Bezeichnung Kirschtomaten bekannt und die kleinen Früchte, die ungefähr 20 Gramm wiegen, haben einen besonders süßen Geschmack. Es gibt in dieser Kategorie runde, herzförmige und ovale Tomatensorten, wobei letztere oft als Datteltomaten bezeichnet werden. Im Hinblick auf die Farbe ist die Vielfalt ebenfalls groß. Neben den roten sind gelbe („Yellow Spring“) und orangefarbene Cherrytomaten („Sunny Gold“) bei Fans der leckeren Gemüsefrüchte sehr beliebt. Besonders Kinder mögen den süßen Geschmack und deshalb werden Cherrytomaten auch Naschtomaten genannt.

Cherry-Tomaten sind auch unter der Bezeichnung Kirschtomaten bekannt

Cherrytomaten sind auch unter der Bezeichnung Kirschtomaten bekannt (Bild: 06photo/clipdealer.de)

Cocktailtomaten

Auch dabei handelt es sich um kleinere Arten, deren Früchte allerdings ein Gewicht von bis zu 60 Gramm erreichen. Die Tomatenpflanzen selbst sind ebenfalls klein und kompakt und eignen sich somit hervorragend für den Tomatenanbau auf dem Balkon. Am besten schmecken Cocktailtomaten direkt nach der Ernte, etwas später werden sie schnell wässrig. Es gibt runde Cocktailtomaten wie die Sorte „Tropical“, aber auch ovale wie die „Caprese“, die unter der Bezeichnung Pflaumentomaten verkauft werden. Weil an der Tomatenpflanze viele, dafür kleine Gemüsefrüchte wachsen, ist der Ernteaufwand höher. Cocktailtomaten können bis in den Oktober hinein geerntet werden.

Romatomaten

Diese Tomatensorten weisen eine charakteristische längliche Form auf, weswegen sie teilweise als Eiertomaten im Handel zu finden sind. Weil Romatomaten nur wenig Kerne, aber viel Fruchtfleisch besitzen, werden sie häufig zum Einmachen, zum Kochen oder für die Herstellung von Ketchup verwendet, können jedoch auch roh gegessen werden. Bekannte Vertreter sind „Pozzzano“, „Banana Legs“ sowie „San Marzano“.

Fleischtomaten

Die Früchte der Fleischtomaten sind sehr groß, vollfleischig und haben wenig Gallerte, aber viele Kerne. Die Früchte der größten Tomatensorten dieser Gattung erreichen ein Gewicht von bis zu einem Kilogramm („Nonna Antonia“). Wegen ihrer stark geriffelten Form werden einige dieser Tomatenfrüchte als Ochsenherz bezeichnet. Fleischtomaten reifen eher spät und benötigen sehr viel Sonnenlicht. Eine bekannte Sorte ist die „Country Taste“. Ein besonders interessantes Aroma weisen die Tomatenfrüchte der Sorte „Brandywine“ auf, denn sie besitzen ein leichtes Weinaroma.

Reisetomaten

Dies sind extrem ungewöhnliche Tomaten, denn die Tomatenpflanze bildet keine getrennt voneinander wachsenden Gemüsefrüchte, sondern solche, die aus einer Ansammlung von Fruchtkammern bestehen, welche zusammengewachsen sind. Es ist jedoch problemlos möglich, die Fruchtkammern voneinander zu trennen, ohne dass die Tomaten danach austrocknen. Reisetomaten werden hauptsächlich in Südamerika angebaut und bevorzugen Temperaturen von maximal 28 Grad Celsius. Ihren Namen verdanken diese Tomatensorten der Tatsache, dass man sie leicht portionieren und somit auf einen Ausflug mitnehmen kann.

Paprikatomaten

Paprikatomaten entstanden nicht aus der Kreuzung von Paprikaschoten mit Tomatenfrüchten, sondern werden lediglich wegen ihrer Fruchtform so genannt, die stark an eine Paprikaschote erinnert. Die Tomatenfrüchte lassen sich sehr gut füllen und werden deshalb gern für die Zubereitung von leckeren überbackenen Gerichten genutzt. Bekannte Sorten sind „Licobello“ und „Yellow Stuffer“.

Wildtomaten

Unter der Bezeichnung Wildtomaten werden kleine Tomatensorten zusammengefasst, die naturbelassen sind und nicht durch Züchtung verändert wurden. Aus diesem Grund sind Wildtomaten sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Sie haben eine eher feste Schale, die sehr zur Robustheit der Gemüsefrüchte beiträgt. Außerdem werden einige Züchtungen unter der Bezeichnung Wildtomaten gehandelt, weil sie ihren wild wachsenden Verwandten ähneln. Dazu gehören „Golden Currant“ sowie „Rote Murmel“.

Grüne Tomaten

Dabei handelt es sich um Tomatensorten, die auch ausgereift ihre grüne Färbung behalten und die es in vielen verschiedenen Größen und Formen gibt. Die Sorte „Limetto“ ist beispielsweise gelb und bringt kleine Tomatenfrüchte hervor. Sehr aromatisch schmecken die weintraubengroßen Tomatenfrüchte der Sorte „Green Grape“. Reifezeichen dieser Sorte ist die weiche Konsistenz der Schale und des Fruchtfleisches.

Welche Tomatensorte ist die beste?

Diese Frage lässt sich nicht beantworten, denn weltweit gibt es über 35.000 verschiedene Tomatensorten, die sehr unterschiedlich im Geschmack und im Aussehen sind. Die größte Sortenvielfalt findet man in Südamerika, wo die Tomatenpflanze beheimatet ist. Bevor man mit dem Tomatenanbau startet, sollte man sich über die Eigenschaften der verschiedenen Arten informieren. Insbesondere die Bedingungen, die für einen erfolgreichen Tomatenanbau wichtig sind, müssen berücksichtigt werden. Aber auch geschmackliche Faktoren spielen eine Rolle.

Hobbyzüchter bevorzugen den Anbau alter, samenfester Arten und tauschen sich in Foren darüber aus. Diese Tomatensorten überzeugen mit ihrem süß-fruchtigen Aroma, außergewöhnlichen Formen und Farben sowie ihrer Robustheit. Die kleineren Tomatenpflanzen eigenen sich besonders für den Eigenanbau auf dem Balkon oder der Terrasse. Tomatenfrüchte sind gesund, kalorienarm, sehr schmackhaft und sowohl zum Naschen zwischendurch als auch für Salate und die Zubereitung warmer Speisen geeignet.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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