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Tomatenpflanzen pflegen: Tipps für Hobbygärtner

Tomatenpflanzen sind bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Es ist nur wenig Aufwand erforderlich, um die leckeren roten Früchte zu ernten, aber einige Tipps zum Thema Pflegen sollten dennoch beachtet werden.

bwohl Tomaten mit wenig Aufwand zu pflegen sind, sollte man einiges beachten.

Obwohl Tomaten mit wenig Aufwand zu pflegen sind, sollte man einiges beachten. (Bild: photomts/clipdealer.de)

Welche Schritte umfasst das Pflegen von Tomatenpflanzen?

Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten der Deutschen. Die roten Früchte sind lecker, gesund und passen zu vielen Gerichten der kalten und warmen Küche. Echte Tomatenfans schätzen das süßliche Aroma selbst angebauter Tomaten und wählen das Saatgut sorgfältig aus. Der Tomatenanbau gelingt sogar im Kübel auf dem Balkon, aber auch im Gemüsebeet, im Hochbeet oder im Gewächshaus kann man das Gemüse anbauen und sich auf diese Weise bis tief in den Herbst hinein mit den vitaminreichen Früchten versorgen. Im Folgenden wird erläutert, was beim Pflegen der Tomatenpflanzen beachtet werden sollte.

Beim Tomatenanbau und Pflegen müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden:

  • Wahl des Standorts
  • Vorbereitung des Bodens
  • Aussaat
  • Pikieren
  • Abhärten
  • Einpflanzen
  • Stützen
  • Düngen
  • Gießen
  • Ausgeizen
  • Vorbeugung vor Krankheiten und Schädlingsbefall
  • Ernte

Wahl des Standorts

Es ist möglich, die Tomatenpflanzen im Gewächshaus, im Freiland, auf dem Balkon oder auch auf der Fensterbank anzubauen. Bei allen Varianten sollte jedoch darauf geachtet werden, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • im Minimum acht Stunden Sonnenlicht pro Tag
  • Standort muss generell warm sein (Südfenster)
  • Schutz vor Regen und Wind
  • Zugluft vermeiden
  • auf Abstand zu anderen Pflanzen achten
  • im Beet: 70 Zentimeter Abstand zwischen Tomatenpflanzen

In einem Freiland-Beet können Tomatenpflanzen problemlos zusammen mit anderen Gemüsesorten angebaut werden. Tomaten sind jedoch Starkzehrer und eine gute Versorgung mit Nährstoffen gehört zum Pflegen der Pflanze dazu. Deshalb ist es wichtig, welche Nachbarn man zu ihnen ins Beet setzt, damit diese nicht zu Konkurrenten um die gleichen Nährstoffe werden. Besonders geeignet sind Karotten, Basilikum, Petersilie, Paprika, Kresse, Salat und Buschbohnen oder Knoblauch. Diese Pflanzen verströmen Düfte oder Wurzelausscheidungen, die einen Schutz vor Schädlingen bieten.

Vorbereitung des Bodens

Weil Tomaten Starkzehrer sind und für die Bildung der Früchte viele Nährstoffe benötigen, ist die Bodenqualität ganz entscheidend für den Ernteerfolg. Im Gartencenter gibt es spezielle Tomatenerde, die insbesondere für Kübeltomaten sehr gut geeignet ist und einen Langzeitdünger enthält. Generell sollte das Substrat folgende Merkmale aufweisen:

  • locker
  • pH-Wert zwischen 6,5 und 7
  • nährstoffreich
  • mit Humus oder Tonbestandteilen versetzt

Aussaat

Die Aussaat erfolgt im März auf der Fensterbank und zwar in spezieller Anzuchterde, die im Gegensatz zur Erde für die Anpflanzung der Jungpflanzen nährstoffarm sein sollte, damit die Pflanze kräftige Wurzeln bildet, um sich mit Nährstoffen zu versorgen. Im Abstand von ungefähr drei Zentimetern wird das Saatgut im Substrat verteilt, bedeckt und leicht bewässert. Danach wird der Pflanzbehälter abgedeckt, jedoch nicht vollständig geschlossen. Tägliches Belüften, eine Umgebungstemperatur zwischen 20 und 24 Grad und eine optimale Versorgung mit Wasser und Sonnenlicht garantieren die Bildung kräftiger Jungpflanzen.

Hobbygärtner entscheiden sich oft dafür, das Saatgut alter Tomatensorten zu wählen, da diese besonders aromatisch und robust sind. Es gibt sogar Internetforen, in denen sich Tomatenfans darüber austauschen, welches Saatgut für die Aussaat besonders geeignet ist.

Pikieren

Nach ungefähr zwei Wochen werden die Sämlinge sichtbar und wiederum zwei Wochen später sind bereits erste Blätter vorhanden. Jetzt erfolgt ein besonderer Arbeitsschritt, um die Jungpflanzen zu pflegen: Es ist Zeit, die Tomatenpflanzen zu pikieren, sie also einzeln in kleine Töpfe zu setzen. Zum Pflegen gehört auch das mäßige Düngen einige Tage vor dem Pikieren. Gießen zwei Stunden vor dem Pikieren nimmt der Pflanze den Stress und erleichtert das Anwachsen im Topf. Vor dem Einsetzen werden die Wurzeln von Erde befreit und auf zwei Zentimeter gekürzt. Es wird eine Rankhilfe in den Topf gesetzt, die Erde leicht angedrückt und dann wird die Tomatenpflanze sanft gewässert, was am leichtesten mit einer Sprühflasche gelingt.

Abhärten

Um die Jungpflanzen zu pflegen, müssen sie auch abgehärtet werden. Zunächst sollten die Pflanzen drinnen bleiben und vor direktem Sonnenlicht geschützt werden. Ende April können die Tomatenpflanzen dann jeden Tag ein bisschen länger an die frische Luft, bevor sie schließlich ins Freilandbeet oder in den Kübel auf dem Balkon umziehen. Während des Abhärtens müssen die Pflanzen vor zu starker Sonne, Zugluft, Regen und Temperaturen unter acht Grad Celsius geschützt werden.

Einpflanzen

Sollen die Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus angepflanzt werden, kann dies bereits in der zweiten Aprilhälfte geschehen. Für das Anpflanzen im Freiland sollte man die Eisheiligen Mitte Mai abwarten, denn die Bodentemperatur darf 13 Grad Celsius nicht unterschreiten. Außerdem ist es wichtig, dass die Jungpflanzen bereits eine Größe von mindestens 30 Zentimeter erreicht haben und sich eine Blütendolde gebildet hat. Der Pflanzabstand der Reihen im Beet sollte mindestens 80 Zentimeter betragen.

Stützen

Tomatenpflanzen wachsen schnell und bilden dann viele, schwere Früchte aus, sodass eine Rankhilfe zum Pflegen benötigt wird, damit die Pflanze nicht umknickt. Im Gartenmarkt kann man zwischen verschiedenen Rankhilfen wählen, die teilweise sogar als Dekoelemente verwendet werden. Neben einfachen Tomatenstäben gibt es Obelisken, Pyramiden, Spiralstäbe und Spaliere.

Düngen

Tomatenpflanzen sind Starkzehrer und deswegen gehört die regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen ebenfalls zum Pflegen der Pflanze. Zu Beginn werden die Pflanzen im zweiwöchigen Rhythmus mit einem Flüssigdünger versorgt. Zeigen sich die ersten Fruchtansätze, ist wöchentliches Düngen erforderlich. Wer nicht zum Flüssigdünger greifen möchte, kann organische Düngemittel wie Kompost, Hornmehl oder Hornspäne verwenden oder Düngestäbchen nutzen. Viele Hobbygärtner schwören auf die Verwendung von Pferdedung. Außerdem sind ausgegeizte Triebe, Kaffeesatz und Brennnesselsud ebenfalls als Dünger geeignet.

Gießen

Die Blätter sollten beim Gießen nicht befeuchtet werden, weil dies die Ausbreitung von Schimmel oder anderen Krankheiten begünstigt. Wenn man die Tomatenpflanze unten direkt an der Wurzel gießt, kann man diese Probleme vermeiden. Zum Gießen ist am besten Regenwasser oder abgestandenes, lauwarmes Leitungswasser geeignet. Die Erde sollte zwar immer feucht, jedoch niemals nass sein. Bei großer Trockenheit sollte man die Tomatenpflanze pflegen, indem man mehrmals am Tag gießt, wobei es günstig ist, dafür die Morgenstunden, den Nachmittag oder den frühen Abend zu nutzen.

Da Tomatenpflanzen empfindlich auf zu viel Nässe reagieren, ist es sinnvoll, sie vor starkem Regen zu schützen. Es gibt spezielle Abdeckungen im Fachhandel, man kann jedoch auch selbst einen Schutz aus Folie errichten. Beides schützt gleichzeitig vor Zugluft.

Ausgeizen

Beim Ausgeizen entfernt man überflüssige Triebe, sodass nur die vier bis fünf kräftigsten übrigbleiben und die Tomatenpflanze ihre ganze Kraft in diese Triebe steckt. Das Ausgeizen fördert die Reifung größerer Früchte und steigert den Ernteertrag. Bis zur letzten Blüte sollte das Ausgeizen regelmäßig mindestens einmal pro Woche erfolgen. Ein trockener Morgen mit leichtem Wind ist der beste Zeitpunkt, da die Wunden schneller trocknen und somit keine Eingangspforte für Krankheitskeime bilden.

Die Geiztriebe wachsen in den Blattachsen und können meist einfach mit den Fingern abgeknipst werden. Wird eine Gartenschere verwendet, sollte man darauf achten, nicht zu tief zu schneiden, um größere Wunden zu vermeiden. Bei diesem Arbeitsschritt werden gleichzeitig ältere Seitentriebe und blühende Seitentriebe entfernt. Außerdem sollte der Haupttrieb über dem fünften Blütenstand gekürzt werden. Ab August werden neue Blüten entfernt, da die Zeit nicht mehr ausreicht, damit an der Tomatenpflanze Früchte ausreifen.

Vorbeugung vor Krankheiten und Schädlingsbefall

Herunterhängende Tomatenfrüchte sollte man hochbinden, damit sie nicht von Schnecken angefressen werden. Schnecken lieben feuchte Erde und zeigen sich bevorzugt nach dem Gießen, sodass man sie dann sammeln und entfernen kann. Ein Hochbeet bietet einen gewissen Schutz vor Schnecken, die dort zudem eher entdeckt werden.

Die Pilzerkrankung Kraut- und Braunfäule ist eine Gefahr für Tomatenpflanzen und breitet sich von den Blättern auf die Früchte aus, sodass diese ungenießbar werden. Stellt man den Befall fest, müssen Blätter und betroffene Früchte sofort entfernt und entsorgt werden. Damit die Krankheit nicht von einer auf alle Tomatenpflanzen übergreift, dürfen diese nicht zu eng gepflanzt werden. Auch das Entfernen der bodennahen Blätter bietet einen gewissen Schutz, denn damit wird Staunässe vermieden, die wiederum den Pilzbefall begünstigt.

Herunterhängende Tomaten sollte man wegen den Schnecken hochbinden.

Herunterhängende Tomaten sollte man wegen den Schnecken hochbinden. (Bild: vladteodor/clipdealer.de)

Ernte

Tomatenfrüchte sollten erst geerntet werden, wenn sie voll ausgereift also rot sind. Grüne Früchte enthalten Solanin, das schwere Verdauungsprobleme sowie Krampfanfälle auslöst und ab einer hohen Dosis von 400 Milligramm (eine Tomate enthält bis zu 30 Milligramm) sogar tödlich wirkt.

Freilandtomaten können ungefähr ab Mitte Juli geerntet werden. Voll ausgereifte Früchte sind aromatisch und enthalten die meisten Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Vor dem ersten Nachtfrost werden die restlichen grünen Tomatenfrüchte jedoch geerntet und auf die Fensterbank zum Nachreifen gelegt. Wird ein Apfel oder eine Banane zu den Tomatenfrüchten gelegt, beschleunigt dies die Reifung, denn die Früchte verströmen das Reifegas Ethylen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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