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Fenster einbauen: Anleitung und Tipps

Wenn man sich das nötige Material und Zubehör besorgt, kann man auch als Heimwerker Fenster einbauen und auf diese Weise beim Bauen oder bei der Sanierung eines Hauses die Kosten erheblich senken.

Mit dem nötigen Material und Tipps, kann man beim Fenster einbauen einiges sparen.

Mit dem nötigen Material und Tipps, kann man beim Fenster einbauen einiges sparen. (Bild: fujisl/clipdealer.de)

Fenster einbauen leicht gemacht!

Die Fenstermontage kann problemlos von Heimwerkern erledigt werden, wenn diese über ein wenig Erfahrung und das nötige Werkzeug verfügen. Mit dem Einbauen der Fenster spart man Kosten für den Handwerker und mit der folgenden Anleitung können häufige Fehler beim Fensterbau vermieden werden.

Moderne Fenster für ein energetisch optimiertes Zuhause einbauen

Fenster spielen im Hinblick auf die Wärmeisolierung eines Hauses eine entscheidende Rolle. Unzureichend abgedichtete Fenster bilden Wärmebrücken an der Fassade und sind dafür verantwortlich, dass die Luftfeuchtigkeit steigt, weil Nässe und Kälte eindringen können. Folge sind hohe Heizkosten und die Gefahr der Schimmelbildung. Aus diesem Grund lohnt es sich, zuhause neue mehrfach-verglaste Isolierfenster einzubauen und diese zum Mauerwerk hin optimal abzudichten.

Hauseigentümer können für den Austausch von Fenstern oder eine komplette energetische Modernisierung eine Förderung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Darüber hinaus fördert die KfW auch die Nachrüstung eines Einbruchschutzes an Fenstern. Im Programm 152 stellt die KfW besonders zinsgünstige Kredite von bis zu 50.000 Euro für den Austausch von Fenstern zur Verfügung. Außerdem werden maximal 5.000 Euro pro Wohneinheit als Zuschuss im Programm 430 vergeben.

Bauen Hauseigentümer parallel zu den neuen Fenstern auch eine Lüftungsanlage ein, können sie einen Tilgungszuschuss von 12,5 Prozent bis maximal 6.250 Euro auf den höchstmöglichen Förderbetrag von 50.000 Euro erhalten. Auch wenn man die energetische Sanierung mit eigenen Mitteln finanziert, ist eine staatliche Förderung möglich. In diesem Fall kann man einen Investitionszuschuss von 15 Prozent der Kosten (maximal 7.500 Euro) beantragen.

Fenster einbauen: Schrittweise Arbeitsanleitung

Das Einbauen von Fenstern erfolgt in sieben Schritten und muss nicht unbedingt von einem Handwerker durchgeführt werden:

  1. Vorbereitung der Fensternische
  2. Vorbereitung des Fensters
  3. Abdichtung anbringen
  4. Einsetzen des Rahmens und Ausrichtung
  5. Verschrauben des Fensterrahmens
  6. Ausschäumen und Abdichten der Zwischenräume
  7. Einhängen und Ausrichten der Fensterflügel

1. Vorbereitung der Fensternische

Bevor man mit dem Einbauen von Fenstern beginnt, sollte man die Fensternische vorbereiten und sich vergewissern, dass die Laibung der Wände vollkommen glatt und außerdem staubfrei ist. Damit später das Dichtband bestmöglich hält, ist eine einwandfreie Oberfläche der Flächen unverzichtbar.

Jetzt sollte nochmals überprüft werden, ob die Laibungsöffnungen hinsichtlich der Maße zu den einzubauenden Fenstern passen. Ist auch diese Voraussetzung erfüllt, kann man mit der Fenstermontage starten. Am einfachsten gelingt der Fensterbau zu zweit.

2. Vorbereitung des Fensters

Bevor man mit der Fenstermontage beginnt, wird die Schutzfolie vom Fensterrahmen entfernt, denn nach dem Fensterbau ist das nur noch sehr schwer möglich. Das betrifft jedoch nicht die anderen Folien, die während des Einbaus vor Beschädigungen und Kratzern schützen und aus diesem Grund an der Scheibe belassen werden.

Nun wird zunächst der Fenstergriff an den Fensterflügel montiert, damit sich der Fensterflügel öffnen lässt. Danach wird der Flügel ausgehängt, wofür man den oberen Sicherungsstift mit einem Schlitzschraubenzieher nach unten hinauszieht. Jetzt kann der Fensterflügel zunächst geöffnet und dann nach oben hinausgezogen werden.

Der ausgehängte Flügel wird beiseitegestellt, wobei dafür gesorgt wird, dass der Fensterflügel vor Beschädigungen geschützt ist. Viele Fensterrahmen, vor allem Rahmen aus Holz oder Aluminium sind anfällig für unschöne Kratzer, die man später kaum entfernen kann.

3. Abdichtung anbringen

Es gibt verschiedene Arten der Abdichtung, wobei zwischen drei Abdichtungsebenen differenziert wird:

  • Innen-Ebene: trennt das Außenklima vom Raumklima
  • Mitte-Ebene: Raum zwischen der Wand und dem Fensterrahmen
  • Außen-Ebene: dauerhaft schlagregendichter Wetterschutz

Die innere Abdichtung sollte die Dampfdiffusion abhalten, wohingegen die äußere Abdichtung dampfdiffusionsoffen ausgeführt wird. Die mittlere Abdichtung wird komplett mit wärmedämmenden Materialien ausgefüllt.

Für die innere Abdichtung eignen sich dampfdichte Folien oder Acryl-Verfugungen. Die mittlere Dichtung wird meist mit PU-Montageschaum hergestellt. Wenn man keinen PU-Montageschaum nutzen möchte, kann man auch Baumwollzöpfe oder Mineralfaserbaustoffe sowie Rundschnur verwenden. Für die äußere Dichtung haben sich dampfdiffusionsoffene Folien sowie Dichtungsband bewährt. Alternativ kann eine Verfugung mit Silikon erfolgen.

4. Einsetzen des Rahmens und Ausrichtung

Für das Ausrichten und Einsetzen des Fensterrahmens benötigt man eine Wasserwaage sowie Unterlegscheiben. Nachdem zuvor die Fensterdichtungen am Rahmen angebracht wurden, wird nun der Rahmen in die Fensteröffnung eingesetzt. Mit Hilfe der Wasserwaage wird die perfekte Ausrichtung des Rahmens überprüft. Etwaige Unebenheiten können mit den Unterlegscheiben, die mit den neuen Fenstern mitgeliefert werden, ausgeglichen werden.

Eine weitere Möglichkeit, den Fensterrahmen auszurichten, besteht darin, diesen auf Tragklötze aufzusetzen und mit Distanzklötzen sowie Keilen an allen Seiten zu fixieren. Auch hierbei wird mit der Wasserwaage überprüft, ob der Rahmen senkrecht und waagerecht im Lot ist. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass der Abstand des Rahmens zum Mauerwerk möglichst überall gleich ist und ungefähr 20 Millimeter beträgt. Es ist wichtig, vor diesem Arbeitsschritt die Höhe der Fensterbank einzuplanen.

5. Verschrauben des Fensterrahmens

Damit der weitere Fensterbau problemlos funktioniert, werden nun die Fensterrahmen fest verschraubt. Die Fensterrahmen wurden bereits werksseitig mit Befestigungslöchern ausgestattet. Zunächst bohrt man dafür die Löcher im Mauerwerk mit der Bohrmaschine vor, wobei es von der Beschaffenheit des Mauerwerks abhängt, welchen Bohrer man nutzt. In älteren Gebäuden besteht die Gefahr der Splitterlösung, sodass der Boden, die Fensterbank oder Möbel beschädigt werden können. Die Verwendung eines Rahmendübels und die allgemein vorsichtige Vorgehensweise tragen dazu bei, Schäden weitgehend zu verhindern.

Jetzt werden die Schrauben mit der Bohrmaschine oder einem leistungsstarken Akkuschrauber eingedreht. Nun ist der Fensterrahmen sicher und fest mit der Mauer verbunden. Es fehlt jedoch noch die Dichtung.

6. Ausschäumen und Abdichten der Zwischenräume

Wenn für die äußere Dichtung ein Dichtband und für die innere Dichtung eine Folie verwendet wird, sollte man mit dem Ausschäumen warten, denn zunächst muss das Dichtband an der Mauer aufgehen. Ist dies der Fall, wird das Einbauen des Fensters damit abgeschlossen, dass der Hohlraum zwischen der Mauer und dem Rahmen ausgeschäumt wird. Dabei sollte man im Hinblick auf die Dosierung vorsichtig vorgehen, denn der Schaum quillt nachträglich auf.

Wurden Tragklötze verwendet, werden diese jetzt entfernt. Nun passt man die Fensterbank ein und fixiert diese mit Klebemörtel. Anschließend wird noch die Folie für die Innendichtung vollflächig an die Mauer angeklebt oder diese Dichtungsebene wird verfugt.

7. Einhängen und Ausrichten der Fensterflügel

Jetzt folgt der letzte Schritt: das Einhängen und Ausrichten der Fensterflügel. Dabei ist die korrekte Einstellung der Flügel sehr wichtig, damit das Fenster dicht ist, sich leicht öffnen lässt, die Zugluft draußen und die Wärme drinnen hält. Bei den modernen Modellen ist das Einstellen sehr einfach und kann problemlos vom Heimwerker durchgeführt werden.

Damit das Einstellen reibungslos funktioniert, sollte man sich zunächst das passende Handwerkszeug bereitlegen. Man benötigt Inbusschlüssel und Schraubenzieher und die dem Fenster beiliegende Anleitung zur Einstellung. Nach dem Einhängen der Flügel wird überprüft, ob die Fenster sich einfach öffnen und schließen lassen. Auch quietschende Geräusche sind ein Signal dafür, dass ein Nachjustieren erforderlich ist.

Zum Abschluss werden nun sämtliche Schutzfolien vorsichtig abgezogen und die Fensterscheibe gründlich geputzt, damit das Fenster nicht nur perfekt schließt, sondern auch den besten Ausblick nach draußen bietet.

Energetische Sanierung spart Heizkosten und schont die Umwelt

Mit dem Einbauen von neuen Fenstern wertet man sein Haus einerseits optisch auf und andererseits leistet man einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Schlecht isolierte Fenster sind dafür verantwortlich für zwölf Prozent des Wärmeverlusts und dieser Wert lässt sich durch einen Fensteraustausch drastisch reduzieren. Auf diese Weise spart man Heizkosten und schont die Umwelt. Darüber hinaus sollte man überlegen, ob man gleichzeitig neue Türen einbauen lässt, denn auch durch undichte Türen geht viel Wärme verloren.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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