MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Steckdose anschließen: Mit diesen Tipps klappt es garantiert!

Eine Steckdose anschließen ist nicht schwierig und kann somit auch von Heimwerkern erledigt werden. Allerdings sollten beim Umgang mit elektrischem Strom einige Tipps beachtet werden.

Mit den richtigen Tipps sollte Steckdosen anschließen für Heimwerker kein Problem sein.

Mit den richtigen Tipps kann man Steckdosen problemlos anschließen. (Bild: maxsheb/clipdealer.de)

Steckdose anschließen in wenigen Schritten

Wenn man mit elektrischem Strom umgeht, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen nötig, denn Fehler sind potentiell lebensgefährlich. Darüber hinaus führen nicht ordnungsgemäß angeschlossene Steckdosen dazu, dass die Geräte beschädigt werden oder es sogar zu Bränden kommt. Aus diesen Gründen sollten Heimwerker, die Steckdosen anschließen möchten, sich vorher genau über die nötigen Schritte informieren, eine detaillierte Arbeitsanleitung befolgen und selbstverständlich alle Sicherheitsregeln beachten.

Bevor man beherzt mit dem Anschließen der Steckdosen beginnt, sollte man bedenken, dass es zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen führen wird, wenn später aufgrund einer nachweisbar fehlerhaften Installation Schäden auftreten. In diesen Fällen weigern sich Versicherungen, den entstandenen Schaden zu regulieren.

Die fünf Sicherheitsregeln für das Arbeiten mit elektrischem Strom

Um beim Arbeiten mit elektrischem Strom Sicherheitsrisiken zu minimieren, müssen die folgenden fünf Sicherheitsregeln beachtet werden:

  1. Freischalten
  2. Sicherung gegen Wiedereinschalten
  3. Feststellen der Spannungsfreiheit
  4. Erden und Kurzschließen
  5. Abdecken benachbarter, spannungsführender Teile

1. Freischalten

Beim Freischalten wird die elektrische Anlage allpolig von spannungsführenden Teilen (vom Stromnetz) getrennt. Zu diesem Zweck wird der Schutz- oder Hauptschalter abgeschaltet oder es werden die Sicherungen herausgedreht.

2. Sicherung gegen Wiedereinschalten

Auch das irrtümliche Anschalten der Anlage während des Arbeitens muss verhindert werden. Das kann sichergestellt werden, indem die herausgedrehten Sicherungen durch Sperrelemente substituiert werden oder der Leistungsschutzschalter vorsorglich mit Klebefolie abgedeckt wird. Eine andere Möglichkeit ist das Schließen des Sicherungsschranks mit einem speziellen Schloss.

3. Feststellen der Spannungsfreiheit

Jetzt wird mit einem zweipoligen Spannungsprüfer festgestellt, ob tatsächlich eine vollständige Spannungsfreiheit besteht. Die Spannungsfreiheit bei Anlagen mit einer Betriebsspannung über einem Kilovolt (KV) muss zwingend von einer Elektrofachkraft überprüft werden.

4. Erden und Kurzschließen

Dieser Arbeitsschritt wird bei Anlagen mit einer Spannung über einem Kilovolt durchgeführt. Dabei werden alle Leiter kurzgeschlossen und geerdet, damit bei einem irrtümlichen Anschalten die vorgeschaltete Sicherungseinrichtung ausgelöst wird.

5. Abdecken benachbarter, spannungsführender Teile

Manchmal kann es beim Arbeiten nicht verhindert werden, in die Nähe spannungsführender Teile zu kommen. In diesem Fall müssen derartige Teile zuverlässig durch isolierende Abdeckungen gesichert werden, um zufällige Berührungen und die damit einhergehenden Gesundheitsrisiken auszuschließen.

Wie viele Steckdosen dürfen an einen Stromkreis angeschlossen werden?

Bei der Hausinstallation wird darauf geachtet, dass nicht zu viele Steckdosen an einen Stromkreis angeschossen werden. Als Grundregel gilt, dass pro Stromkreis folgende Anzahl an Steckdosen angeschlossen werden dürfen:

  • vier bis fünf Doppelsteckdosen
  • sechs bis sieben Einzelsteckdosen

Außerdem sollte möglichst jeder Raum separat abgesichert werden. Im Zweifelsfall ist es sinnvoll, einen zusätzlichen Stromkreis vorzusehen, um Überlastungen der Leitung zu vermeiden. Für Geräte wie Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen oder Wäschetrockner werden spezielle Steckdosen verlegt und abgesichert.

Verschiedene Arten von Steckdosen

Unterputzsteckdosen werden direkt im Mauerwerk oder in den Trockenbauwänden (Hohlwandsteckdosen) installiert. Aufputzsteckdosen werden hingegen auf dem Putz montiert. Je nachdem, in welchem Raum die Steckdosen angeschlossen werden, unterscheidet man außerdem Feuchtraum- und Trockenraumsteckdosen. Im Badezimmer, in der Waschküche, in der Garage oder im Keller sollte man generell Feuchtraumsteckdosen verwenden.

Je nach Raum unterscheidet man zwischen Feuchtraum- und Trockenraumsteckdosen.

Je nach Raum unterscheidet man zwischen Feucht- und Trockenraumsteckdosen. (Bild: rtimages/clipdealer.de)

Arbeitsanleitung für das Anschließen von Steckdosen

Das Anschließen einer Steckdose erfolgt in sechs Schritten:

  1. Bereitlegen des Werkzeugs
  2. Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen
  3. Stromkabel vorbereiten
  4. Anschluss der Kabel
  5. Steckdose in Schalterdose schieben und anschrauben
  6. Abschluss-Check

1. Bereitlegen des Werkzeugs

Damit das Anschließen der Steckdose zügig vorangeht, sollte man zunächst alles, was dafür benötigt wird, bereitlegen:

  • Abisolierzange
  • Abmantelmesser
  • Schraubendreher
  • Schutzkontaksteckdose
  • Seitenschneider
  • zweipoliger Spannungsprüfer

Die Schutzkontaktsteckdose (230 Volt-Schukosteckdose) benötigt eine dreiadrige Leitung und muss einen grün-gelb markierten Schutzleiter mitführen. Der Außenleiter (Phase) sollte entweder schwarz oder braun gekennzeichnet sein und der Neutralleiter ist blau markiert. Da diese Farbempfehlungen bei älteren Häusern noch nicht galten, sollte man dort mit einem Spannungsprüfer nachprüfen, um welchen Leiter es sich handelt.

2. Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen

Jetzt werden die oben genannten Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt, um Unfälle zu vermeiden. Erst nachdem zweifelsfrei sichergestellt wurde, dass kein Strom durch die Leitung fließt, kann mit dem Anschließen der Steckdosen begonnen werden.

3. Stromkabel vorbereiten

Anschließend werden die Anschlussdrähte vorbereitet, sodass sie eine Länge von zwölf bis 16 Zentimetern haben. Vor dem Abisolieren der Drähte sollte sichergestellt werden, dass diese gerade sind und an der Klemmstelle keine Knicke aufweisen. Ansonsten kann es passieren, dass die Klemmstelle nicht hält und es zu Schwelbränden kommt.

Mit der Abisolierzange werden die drei Drähte ungefähr zehn Millimeter abisoliert, also die isolierende Kunststoffumhüllung wird entfernt. Dabei muss genau darauf geachtet werden, dass die Kupferdrähte unversehrt bleiben. Bereits kleinste Einkerbungen führen zum Brechen des Drahts. Aus diesem Grund sollte man das Abisolieren auf keinen Fall mit einem einfachen Messer, sondern mit einer Abisolierzange vornehmen.

4. Anschluss der Kabel

Zunächst wird die Abdeckung der neuen Steckdose abgeschraubt und anschließend werden die drei Adern vorsichtig und absolut gerade an den dafür vorgesehenen Klemmen befestigt. Dabei ist es entscheidend, darauf zu achten, welches Kabel zu welcher Klemme gehört.

In der rechten Klemme wird das schwarze (oder braune) Kabel (Außenleiter) befestigt. In der Mitte wird der Schutzleiter (gelb-grünes Kabel) und links wird der Neutralleiter (blaues Kabel) angeschlossen. Es ist wichtig, bei der Zuordnung der Außen- und Neutralleiter immer einheitlich vorzugehen. Die Zuordnung der drei Adern kann man außerdem durch den Vergleich der Kurzzeichen an den Klemmen überprüfen:

  • Schutzleiter – grün-gelb – PE
  • (Außen-)Phasenleiter – schwarz – L
  • Neutralleiter – blau – N

Die Drähte wurden also in der Klemme befestigt. Bevor man die Steckdose nun in der Wand installiert, wird durch kräftiges Ziehen an den Drähten sichergestellt, dass die Befestigung stabil ist. Werden die Adern mit Schrauben fixiert, sollte man die Adern rechts unter den Schrauben befestigen. Auf diese Weise stellt man sicher, dass die Adern nicht herausrutschen und nutzt beim Arbeiten die Drehrichtung zum Festziehen der Schrauben.

5. Steckdose in Schalterdose schieben und anschrauben

Abschließend wird die Steckdose in der Schalterdose, die sich in der Wand befindet, befestigt. Zunächst wird die Steckdose vorsichtig in die Wanddose gesteckt, ohne dabei die einzelnen Adern zu knicken oder versehentlich zu stauchen. Nun erfolgt die endgültige Befestigung. Dafür sind bei modernen Steckdosen Krallen vorgesehen. Nur in seltenen Fällen werden die Steckdosen noch mit Schrauben befestigt.

Mit Hilfe einer Wasserwaage wird überprüft, ob die Steckdose genau waagerecht ausgerichtet ist. Es ist hilfreich, vor dem Anschließen der Steckdose mit einer Wasserwaage einen waagerechten Strich zu ziehen, der sich ungefähr vier Millimeter oberhalb der Unterputzsteckdose befindet. Mit dieser Orientierung ist es ganz leicht, die Steckdose perfekt waagerecht und gerade zu fixieren.

Zum Schluss wird die Abdeckung der Steckdose, der Steckdosenrahmen, befestigt. Die Blende wird entsprechend der Kontur an der Steckdose angelegt. Jetzt wird der Steckdoseneinsatz in den Rahmen eingeführt und dann mittig mit den dazugehörenden Schrauben befestigt. Durch den Einsatz wird sichergestellt, dass der Steckdosenrahmen fest an der Wand verankert ist.

Zum Schluss wird die Steckdose in der Schalterdose befestigt.

Zum Schluss wird die Steckdose in der Schalterdose befestigt. (Bild: maxsheb/clipdealer)

6. Abschluss-Check

Es ist empfehlenswert, nach dem Anschließen einen Steckdosentester zu nutzen, um sicherzustellen, dass die neu installierten Steckdosen einwandfrei funktionieren. Dafür wird der Stromkreis vorher wieder eingesichert.

Steckdosen anschließen: Im Zweifelsfall eine Aufgabe für Fachleute

Alle Arbeiten am Stromkreis sind mit großen Gefahren verbunden und sollten deshalb nur dann von Heimwerkern ausgeführt werden, wenn diese sich genau an die Anleitungen halten und die Sicherheitsregeln exakt beachten. Wer sich unsicher ist, sollte auf jeden Fall einen Elektroinstallateur mit dem Anschließen der Steckdosen beauftragen.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
Tags: ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren