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Wartungsvertrag Heizung: Notwendig oder unnötige Kosten?

Viele Eigenheimbesitzer verzichten auf den Wartungsvertrag für ihre Heizung, weil sie die Kosten scheuen, die regelmäßig auf sie zukommen würden. Ein Fehler, wie Experten wissen, denn ohne Wartung ist die Heizung weniger effizient.

Bei der Heizungswartung wird zusätzlich eine Inspektion vorgenommen.

Bei der Heizungswartung wird zusätzlich eine Inspektion vorgenommen. (Bild: stocking / clipdealer.de)

Wartungsvertrag für die Heizung abschließen: Nötig oder nicht?

Viele unterstellen den Installateuren, dass sie mit einem Wartungsvertrag für die Heizung nur sicher regelmäßig Geld machen wollen. Dabei wird vergessen, dass sich durch die Wartung Heizkosten senken lassen und dass die Lebensdauer der Heizanlagen deutlich verlängert wird. Außerdem hängt nicht selten die Gewährleistung davon ab, ob Hausbesitzer die Heizungsanlage professionell warten lassen.

Wartung und Inspektion in Einem

Der Vertrag für die Heizungswartung beläuft sich eigentlich auf zwei Komponenten. Zum einen wird eine Inspektion der Heizung vorgenommen, zum anderen erfolgt die eigentliche Wartung. Zunächst wird dafür der aktuelle Ist-Zustand der Heizungsanlage festgestellt, der wiederum mit dem Soll-Zustand abgeglichen wird. Abweichungen müssen näher untersucht und behoben werden. Erst durch die Inspektion wird klar, welche Arbeiten wirklich nötig werden. Über diese Untersuchung wird ein Protokoll erstellt, sodass sich der Hausbesitzer jederzeit darüber informieren kann, welche Leistungen zu welchem Zeitpunkt durchgeführt wurden.

Das wird bei Wartungen überprüft

Der Vertrag sieht genaue Regelungen dazu vor, welche Leistungen im Rahmen der Inspektion und Wartung erbracht werden müssen und welche Untersuchungen wichtig sind, damit die Gewährleistung der Heizungsanlage wie vorgesehen gelten kann. Überprüft werden daher die folgenden Teilaspekte:

  • Dichtheit aller Anschlüsse
  • Druckverhältnisse in Ruhe und bei laufender Heizung
  • Dichtungen und Flammkörper
  • Brenner
  • Zünd- und Ionisationselektrode
  • Heizflächen
  • Sicherheitsventile
  • Kondenswasserablauf
  • elektrische Anschlüsse

Der Vertrag für die Heizungswartung umfasst noch viele weitere Punkte, die genannten stehen hier nur stellvertretend.

Gründe für Abschluss des Vertrags

Natürlich kann eine Wartung für die Heizung auch ohne Wartungsvertrag mit dem Installateur vereinbart werden. Doch erfahrungsgemäß werden derartige Arbeiten regelmäßiger wahrgenommen, wenn ihnen ein geltender Vertrag zugrunde liegt. Der Wartungsvertrag lässt die Heizung natürlich nicht energieeffizienter arbeiten oder erhöht die Lebensdauer direkt, doch die Regelmäßigkeit dahinter macht den Unterschied. Außerdem ist die Gewährleistung seitens des Herstellers meist davon abhängig, ob ein solcher Vertrag vorliegt oder nicht.

Vorteile eines Heizungswartungsvertrags

Die Vorteile eines Heizungswartungsvertrags sind vielfältig und überzeugen auf ganzer Linie:

  1. Vermeidung hoher Heizkosten durch Verunreinigungen
  2. Sicherheit der Hausbewohner wird erhöht
  3. Verlängerung der Lebensdauer der Heizungsanlage
  4. Heizungsanlage wird energieeffizienter
  5. Anspruch auf Gewährleistung bleibt erhalten
  6. Verringerung umweltschädlicher Emissionen
  7. Vorbeugung eines plötzlichen Totalausfalls der Heizung
  8. Gewährleistung der Entschädigung durch die Versicherung bei einem Schaden

Gesetzliche Vorgaben für die Heizungswartung

Wer sich durch die eben genannten Vorteile nicht von der Notwendigkeit der Wartung der Heizungsanlage überzeugen lassen möchte, sollte wissen, dass auch gesetzliche Vorgaben dazu gelten. Immerhin gibt das Bundes-Immissionsschutzgesetz bestimmte Abgaswerte vor, die die Heizungsanlage einzuhalten hat. Des Weiteren sind die Vorgaben der Energieeinsparverordnung zu berücksichtigen, die vor allem für Heizkessel für Öl, Gas und Holz gelten. Zusätzlich sehen die EU-Richtlinien regelmäßige Überprüfungen vor, die Verantwortung dafür trägt der Heizungsbesitzer. Festgehalten ist allerdings nur, dass die Wartung regelmäßig und professionell zu erfolgen hat, bestimmte Intervalle sind nicht vorgegeben.

Dann sollte die Heizungsanlage gewartet werden

In normalen Jahren sollte damit gerechnet werden, dass die Heizungsanlage drei bis fünf Monate unter Volllast laufen muss. Der Zeitpunkt für die Wartung sollte aber dann sein, wenn die Anlage eben nicht gerade zwingend benötigt wird. Somit bietet sich das Frühjahr oder der frühe Sommer für eine Wartung an. Unbedingt wichtig ist es aber, die Arbeiten vor Beginn der nächsten Heizperiode abzuschließen.

Die Wartung sollte dann sein, wenn die Anlage nicht gerade zwingend benötigt wird.

Die Wartung sollte dann sein, wenn die Anlage nicht gerade zwingend benötigt wird.
(Bild: nikkytok / clipdealer.de)

Was das wieder kostet!

So oder ähnlich mag mancher Hausbesitzer denken, der einen Vertrag für die Heizungswartung unterschreibt und nun mit der regelmäßigen Überprüfung der Anlage rechnen kann. Bei dieser Aussage wird jedoch nicht bedacht, wie hoch die Kosten ohne diese Wartung wären! Die Heizkosten können sich enorm erhöhen, denn nachgewiesenermaßen arbeiten regelmäßig gewartete Heizungen deutlich energieeffizienter. Außerdem würde sich die Lebensdauer verkürzen, wenn die Anlage nicht mehr professionell gewartet und neu eingestellt würde, wenn Filter nicht ausgetauscht und undichte Stellen repariert würden.

Die Kosten für die Heizungswartung

Feste Pauschalbeträge können an dieser Stelle nicht genannt werden, denn die Preise unterscheiden sich vom Umfang der Leistungen, die erbracht werden müssen und von den Kosten für eventuell nötige Ersatzteile. Außerdem sind die Kosten abhängig von der Heizungsart, von den örtlichen Gegebenheiten und von den Einstellungen, die individuell vorgenommen werden müssen. Angesichts der zahlreichen Vorteile der Heizungswartung sollte jedoch der Kostenaspekt nicht zwingend vornan gestellt werden.

Kosten für verschiedene Heizungsarten

Wird ein Wartungsvertrag geschlossen, kann von vornherein von Kosten in Höhe von durchschnittlich 160 Euro pro Wartung ausgegangen werden. Allerdings liegen die Preise auch für einzelne Fachbetriebe unterschiedlich hoch, daher ist der genannte Wert nur ein Richtwert. Fällt bei der Inspektion auf, dass eine umfassende Reparatur nötig wird, erhöhen sich die Kosten freilich. Durchschnittlich kann bei einer Gasheizung von Wartungskosten von 130 Euro, bei einer Wärmepumpenheizung von 140 Euro ausgegangen werden. Ölheizungen und Pelletheizungen sind mit 160 bzw. 215 Euro pro Wartung deutlich teurer.
Diese Kosten werden im Wartungsvertrag nicht genannt, weil sie sich schlecht abschätzen lassen. Wichtig ist doch, dass mit der Wartung die nötige Betriebssicherheit hergestellt wird und dass die Heizungsanlage auf lange Sicht gesehen energieeffizienter laufen kann.

Der Wartungsvertrag: Diese Punkte sollte er enthalten

Der Wartungsvertrag für die Heizungsanlage sollte einige wichtige Punkte enthalten, zu denen die unten genannten Aspekte gehören:

  • Art und Umfang der durchzuführenden Leistungen
  • Beschreibung der jeweiligen Leistungen
  • Kosten für Sondereinsätze am Wochenende sowie an Feiertagen
  • Kosten für An- und Abfahrt
  • vereinbartes Intervall für die Wartungsarbeiten
  • Laufzeit des Wartungsvertrags
  • Modalitäten der Kündigung, Kündigungsfristen
  • ausformulierte Haftungsübernahme

Was spricht für den Wartungsvertrag?

Neben den genannten Vorteilen für den Betrieb und die Sicherheit der Heizungsanlage selbst, sprechen auch weitere Punkte für den Abschluss eines Wartungsvertrags. Zum einen sind hier alle zu erledigenden Arbeiten geregelt, der Installateur weiß ebenso wie der Hausbesitzer, welche Arbeiten zu welchem Zeitpunkt erledigt wurden. Kommt es wider Erwarten zu einer Havarie, gibt das Wartungsprotokoll Auskunft darüber, welche Arbeiten erledigt wurden, welche Verschleißteile ausgetauscht wurden und auf welche Mängel der Heizungsbesitzer hingewiesen worden ist. Es ist zudem eine Frage der Haftung, die über den Wartungsvertrag geklärt wird: Kommt es zu Schäden durch eine plötzlich ausgefallene Heizung und kann der Hausbesitzer keine regelmäßigen Wartungen vorweisen, wird er in Haftung genommen werden. Schon allein seitens der Versicherungen ist dies derart geregelt, denn sie wollen einen Nachweis darüber, dass alle Maßnahmen ergriffen wurden, um Schäden abzuwenden.
Zudem bietet der Vertrag zur Heizungswartung eine gewisse Beruhigung, denn damit kann sich der Hausbesitzer darauf verlassen, dass die Heizung jederzeit funktionstüchtig ist. Er muss sich nicht um einen entsprechenden Termin kümmern, sondern die jeweilige Anlage wird in der Regel automatisch auf die Liste der Wartungen gesetzt, die seitens der Heizungsfachfirma geführt wird. Quasi das Rundum-sorglos-Paket für Heizungen!

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Passivhaus, Finanzierung
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