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Eigener Pool: Genehmigung und Kosten

Wer sich nicht an überfüllte Strände legen oder mit Zugangsbeschränkungen im Schwimmbad auseinandersetzen möchte, braucht ein eigenes Schwimmbecken. Mit der richtigen Planung klappt’s mit dem Traum vom Pool.

Die Baugenehmigung hängt einerseits von der geplanten Größe des Pools ab.

Die Baugenehmigung hängt einerseits von der geplanten Größe des Pools ab.
(Bild: Y-Boychenko / clipdealer.de)

Eigener Pool – Genehmigung und Kosten

Der Traum vom eigenen Pool braucht eine gute Planung, zu der nicht nur die Kosten gehören, auf die wir gleich noch eingehen werden. Auch die beste Form des Pools und die Frage, ob dieser selbst gebaut oder durch eine Fachfirma installiert werden soll, gilt es zu klären. Zusätzlich ist wichtig, ob das geplante Schwimmbecken überhaupt in der gewünschten Form errichtet werden kann.

Bau des eigenen Schwimmbeckens ist meist genehmigungsfrei

Ob eine Genehmigung für den Traum vom kühlen Nassen einzuholen ist, hängt unter anderem von der geplanten Größe des Beckens ab. Die Musterbauordnung sieht hier vor, dass Becken bis 100 m³ genehmigungsfrei zu errichten sind, sofern sie sich nicht im Außenbereich befinden. Dieser Annahme folgen auch die meisten Länder mit ihren Regelungen. Wohnortspezifische Aussagen kann freilich nur das örtlich zuständige Bauamt treffen, das vor dem Bau unbedingt dazu befragt werden sollte. Generell gilt zudem, dass es Sonderregelungen für alle landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie für Gebiete, die unter Natur- oder Denkmalschutz stehen, gibt.
Nicht ganz so einfach und ohne Genehmigung zu bauen sind Pools mit Überdachung. Handelt es sich dabei um eine feste Überdachung zum Beispiel aus Glas, wird dies als Gebäude gesehen und als solches ist das eigene Schwimmbad genehmigungspflichtig. Das gilt auch, wenn der Pool an ein Haus, welches bereits auf dem Grundstück steht, angebaut werden soll.

Vorschriften zur Bauordnung und zum Planungsrecht beachten

Teilweise geben die Bebauungspläne der Städte oder Gemeinden bestimmte Vorgaben vor, die zum Beispiel das Errichten von Nebenanlagen untersagen. Ein Schwimmbecken zählt aber als solche Anlage und darf dann planungsrechtlich gesehen nicht gebaut werden. Teilweise sehen die Bauordnungen sogar Pläne vor, die sich exakt mit dem Bau von Swimmingpools befassen und diese ausdrücklich verbieten.
Zu beachten ist des Weiteren die erlaubte Nutzung des jeweiligen Grundstücks. Teilweise ist dort nur Bau maximal eines Hauses vorgesehen, mehr darf auf dem Grundstück nicht errichtet werden. Wer den Swimmingpool dennoch bauen lässt, muss damit rechnen, dass das Amt irgendwann dahinterkommt. Wenn nicht durch regelmäßige Luftaufnahmen, dann doch durch Nachbarn, die von ihrem Abwehrrecht Gebrauch machen und die Beseitigung des Beckens gerichtlich einfordern.

Wichtiges zur Finanzierung: Die Kosten für den Traum realistisch planen

Am günstigsten ist es sicherlich, den Traum vom kühlen Nass mit einem Pop-up-Pool oder einem großen Rundbecken zu realisieren. Doch in beiden lässt es sich nicht schwimmen, und ob es wirklich der Traum ist, als Erwachsener lediglich in ein großes Planschbecken hüpfen zu können, sei dahingestellt. Wer wirklich seine Bahnen ziehen möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen und sich besser vorab ein realistisches Bild über die entstehenden Kosten machen. Diese können sich auf mehreren Tausend Euro belaufen.

Einflussfaktoren zur Kostenkalkulation berücksichtigen

Welche Kosten genau anfallen, ist bei der Umsetzung des Traums vom Swimmingpool unterschiedlich. Wichtige Einflussfaktoren sind in jedem Fall die folgenden:

  • Art und Form des Pools
  • geplante Größe und Material
  • Kosten für Baugenehmigungen und ausführendes Unternehmen
  • Zubehörkosten
  • laufende Betriebskosten

Sogenannte Framepools aus Kunststoff sowie Stahlwandbecken sind bezogen auf die Ausführung die günstigsten, zumal der Aufbau selbst vorgenommen werden kann. Allerdings gilt hier auch der Spruch „Wer billig kauft, kauft doppelt“ einmal mehr. Der Grund: Diese Pools halten nicht besonders lange und müssen schon nach wenigen Jahren ersetzt werden. Die doppelten Anschaffungskosten entsprechen ungefähr denen, die beim Bau von Schwimmbecken aus Beton, Edelstahl oder Styropor angefallen wären. Dafür kommt aber der doppelte Arbeitsaufwand hinzu, sodass es wirklich eine Überlegung wert ist, lieber eine Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Besser einmal richtig gebaut als mehrfach auf die Billigvariante gesetzt!

Diese Kosten fallen für das Zubehör an

Der Traum vom eigenen Pool braucht deutlich mehr als nur ein Becken, das mit Wasser aufgefüllt wird! Immerhin möchte niemand das Becken täglich reinigen müssen und neu befüllen, das wäre weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll. Daher muss in leistungsfähiges Zubehör investiert werden. Zu diesem zählt zum Beispiel:

  • Filteranlage mit Umwälzpumpe
  • Heizung
  • Abdeckung
  • Poolsauger und Reinigungszubehör
  • Leiter oder Treppe
  • evtl. Beleuchtung
  • evtl. Sicherheitszaun

Auch die Betriebskosten müssen bedacht werden, denn der Traum verursacht laufende Kosten, die sich nicht abändern lassen oder bei denen nur schwer gespart werden kann. Vorrangig sind hier die Stromkosten zu nennen, die für Heizung und Pumpe anfallen. Dazu kommen die Kosten für das Wasser sowie für nötige Chemikalien. Irgendwann kommen sicherlich auch Reparaturen hinzu, auch eine Wartung ist zu empfehlen. Die Betriebskosten sind bei größeren Pools höher als bei kleineren, wobei selbst Letztere rund 700 Euro und mehr pro Jahr kosten.

 

Die Bebauungspläne der Gemeinden untersagen teilweise das Errichten von Nebenanlagen.

Die Bebauungspläne der Gemeinden untersagen teilweise das Errichten von Nebenanlagen.
(Bild: epiximages / clipdealer.de)

Kurzer Kostenüberblick zur Planung der Finanzierung

Wer sich seinen Traum verwirklichen will und nun nach Tipps für den Bau des eigenen Pools im Garten sucht, wird sicherlich auch über die Finanzierung nachdenken. Ist das für den Bau nötige Eigenkapital nicht vorhanden, muss vielleicht ein Darlehen aufgenommen werden. Die Banken zeigen sich hierbei in der Regel recht großzügig, weil mit dem Bau des Schwimmbeckens auch der Wert des Grundstücks steigt, welches als Sicherheit für den Kredit genutzt werden kann. Viele Unternehmen lassen sich aber auch darauf ein und bieten die Ratenzahlung an. Poolplanern sei daher empfohlen, sich ein entsprechendes Angebot vom ausführenden Unternehmen und ein Angebot zur Finanzierung durch die Bank unterbreiten zu lassen. Der Vergleich zeigt dann, welche Variante günstiger ist. Als Kosten müssen ungefähr die folgenden einberechnet werden:

  • Aushub: ca. 500 Euro
  • Fundament: 15 bis 54 Euro pro Quadratmeter
  • Betonieren: ca. 1000 Euro

Hinzu kommen die sonstigen Kosten für das Zubehör sowie möglicherweise für den Architekten, für den Transport des Materials zur Baustelle sowie für das Bereitstellen elektrischer Anschlüsse sowie des Wasseranschlusses. Diese Kosten sind nicht genau zu benennen und müssen individuell erfragt bzw. berechnet werden.
Außerdem ist nicht zu vergessen, dass das Wasser wirklich sauber gehalten werden muss, damit der Traum Wirklichkeit bleibt. Das wiederum kann hohe Nebenkosten verursachen, die sich negativ auf die Stromrechnung auswirken dürften. Tipp: Vor dem Kauf sollte ein umfassender Vergleich verschiedener Filter- und Umwälzpumpen vorgenommen werden, um stromsparende Modelle zu finden. Das müssen nicht immer die Modelle sein, die von der Poolfirma vorgeschlagen werden!
Zum Sauberhalten des Wassers muss übrigens nicht zwingend Chlor genommen werden. Auch UV-Lampen töten mit ihrem Licht Bakterien und weitere Keime ab, außerdem kann ein Biofilter eingesetzt werden. Dieser kann zudem die Bildung von Algen verhindern.

Fazit: Das eigene Schwimmbecken im Garten gut planen

Zur Planung des eigenen Schwimmbeckens im Garten gehört nicht nur die Wahl des richtigen Standorts. Auch die Finanzierung muss überdacht werden. Wer sich dafür entscheiden, den Swimmingpool bauen zu lassen, kann auf das Know-how der Fachfirma zurückgreifen und bekommt wertvolle Hinweise zu Planung und Durchführung. Doch handwerklich geschickte Grundstücksbesitzer können den Bau auch selbst ausführen und sollten sich lediglich vorab rundum zu allen relevanten Punkten informieren.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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