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Pool selbst bauen: Kosten, Bauweisen und Tipps

Viele Grundstückseigentümer wünschen sich ein eigenes Schwimmbecken im Garten. Doch dieses komplett von einer Fachfirma bauen lassen? Um Geld zu sparen, wollen sie den Pool selbst bauen. Die folgenden Tipps helfen dabei.

Die eigene Arbeit muss oft nachgebessert werden, was die Kosten des Pools beeinflusst.

Die eigene Arbeit muss oft nachgebessert werden, was die Kosten des Pools beeinflusst.
(Bild: epiximages / clipdealer.de)

Pool selbst bauen: Hinweise zu den Kosten

Die Kosten, wenn jemand einen Pool selbst bauen möchte, sind sehr unterschiedlich. Maßgebliche Punkte, die für die unterschiedlichen Preise verantwortlich sind, sind unter anderem:

  • Größe des Pools
  • gewünschte Ausstattung
  • Umfang nötiger Bodenarbeiten
  • Erbringen von Eigenleistungen
  • Zubehörkosten

Mit diesen Kosten ist zu rechnen

Wer seinen Pool selbst bauen möchte, geht in der Regel davon aus, dass nur die reinen Materialkosten anfallen. Dies ist auch richtig, allerdings muss auch gegengerechnet werden, dass die Arbeiten oft nicht so professionell sind wie bei einer Fachfirma und gegebenenfalls nachgebessert werden müssen. Die Kosten für den eigenen Pool richten sich vor allem nach der Art des Pools:

  • Planschbecken: bis 100 Euro
  • Fertigbecken mit Kunststoffrahmen: bis 1.000 Euro
  • Eingelassenes Becken (Folie): bis 15.000 Euro
  • Betonbecken (fest installiert): bis 30.000 Euro
  • Schwimmteich: bis 10.000 Euro

Bezüglich der Kosten ist wichtig zu wissen: Das Becken aus Beton mag die teuerste Variante sein. Gleichzeitig ist es aber auch das Modell, das am längsten hält und erst nach vielen Jahren der Nutzung saniert werden muss. Das besonders günstige Planschbecken oder auch ein Pop-up-Becken kostet bedeutend weniger, muss aber schlimmstenfalls jährlich ersetzt werden. Auf die Lebensdauer des kompletten Pools gesehen ist damit kein Geld gespart.

Einige Kosten im Einzelnen

Die Kosten für einen eingelassenen Pool sind deutlich höher, weil hierbei umfassende Arbeiten nötig sind. Der Boden kann nicht einfach so belassen werden: Eine Baugrube wird ausgehoben und das Fundament für die Bodenplatte kann gelegt werden. Die Kosten für die Aufschüttung liegen bei 5 bis 25 Euro je Quadratmeter, die Höhe der Aufschüttung hängt vom Boden bzw. von der Bodenbeschaffenheit ab. Das anschließende Betonieren schlägt mit bis zu 30 Euro je Quadratmeter zu Buche.
Edelstahlpools, die regelmäßig gewartet werden, können bis zu 20.000 Euro kosten, Fertigpools liegen bei rund 5.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Baugenehmigung, die teilweise eingeholt werden muss. Tipp: Die meisten Bundesländer halten sich an die Musterbauordnung und verlangen eine Baugenehmigung für Schwimmbecken, wenn deren Volumen 50 Kubikmeter überschreitet. Allerdings sind zahlreiche Details zu beachten, sodass jedem, der den Pool selbst bauen möchte, angeraten sei, sich zuerst an das zuständige Bauamt zu wenden. Teilweise muss eine Bauanzeige bzw. eine Baufertigstellungsanzeige erbracht werden.

Pool selbst bauen: Verschiedene Bauweisen möglich

Wer einen Pool selbst bauen möchte, sollte sich zuerst mit den gängigen Bauformen auseinandersetzen. Welches Becken am Ende das ideale ist, hängt aber nicht nur vom persönlichen Gefallen, sondern auch von der geplanten Nutzung sowie vom Budget ab. Generell ist wichtig zu wissen, dass mit einem Pool der Wert des Grundstücks steigt. Das wiederum ist positiv für alle, die für die nötigen Käufe einen Kredit aufnehmen wollen. Ein Darlehen wird seitens der Bank eher gewährt, wenn der Wert des Grundstücks entsprechend hoch ist. Die Immobilie dient als Sicherheit für einen möglichen Zahlungsausfall.

Einfache bis luxuriöse Bauweisen

Ein eigener Pool im Garten kann einen Urlaub nicht komplett ersetzen. Doch solch ein Tag am Becken ist nah dran! Dabei kommt es natürlich auf die Ausstattung an:

  • Planschbecken
    Das Planschbecken wird meist für Kinder angeschafft. Es ist nur mit einer geringen Höhe ausgestattet und aufblasbar.
  • Quick-up-Pool
    Diese Pools sind mittelgroß und besitzen einen aufblasbaren Ring. Dieser soll für die nötige Stabilität sorgen, damit die Seitenwände nicht einfach wegkippen.
  • Framepool
    Der Framepool aus Kunststoff besitzt einen Rahmen aus Kunststoff und ist meist mit Stützen aus Metall ausgestattet. Diese geben ihm die nötige Stabilität.
  • Edelstahlbecken
    Das Becken wird fest installiert und kann individuell gefertigt werden. So kann sich die Form des Beckens perfekt an die Gartengestaltung anpassen.
  • Folienbecken
    Das Folienbecken wird in den Boden eingelassen. Der Untergrund muss entsprechend vorbereitet werden, damit er eben und ausreichend tragfähig ist.
  • Betonbecken
    Diese fest installierten Becken lassen jedes Schwimmerherz höherschlagen, denn sie sind individuell planbar und können auch als 25-m-Bahn gebaut werden.
  • Schwimmteich
    Hierbei wird nicht auf die chemische Filterung des Wassers gesetzt, sondern Pflanzen übernehmen das Filtern komplett. Der Schwimmteich wird nach unten mit Folie ausgelegt und ähnelt somit dem Folienbecken.
Wichtig ist, dass der Untergrund eben und gut verdichtet ist.

Wichtig ist, dass der Untergrund eben und gut verdichtet ist.
(Bild: vectorass / clipdealer.de)

Wichtige Tipps für künftige Poolbesitzer

Das Vorhaben, den Pool selbst bauen zu wollen, klingt gar nicht so kompliziert. Immerhin ist das nötige Zubehör sowie das gesamte Grundmaterial im Fachhandel erhältlich. Dennoch bemerken viele Hobby-Handwerker, wie schwierig der Poolbau ist, und lassen sich letzten Endes doch von einer Fachfirma helfen. Nicht nur, dass dies die Kosten unerwartet in die Höhe treibt, so zeigen sich doch oft auch Arbeiten, die seitens des Fachunternehmens wieder rückgängig gemacht werden, weil sie die weitere Arbeit unnötig verkomplizieren. Der Rat an alle, die den Pool selbst bauen wollen: Entweder direkt mit einer Firma zusammenarbeiten und Eigenleistungen nur in Absprache erbringen, komplett auf die Firma setzen (und nichts selbst machen) oder alles allein bauen. Auch die folgenden Tipps können helfen, wenn jemand seinen künftigen Pool selbst bauen möchte:

  1. An alle Kosten denken
    Auch die laufenden Kosten sollten bei der Planung berücksichtigt werden. Selbst das Wasser gibt es nicht umsonst!
  2. Becken nicht zu weit herausschauen lassen
    Ist das gesamte Becken 1,40 m hoch, sollte es höchstens zur Hälfte aus der Erde herausragen. Damit lässt sich der Druck auf die äußeren Wände minimieren.
  3. Standort gut wählen
    Auch wenn die hinterste Ecke des Gartens ein herrlich idyllisches Plätzchen sein mag: Wenn weder ein Anschluss für Strom noch für Wasser vorhanden ist, wird das die Freude am eigenen Schwimmbecken bald trüben.
  4. Grundwasserstand berücksichtigen
    Mancherorts gibt es höhere Grundwasserstände, diese sollten beachtet werden, wenn jemand seinen Pool selbst bauen möchte. Hier muss eine Dichtbetonwanne eingesetzt werden, um vor unliebsamen Wasserüberraschungen geschützt zu sein. Wichtig: Bei Folienbecken müssen Wurzeln und Steine unbedingt zuvor entfernt werden, da diese auf Dauer die Folie schädigen würden.
  5. Untergrund richtig vorbereiten
    Wichtig ist, dass der Untergrund eben und gut verdichtet ist. Unbedingt den Boden auf Tragfähigkeit prüfen oder prüfen lassen! Die daraufzusetzende Betonplatte sollte eine Stärke von mindestens 10 cm aufweisen, besser ist die doppelte Stärke. Kleine Löcher werden mithilfe von Sand ausgeglichen. Zudem sollte beachtet werden, dass die Erdarbeiten umso tiefer sein müssen, je größer der Pool wird.
  6. Ausrichtung beachten
    Um die längste Sonneneinstrahlung nutzen zu können, sollte der Pool nach Südosten ausgerichtet werden. Damit wird das Wasser schneller erwärmt und das Baden ist auch noch in der kühleren Zeit möglich.
  7. Gefälle beachten
    Wer den Pool selbst bauen möchte, sollte sich einiges bei den Profis abschauen. Dazu gehört zum Beispiel das Gefälle, das berücksichtigt werden muss. Wasserrohre sollten in einem solchen verlegt werden, damit das Wasser nicht in den Leitungen stehen und im Winter bei strengen Frösten zu Eis gefrieren kann. Dieses würde die Schläuche beschädigen.
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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten, Ratgeber
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