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Smart Home – moderne Technik für Senioren

Ein Smart Home bietet für die Anwender einen angenehmen Komfort. Musik hören und einen Anruf einfach auf Zuruf aufbauen – perfekt! Doch für Senioren hat ein smartes Zuhause auch den Effekt, dass sie eigenständig wohnen können.

Die smarte Technik für zu Hause ist viel leichter anzuwenden, als viele befürchten.

Die smarte Technik für zu Hause ist viel leichter anzuwenden, als viele befürchten.
(Bild: araraadt / clipdealer.de)

Smart Home für Senioren: AAL-Systeme für ein eigenständiges Wohnen im Alter

Viele Jugendliche und Erwachsene empfinden Smart Home Systeme als angenehmen Komfort und vielleicht ein wenig als technische Spielerei, die noch vor nicht allzu langer Zeit wie Zukunftsmusik klang. Doch für Senioren sieht die Sache anders aus, denn sie können durch AAL-Systeme (Ambient Assisted Living Systeme) auch im Alter eigenständig wohnen und sind weniger schnell auf Hilfe angewiesen. Dies kommt dem Wunsch entgegen, möglichst lange selbstständig wohnen bleiben zu können. Das ist oft ohne fremde Hilfe nur schwer möglich. Doch ein Smart Home für Senioren ist die Lösung!

Smart Home bringt Erleichterungen im Alltag

Ein smartes Zuhause lässt sich in vielen Bereichen vorprogrammieren. So werden zu bestimmten Zeiten die Rollläden hochgefahren oder diese schließen sich abends zu einer vorgegebenen Uhrzeit. Auch eine starke Sonneneinstrahlung kann damit automatisch reguliert werden. Möglich ist auch die automatische Einstellung der Heizung, die zum Beispiel zu einer bestimmten Zeit angeht und den Raum erwärmt, bis der Senior von seinem üblichen Nachmittagsspaziergang zurückgekehrt ist oder bis er morgens aufsteht. Bewegungsmelder sorgen dafür, dass auch das nächtliche Aufstehen nicht durch ein Stolpern beendet wird.

Neben diesen einfachen, dennoch smarten Möglichkeiten sind auch weitere technische Errungenschaften für Senioren von Vorteil. Küchenschränke, die in der Höhe verstellbar sind, sind nur ein Beispiel dafür. Hierbei werden die Oberschränke in der Küche auf Knopfdruck nach unten gefahren, auch die Arbeitsplatte und der Herd lassen sich bequem absenken. Hier kommt der Aspekt der Sicherheit ins Spiel: Moderne AAL-Systeme bieten ein Abschalten des Herdes nach einer bestimmten Zeit an. Wenn also der Topf auf dem Herd vergessen wird, schaltet sich der Herd nach zehn Minuten ab, sodass keine Brandgefahr mehr besteht.

Ebenso hilfreich sind höhenverstellbare Gardinenstangen. Diese fahren dank einer Kurbel oder auf Knopfdruck herunter, sodass die Gardine leicht abgenommen werden kann. Diese wird in die Waschmaschine gegeben, die ebenfalls mit einem Smartphone oder Tablet verbunden werden kann. Eine eventuelle Überschwemmung beim Waschen wird dann direkt gemeldet.

Weitere technische Errungenschaften im Smart Home für Senioren sind:

  • seniorengerechtes Bett mit Höhenregulation
  • Sensormatten vor dem Bett schalten das Licht an
  • höhenverstellbare Toilette senkt sich auf Knopfdruck ab
  • Haustür lässt sich per Tablet öffnen
  • ein zentraler Lichtschalter schaltet das Licht im gesamten Haus aus
  • Haussteuerung erinnert per Lautsprecher an offene Fenster beim Verlassen des Hauses

Saug- und Wischroboter bzw. kombinierte Geräte können den Alltag von Senioren ebenfalls deutlich erleichtern. Wer die Robotertechnik einbinden möchte, kann derartige Geräte auch erst einmal ausleihen und probieren. Tipp: Auch für Allergiker sind diese kleinen Helfer durchaus gut geeignet, denn sie sorgen für eine dauerhafte Grundreinigung. Auch wenn sie sicherlich nicht so sauber reinigen, wie es bei einem manuellen Großputz üblich wäre, erledigen die fleißigen Helfer doch einen guten Teil der täglichen Putzarbeit.

Smart Home als Gesundheitsvorsorge für Senioren

Smart Home lässt sich wunderbar für die Überwachung der Gesundheit von Senioren verwenden. Ein Beispiel dafür ist die Smartwatch, die den eigenen Gesundheitszustand überwacht und beispielsweise Puls und Blutdruck anzeigen kann. Es geht hier weniger um die Anzahl der täglichen Schritte oder um den Kalorienverbrauch als vielmehr um eine Überwachung der Vitalwerte. Es ist möglich, diese Daten im Ernstfall direkt an den Hausarzt oder an die Notrufstelle übermitteln zu lassen, sodass Hilfe schnell zur Stelle ist. Das ist besonders praktisch nach einem Sturz oder bei Bewusstlosigkeit, wenn der Betreffende nicht mehr in der Lage ist, aktiv Hilfe zu holen.

Derartige Smartwatches sind auch für Diabetiker erhältlich. Sie messen über einen speziellen Sensor den jeweils aktuellen Blutzucker und schlagen Alarm, wenn sich eine Unter- oder Überzuckerung feststellen lässt.

Aktuell in der Entwicklung befindlich sind smarte Rollatoren. Sie sollen dafür sorgen, dass keine Haltungsfehler bei der Anwendung möglich sind und dass die Sturzgefahr deutlich reduziert wird. Distanzsensoren sollen die Haltung des Seniors erkennen und per Vibration dafür sorgen, dass dieser an die richtige Haltung erinnert wird.

 

Die meisten Senioren benötigen nur ein wenig Hilfe von einer technisch versierten Person.

Die meisten Senioren benötigen nur ein wenig Hilfe von einer technisch versierten Person.
(Bild: coffeekai / clipdealer.de)

Smart Home installieren: Für Senioren kinderleicht

Viele Senioren fürchten sich regelrecht vor der modernen Technik, die sie vielleicht nicht bedienen können. Doch die smarte Technik für zu Hause ist viel leichter anzuwenden, als viele befürchten. Vorhanden sein muss ein drahtloses Netzwerk, denn die Geräte kommunizieren über das sogenannte WLAN miteinander. Diese Netzwerke sind in den meisten Haushalten vorhanden, sie können aber auch leicht selbst nachgerüstet werden. Notfalls hilft ein freundlicher Mitarbeiter von der Telefongesellschaft bei der Einrichtung des WLAN. Der nötige Router kostet weniger als 100 Euro (das gesamte Smart Home lässt sich für rund 1.000 Euro einrichten). Die nötigen Geräte werden in das Netzwerk eingespielt,sodass alle miteinander kommunizieren können.

Einrichtung vollautomatisierter Prozesse möglich

Für die Einrichtung des Smart Homes braucht es keinen Technikprofi, die meisten Senioren benötigen nur ein wenig Hilfe von einer technisch versierten Person. Dann ist es auch möglich, vollautomatisierte Prozesse einzubinden. Gesteuert wird zum Beispiel, dass das Licht nicht zu einer festen Uhrzeit angeschaltet wird, sondern immer dann, wenn es dämmert bzw. ein bestimmter Helligkeitsgrad erreicht ist. Beginnt es zu regnen, kann das vollautomatische System die Markise einfahren, die nur schwer zu bedienen ist. Hierfür sind keine separaten Einstellungen mehr nötig, kein Knopfdruck sorgt dafür, dass alles erledigt wird. Vielmehr reicht ein kurzer Sprachbefehl oder das System reagiert ohne jegliches Zutun.

Einbindung bereits vorhandenen Inventars möglich

Niemand muss befürchten, dass die bisher verwendeten Geräte im Haus nun ausgetauscht werden müssen. Das ist nicht der Fall und die bisher genutzten Geräte können unbesorgt weiter verwendet werden. Teilweise benötigen sie eine kleine Aufrüstung und werden auf ein smartes Gerät umgerüstet. Die Stehlampe bekommt ein smartes Leichtmittel oder wird künftig über einen Steckdosenadapter gesteuert. Dieser wiederum kann in das Netzwerk integriert werden. Das ist übrigens auch mit Wandschalter für Uhren und Markisen möglich, es braucht hier nur ein wenig Erfahrung und das nötige Zubehör, um die Umrüstung der manuellen auf intelligente Schaltungen zu ermöglichen.

Keine Angst vor neuer Technik!

Viele ältere Menschen haben regelrecht Angst vor der neuen Technik und wollen schon allein aus dem Grund kein Smart Home haben, weil sie befürchten, es nicht bedienen zu können. Doch diese Sorgen sind in der Regel unbegründet, denn ein smartes Zuhause lässt sich intuitiv bedienen. Lediglich für die erste Einrichtung ist es vielleicht nötig, dass sich der Senior einen Helfer an Bord holt. Die Bedienung des smarten Systems erfolgt meist über Sprachbefehle, die individuell festgelegt werden können. Sinnvoll ist es sicherlich, diese Befehle zu Beginn noch einmal aufzuschreiben, das hilft dem Senior später, seine Wohnung auch wirklich bedienen zu können.

Tipp: Die modernen Systeme lernen dazu und passen sich an, sodass sie zum Beispiel Sprachbefehle immer besser verstehen. Technische Kenntnisse sind dafür nicht nötig und genau das ist der Punkt, über den sich viele Senioren Sorgen machen. Allerdings völlig grundlos, wie sich schon nach kurzer Zeit der Anwendung zeigt.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen
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