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Schauplatz Haushalt: Diese Unfälle passieren zu Hause am häufigsten

Unfälle passieren überall, im Haushalt aber scheinbar so häufig wie nirgendwo sonst. Statistiken geben an, dass pro Jahr rund 2,8 Millionen Menschen im eigenen Haushalt zu schaden kommen. Dabei sind einige Unfälle besonders häufig.

Gerade im Umgang mit Strom ist größte Vorsicht geboten.

Gerade im Umgang mit Strom ist größte Vorsicht geboten. (Bild: remgodet / unsplash.com)

Unfälle im Haushalt: Viele Gründe sorgen für Schäden

Ganz sicher sind sich die Wissenschaftler nicht, warum denn gerade im Haushalt so viele Unfälle passieren. Einige Forscher hegen eine erstaunliche Theorie, wie es denn jährlich zu den rund 2,8 Millionen Verunfallten und bis zu 8.000 Toten im Haushalt kommen kann. Sie gehen davon aus, dass die Menschen sich in den eigenen vier Wänden sicher fühlen und dass das Risikobewusstsein in dem Zuge sinkt. Die Leiter muss nicht mehr richtig aufgestellt und gesichert werden, ein Stuhl auf einem Tisch tut’s doch auch! Dass das nicht der Fall ist, wird spätestens dann klar, wenn der Rettungswagen eintrifft und sich der Verunfallte schon bald in diesem wiederfindet. Andere Unfallforscher gehen davon aus, dass die Gefahren im Haushalt oft gänzlich falsch eingeschätzt werden, wobei sie in der Regel eher unter- als überschätzt werden.

Mehr Unfallquellen für Frauen?

Auf den ersten Blick scheinen die Unfallquellen für Frauen reichlicher vorhanden zu sein, zumindest werden gerade sie nach Unfällen im Haushalt häufig behandelt. Allerdings ist der Schluss, dass Frauen gefährdeter sein könnten, nicht richtig. Bei genauerer Betrachtung ergeben sich Unterschiede durch die Ursachen der Unfälle, wobei diese Ursachen wiederum in dem jeweils häufigsten Betätigungsfeld der Frauen und Männer begründen lassen. Während rund 70 Prozent der Unfälle, die bei der klassischen Hausarbeit passieren, auf das Konto der Damen gehen, gehen etwa 87 Prozent der Heimwerkerunfälle auf das Konto der Herren.

Überaus gefährlich scheint es aber nicht nur im Haus zu sein, sondern auch im Außenbereich. Die Gartenarbeit ist dabei eine große Gefahrenquelle, hier lauern die Messer von Rasenmähern, die Klinge von Sense und Sichel, die Zinken einer Harke oder auch die scharfen Scheren der Heckenschere. Außerdem das eigentlich harmlose Laub: Wenn dieses nass ist, kann es zu schweren Stürzen durch Ausrutschen kommen.

Die häufigsten Unfallursachen genauer betrachtet

Meist handelt es sich um vermeidbare Unfälle im Haushalt, dennoch scheint die Welt keine Lehren aus der immer wieder erfolgenden Aufklärungsarbeit zu ziehen. Denn: Die Unfallvielfalt ist nicht besonders groß und immer wieder geschehen ähnliche Missgeschicke, die im besten Fall mit einem Pflaster zu beheben sind, im schlimmsten Fall im Krankenhaus oder beim Bestatter landen. Meist haben die Unfälle mit einer ungünstigen Höhe, mit spitzen oder scharfen Gegenständen zu tun, auch Hitze erweist sich als tückisch. Beim Versuch, Schadensbegrenzung zu betreiben, wird die Sache teilweise noch verschlimmert, so zum Beispiel bei brennendem Öl in der Pfanne, das mit Wasser gelöscht werden soll. Die Folge: Eine gefährliche Verpuffung entsteht und das brennende Öl ist plötzlich überall in der Küche.

Das sind die häufigsten Unfallquellen im Haushalt

Die folgende Auflistung zeigt die häufigsten Ursachen für Unfälle in den eigenen vier Wänden:

  1. Stürze
    Schnell ist ein Sturz geschehen: Auf dem nassen Fußboden nach dem Wischen ausgerutscht, über einen Gegenstand auf dem Boden gestolpert, von der Leiter gefallen. Viele dieser Unfälle würden sich vermeiden lassen, wenn zum Beispiel Gegenstände direkt an ihren Bestimmungsort geräumt werden würden oder wenn bei der Benutzung einer Leiter nicht alle Vorsicht über Bord geworfen werden würde. Auch Treppen stellen sich hier als besondere Unfallquelle dar, denn sie werden gern barfuß oder in Socken begangen. Ein Abrutschen von der Kante genügt, damit die restliche Treppe in atemberaubendem Tempo zurückgelegt wird. Das bleibt nicht ohne Folgen, Zerrungen, Verstauchungen oder sogar Knochenbrüche können auftreten.
  2.  

  3. Stich- und Schnittverletzungen
    Der Haushalt zeigt sich auch in Bezug auf scharfe und spitze Gegenstände als sehr gefährlich. Hier braucht es noch nicht einmal eine Werkstatt für den Heimwerker, denn auch das Basteln am heimischen Küchentisch kann sehr gefährlich werden. Im Herbst Kastanienmännchen mit den Kindern basteln? Der Handbohrer macht seinem Namen alle Ehre. Die Zucchini wie ein Fernsehkoch schnippeln? Die Schärfe eines Gemüsemessers wird gern unterschätzt und so ist der Hobbykoch schon bald verwundert, wie schnell sich das Messer auch durch die Haut arbeiten kann. Doch auch stumpfe Messer sind gefährlich, weil hier meist mit größerer Kraft gearbeitet wird. Beim Abrutschen hinterlassen sie oft tiefe Wunden.
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  5. Hitze und Feuer
    Eine Reparatur an der Waschmaschine, ohne vorher den Stecker zu ziehen, kann schnell böse enden. Auch ausgeschaltete Elektrogeräte können noch gefährlich sein und sogar Brände verursachen – sie sollten daher nach dem Gebrauch von der Stromversorgung getrennt werden. Häufige Verletzungen im Haushalt entstehen zudem durch Hitze beim Kochen, durch verschütteten heißen Tee oder auch durch Öl und Fett. Spritzendes Fett oder der Versuch, eine heiße Pfanne mit Wasser abzukühlen, kann zu schweren Verletzungen führen.
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  7. Chemikalien
    In jedem Haushalt finden sich Chemikalien und es sind bei Weitem nicht nur Kinder, die sich daran verletzen. Eine falsch abgefüllte Chemikalie kann für innere Verätzungen sorgen, weil die Flüssigkeit getrunken wird. Schon die kleine Menge, bis zu der spürbar ist, dass hier etwas nicht Trinkbares probiert wird, kann für Verletzungen reichen. Haushaltschemikalien wirken zudem häufig ätzend auf die Haut, auf Schleimhäute und Augen. Farben und Lacke schädigen die Lunge sowie die Atemwege und sind giftig für den gesamten Organismus, was sich in Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen zeigt.
    Wichtig ist, alle Chemikalien immer entsprechend ihrer Gebrauchsanweisung zu benutzen und bei der Anwendung Handschuhe sowie gegebenenfalls eine Schutzbrille zu tragen.
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  9. Strom
    Zu den Unfällen, die durch Energie und Hitze auftreten können, sind auch die Unfälle im Zusammenhang mit Strom zu nennen. Der Hobbyhandwerker, der versucht, die Kaffeemaschine zu reparieren und dabei einen Stromschlag bekommt, landet im Krankenhaus. Der Bauherr, der in seinen künftigen vier Wänden die Stromleitungen selbst verlegen möchte, ist ebenfalls nicht immer auf der sicheren Seite. Gerade im Umgang mit Strom ist daher größte Vorsicht geboten und es sollte üblich sein, ein zu reparierendes Gerät immer vollständig von der Stromquelle zu trennen.
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  11. Herabfallende Gegenstände
    Der Platz in den Räumen ist einfach zu gering! Doch ganz oben, auf dem Schrank, da kann noch etwas stehen, also wird der Karton mit schwerem Inhalt nach dort gestellt. Soll er wieder heruntergenommen werden, wird nicht etwa die Leiter geholt, sondern irgendwie versucht, von unten dranzukommen. Das endet damit, dass der Gegenstand nach einiger Zeit des Herumziehens fällt und die Person trifft. Kopfverletzungen sind dabei häufig, doch auch ein Gegenstand, der Schulter und Arm beim Fallen streift und entsprechend schwer ist, kann zu Verletzungen führen. Das gilt auch für Gegenstände, die aus nicht sicher verschlossenen Kisten und Kartons nach unten fallen. Auch diese Unfallquellen sind durch gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu vermeiden.
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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen
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