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Keller als Lagerort für Gemüse und Obst

Seit dem Frühjahr wurden die Obst- und Gemüsepflanzen im Garten gehegt und gepflegt. Jetzt soll das, was geerntet wurde, auch konserviert werden. Obst und Gemüse lagern am besten im Erdkeller und hier dunkel und feucht.

Längst nicht alle Lebensmittel können über längere Zeit im Keller gelagert werden.

Längst nicht alle Lebensmittel können über längere Zeit im Keller gelagert werden.
(Bild: marisolbenitez / unsplash.com)

Den Erdkeller effizient nutzen

Aus Kostengründen wurde das Wohnhaus nicht unterkellert? Oder wird ein vorhandener Keller vielleicht als Wohnraum genutzt? Kein Problem, immerhin gibt es die Möglichkeit, einen Erdkeller zu nutzen. Dort lassen sich Obst und Gemüse hervorragend lagern und noch für einige Wochen über den Erntezeitpunkt hinaus frisch halten. Wichtig: Der Erdkeller sollte möglichst dunkel und feucht sein, damit sich die Lebensmittel lange halten.

Lebendige Lagerung im Erdkeller

Nein, mit der Bezeichnung der lebendigen Lagerung ist nicht gemeint, dass sich allerlei Getier an Obst und Gemüse gütlich tun kann. Vielmehr geht es darum, dass diese Lebensmittel nicht eingefroren oder eingekocht werden. Bei dieser Art der Konservierung werden sie zwar haltbar gemacht, viele wichtige Inhaltsstoffe und Vitamine werden aber zerstört. Die Lagerung im Erdkeller ist die beste Methode, um diese Inhaltsstoffe so gut wie möglich zu konservieren und die Ernte des Jahres vor der Zerstörung der Zellen zu bewahren. Wichtig ist dafür aber, dass die Lagerungsbedingungen stimmen, denn wenn das nicht der Fall ist, wird mehr Schaden als Nutzen gemacht.

Der Erdkeller muss nicht gemauert sein, es reicht, wenn ein haltbares Loch im Boden mit geraden Wänden vorhanden ist. Eine Bodenplatte braucht nicht gegossen zu werden und wäre sogar kontraproduktiv. Der festgestampfte Boden ist für den natürlichen Austausch von Luft und Feuchtigkeit sogar wichtig.

Grundvoraussetzungen für eine gesunde Lagerung von Obst und Gemüse

Um Obst und Gemüse richtig lagern zu können, sollten die Temperaturen stimmen. Zwischen zwei und sechs Grad Celsius sind ideal. In jedem Fall sollte es unter 10 °C sein, denn ansonsten verderben die Lebensmittel rasch. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Obst und Gemüse frostfrei gelagert werden, denn Frost würde ebenfalls zu Zellschäden und schnellem Verderben führen.
Die Luftfeuchtigkeit darf zwischen 80 und 95 Prozent betragen, denn durch eine hohe Luftfeuchtigkeit wird dem Austrocknen der Lebensmittel entgegengewirkt.
Tipp: Der Erdkeller sollte zudem für Mäuse und Ratten nicht zugänglich sein. Sie freuen sich nämlich ebenfalls über frisches Obst und Gemüse und knabbern gern daran.

Die richtigen Lebensmittel im Erdkeller lagern

Der Keller mag der beste Lagerungsort für eine Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten sein. Doch längst nicht alle Lebensmittel können über längere Zeit hier gelagert werden. Die wichtigsten Tipps zur Vorratswirtschaft müssen daher immer auch die Art bzw. Sorte der Lebensmittel, die für den Keller und die Aufbewahrung dort geeignet sind, benennen. Vor allem sind hier die heimischen Obstsorten und Gemüsearten zu erwähnen, sie können am besten unter den genannten Bedingungen gelagert werden.

Überblick zu den lagerungsfähigen Obst- und Gemüsesorten

Die folgenden Obst- und Gemüsesorten eignen sich am besten für die Lagerung im Keller:

  • Kohlgemüse
  • Kürbis
  • Streuobst wie Äpfel, Pflaumen und Birnen
  • Wurzelgemüse

Damit die Haltbarkeit der Lebensmittel gewährleistet ist, kommt es aber auf die passenden Lagerbedingungen an. Hier einige Beispiele für optimale Bedingungen, bei denen sich Obst und Gemüse jeweils lagern lassen:

  • Birnen und Äpfel
    Gut belüftet und einlagig lagern, am besten Obststiegen verwenden. Die Lagerzeit beträgt im besten Fall bis zu sieben Monate, allerdings sind nicht alle Sorten zur Lagerung geeignet.
  • Kürbisse
    In einem Regal aus Holz lagern oder in einem Netz aufhängen. Vor der Einlagerung nicht waschen oder anderweitig behandeln. Stiel kürzen. Die Lagerungszeit kann bis zu acht Monate betragen.
  • Wurzelgemüse
    Sandkisten aufstellen, in diese das Gemüse eingraben. Knollen und Zwiebeln können auch an den Blättern aufgehängt werden. Die Lagerungszeit beträgt zwischen zwei und sechs Monate.
  • Kartoffeln
    In Holzkisten oder Leinensäcken lagern, auf gute Belüftung achten. Unbedingt dunkel lagern, da sich ansonsten grüne Stellen bilden. Die Haltbarkeit wird mit bis zu sieben Monaten angegeben.
  • Kohlgemüse
    In Backpapier einwickeln und aufrecht in einer Holzkiste lagern. Die Haltbarkeit liegt bei ein bis vier Wochen.

Auf die Ernte kommt es an

Entscheidend für die Lagerungsfähigkeit von Obst und Gemüse ist auch die Ernte. Nur Lebensmittel, die einwandfrei sind, keine Druck- oder Faulstellen haben, nicht wurmstichig oder schimmelig sind, können gelagert werden. Das heißt, dass schon bei der Ernte darauf geachtet werden muss, nur das beste Obst und Gemüse auszusortieren und zu konservieren.

Für die Ernte ist daher wichtig, dass diese nicht bei Regen erfolgen darf. Nasse Lebensmittel verderben zu schnell. Außerdem müssen Obst und Gemüse wirklich ausgereift sein, ansonsten kann es ebenfalls nicht gelagert werden. Für den Erdkeller sind zudem Sorten gut, die eher festfleischig sind. Sehr saftiges Obst und Gemüse lässt sich schlecht lagern. Daher sind bei Kürbisgemüse auch Zucchini ungeeignet, sie faulen und schimmeln schnell.
Kohl und Wurzelgemüse werden erst kurz vor dem ersten Frost geerntet, Grünkohl soll gar einen Frost abbekommen. Kartoffeln werden geerntet, bereits grüne Knollen aussortiert. Danach sollten sie zwei Wochen nachtrocknen können, ehe sie in den Erdkeller kommen. Ansonsten ist ihr Feuchtigkeitsgehalt zu groß und sie faulen rasch.

Tipps zur Lagerung im Keller

Abschließend noch einige Tipps zur Lagerung von Obst und Gemüse im Keller oder Erdkeller:

  • Obst und Gemüse voneinander trennen
    Die beiden Lebensmittelsorten dürfen nicht nebeneinander gelagert werden. Das gilt vor allem für Streuobst, das sehr viel Ethylen ausdünstet. Dieser Stoff bewirkt ein rasches Nachreifen anderer Früchte, denn es handelt sich um ein Wachstumshormon. Kartoffeln treiben in kürzester Zeit Keime aus, wenn sie neben Äpfeln oder Birnen lagern.
  • Regelmäßige Kontrolle
    Einmal eingelagert und dann nur bei Bedarf etwas geholt? Das ist falsch, denn im besten Fall wird regelmäßig eine Kontrolle durchgeführt. Dabei werden verdorbene oder schadhafte Früchte direkt aussortiert. Bildlich gesprochen könnte man sagen, sie würden die gesunden Früchte anstecken.
  • Lieber nicht sparen
    Obst und Gemüse sollen den ganzen Winter über reichen? Das ist zwar gut gedacht, meist wird dann aber im Frühjahr viel weggeworfen. Lieber Obst und Gemüse genießen, solange es noch frisch und knackig ist und die maximalen Lagerungszeiten nicht ausreizen!
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Autor: Veröffentlichung durch Julian Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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