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Der richtige Feuerlöscher für zu Hause

Ein Feuerlöscher sollte auch zu Hause unbedingt zur Standardausrüstung zählen, der Meinung sind zumindest die Feuerwehren. Wichtige Empfehlung: Ein Schaumlöscher sollte es sein.

In der Not sollte auch zuhause ein Feuerlöscher in Reichweite sein.

In der Not sollte auch zuhause ein Feuerlöscher in Reichweite sein. (VitalikRadko / clipdealer.com)

Die große Welt der Feuerlöscher

Jedes Jahr passieren in den privaten Haushalten zahlreiche Unfälle. Vor allem in der Adventszeit geht es hoch her und die Feuerwehren sind deutlich häufiger im Einsatz als sonst. Brennende Adventsgestecke und Weihnachtsbäume führen nicht selten zur totalen Vernichtung des kompletten Hauses. Dabei ist es häufig möglich, Brände während ihrer Entstehung noch zu bekämpfen. Dabei kommt es allerdings auf die passenden Hilfsmittel an. Ein Rauchmelder gehört in jedes Zimmer und weist mit durchdringendem Ton darauf hin, dass sich gerade eine Katastrophe anbahnt. Brennt es bereits, könnte der Feuerlöscher helfen. Doch dieser findet sich entgegen den Empfehlungen der Feuerwehren noch längst nicht in jedem Haushalt und wenn, dann nicht griffbereit.

Unterschiede und Brandklassen bei Feuerlöschern für zu Hause

Der passende Feuerlöscher für zu Hause kann ein Dauerdrucklöscher oder ein Aufladelöscher sein. Letzterer ist in der Anschaffung teurer, benötigt dafür aber einen geringeren Wartungsaufwand. Außerdem ist er deutlich anwendungsfreundlicher. Wichtig: Beim Kauf sollte unbedingt auf das „CE“-Siegel geachtet werden. Auch die „Geprüfte Sicherheit“ sollte mit einem Symbol zertifiziert werden. Anwender sollten wissen, dass je nach brennendem Material ein anderer Feuerlöscher nötig werden kann.

  • Feuerlöscher für Fettbrände
    Diese Feuerlöscher gehören in die Brandklasse „F“ und sind für die Bekämpfung von Bränden, die durch brennendes Speisefett entstanden sind, geeignet. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden, da es zu umherspritzendem Fett und damit zu vielen kleinen Brandnestern kommen kann.
  • Schaumlöscher
    Schaumlöscher bekämpfen Brände der Klasse A oder B und ersticken das Feuer unter Schaum. Brennbare Flüssigkeiten wie Benzin und Öl oder feste Brennmaterialien wie Holz, Stroh, Textilien und Papier können damit gelöscht werden. Für Haushalte eignen sich Feuerlöscher mit einem Inhalt von sechs bis neun Litern.
  • Pulverlöscher
    Pulverlöscher bekämpfen Brände der Brandklassen A, B oder C und sind für Innenräume nicht geeignet. Der Grund: Sie legen eine dichte Pulverschicht über alles und behindern dann die Sicht. Eine Orientierung in brennenden Räumen wäre damit kaum mehr möglich. Zudem fördert das Pulver die Korrosion von Metall. Würde sich eine Pulverschicht über elektrische Geräte legen, können diese durch die Korrosion unbrauchbar werden.
  • Kohlendioxidlöscher
    Sie sind zur Bekämpfung von Bränden der Klassen B und C geeignet und damit, wenn Feuer durch elektrische Geräte ausbricht bzw. diese anfangen zu brennen. Kohlendioxidlöscher ersticken das Feuer und verunreinigen die Umgebung nicht. Sie dürfen aber nicht in schlecht zu belüftenden Räumen oder in tiefer liegenden Bereichen eingesetzt werden.

Löschsprays sind keine Alternative

Als Alternative zu Feuerlöschern werden häufig Löschsprays angeboten. Doch sie sind nicht ohne Einschränkungen zu empfehlen. Sie lassen sich zwar einfach und zielgerichtet anwenden, sind deutlich leichter und handlicher als richtige Feuerlöscher. Doch sie erzielen nicht die gleiche Wirkung wie der Löscher. Das Löschmittel ist meist auf rund 400 ml beschränkt, eine Sprühdauer von rund 20 Sekunden kann damit erreicht werden. Löschsprays können nicht gewartet werden und haben eine Lebensdauer von rund drei Jahren. Experten empfehlen, diese Sprays zusätzlich zum Feuerlöscher vorzuhalten. Sie eignen sich beispielsweise zum Löschen eines soeben in Brand gesetzten Adventsgestecks. Für einen entstehenden Hausbrand sind sie aber ungeeignet.

Den Feuerlöscher richtig anwenden

Eine gesetzliche Vorschrift zur Bereithaltung eines Feuerlöschers im Privathaushalt gibt es nicht. Feuerwehren raten jedoch nicht nur dazu, einen Feuerlöscher an gut zugänglicher Stelle im Haus zu deponieren, sondern empfehlen auch, sich mit dem Umgang mit dem Feuerlöscher vertraut zu machen. Denn was nutzt der Feuerlöscher im Haus, wenn im Ernstfall niemand weiß, wie er anzuwenden ist? Ist aus einer kleinen Flamme ein Brand geworden, ist die Panik oft groß und es bleibt keine Zeit mehr, sich in aller Ruhe die Bedienungsanleitung auf dem Feuerlöscher durchzulesen.

So wird der Feuerlöscher richtig angewendet

Die Feuerwehren raten dazu, die Feuerlöscher je nach Brandklasse zu wählen und sich die korrekte Bedienung zu erlesen oder zeigen zu lassen. Somit ist ein überlegtes Handeln möglich, wenn der Feuerlöscher zum Einsatz kommen muss. Die folgende Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie der Feuerlöscher korrekt angewendet wird:

  1. Sicherung des Feuerlöschers entfernen
  2. Drücken des Schlagknopfes oder des Betätigungsgriffs
  3. Ausrichten des Löschstrahls auf das Feuer (auf den Brandherd)

Wird der Feuerlöscher draußen angewendet, sollte sich der Löschende mit dem Wind dem Brand annähern. Der Feuerlöscher sollte so dicht wie möglich an den Brandherd gebracht werden, damit eine sinnvolle Brandbekämpfung möglich ist.
Wichtig ist, dass der Zugriff auf den Feuerlöscher schnell möglich ist. Er sollte daher nicht irgendwo versteckt im Keller lagern, sondern gut zugänglich an zentraler Stelle im Haushalt. Der Fettbrandlöscher kommt in der Küche zum Einsatz und sollte dementsprechend auch dort aufbewahrt werden. Tipp: Auf jeder Etage eines Hauses sollte ein separater Feuerlöscher deponiert sein.

 

Durch den Betätigungsgriff kann der Feuerlöscher einfach verwendet werden.

Durch den Betätigungsgriff kann der Feuerlöscher einfach verwendet werden. (antos777 / clipdealer.com)

Nach dem Einsatz den Feuerlöscher warten

Der Feuerlöscher muss nach der Anwendung gewartet werden. Das schließt das Wiederauffüllen des Löschmaterials ein. Auch in dem Fall, wenn der Löscher nicht vollständig entleert worden ist, muss er wieder komplett aufgefüllt werden. Beim nächsten Einsatz wird vielleicht das gesamte Löschmaterial benötigt! Außerdem würde der Druck, der für den Ausstoß des Löschmaterials nötig ist, ohne ein komplettes Wiederauffüllen möglicherweise nicht reichen. Zum Auffüllen können sich Anwender an Brandschutzfachbetriebe wenden, sie übernehmen auch die regelmäßige Kontrolle der noch nicht zum Einsatz gekommenen Feuerlöscher. Die Wartung und Prüfung kostet zwischen 15 und 30 Euro und sollte keinesfalls vergessen werden!

Entsorgung alter Feuerlöscher

Im besten Fall kommt der Feuerlöscher nie zum Einsatz. Dennoch muss er irgendwann ausgetauscht werden. Experten gehen davon aus, dass der Feuerlöscher nach rund 25 Jahren gegen ein neues Modell zu tauschen ist. Der Grund ist, dass Feuerlöscher Druckgeräte sind, bei denen Ermüdungserscheinungen am Material möglich sind. Der Löscher kann dann sogar zur akuten Gefahr werden, wenn er dennoch angewendet werden soll. Alte Feuerlöscher können auf den zuständigen Wertstoffhöfen abgegeben werden. Teilweise nehmen auch die Hersteller oder Brandschutzfirmen alte Löscher zurück.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Ideen, Wohnen
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