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Vor- und Nachteile des Bauens mit Holz

Der Werkstoff Holz ist im Hausbau längst Alltag. Aus gutem Grund, ist Holz doch ebenso tragfähig wie Stahl und kann es in Bezug auf die Druckfestigkeit mit Beton aufnehmen. Damit ist Holz ein echter Allrounder beim Bauen.

Gerüst eines Holzhauses während der Bauphase vor blauem Himmel.

Mit seinen nützlichen Eigenschaften ist Holz ein Allrounder beim Bauen. (volgariver / clipdealer.de)

Perfekte Eigenschaften von Holz als Baustoff nutzen

Nicht umsonst ist aktuell auf dem Markt viel zu wenig Holz zum Bauen vorhanden. Das Naturprodukt, das bereits seit Jahrhunderten und sogar Jahrtausenden zum Bauen verwendet wird, kann es in Bezug auf Festigkeit und Stabilität durchaus mit Beton und Stahl aufnehmen. Wichtig zu wissen ist, dass nicht jedes Holz für alle Bauarten geeignet ist und dass bestimmte Kriterien darüber entscheiden, wie das Holz verwendet werden kann. Die Eigenschaften des Holzes überzeugen jedoch immer.

Die wichtigsten Eigenschaften des Baustoffs Holz

Aus den Eigenschaften des Baustoffs ergeben sich mögliche Verwendungsweisen. Die folgenden Eigenschaften zeichnen Holz als nahezu perfekten Baustoff aus:

  • Individuelle Textur
    Holz hat je nach Maserung eine individuelle Textur, die ein wenig einer Handschrift ähnelt. Sie ist einzigartig und hängt vom Zuschnitt des Zellgewebes ab. Diese Textur spielt weniger für das Errichten eines Gebäudes eine Rolle als vielmehr für die Auswahl des Holzes für Dekorations- und Verkleidungszwecke. Von der Textur ist auch die Struktur abhängig, sie wird durch den Verlauf der Jahresringe beeinflusst.
  • Verschiedene Rohdichte
    Das Gewicht des Holzes wird durch die Rohdichte bestimmt und diese wiederum stellt das Verhältnis von Masse zu Volumen des Holzes dar. Um die Rohdichte bestimmen zu können, ist die Holzfeuchte wichtig. Diese gilt als maßgebliche Eigenschaft, denn durch die hygroskopischen Fähigkeiten des Holzes kann dieses atmen und für ein gesundes Raumklima sorgen. Eine geringe Rohdichte ist zum Bauen weniger geeignet, denn das entsprechende Holz ist leicht entflammbar. Zum Bauen sollte daher Holz mit einer möglichst hohen Rohdichte verwendet werden. Buchenholz und Eiche sind hierbei die Vorreiter.
  • Zunehmende Festigkeit
    Als Festigkeit wird die Eigenschaft des Holzes, sich gegen einen Druck von außen wehren zu können, bezeichnet. Holz hat damit eine Art inneren Widerstand gegen eine einwirkende Kraft. Je größer die Rohdichte und je höher der Spätholzanteil ist, desto größer ist auch die Festigkeit von Holz. Ein unregelmäßiger Wuchs wirkt sich negativ auf die Festigkeit aus und kann dafür sorgen, dass das gewählte Holz nicht als Baustoff geeignet ist. Die Zugfestigkeit von Holz ist in der Längsrichtung höher als in der Querrichtung.
  • Widerstandsfähigkeit
    Holz kann enorm widerstandsfähig gegen Schädlinge wie Insekten und Pilze sein. Um die Unterschiede kategorisieren zu können, wurden fünf Dauerhaftigkeitsklassen angelegt. Sie sind nach DIN EN 350 normiert, wobei sich die Norm jeweils auf das Kernholz bezieht. Die Dauerhaftigkeitsklasse 1 ist die beste, das hier eingeordnete Holz ist auch für den Außenbereich geeignet. Dort sind vor allem Tropenhölzer zu finden. Schon ab Dauerhaftigkeitsklasse 2 gibt es aber auch heimische Hölzer wie die Weißeiche. Die Holzarten in Klasse 5 sind nicht für den Außenbereich geeignet, dazu zählen beispielsweise Esche oder Ulme.
  • Wärmeleitfähigkeit
    Holz hat eine niedrige Wärmeleitfähigkeit und gilt als guter Dämmstoff. Daher wird der Baustoff gern als Dämmmaterial verwendet. Niedrigenergie- und Passivhäuser können damit errichtet werden, auch zur Innendämmung eignet sich Holz hervorragend, so können Zellulose und Holzfaserplatten sehr gut für die Dämmung des Daches gegen Hitze verwendet werden.
  • Formstabilität
    Holz ist überaus formstabil und kann selbst bei Feuchtigkeit, Trocknung und großen Temperaturveränderungen seine Form behalten. Auch hier kommt es wieder auf die Wahl der passenden Holzart an.
Das Bauen mit Holz hat hauptsächlich Vorteile.

Das Bauen mit Holz hat hauptsächlich Vorteile. (Copit / clipdealer.de)

Vor- und Nachteile des Baustoffs Holz

Bei einer Betrachtung der Vor- und Nachteile von Holz als Werkstoff zeigt sich, dass Holz so gut wie gar keine Nachteile hat und diese gut ausgeglichen werden können. Holzhäuser haben beispielsweise eine geringe Speichermasse und sind daher anfälliger für Temperaturschwankungen im Inneren. Mit einem geeigneten Zusatzdämmstoff kann dieser Nachteil ausgeglichen werden. Auch der Schallschutz ist nicht gut, was sich im Einfamilienhaus nicht störend auswirkt. Im Mehrfamilienhaus hingegen kann es sein, dass zusätzliche Maßnahmen zur Schalldämmung genutzt werden müssen. Massive Elemente sowie eine gute Planung des Gebäudes sorgen dafür, dass dieser Nachteil nicht mehr als solcher auffällig wird.

Vorteile des Werkstoffes Holz

Da die Nachteile des Werkstoffes Holz so gering sind, bekommen diese hier keinen eigenen Bereich. Wohl aber die Vorteile, die so zahlreich sind, dass die Beliebtheit von Holz als Baustoff erklärbar wird. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören die folgenden:

  • Einzigartige Optik
    Durch den Holzverlauf bzw. die Maserung entsteht eine immer wieder neue Optik. Wer größten Wert auf Individualität beim Bauen legt, kann daher mit Holz nichts falsch machen. Durch Wachsen, Lackieren und Ölen wird Holz nicht nur imprägniert, sondern es bietet sich auch eine neue Möglichkeit der optischen Gestaltung.
  • Beste bauphysikalische Eigenschaften
    Die mechanische Festigkeit von Holz ist sehr hoch. Außerdem ist das Verhältnis von Eigengewicht und Festigkeit zueinander interessant: Holz ist ebenso tragfähig wie Stahl, dabei aber deutlich leichter. Somit kann es Holz durchaus mit Stahl oder auch mit Beton aufnehmen!
  • Geringe Wärmeleitfähigkeit
    Dünne Zellwände sowie zwischenliegende Hohlräume sorgen dafür, dass Holz eine nur geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt. Die Dämmeigenschaften sind damit sehr gut.
  • Angenehme Haptik und Optik
    Holz fühlt sich immer warm an und vermittelt bereits beim Ansehen ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit. Selbst bei größter Kälte wird die Oberfläche nicht kalt. Somit ist Holz auch im Innenbereich als Fußboden erste Wahl, wenn der Boden feucht abwischbar sein soll.
  • Klimaneutralität
    Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Damit steht der Baustoff ganz im Zeichen des Rufs nach mehr Nachhaltigkeit beim Bauen sowie bei der Erzeugung und Verarbeitung von Baustoffen. Das Bauen mit Holz schont die natürlichen Ressourcen.
  • Holz sorgt für gutes Wohnklima
    Holz kann Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen und wieder abgeben. Man sagt, es atmet. Damit sorgt der Baustoff für eine ganz natürliche Regulation der Luftfeuchtigkeit in den Räumen und kann sogar Schimmelbildung vorbeugen helfen. Holz ist in Sachen Wohngesundheit alternativlos.
  • Schnelles Bauen möglich
    Bauvorhaben können mit Holz schnell und einfach umgesetzt werden, denn der Grad der Vorfertigung ist hoch. Die fertigen Bauteile, die auf die Baustelle kommen, wurden vorab passgenau geschnitten, lange Trocknungszeiten auf der Baustelle fallen weg. Außerdem sind viele Montagearbeiten vor Ort in Eigenleistung möglich, damit wird das Bauen sogar noch günstiger.
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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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