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Holz lebt – und reagiert auf Wasser und Sonne im Wohnbereich

Holz ist ein nachwachsender und damit natürlicher Rohstoff. Das hat viele Vorteile, bringt aber auch den Nachteil mit sich, dass Holzböden und Massivholzmöbel veränderbar sind. Sie reagieren auf die Umweltbedingungen.

Holzhaus welches vom Wetter bereits unterschiedlich farbige Abschnitte hat.

Holz reagiert auf sich verändernde Umweltbedingungen. (YorkBerlin / clipdealer.de)

Holz reagiert auf Wasser

Holz sorgt für ein gutes Raumklima, weil es atmet. Das heißt, es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt diese beim Trocknen wieder ab. Damit ist die Raumluft nie zu trocken, überschüssige Feuchtigkeit wird einfach durch das Holz aufgenommen. Das bleibt jedoch nicht ohne Folgen für das Holz selbst. Es können helle oder dunkle Wasserflecken entstehen, die aber in der Regel weniger von einer hohen Luftfeuchtigkeit herrühren als vielmehr von einem Wasserschaden. Denn auch wenn die Renaissance nachwachsender Baustoffe dazu führt, dass mehr Holz verbaut wird, ist dieses nicht zwangsläufig weniger anfällig auf Wasser und andere Einflüsse.

Das passiert mit Holz bei Nässe

Schnell ist es geschehen: Es lag kein Untersetzer unter der Teetasse und unter dieser hat sich eine kleine Pfütze gebildet. Oder der Badfußboden aus Echtholz wurde nach dem Hinaustreten aus der Dusche nicht getrocknet. Das Wasser, das in den beiden Fällen für eine gewisse Zeit auf das Holz einwirken konnte, hat dazu geführt, dass die Holzfasern aufquellen konnten. Sie haben die Feuchtigkeit aufgenommen und wie ein Schwamm darauf reagiert. Im besten Fall trocknen diese Fasern wieder und gehen in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Im schlimmsten Fall führt das Aufquellen zu einem „Verziehen“ des Holzes: Beim Trocknungsvorgang nimmt das Holz seine ursprüngliche Form nicht wieder an.

Wasserschäden entfernen leicht gemacht

Ein Rohrbruch führt meist zu einem Schaden, der für einen Holzfußboden irreparabel ist. Im besten Fall hilft das Abschleifen des Holzes, die durch das starke Aufquellen der Holzfasern verursachten Verwerfungen wieder zu korrigieren. Danach ist das erneute Ölen, Wachsen oder Lackieren angesagt. Im schlimmsten Fall muss der Fußboden ausgetauscht werden. Dies ist aber von der Dauer der Einwirkung des Wassers ebenso abhängig wie von der Art des Holzes, das für den Boden verwendet wurde. Holz reagiert unterschiedlich stark auf Feuchtigkeit und während beispielsweise ein Teakfußboden sehr widerstandsfähig ist, würde ein Echtholzfußboden aus Fichte kaum zu retten sein.

Doch abgesehen von derart umfassenden Schäden gibt es auch kleine Schadensereignisse wie das oben bereits angesprochene Wasser unter der Teetasse. Dieses kann zur Fleckenbildung auf dem Holz führen. Ein solcher Fleck muss angepasst behandelt werden:

  • Der Wasserfleck ist hell.
    Ein heller Fleck besagt, dass sich das Wasser hier in der obersten Schicht des Holzes gesammelt hat. Meist ist das betreffende Holz lackiert worden.
  • Der Wasserfleck ist dunkel.
    Das Wasser ist in das Holz eingezogen und hat auch tiefere Schichten erreicht. In dem Fall wird etwas mehr Arbeit zur Beseitigung nötig sein, eventuell muss das Holz abgeschliffen und neu lackiert werden.
    Verschiedene Hausmittel können eingesetzt werden, wenn ein Wasserfleck beseitigt werden soll. Unter anderem ist es möglich, mit einem Föhn das meiste Wasser aus den Holzfasern zu entfernen. Auch das Mischen von Zahnpasta mit Natron soll helfen, Wasserflecken auf dem Holz zu entfernen. Ebenso werden Bleichmittel oder Öl und Salz empfohlen. Tipp: Derartige Hausmittel sollten stets erst an unauffälliger Stelle ausprobiert werden, denn gerade Bleiche oder Zahnpasta können auch schnell dafür sorgen, dass aus dem Wasserfleck ein heller Fleck wird, der sich durch das Ausbleichen des Holzes als irreparabel herausstellt.
Fröhliche Familie die vor See und Holzhaus in der Sonne sitzt.

Holz ist unter anderem auch der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. (azgek1978 / clipdealer.de)

Holz reagiert auf Sonneneinstrahlung

Natürlich ist es möglich, mit dem entsprechenden Mittel Flecken aus Holz entfernen zu können. Wie aber steht es um Holz, das stark der Sonne ausgesetzt war? Wer sein Haus mit Holz einrichten möchte, denkt darüber oft zu wenig nach! Ein klassisches Beispiel ist der Holzfußboden, der im Laufe der Jahre immer an einer bestimmten Stelle der Sonne ausgesetzt ist. Die große Terrassentür lässt an dieser Stelle stets die Mittagssonne auf den Boden scheinen. Gleiches ist bei Möbel möglich, die Tag für Tag an ähnlicher Stelle der Sonne ausgesetzt werden. Da Holz ein natürlicher Rohstoff ist, reagiert es auch hier.

Dies bewirkt die Sonneneinstrahlung bei Holz

In der Sonne sind bekanntermaßen UV-Strahlen enthalten. Sie sind für die Bräunung der menschlichen Haut verantwortlich, wirken sich aber auch auf Holz aus. Hier ist es vor allem die Farbe des Holzes, die leidet. Holzmöbel verändern ihre Farbgebung verständlicherweise vor allem an der Stelle, die der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Dunkle Hölzer werden blasser, helle Holzarten hingegen dunkeln nach. Damit ergibt sich schon bald ein sehr unregelmäßiges Bild des betreffenden Möbelstücks oder des Fußbodens. Bei vielen Möbeln ist dies sogar gewollt, sollen sie doch im Vintage-Stil gehalten sein. Bei anderen hingegen ist die unregelmäßige Färbung unerwünscht.

Sonneneinstrahlung am besten vermeiden

Holz im Wohnbereich reagiert vor allem mit Verfärbungen, während Holz draußen darüber hinaus stark austrocknen kann. Doch im Inneren des Hauses sorgt die übliche Luftfeuchtigkeit dafür, dass ein allzu starkes Austrocknen vermieden wird. Das Holz zeigt daher nur Verfärbungen und wird kaum brüchig, auch wenn es dauerhaft der Sonne ausgesetzt ist. Dennoch ist dies natürlich nicht schön und einmal entstandene Sonnenflecken können nur schwer behandelt werden. Ein erneutes Wachsen oder Ölen lässt sich kaum auf einen einzelnen Bereich beschränken, sodass Farbunterschiede dennoch wieder sichtbar würden. Es ist daher sinnvoll, die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, was übrigens nicht nur im Sommer gilt! Auch die Wintersonne kann durchaus Schäden an Möbeln und Parkett anrichten.
Es ist somit wichtig, für Beschattungsmöglichkeiten zu sorgen. Am einfachsten ist das Abdunkeln des Raums mit einer Jalousie, sodass die Sonne nicht hineinscheinen kann. Wer das nicht möchte, weil die Sonnenstrahlen im Zimmer genossen werden sollen, kann auch über eine zeitweise Abdeckung des Möbelstücks mit einem Tuch nachdenken. Dies ist freilich keine besonders angenehme Lösung, denn sie ist aufwendig und zumindest dann nicht umzusetzen, wenn niemand zu Hause ist. Wer sein Lieblingsmöbelstück erhalten möchte, sollte es daher von Anfang an nicht dort platzieren, wo es der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Von außen lassen sich Möbel durch UV-Schutz-Öle imprägnieren. In diesen Ölen sind Weißpigmente enthalten. Sie reflektieren die Sonnenstrahlen, die damit weniger stark wirken können. Das Holz reagiert zwar trotzdem noch auf die UV-Strahlen, dieser Vorgang geht jedoch deutlich langsamer vonstatten.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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