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Der passende Bodenbelag für die Fußbodenheizung

Die Planung der Heiztechnik steht sowohl bei der Sanierung als auch beim Neubau an. Wichtig ist, schon jetzt an den passenden Bodenbelag zu denken, wenn eine Fußbodenheizung installiert werden soll.

Nackte Füße laufen über Parkettboden mit Fußbodenheizung

Der passende Bodenbelag ist für die Fußbodenheizung wichtig. (AndreyPopov / clipdealer.de)

Für guten Wärmetransport sorgen

Wer ein Haus baut oder die Sanierung eines alten Gebäudes vornimmt, muss auch die Heizungstechnik planen. Die meisten Bauherren entscheiden sich heute für eine Fußbodenheizung. Im Zuge der Planung dieser Heizungsart muss auch der künftige Bodenbelag geplant werden. Neben ästhetischen Erwägungen spielt dabei die Wärmeleitung eine Rolle. Denn: Die Vorzüge der Fußbodenheizung können nur zum Tragen kommen, wenn die transportierte Wärme auch wie gewünscht an den Raum abgegeben werden kann. Manche Bodenbeläge sind dabei kontraproduktiv und sorgen lediglich dafür, dass sich die Wärme im Heizsystem staub bzw. dass die Räumlichkeiten nicht ausreichend erwärmt werden.

Auf die Wärmeleitfähigkeit der Bodenbeläge achten

Die meisten Bodenbeläge sind mit der Auszeichnung „für die Fußbodenheizung geeignet“ versehen. Teilweise steht ein Wärmeleitwert dabei, der einem Laien aber kaum etwas sagt. Es ist daher gut zu wissen, welche Art der Bodenbeläge überhaupt für die Fußbodenheizung geeignet ist. Experten nennen hier vor allem keramische Fliesen und Naturstein, denn sie leiten die Wärme schnell ab und lassen diese nahezu verlustfrei an die Bodenoberfläche gelangen. Der Vorteil von Fliesen besteht hier vor allem darin, dass sie auch durch die Wärme von unten nicht ausdünsten. Ein textiler Bodenbelag hingegen kann unter Umständen schädliche Stoffe in die Raumluft abgeben, wenn er von unten erwärmt wird. Wichtig ist dabei aber immer die fachgerechte Verlegung der Fliesen, denn Fliesenkleber und Fugenmasse müssen den wechselnden Wärmeverhältnissen des Fußbodens standhalten können. Bei der Wahl einer falschen Fugenmasse können zum Beispiel Risse auftreten. Auch der Trend, nur schmale Fugen zu setzen, ist von Nicht-Profis nur schwer umsetzbar.

 

Im Vordergrund malt ein Mädchen auf dem Boden sitzend, im Hintergrund sitzen Mama, Papa und Bruder auf der Couch und Lesen.

Durch den richtigen Belag wird die Wärmeleitfähigkeit garantiert. (yanalya / freepik.com)

Den richtigen Bodenbelag wählen

Teppich, PVC, Fliesen oder doch Holz für den Fußboden wählen? Bauherren und Sanierer haben die freie Auswahl, denn die Hersteller von Bodenbelägen aller Art sind längst darauf eingestellt, dass Fußbodenheizungen in der Mehrzahl der Fälle verlegt werden. Nun gibt es bei der Auswahl des passenden Bodenbelags aber einiges zu beachten, denn auch wenn das auf dem Bodenbelag befindliche Siegel diesen als für die Fußbodenheizung geeignet ausweist, gibt es dennoch Unterschiede. Da aber in der Regel die größtmögliche Wärmeleitung gewünscht wird, sollten Hausbesitzer mit offenen Augen die Angebote für Bodenbeläge lesen und sich entsprechend informieren.

 

Handwerker installiert Fußbodenheizung und blickt lächelnd in die Kamera.

Experten informieren gerne über passende Bodenbeläge. (senivpetro / freepik.com)

Diese Bodenbeläge sind für die Fußbodenheizung geeignet

Wie bereits erwähnt wurde, gehen Experten davon aus, dass Fliesen und Naturstein als optimale Bodenbeläge gewählt werden können. Doch verständlicherweise wollen nicht alle Hausbesitzer Fliesen beispielsweise im Wohn- und Kinderzimmer haben. Es muss also Alternativen zu diesen Bodenbelägen geben, die ebenfalls eine gute Wärmeleitfähigkeit versprechen und mit denen das Raumklima angenehm wird. Geeignet sind somit folgende Fußbodenbeläge:

  • Teppiche
    Teppich aus Natur- oder Kunstfasern sind für Fußbodenheizungen sehr gut geeignet. Sie sollten allerdings nicht zu dick sein, denn je dicker der Teppich ist, desto weniger kann er die Wärme leiten. Auch zum Verkleben des Teppichs sollten passende Produkte gewählt werden, die ebenfalls mit einer Eignung für die Fußbodenheizung ausgewiesen werden.
  • Parkett
    Auch beim Parkett spielt die Wärmeleitfähigkeit eine besondere Rolle. Bodenleger sind der Ansicht, dass Parkett eine sehr gute Leitfähigkeit aufweist und sich damit sogar gegenüber Laminat durchsetzen kann. Die Wärmeübertragung ist allerdings nicht so effektiv wie bei Fliesen oder Naturstein. Generell spielt auch hier die Stärke des Parketts eine Rolle: Je dicker das Holz, desto schlechter die Wärmeleitung!
  • Laminat
    Laminat leitet die Wärme aus der Fußbodenheizung weniger gut als Parkett und braucht längere Zeit, um sich zu erwärmen. Erst danach kann die Wärme an den Raum abgegeben werden. Dafür wiederum kann Laminat diese Wärme deutlich länger speichern, außerdem ist es meist dünner als Parkett. Wichtig: Damit der Laminatboden keine Schäden wie Risse oder Verwölbungen davonträgt, sollten Oberflächentemperaturen höchstens bis 28 °C herrschen.
  • Holzdielen und Korkböden
    Der Wärmedurchlasswiderstand von Holzdielen und Korkböden ist hoch, die Wärme wird lange Zeit im Boden gespeichert. Allerdings erwärmen sich diese Bodenbeläge nur schwer, weshalb eine höhere Heizleistung benötigt wird. Sind die Böden erst einmal erwärmt, verleihen sie dem Raum über längere Zeit ein wunderbares Raumklima, das sich nicht mit anderen Bodenbelägen erreichen lässt.
  • Vinyl
    PVC-Bodenbeläge erwärmen sich schnell, halten diese Wärme allerdings nicht lange. Sie sind damit das komplette Gegenteil von den natürlichen Holz- und Korkfußböden. Der Wärmedurchlasswiderstand von Vinylböden ist gering, daher eignen sie sich nicht für Räumlichkeiten, in denen ein großer Wärmebedarf herrscht. Im Bad oder im Wintergarten sind andere Bodenbelagsarten daher angebrachter.
  • Linoleum
    Linoleum stellt eine günstige Alternative zu anderen Bodenbelagsarten dar und ist in vielen verschiedenen Designs erhältlich. Auch bei Renovierungen ist Linoleum sehr gut geeignet, kann es doch problemlos entfernt und ersetzt werden. Es ist für die Verlegung über einer Fußbodenheizung sehr gut geeignet, die Wärmeleitfähigkeit ist deutlich niedriger als di von Fliesen und Natursteinen.
  • Fliesen und Naturstein
    Soll die Wärme der Fußbodenheizung optimal genutzt werden, sind Fliesen und Naturstein ideal. Ihre Wärmeleitfähigkeit ist hoch, außerdem speichern diese Bodenbeläge die Wärme lange. Damit ist der Boden immer noch angenehm warm, selbst wenn die Fußbodenheizung (z. B. nachts) nicht mehr heizt. Zugleich ist die Wärmeabgabe sehr effizient und gleichmäßig möglich.

Fliesen auch bei Kaminen und Öfen ideal

Es spricht noch etwas für Fliesen: Sie wurden bei Temperaturen von 1.200 °C und mehr gebrannt. Damit sind sie auch gegenüber großer Hitze unempfindlich. Wer nun nicht nur auf die Fußbodenheizung setzt, sondern ergänzend beispielsweise einen Kaminofen aufgestellt hat, wird das zu schätzen wissen. Der Grund: Geht bei der Entsorgung der Asche oder beim Anheizen etwas daneben und gelangt heißes Material auf den Fußboden, kann das den Fliesen nichts ausmachen. Es kommt dabei nicht zu Brandspuren. Bei einem Holzfußboden oder bei Teppichen und PVC-Belägen hingegen würden im schlimmsten Fall kleine Brandlöcher entstehen. Insofern sind Fliesen überall dort, wo der Wärmebedarf groß ist oder wo Gefahren durch Funkenflug und Hitze bestehen, ideale Bodenbeläge.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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