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So wird der Pool kindersicher

Jeder Mensch, der ertrinkt, ist einer zu viel. Besonders tragisch sind solche Unfälle, wenn es sich um Kinder handelt. Wer auf seinem privaten Grundstück einen Pool aufstellt, sollte diesen daher unbedingt kindersicher machen.

Bei einem eigenen Pool muss sich darum gekümmert werden, dass dieser kindersicher ist.

Bei einem Pool muss sich um die Kindersicherheit gekümmert werden. (Freepik / freepik.com)

Gefahren durch den Pool im Garten

Theoretisch ist es jedem Erwachsenen klar, dass Kinder besonders schutzbedürftig sind und dass selbst diejenigen, die schon das „Seepferdchen“ besitzen, keine sicheren Schwimmer sind. Diese Kinder müssen besonders beschützt werden, was sich nicht nur auf das Schwimmen und Planschen im Freibad oder am Badesee, sondern auch auf das im eigenen Pool bezieht. Selbst das Planschbecken kann gefährlich werden! Dabei ist bekannt: Kinder ertrinken lautlos. Sie schlagen nicht mit den Armen um sich und schreien laut, was die Rettungschancen deutlich erhöhen würde. Vielmehr fallen sie ins Wasser und in eine Art Schockzustand. Dabei verschließen sich schlagartig die Stimmritzen und das Kind kann weder atmen noch um Hilfe rufen. Es geht einfach unter. Um das zu verhindern, sind einige Sicherungsmaßnahmen für den Pool und das Planschbecken unverzichtbar. Nicht umsonst unterliegt der Eigentümer bzw. Besitzer der Verkehrssicherungspflicht.

Verkehrssicherungspflicht für Poolbesitzer

Ob es sich nun um das elterliche Grundstück handelt oder ob die Nachbarn einen Pool im Garten aufstellen und niemals mit 100-prozentiger Sicherheit sagen können, dass ein Kind nicht an diesen herankommen kann: Jeder Poolbesitzer unterliegt der Verkehrssicherungspflicht. Die Rechtslage ist dabei eindeutig und spricht die Verantwortung demjenigen zu, der für ein Grundstück verantwortlich ist. Das kann der Eigentümer selbst sein, möglicherweise ist es aber auch der Mieter, der die Verantwortung per Mietvertrag übertragen bekommen hat. Für Unfälle, die wegen einer Verletzung der Verkehrssicherungspflicht entstanden sind, muss der Sicherungspflichtige haften. Möglich sind hierbei Personen- und Sachschäden, auch Vermögensschäden sind denkbar. Oft wird an dieser Stelle die Aufsichtspflicht angeführt, die angeblich verletzt worden ist. Doch diese entbindet den Poolbesitzer nicht von einer gegebenen Sorgfalt und Sicherungsmaßnahme für den Pool.

So lässt sich der Pool kindersicher gestalten

Eltern haben die alleinige Aufsichtspflicht für ihre Kinder und müssen daher alles daran setzen, die Todesfalle Pool so sicher wie möglich zu machen. Nachbarn von Familien mit Kindern sollten ihrer Verantwortung ebenfalls nachkommen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, mit denen der Pool sicherer wird und mit denen Kinder geschützt werden. Auch der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung gehört zu den Vorsorgemaßnahmen für Poolbesitzer, sofern eine solche Absicherung noch nicht besteht.

5 Tipps für einen kindersicheren Pool

  1. Sichere Poolumrandung
    Schon bei der Planung und beim Bau des Pools sollte das Thema Kindersicherheit ganz oben auf der Agenda stehen. Ein Beispiel für eine Sicherungsmaßnahme ist eine sichere Poolumrandung, die keine Rutschgefahr bedeutet. Durch Ausrutschen können schlimme Unfälle passieren, wenn die Kleinen ins Wasser fallen oder mit dem Kopf auf dem Boden aufschlagen. Für Zeiten der Nichtbenutzung sollten zudem Treppen oder Leitern abnehmbar sein. Auch Rutschen sollten nicht ohne Weiteres zugänglich sein, denn diese wirken auf Kinder nahezu magisch.
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  3. Alarm installieren
    Mittlerweile gibt es den Pool-Alarm, der auf Bewegung reagiert. Ob am oder im Wasser – der Alarm geht an, sobald eine Bewegung wahrgenommen wird. Damit wird das Hineinfallen zwar nicht verhindert, doch es ist zumindest möglich, schnell auf den Unfall zu reagieren und dem Kind zur Hilfe zu eilen.
    Tipp: Bei der Wahl des Alarmsystems sollte auf eine hohe Qualität geachtet werden. Geräte, die auch bei Niederschlägen auslösen oder auf starke Sonneneinstrahlung reagieren, sind wenig hilfreich. Ein freischwimmender Pool-Alarm ist ideal, reagiert er doch unabhängig vom Stand des Wasserpegels.
     
    Eine Abdeckung kann Kinder vor dem Ertrinken schützen.

    Eine Abdeckung kann Kinder vor dem Ertrinken schützen. (ivonnewierink / clipdealer.de)

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  5. Abdeckungen nutzen
    Eine Poolabdeckung ist die beste Möglichkeit, Kinder zu schützen. Allerdings sollte es sich nicht um eine Plane handeln, denn bei dieser besteht die Gefahr, dass das Kind unter die Plane gelangen kann. Selbst Schwimmer wären damit überfordert und würden den Ausweg nicht finden. Die Abdeckung darf auch nicht nach unten drücken, wenn sich Niederschlagswasser darauf sammelt, denn so entstünde eine erneute Gefahrenquelle. Wer eine Plane verwenden möchte, sollte unbedingt eine spezielle Sicherheitsplane nutzen, die aus extrastarkem PVC hergestellt wurde und mithilfe von Spanngurten an den Seiten befestigt wird.
    Stabile Poolabdeckungen sind erste Wahl und können zum Schieben oder mit einer automatischen Steuerung versehen sein. Sie sind allerdings vergleichsweise teuer und können mit mehreren Tausend Euro zu Buche schlagen.
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  7. Poolzaun ziehen
    Der Poolzaun muss so gestaltet werden, dass er für Kinder unüberwindbar ist. Eine kleine Mauer wirkt eher als optische Abgrenzung und bietet keinen ausreichenden Schutz. Ein hoher Maschendrahtzaun mit einem abgeschlossenen Türchen ist die weitaus bessere Wahl. Es gibt zudem spezielle Sicherheitszäune, die stabil und UV-resistent sind. Sie sind extra für die Poolsicherung entwickelt worden und stellen einen sehr guten Schutz dar.
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  9. Aufklärung der Kinder
    Auch wenn viele Eltern dies aus Erfahrung kennen: Reden hilft nicht immer. Dennoch ist die Aufklärung der Kinder über mögliche Unfälle eine wichtige Schutzmaßnahme. Kinder müssen wissen, dass etwas passieren kann, wenn sie sich nicht an die Regeln halten und dass solche Unfälle auch sehr schlimm ausgehen können. Je nach Alter müssen die Kleinen natürlich nicht mit Schockbildern toter Kinder konfrontiert werden, dennoch sollten schon kleine Kinder in einfachen Worten erklärt bekommen, wie böse ein Handeln gegen das ausdrückliche Pool-Verbot enden kann. Außerdem sollte das Kind die Pool-Regeln beherrschen, diese sollten zudem noch einmal gut sichtbar am Pool-Zaun zu finden sein:

    • Am Pool wird nicht gerannt – Rutsch- und Verletzungsgefahr!
    • Keine Alleingänge an den Pool.
    • Gegenstände haben im Pool nichts zu suchen.
    • Nach der Pool-Zeit wird auch die Umgebung des Pools aufgeräumt, damit niemand über herumliegendes Spielzeug stolpert.

    Diese Regeln können natürlich noch kindgerecht aufbereitet und vielleicht sogar mit dem Namen des Kindes erweitert werden. Wichtig ist, dass das Kind diese Regeln auch wirklich versteht, daher sollten Eltern alle Fragen diesbezüglich beantworten können.

Das konsequente Sichern des Pools dient übrigens nicht nur der Sicherheit von Kindern, sondern auch der der Haustiere oder kleiner Wildtiere, die nachts auf dem Grundstück herumstreifen. Gerade die Poolabdeckung ist zu ihrem Schutz wichtig, wichtiger sogar noch als der Zaun, der den Pool umgibt und vor Betreten des Areals schützt.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau, Garten
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