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Baulücken finden und das Traumhaus bauen

Baulücken oder Restgrundstücke können den Traum vom eigenen Haus wahr werden lassen. Doch wie lassen sich solche Immobilien finden und was ist beim Kauf zu beachten?

Ansicht von oben auf ein vielbebautes Grundstück.

Das Finden einer Baulücke ist häufig nicht so einfach. (roncivil / clipdealer.de)

Baulücken mit Vor- und Nachteilen

Gerade rund um die Großstädte ist Bauland teuer und vor allem kaum noch zu finden. Alle, die den Traum vom eigenen Haus in Großstadtnähe dennoch nicht aufgeben wollen, können Ausschau halten nach sogenannten Baulücken. Das sind Grundstücke, die zwischen anderen Immobilien liegen und bisher nicht bebaut wurden. Dies kann aus unterschiedlichen Gründen der Fall sein und wer das passende Grundstück finden möchte, muss schon sehr genau hinsehen.

Was ist eine Baulücke?

Wer sich künftig erst als Bauherr und dann als Eigenheimbesitzer bezeichnen möchte, braucht erst einmal ein Grundstück. Doch dieses ist schwer zu finden, denn die freien Baugrundstücke sind gerade in der Nähe der Metropolen oder auch in der touristisch interessanten ländlichen Region kaum zu finden. Horrende Preise für das wenige vorhandene Bauland machen die Sache noch einmal schwieriger. Eine Baulücke kann die Lösung sein, ist aber oftmals weniger offensichtlich. Solche Restgrundstücke sind klein, haben eine ungewöhnliche Form oder sind schon von anderen Gebäuden umgeben.

Baulücken sind demnach Bereiche, in denen es noch keine Bebauung gibt. Ganz im Gegensatz zu den umliegenden Bereichen, denn diese sind sehr wohl längst bebaut. Vielleicht befand sich auf dem Grundstück auch schon einmal ein Gebäude, welches eingefallen ist oder abgerissen wurde. Manche Baulücken werden geringgradig als Werbeflächen oder für Gartenlauben genutzt. Wieder andere stehen in zweiter Reihe, sind als Hanggrundstücke zu finden oder nur schwer zugänglich. Das muss jedoch nicht heißen, dass es sich bei einer Baulücke um einen Rest handelt, den niemand haben möchte. Derartige Immobilien können durchaus ihren Reiz haben, wenn sie entsprechend erschlossen und bebaut werden.

Vor- und Nachteile von Baulücken

Wer händeringend nach einer Möglichkeit sucht, das eigene Haus zu bauen, wird sich über Baulücken freuen. Gleichwohl sind sie nicht für alle interessant, manche angehenden Bauherren finden Baulücken sogar ausgesprochen unattraktiv. Es lohnt sich also vor der Suche nach derartigen Immobilien, die Vor- und Nachteile näher anzusehen.

Zuerst die Vorteile:

  • häufig in begehrten Wohngegenden zu finden
  • geringes Kaufinteresse vorhanden, daher meist güsntigere Preise
  • kleine Grundstücke für kleine Gebäude oder für ein Tiny House
  • teilweise von der Gemeinde unterstützt, damit Restgrundstücke verkauft werden
  • meist bereits voll erschlossen
  • meist direkt bebaubar
  • meist keine Erschließungskosten

Trotz all der Vorteile haben Baulücken auch weniger gute Seiten:

  • geringe Größe
  • Aufteilung erfordert häufig Kompromisse von den Bauherren
  • oft schmale Form, daher schwierige Grundrissplanung möglich
  • möglicherweise Absprachen mit den Nachbarn (Grenzbebauung) nötig

 

Drei Frauen sehen sich Pläne an und diskutieren.

Mit diesen Tipps findet sich eine Baulücke. (Freepik / freepik.com)

So finden Interessenten eine Baulücke

Baulücken werden eher selten über den Makler angeboten. Dennoch: Viele Kommunen wollen diese Lücken füllen und machen die entsprechenden Angebote publik. Es kann sich daher lohnen, regelmäßig auf die Seiten der Stadt oder Gemeinde zu schauen. Vielleicht hilft auch eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung selbst? Dort sind zu veräußernde Grundstücke bekannt und werden offeriert, auch wenn sie es normalerweise nie in die offiziellen Verkaufsanzeigen der Stadt schaffen würden. Das Liegenschaftsamt weiß in jedem Falle Rat.

Die besten Tipps zum Finden der Baulücken

Mit den folgenden Tipps wird es leichter, eine Baulücke zu finden. Natürlich gehört auch jede Menge Glück dazu, denn selten ist nur ein künftiger Bauherr auf der Suche:

  • Direkt vor Ort suchen
    Wer genau weiß, an welchem Ort das künftige Traumhaus stehen soll, sollte sich in diese Region begeben und direkt vor Ort Ausschau halten. Restgrundstücke sind nicht leicht zu finden, daher kann es auch sinnvoll sein, beim Verdacht auf eine solche Immobilie bei den dort befindlichen Nachbarn nachzufragen. Es kann übrigens helfen, sich vorab die Liegenschaftskarte des Ortes anzusehen. Dort wird ersichtlich, wo bereits eine Bebauung zu finden ist und wo nicht. Wer hier noch die Karte mit den Grundstückspreisen anklickt, wird schnell feststellen, wo Bauland ist und wo nicht. Natürlich helfen dabei auch die eingezeichneten Bebauungsgrenzen weiter. Schnell stellt sich dann die Frage: Wenn Grundstück A als Bauland ausgewiesen ist, aber nicht bebaut wurde, besteht die Möglichkeit, dieses zu kaufen?
  • Bei der Stadt nachfragen
    Manche Städte wollen Baulücken unbedingt schließen und schreiben diese auf den eigenen Internetseiten aus. Bei anderen wissen die Mitarbeiter aus den Bereichen Stadtplanung, Bauamt oder Liegenschaftsamt Rat. Sie wissen, wo entsprechende Grundstücke verfügbar sind und können Auskunft zu einem möglichen Verkauf geben.
  • Anzeige aufgeben
    Nicht immer von Erfolg gekrönt, aber doch zumindest einen Versuch wert: die Zeitungsanzeige. Wichtig ist, diese Annonce in der örtlichen Tageszeitung aufzugeben, die vor allem im ländlichen Raum meist noch sehr verbreitet ist. Dann muss diese Anzeige auch ins Auge stechen, daher sollte sie entsprechend gestaltet werden. Bei der Formulierung unbedingt darauf achten, dass keine Verwechslungsgefahr mit den typischen Maklergesuchen entsteht!

Nicht nur das Finden der Baulücke kann eine echte Herausforderung sein. Wer beispielsweise eine Flurnummer bzw. die Nummer des Flurstücks hat, muss jetzt herausfinden, wer der Eigentümer der Immobilie ist. Eventuell gibt der Mitarbeiter beim Grundbuchamt den Namen des Eigentümers heraus, verpflichtet ist er dazu aber nicht. Möglich ist der Weg zudem über den Notar, dieser verlangt aber ein Honorar für seine Hilfe. Ein Tipp zur Auskunft aus dem Grundbuch: Auch wenn ein berechtigtes Kaufinteresse besteht, wird dieses häufig nicht als Grund für die Einsichtnahme ins Grundbuch angesehen. Hier muss auf anderen Wegen versucht werden, den Eigentümer zu ermitteln.

Die wichtigsten Tipps zum Kauf der Baulücke

Juhu, eine Baulücke wurde gefunden! Jetzt muss nur noch das Eigentum daran erworben werden, was nicht immer ganz einfach ist. Wichtig ist, dass zuerst der Bebauungsplan geprüft wird, denn nicht auf jeder Baulücke ist die Errichtung eines Wohngebäudes erlaubt. Geprüft werden müssen auch die Grund- und die Geschossflächenzahl, denn sie geben an, wie viel des Grundstücks wirklich verbaut werden darf. Auch die Art der Dacheindeckung kann gegeben sein, was nicht für jeden Bauherren akzeptabel ist. Dies gilt zwar bei anderen Baugrundstücken auch, doch beim Bebauen einer Baulücke werden meist deutlich mehr Kompromisse nötig. Die Frage ist dann, wie viele davon der künftige Eigentümer eingehen möchte oder ob er nicht doch noch weiter nach anderen Grundstücken sucht.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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