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Laub sammeln: Blätter entfernen oder liegen lassen?

Sollte man das Laub sammeln oder im Garten auf dem Rasen liegen lassen? Experten sind sich einig: Das Gras nimmt Schaden, wenn die Blätter längere Zeit darauf liegen. Und auch diese Punkte gilt es, zu bedenken.

Der Herbst kommt: Laub sammeln oder liegen lassen? (wirestock / freepiks.com)

Laub sammeln: Blätter ersticken den Rasen

Die meisten Pflanzen beginnen im Herbst ihre Winterruhe. Das heißt, dass sie nun langsamer wachsen und ihre Blätter abwerfen. Das gilt auch für Bäume, die mit Laub nicht geizen. Die Blätter liegen schon bald auf dem gesamten Rasen, der aber auch im Herbst noch wächst. Auch wenn er nur langsam in die Höhe treibt, so braucht er dennoch Licht und Luft zum Wachsen. Andernfalls bildet sich eine ideale Grundlage für Fäulnis. Das bedeutet, dass Gärtner das Laub sammeln sollten, wenn sie ihrem Rasen etwas Gutes tun wollen.

Gras braucht Energie zum Wachsen

Auch wenn der Rasen im Garten nur noch spärlich wächst und in Richtung Winter das Wachstum immer weiter bis zum Stillstand reduzieren wird, so sind Sauerstoff und Licht immer noch wichtig. Aus diesen Umweltfaktoren gewinnt das Gras die nötige Energie, die es zum Wachsen braucht, zumal die Außentemperaturen immer weiter sinken und eine höhere Widerstandsfähigkeit vom Gras verlangen.

Wer nun das Laub der Bäume einfach liegen lässt, nimmt dem Gras die genannten Umweltfaktoren. Rasch bildet es gelbe Flecken und es kann sogar zur Fäulnis kommen. Diese kann so weit reichen, dass im Frühjahr eine komplette Neuansaat nötig wird. Das passiert vor allem dann, wenn das Laub sehr dicht liegt oder es sich um Blätter von Eichen oder Nussbäumen handelt. Diese sind dick und verrotten nur schwer, auch der Wind trägt sie kaum von der Stelle, an der sie niedergegangen sind, fort. Der nach Luft lechzende Rasen gibt schließlich auf und stirbt ab.

Lieber doch kein Laub sammeln?

Es gibt durchaus Vertreter der Aussage, dass niemand das Laub sammeln sollte. Immerhin würde es durch das Verrotten dazu beitragen, dass der Boden darunter mit Nährstoffen angereichert würde. Doch das ist zu einfach gedacht. Durch den Ausschluss von Licht und Sauerstoff kommt es zur Fäulnis, in deren Zuge keine Nährstoffe gebildet werden. Es entsteht kein guter, natürlicher Dünger, sondern nur eine dicke Schicht, die alles Leben darunter vernichtet.

Anders sieht es bei bestimmten Blättern aus wie die der Birke. Diese sind klein und leicht, selten bleibt hier eine dickere Schicht liegen. Diese Blätter geben Wasser rasch ab und können den Boden im Zuge ihrer Verrottung tatsächlich stärken. Daher ist es nicht die Frage, ob man Laub sammeln oder liegen lassen sollte, sondern eher eine Frage der Art des Laubes, das es zu entsorgen gilt.

Ein Tipp: Wer das Laub sammeln, aber damit keine Arbeit haben will, nutzt den Rasenmäher. Er zerkleinert die Blätter und fängt sie auf. Wer ohne den Korb zum Auffangen des Schnittgutes mäht, kann die zerkleinerten Blätter auch liegen lassen. Sie verrotten dann und sorgen für den schon beschriebenen Nährstoffgewinn.

 

Vierköpfige Familie mit Hund sammelt gemeinsam Laub im Garten vor dem Haus.

Mit vielen helfenden „Händen“ wird das Laub sammeln zum Spaß! (monkeybusiness / clipdealer.de)

Laub sammeln – und dann?

Wer sich dafür entschieden hat, das Laub sammeln zu wollen, fragt sich vielleicht, was nun mit dem riesigen Berg anzufangen ist. Naturschützer haben dafür viele Lösungen, die auch dem Garten zugutekommen.

Die folgenden Tipps geben Anregungen für eine sinnvolle Verwendung von Laub:

  • Laub für Tiere verwenden
    Igel, Insekten und andere Kleintiere lieben Laub. Sie verstecken sich darin und mummeln sich für den Winter ein. Doch hierbei sollte bedacht werden, dass Laub viel Feuchtigkeit aufnimmt. Diese gefriert bei entsprechend niedrigen Temperaturen und kann dazu führen, dass die Tiere, die sich hier für den Winterschlaf zurückgezogen haben, einfach erfrieren. Laub sollte daher besser mit Reisig angereichert werden, denn dann kommt Luft zwischen die Blätter und aufgenommene Feuchtigkeit kann auch wieder abgegeben werden.
  • Laub zum Mulchen nutzen
    Viele Pflanzen benötigen im Winter Schutz vor der Kälte. Wer das Laub zum Mulchen verwenden möchte, schichtet es einfach um die Pflanzen herum und kann danach noch ein dünnes Vlies darüber decken. So sind Wurzelballen und Pflanze gut gegen Frost geschützt.
  • Kompost herstellen
    Hobbygärtner sollten Laub sammeln und können dieses zu Kompost umwandeln. Dafür werden die Blätter entweder auf den normalen Komposthaufen im Garten gegeben oder es kann auch eine Art Maschendrahtrohre konstruiert werden. Hier werden die Blätter oben eingefüllt und sacken dann mit weiterer Verrottung immer weiter ab. Es entsteht eine sehr nährstoffreiche Erde, die im nächsten Jahr für die Beete und die Aufwertung des Bodens genutzt werden kann.
  • Basteln mit Laub
    Natürlich lassen sich die Blätter auch wunderbar zum Basteln verwenden. So entsteht eine schöne Deko, die noch bis in den Winter hinein an das vergangene Gartenjahr erinnert. Entsprechende Bastelanleitungen finden sich im Internet und in Bastelbüchern. Auch eigene Ideen können umgesetzt werden.

Laub sammeln: Tipps rund um das Rechen

Laub ist für den Garten von enormer Bedeutung und sollte nicht aus dem Kreislauf der Natur entnommen werden. Der Boden wird aufgewertet, wenn die Blätter zu Humus zerfallen sind und die Komposterde auf die Beete gebracht wurde. Das heißt, dass das Entsorgen der Blätter nur teilweise nötig ist, sie sollten lediglich von ihrem Fallort entfernt werden. Nun stellt sich die Frage nach der richtigen Vorgehensweise.

Mit dem Laubsauger Blätter entsorgen?

Naturschützer würden Laubsauger am liebsten gänzlich verbannen, denn sie sind nicht nur sehr laut, sie schaden auch allen kleinen Lebewesen, die sie außer den Blättern mit einsaugen. Schon allein der Luftstrom tötet viele Tiere, andere sterben durch den Druck beim Ausblasen der Blätter. Übrigens sind Laubbläser nicht besser, denn auch sie arbeiten mit einem hohen Luftdruck, der Käfern und anderen Insekten schadet. Hobbygärtner greifen daher am besten zum Rechen, welcher je nach Größe der zu harkenden Fläche mittelgroß bis groß sein sollte. Damit geht es laut Expertenmeinung sogar schneller und es wird nicht jedes kleine Blättchen mit entsorgt. Die wenigen Blätter, die auf dem Rasen liegen bleiben, schaden dem Gras nicht, sondern sie verrotten und stellen den gewünschten organischen Dünger.

Wichtig ist aber, dass der richtige Zeitpunkt für das Entfernen der Blätter vom Rasen gewählt wird. Eine allgemeine Empfehlung gibt es hier zwar nicht, doch die meisten Gärtner greifen zum Beispiel einmal in der Woche (oder in einem anderen regelmäßigen Abstand) zum Rechen. Andere beginnen nach einem Tag mit stärkerem Wind danach, wieder andere warten, bis das letzte Laub gefallen ist, und starten dann mit einer Großaktion. Letzteres ist nur bedingt zu empfehlen, denn bei manchen Bäumen dauert es sehr lange, bis auch das letzte Blatt gefallen ist. Ein Beispiel dafür ist die Linde, die oft sehr zögerlich das Laub verliert. Meist sorgt jedoch der erste stärkere Frost dafür, dass die letzten Blätter fallen und das Harken nun beginnen kann.

Ein letzter Tipp: Für das Rechen sollte sich der Hobbygärtner auf keinen Fall einen windigen Tag aussuchen. Die Blätter können dann zwar in Windrichtung geharkt werden und fliegen scheinbar mühelos von der zu harkenden Stelle weg, allerdings sind sie schon bald im ganzen Garten verteilt. Einziger Vorteil: Die Blätterschicht ist dann gleichmäßig und kann beruhigt auf dem Rasen liegen gelassen werden. Ob das allerdings der Intention des Gärtners entspricht, bleibt fraglich.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Garten
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