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Erbimmobilie: Starke Zunahme von geerbtem Wohneigentum

Ein schönes Zuhause empfinden die meisten Menschen in Deutschland neben Gesundheit als eines der wichtigsten Dinge im Leben. Das besagt die Wohntraumstudie 2019 des Rheingolds Instituts der Interhyp AG. Den Weg dorthin ebnen hübsche Mietwohnungen, Wohneigentum oder Erbschaften. Dabei ist im Falle eines Erbes die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, eine Immobilie zur erben.

Immer mehr Wohneigentum wird vererbt

Immer mehr Wohneigentum wird vererbt (Bild: bialasiewicz / clipdealer.de)

Wie eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge ermittelt hat, haben in den letzten 15 Jahren die Erbschaften von Immobilien um ganze 10 Prozent zugenommen. Jeder 7. erbt demnach seine Immobilie. Beinahe die Hälfte aller sogenannten Erblasser hinterlassen Verwandten oder Kindern ein Haus beziehungsweise eine Wohnung. Den meisten Erben werden dabei Einfamilienhäuser (56 Prozent) vermacht, gefolgt von Mehrfamilienhäusern (22 Prozent) und Eigentumswohnungen (15 Prozent).

Das Statistische Bundesamt erachtet die Investition in Wohneigentum unter dem Aspekt der Altersvorsorge als sinnvoll. Laut Statistischem Bundesamt bauen Besitzer von Immobilien ein Vermögen auf, das sechsmal höher als das von Mietern ist.

Eigennutzung, Kapitalanlage oder Verkauf?

Nicht jeder, der geerbt hat, lebt schlussendlich in dieser Immobilie. Vier von zehn Erben wohnen weiterhin zur Miete: rund 40 Prozent verkaufen die Immobilie und 15 Prozent vermieten diese. Jeder vierte entscheidet sich schließlich dafür, die geerbte Immobilie selbst zu beziehen. Den Hauptgrund für das Beziehen der Erbimmobilie stellt ein attraktiver Standort dar, der Vorteil Miete zu sparen oder die simple Tatsache, dass der Selbstnutzer in dieser Immobilie bereits gelebt hat. Interessant ist, dass gut zwei Drittel des geerbten Wohneigentums in Wohnortnähe der Erben liegen, etwa 50 km entfernt. Nur ein Viertel der Immobilienerbschaften befinden sich mehr als 100 km vom Wohnort der Erben entfernt. Experten gehen davon aus, dass die räumliche Entfernung aufgrund der zunehmenden Mobilität ansteigt und die Frage nach dem Verkauf der geerbten Immobilie eher zunimmt.

Verkauf einer Erbimmobilie

Einige Immobilienerben empfinden das Erbe als Belastung, vor allem aufgrund der Unterhaltskosten, der Kosten für Umbaumaßnahmen oder Reparaturen, wegen der Distanz zur Immobilie oder wegen der Haushaltsauflösung. Wer eine Erbimmobilie verkauft, will in der Regel mit dem Erlös selbst bauen oder eine andere Immobilie kaufen. Meist haben die Erben bereits eine Immobilie oder wohnen bereits im Eigenheim.

Wer eine geerbte Immobilie verkaufen möchte, sollte einige Aspekte beachten.

  • Grundbucheintrag: Erledigen Sie den Eintrag ins Grundbuch in den ersten 2 Jahren nach dem Erbfall, entfallen die Gebühren. Die bayerische Landesbausparkasse rät dazu, den Eintrag ins Grundbuch innerhalb der Frist zu erledigen.
  • Verantwortung als Eigentümer: Als neuer Eigentümer eines Hauses erben sie die Haftung von Schäden. Sie sollten deshalb im Besitz einer Haftpflichtversicherung sein, wenn sie das geerbte Haus nicht selbst bewohnen. Falls sie das Haus renovieren, um es zu verkaufen, sollten sie eine Haus- und Grundhaftpflicht abschließen.
  • Ausschlag des Erbes: Falls Sie kein Interesse an dem Erbe haben, bleiben Ihnen sechs Wochen Zeit das Erbe auszuschlagen. Das macht in Fällen eines hoch verschuldeten Hauses beispielsweise Sinn. Die Hypotheken sind mit einem Erbschein des Amtsgerichts einsehbar.

Der Traum vom eigenen Haus ist Realität

Für einen großen Teil der Erbengeneration ist die eigene Immobilie ein erstrebenswertes Ziel. Bereits 48 Prozent der Deutschen leben in eigenem Wohneigentum. Da die Generation der Eltern oder Großeltern älter wird und ihr Wohneigentum selbst lange bewohnt, ist der Kauf einer eigenen Immobilie strategisch sinnvoll.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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