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Türrahmen streichen: Anleitung und Tipps für den neuen Anstrich

Nach einigen Jahren zeigen sich an Türen und Rahmen abgestoßene Ecken, Rillen oder Kerben und der Anstrich wirkt vergraut: Jetzt wird es Zeit, die Türrahmen zu streichen.

Sind die Türrahmen abgenutzt, sollte man zur Farbrolle greifen um neu zu streichen.

Sind die Türrahmen abgenutzt, sollte man zur Farbrolle greifen um zu streichen. (Bild: hofmeester/clipdealer.de)

So gelingt das Streichen der Türrahmen

Wenn man gerade die Wohnung renoviert und die Wände tapeziert oder streicht, ist die Gelegenheit günstig, auch die Türrahmen mit einem neuen Anstrich zu verschönern. Mit dem richtigen Werkzeug und Material sowie einer ausführlichen Anleitung ist diese Arbeit nicht schwierig und spart dem Heimwerker viel Geld für einen Maler. Bevor man jedoch zu Pinsel und Farbrolle greift, müssen einige Fragen beantwortet werden.

Besonders in Altbauten sind auf den Türen und Türrahmen meist bereits einige Farbschichten vorhanden. Bevor man eine weitere Schicht hinzufügt, sollte man prüfen, ob nach dem Anstrich der Spalt zwischen Tür und Türrahmen noch groß genug sein wird. Ist dies nicht der Fall, muss der Altanstrich zumindest teilweise entfernt werden.

Außerdem stellt sich die Frage, ob Acryllack oder Kunstharzlack für den alten Anstrich verwendet wurde. Ist dies bekannt, kann der Anstrich mit der entsprechenden Lackart direkt auf dem Altanstrich erfolgen. Ansonsten ist es empfehlenswert, zuvor eine Grundierung aufzutragen, um eine perfekte Haftung zu gewährleisten. Optimale Ergebnisse werden erzielt, wenn man sich die Mühe macht, die alten Farbschichten zu entfernen. Bedenkt man, dass eine schöne Holztür eine bleibende Zierde eines jeden Raums ist, lohnt sich dieser Aufwand.

Türrahmen streichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor man mit dem Streichen beginnt, werden das Material und das Werkzeug besorgt, damit die Arbeit ohne lästige Unterbrechungen durchgeführt werden kann:

  • Farbe
  • Grundierung
  • Entfetter
  • Farbwanne
  • Farbrolle
  • Pinsel
  • Rührstab
  • Malerkrepp
  • Abdeckfolie
  • Malerfilz
  • Schleifpapier
  • Schleifblock oder Schleifgerät

Mit der folgenden Anleitung gelingt es selbst ungeübten Heimwerkern, die Türrahmen neu anzustreichen:

  1. Vorbereitende Arbeiten
  2. Abschleifen alter Farbschichten
  3. Auftragen der Grundierung
  4. Streichen des Rahmens
  5. Finaler Anstrich des Rahmens

1. Vorbereitende Arbeiten

Zunächst wird das Türblatt entfernt, damit völlig frei am Türrahmen gearbeitet werden kann. Man benötigt eventuell einen Helfer, um schwere Massivholztüren aus den Angeln zu heben.

Damit die Arbeit keine Flecken auf Böden und Wänden hinterlässt, wird der Boden mit Malerfilz und die umliegende Wand mit Abdeckfolie geschützt und mit Malerkrepp fixiert. Auch nah bei der Tür stehende Möbel, die man nur schwer oder gar nicht verrücken kann, sollte man mit Abdeckfolie schützen. Leichte Möbel werden in die Mitte des Zimmers geschoben. Beim Abkleben der Wand sollte man allerdings vorsichtig sein, da teilweise die Wandfarbe vom Malerkrepp gelöst wird. Es ist sinnvoll, an unauffälliger Stelle zu testen, ob man Malerkrepp verwenden kann oder auf das Abkleben der Wände verzichten sollte.

2. Abschleifen alter Farbschichten

Bevor man damit beginnt, den Türrahmen abzuschleifen, wird sorgfältig überprüft, ob Nägel oder Schrauben im Holz zu finden sind, die zunächst entfernt werden müssen. Befindet sich lediglich eine Farbschicht auf dem Rahmen, reicht es aus, diese mit einem fein gekörnten Schleifpapier aufzurauen. Die schönen Kassettentüren in Altbauten sind jedoch häufig mit mehreren Farbschichten lackiert worden. In diesem Fall lohnt es sich, die Rahmen sorgfältig abzuschleifen, sodass die edle Holzmaserung wieder zum Vorschein kommt.

Wenn man den Rahmen nicht mit einem deckenden Lack anstreichen möchte, ist es empfehlenswert, alle Farbschichten zu entfernen, damit die Maserung nach dem Lackieren wieder zur Geltung kommt. Soll der Türrahmen allerdings mit einer deckenden Farbe gestrichen werden, reicht es aus, eine Farbschicht zu entfernen und die Farbschicht darunter anzurauen.

Vorgehensweise beim Schleifen des Türrahmens

Mit einem Schleifgerät und Schleifpapier mit 80er oder 60er Körnung kann man diesen Arbeitsschritt mühelos durchführen. Ist der Rahmen verziert, erzielt man mit einem Dreiecksschleifer die besten Ergebnisse, weil man damit auch schmale Stellen erreicht. Wer kein Schleifgerät besitzt oder ausleihen kann, verwendet einen Schleifblock. Dieser erleichtert das manuelle Schleifen erheblich. Für große Farbreste wird zunächst grobes Schleifpapier verwendet.

Am besten gelingt das Schleifen, wenn man in eine Richtung an der Maserung entlang arbeitet. So erreicht man ein optimal glattes Ergebnis. Nach dem Schleifen werden Kerben und Löcher im Holz mit Spachtelmasse ausgefüllt. Vor dem nächsten Arbeitsschritt muss man unbedingt die Trocknungszeit einhalten.

Nachdem die Farbreste vollständig entfernt sind, wird der Rahmen nochmals mit einem feinen Schleifpapier bearbeitet und anschließend mit einem Handfeger und danach mit einem feuchten Tuch vom Holzstaub befreit. Mit einem Entfetter wird dafür gesorgt, dass die Oberfläche komplett fettfrei ist. Wird auf den Arbeitsgang mit dem Entfetter verzichtet, kann es passieren, dass die Farbe oder der Lack nicht optimal haften.

Schleifen mit dem Heißluftgerät

Haften die Farbschichten besonders hartnäckig, eignet sich ein Heißluftgerät, um die Farbe zu entfernen. Mit dem Heißluftgerät erhitzt man punktuell die Farbe und sobald diese Blasen bildet, wird sie mit einem Spachtel entfernt. Danach wird der Rahmen mit Schleifpapier leicht angeraut.

4. Streichen des Rahmens

Zunächst wird eine Grundierung aufgetragen. Es gibt jedoch auch Farben und Lacke, die bereits eine Grundierung enthalten, sodass dieser Arbeitsschritt entfällt. Ansonsten muss nach dem Grundieren die vom Hersteller angegebene Trocknungszeit abgewartet werden, bevor man mit dem Streichen beginnt.

Bei der Wahl des Lacks oder der Farbe sollte man für Innentüren Produkte auf Wasserbasis wählen, da lösungsmittelhaltige Farben und Lacke längere Zeit giftige Dämpfe ausdünsten. Wenn die Holzmaserung sichtbar bleiben soll, ist eine Lasur die beste Wahl. Soll Die Tür zum Balkon gestrichen werden, ist es empfehlenswert, zwei verschiedene Lacke zu wählen. Innen wird die Balkontür mit einem wasserbasierten Acryllack gestrichen und der Außenanstrich am Balkon erfolgt mit einem wetterbeständigen Lack auf Kunstharzbasis.

Auftragen eines deckenden Anstrichs

Die Farbe wird in eine Farbwanne gefüllt. Nun werden zunächst die inneren und äußeren Ecken, schwer zugängliche Stellen, die Türfalz sowie der Sockel mit einem schmalen Pinsel gestrichen. Die leicht zugänglichen Flächen lassen sich sehr gut mit einer Farbrolle streichen. Bei der Arbeit mit dem Pinsel sollte man nur wenig Farbe verwenden, weil sich sehr schnell Farbnasen bilden und die Farbe zum Boden läuft.

Um Farbnasen beim Streichen zu vermeiden, sollte man weniger Farbe verwenden.

Um Farbnasen beim Streichen zu vermeiden, sollte man weniger Farbe verwenden. (Bild: Copit/clipdealer.de)

Auftragen einer Lasur

Das Auftragen einer Lasur ist einfach. Die Farbe wird dünn mit einem Pinsel aufgetragen und muss anschließend 24 Stunden trocknen. Danach kann man entscheiden, ob eine zweite, eventuell sogar eine dritte Schicht sinnvoll ist. Mit jeder neuen Schicht wird die Farbe etwas dunkler. Nach dem Trocknen scheint die Maserung effektvoll durch.

Mit einer Lasur kann man die natürliche Farbe des Holzes unterstreichen oder dem Holz einen ganz anderen Farbton geben, ohne die Maserung zu überdecken. Auf diese Weise ist es möglich, Möbel und Türen farblich aufeinander abzustimmen. Es ist nicht nötig, eine Lackschicht über die Lasur zu streichen.

5. Finaler Anstrich des Rahmens

Hat man sich für einen deckenden Anstrich entschieden, reicht einmaliges Streichen meist nicht aus. Um ein optisch perfektes Ergebnis zu erzielen, ist ein zweiter Anstrich erforderlich. Vor dem zweiten Anstrich werden Farbnasen, die eventuell beim ersten Anstrich entstanden sind, abgeschliffen. Der zweite Anstrich sollte mit wenig Farbe erfolgen. Besonders dort, wo der erste Anstrich bereits eine gute Deckkraft entfaltet hat, sollte man nur noch ganz wenig Farbe verwenden, um einen insgesamt gleichmäßigen Anstrich zu erzielen.

Wer professionell wie ein Maler arbeiten möchte, raut die erste Farbschicht vor dem finalen Anstrich an, damit die zweite Schicht optimal haftet. Wichtig ist, den ersten Anstrich vorher vollkommen trocknen zu lassen.

Türrahmen selbst streichen und Geld sparen

Den Türrahmen einen neuen Anstrich zu geben, ist nicht schwierig und spart Geld für einen Maler. Wenn man sorgfältig vorgeht und sich das nötige Handwerkszeug sowie hochwertige Farben, Lacke oder Lasuren besorgt, kann man auch als ungeübter Heimwerker sehr gute Resultate erzielen. Das Abschleifen alter Farbschichten bringt besonders in Altbauwohnungen oft wunderschöne Holztüren zum Vorschein, die mit einer Lasur oder einem deckenden Lack schon bald in neuem Glanz erstrahlen und dem Raum ein wohnliches Ambiente verleihen.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau, Ratgeber
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